Ein kritischer Rückblick: Mercedes E-Klasse T-Modell (S213)
Vor sieben Jahren kaufte ich mein E-Klasse T-Modell (S213), eines der ersten Exemplare. Der Wagen war ein Paradebeispiel für Ingenieurskunst und schlichte Eleganz. Der E 400 Motor läuft bis heute tadellos, und das aufgeräumte Interieur mit hochwertigen Materialien strahlt Beständigkeit aus. Besonders die analoge Uhr in der Mittelkonsole ist ein Detail, das ich bis heute schätze. Sprachsteuerung und Navi-Bedienung? Leider nie wirklich überzeugend.
Kürzlich hatte ich zwei aktuelle Modelle im Test: einen GLC (2024) und das neue E-Klasse T-Modell 220d. Beide enttäuschten. Der GLC bietet zwar Spielereien wie ein beheizbares Lenkrad, aber die Verkehrszeichenerkennung war unzuverlässig, das MBUX-System kompliziert, und die Touchknöpfe am Lenkrad nerven. Zudem fehlt Distronic serienmäßig. Das neue E-Klasse T-Modell wirkte schwerfällig, und die Materialqualität sowie das Design, selbst im AMG-Trimm, erinnerten eher an Massenware. Rosa und hellblaues Ambientelicht animiert? Fragwürdig.
Nach diesen Tests fühlte es sich wie eine Befreiung an, wieder in meinen S213 zu steigen: schlicht, hochwertig, funktional. Auch wenn die neue E-Klasse technisch Fortschritte gemacht hat (z. B. bei Licht und Navigation), hat sie insgesamt an Klasse verloren. Wer die alte Schule kennt, wird enttäuscht sein.
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19 Antworten
Zitat:
@chiffre111 schrieb am 17. Januar 2025 um 20:32:40 Uhr:
Wer die alte Schule kennt, wird enttäuscht sein.
Die E-Klasse hat ihre Rolle als konservatives Repräsentationsfahrzeug längst abgelegt.
Spielereien und Effekte, die in erster Linie vom chinesischen Kunden erwartet werden, stoßen in Europa mitunter auf wenig Gegenliebe und beschädigen das im Heimatland des Herstellers über Jahrzehnte aufgebaute Markenimage - eine Entwicklung, die nicht nur hierzulande, sondern auch in den Köpfen der Käufer und Bewunderer weltweit mehr und mehr angekommen zu sein scheint. Mercedes-Benz gibt den Raum frei für andere Platzhalter.
Noblesse gepaart mit Demut wird nicht nur in Fernost erwartet, Hochmut und auf schnelle Alterung abgesicherte Bauteile führen nicht nur international zu Absatzrückgängen, deine gezeigte Kaufzurückhaltung bei den neueren Mercedes-Modellen ist leider ein Beispiel dafür.
Es scheint eine gewisse Streuung zwischen den Baujahren zu geben. Meiner ist nur zwei Jahre jünger, aber Sprachsteuerung und Navigation in Verbindung mit Konnektivität arbeiten reibungslos.
Ich bin den anderen Weg gegangen... ich hatte einen Audi A6 3.0 TDI Bj.2014, wollte mir dann einen A6 3.0 (45 TDI) Bj. 2020 kaufen und war so extrem von dem Interieur enttäuscht, dass ich auf die E-Klasse Bj. 12/2019 umgestiegen bin.
Der Allrad -Audi war zwar etwas sportlicher unterwegs, als der EKlasse Heckantrieb, aber der Mercedes fühlt sich einfach wertiger an...
Den 214 habe ich mir allerdings noch nicht angesehen.
Zitat:
@MTBer schrieb am 17. Januar 2025 um 21:50:46 Uhr:
Es scheint eine gewisse Streuung zwischen den Baujahren zu geben. Meiner ist nur zwei Jahre jünger, aber Sprachsteuerung und Navigation in Verbindung mit Konnektivität arbeiten reibungslos.
Hallo MTBer,
Du liegst fast richtig. Im Rahmen der "Zwischenmopf" erhielt die BR213 ein Update ab MJ2019.
Das bedeutet:
Upgrade HW des Comand-Systems in Sachen Performance
Deutlich erweiterte Anzahl von Sprachbefehlen
Bessere Navigation
Das (für mich) optimale Wippenlenkrad
Und die herrliche Analoguhr blieb erhalten.
Ich bin auch sehr zufrieden mit dem S213. Sowohl in Sachen Verarbeitung, Fahrkomfort und auch bei der Zuverlässigkeit. Die Kosten sind im normalen Rahmen für ein Fahrzeug der oberen Mittelklasse aus meiner Sicht.
Meine Sicht zum 214: Das Außendesign ist relativ gefällig für mich und strahlt eine Attraktivität aus.
Im Innenraum verliert sich diese Attraktivität für mich. Ich mag die Touchbedienung nicht, die optische Wertigkeit der Türverkleidungen ist für mich im Vergleich zur BR213 reduziert. Hinzu kommt das Touchlenkrad (das schon mit der Mopf in der BR213 eingeführt wurde), welches für mich einen großen Rückschritt darstellt. Das Bauchgefühl sagt nicht: "will ich haben".
@MadX
Dein Text hätte 1:1 auch von mir kommen können.
Ich habe inzwischen Probefahrten mit folgenden 214er gemacht:
S214 E300de AMG-Line, Verdesilber
W214 E200 AMG-Line, Verdesilber
S214 E450d 4Matic Exclusive-Line, Hightechsilber
Fazit:
Der S214 ist sicher ein sehr gutes Fahrzeug und gefällt mir von außen vor allem in Verdesilber ausgesprochen gut. Auch die Fahreigenschaften sind sehr gut.
Mein Favorit wäre der AT als 300de oder 450d.
Aber in der Summe aller Eigenschaften ist für mich mein aktueller E 400d AT vorMoPf die bessere Wahl.
Vor allem der für mich besser nutzbare Laderaum (beim S214 ist die Heckklappe zu schräg, beim Hybrid fehlen zusätzlich 3cm Ladehöhe), die bessere Bedienung und der wohnlichere Innenraum im S213 wiegen da schwer. Zudem kommen noch die erheblich höheren Finanzierungskosten.
Ergo: Ich behalte den S213.
Wie würdest Du den 450d im Vergleich zum 400d - also nur den Motor - beschreiben/bewerten?
Der 450d hat von außen einen etwas sonoreren Klang, aber nicht laut.
Innengeräusch empfand ich gleichwertig, sprich sehr leise.
Beide Motoren sind sehr laufruhig. Die Fahrgeräusche kommen eher von den Reifen bzw. dem Straßenbelag.
Den Leistungsunterschied (450d: 367PS + ISG, 400d: 340PS) empfand ich im direkten Vergleich eher gering, da hatte ich vor allem durch den ISG etwas mehr erwartet.
Der Verbrauch war tendenziell etwa 0,5l/100km geringer.
Der 400d ist halt schon ein sehr guter Motor, da liegt die Messlatte schon recht hoch.
Da bietet der 450d hier und da m.E. nur etwas Feinschliff.
@C320CDI
Danke für das Feedback zur gleichen Ansicht.
Und ich teile ebenfalls Deine Ausführungen.
Zudem war für mich ein Kaufkriterium die Abwesenheit von Elektroprothesen. So habe ich einen S213 E450t gekauft.
Inzwischen gibt es Verbrenner nur noch als Mildhybrid. Das erzeugt, neben der doch recht ordentlichen Neuinvestition für einen S214 E450t, nicht wirklich Anreize. Zumal ich den S213 qualitativ als gelungen erlebe bisher.
Zitat:
@C320TCDI schrieb am 18. Januar 2025 um 13:32:11 Uhr:
Der 450d …
Der 400d ist halt schon ein sehr guter Motor, da liegt die Messlatte schon recht hoch.
Da bietet der 450d hier und da m.E. nur etwas Feinschliff.
Vielen Dank! Das unterstreicht Dein Gesamtfazit - den 213 zu behalten und zu genießen - noch mehr.
Zitat:
@MadX schrieb am 18. Januar 2025 um 09:31:53 Uhr:
Zitat:
@MTBer schrieb am 17. Januar 2025 um 21:50:46 Uhr:
Es scheint eine gewisse Streuung zwischen den Baujahren zu geben. Meiner ist nur zwei Jahre jünger, aber Sprachsteuerung und Navigation in Verbindung mit Konnektivität arbeiten reibungslos.
Hallo MTBer,
Du liegst fast richtig. Im Rahmen der "Zwischenmopf" erhielt die BR213 ein Update ab MJ2019.
Das bedeutet:
Upgrade HW des Comand-Systems in Sachen Performance
Deutlich erweiterte Anzahl von Sprachbefehlen
Bessere Navigation
Das (für mich) optimale Wippenlenkrad
Und die herrliche Analoguhr blieb erhalten.
Ich bin auch sehr zufrieden mit dem S213. Sowohl in Sachen Verarbeitung, Fahrkomfort und auch bei der Zuverlässigkeit. Die Kosten sind im normalen Rahmen für ein Fahrzeug der oberen Mittelklasse aus meiner Sicht.
Meine Sicht zum 214: Das Außendesign ist relativ gefällig für mich und strahlt eine Attraktivität aus.
Im Innenraum verliert sich diese Attraktivität für mich. Ich mag die Touchbedienung nicht, die optische Wertigkeit der Türverkleidungen ist für mich im Vergleich zur BR213 reduziert. Hinzu kommt das Touchlenkrad (das schon mit der Mopf in der BR213 eingeführt wurde), welches für mich einen großen Rückschritt darstellt. Das Bauchgefühl sagt nicht: "will ich haben".
Hallo,
ich fahre mittlerweile den 9. Daimler. Jetzt ist es ein X213 220d. Ich war bis auf den S210 e200d immer sehr zufrieden mit den Fahrzeugen.
Bin seit 3 Jahren Rentner und meine Meinung zu Mercedes ist sehr gespalten.
Der e220d Allterain läuft. In letzter Zeit häufen sich Fehler in der 360‘ Umsicht mit "Kamera gestört".
Ich bin von der Lenkradsteuerung mit der Sensorik genervt.
Ich würde gerne meinen W211 S320cdi, mopf mit all in, zurück.
Ich wäre bereit eine Motor- und AT-Getrieberevidierung zu akzeptieren. Bremsen und Radlager ebenfalls.
Der S213 nervt einfach nur.
Die Mercedes Gruppe bult um junge Fahrer und vergrault die angegrauten
Gruß
Peter (68)
Ich denke zudem das Mercedes nur noch Kunden haben möchte, die sich alle 2 Jahre ein neues Auto kaufen. Solche Kunden die Ihr Fahrzeug mehrere Jahre nutzen möchten sind uninteressant.
Gruß
Zitat:
@O.Berg schrieb am 19. Januar 2025 um 07:47:36 Uhr:
Ich denke zudem das Mercedes nur noch Kunden haben möchte, die sich alle 2 Jahre ein neues Auto kaufen. Solche Kunden die Ihr Fahrzeug mehrere Jahre nutzen möchten sind uninteressant.
Gruß
Das würde bedeuten, dass die Nachhaltigkeit durch geplante Obszoleszenz in immer kürzeren Zeiträumen ersetzt wird. Das passt vlt. zu Dacia und Co., ob sich das aber von MB im ausschließlich geplanten Premiumsegment durchsetzen lässt?
Warum sind den die Leasingverträge so gestiegen. Weil der Kunde damit geködert wurde das man regelmäßig ein neues Auto bekommt. Nichts andere ist das mit den Handyverträgen. Ich glaube kaum das sich jeder alle zwei Jahre ein neues Handy kauft, wenn er es komplett bezahlen müsste.
Zitat:
@O.Berg schrieb am 19. Jan. 2025 um 13:14:22 Uhr:
Ich glaube kaum das sich jeder alle zwei Jahre ein neues Handy kauft, wenn er es komplett bezahlen müsste.
Wer zahlt dann deiner Meinung nach das Handy, der Netzbetreiber oder der Nutzer?