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Ein paar Fragen zum Fahren eines Busses

Themenstarteram 9. Februar 2008 um 23:49

Hi

ich war die letzten 3 Tage in Berlin, bin heute wiedergekommen. Gefahren bin ich mit der Schule über ein Reiseunternehmen, das Fahrzeug war ein Mercedes Travego. Nun habe ich zum ersten Mal bewusst darauf geachtet, was der Fahrer da eigentlich tut, und was anders ist im Gegensatz zum Auto. Zunächst fiel mir das extrem kleine nutzbare Drehzahlband auf, man ist ja nur am Schalten?!

Aber vor allem eigenartig fand ich das Bremsen. Der Fahrer hat nicht mit dem Fuß gebremst, sondern mit einem Hebel rechts vom Lenkrad (Hebel runter = Bus wird langsamer, Hebel hoch = keine Bremswirkung) , ich glaube mit dem selben Hebel konnte er auch den Tempomat bedienen.

Was ist das für ein Teil, und wie funktioniert es? Ich finde so große Busse einfach faszinierend, und habe beswchlossen mich nun mit der Thematik auch mal ein wenig zu beschäftigen, also sorry, aber bin noch totaler Laie ;)

MfG

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31 Antworten

Mit dem kleine Hebel hat er den Retarder bedient. Verschleissfreies Bremsen.

Rudiger

 

Hier kannst du etwas über den Retarder lesen!  ;)

So klein ist das Drehzahlband gar nicht. Das kommt dir nur so vor, weil du noch keinen Bus/LKW gefahren bist.

Du erkennst den Unterschied ja schon ansatzweise zwischen Benziner PKW und Diesel PKW.

Der Diesel PKW hat auch eine ganz andere Charakteristik der Leistungsentfaltung und dreht wesentlich niedriger.

Und hinzu kommt ja auch noch, dass son Bus mehr Gänge, als ein PKW besitzt. Hast du mal drauf geachtet, was der Travego für eine Schaltung drin hat bzw. wieviel Gänge er hat? evtl. die Schaltvorgänge mal mitgezählt?

Hast du vorne rechts gesessen, dass du den Fahrer immer beobachten konntest? Eigentlich sitzen da doch immer die Lehrer und erzählen dem Busfahrer dummes Zeug. :) War jedenfalls bei mir früher so.

Und auf Klassenfahrt vorne sitzen ist doch eigentlich tödlich, da sitzen doch alle rum, denen mit der Zeit schlecht wird :)

Nee nee wenn ich an solche Zeiten zurückdenke ist ganz gut, dass sie vorbei sind. Son neuer Travego ist ja viel zu Schade für Schüler, die nicht wissen was son Teil neu kostet :)

 

am 10. Februar 2008 um 10:00

hallöchen,

da es ja wieder um mercedes geht :D schalte ich mich auch mal ein :

Motor(en)

Zitat:

Die neue Generation von langlebigen, geräuscharmen Dieselmotoren mit 315 kW (428 PS) und 350 kW (476 PS) lässt den Travego mühelos selbst steile Anstiege meistern. Sie sind extrem sauber und erfüllen dank der innovativen SCR-(Selective Catalytic Reduction)-Technologie die Euro 4-Norm.

Die Rußpartikel- und Feinstaubemissionen liegen sogar unter den noch strengeren Euro 5-Grenzwerten. Vierventiltechnik, Turboaufladung, elektronisches Motormanagement und präzise Einspritzung nach dem Pumpe-Leitung-Düse- (PLD)-System garantieren nicht nur niedrige Emissionen, sondern auch hervorragende Fahrleistungen und einen gleichmäßig hohen Drehmomentverlauf.

Auch bei niedrigen Drehzahlen reagiert der Motor elastisch und beschleunigt zügig bei Bedarf. Sämtliche Komponenten des Motors sind leicht zugänglich und lassen sich schnell und einfach warten

Schaltung und Getriebe

Zitat:

Ein komfortabler Joystick macht es Ihrem Fahrer leicht, den Travego in die Gänge zu bringen. Der kleine, handliche Schalthebel ist in optimaler Griffweite seitlich im Armaturenbrett untergebracht.

Kurze Schaltwege und geringe Schaltkräfte bieten Schaltkomfort wie im PKW und entlasten Ihren Fahrer. Serienmäßig verfügt der Travego über ein präzises und leichtgängiges 6-Gang-Getriebe mit Servoshift, das speziell für Reisebusse ausgelegt ist. Als Sonderausstattung ist auch ein automatisiertes 12-Gang-Schaltgetriebe (AS-Tronic) möglich.

Retarder

Zitat:

In das Getriebegehäuse ist ein nachgeschalteter Retarder integriert. Dank einer Bremsleistung von bis zu 700 kW kann er die Betriebsbremse um bis zu 70 % entlasten. Er ist besonders leicht und arbeitet geräuscharm.

Lange Wartungsintervalle machen sich positiv als niedrige Wartungskosten bemerkbar. Der Ölhaushalt des Retarders ist von dem des Getriebes getrennt und speziell ausgelegt. Daraus ergeben sich lange Wartungsintervalle von bis zu 90.000 Kilometern.

Technische Daten zu dem Retarder im Travego

Technische Daten

 

Hochtriebsübersetzung i=2,03

 

max.Bremsmoment

an der Retarderwelle

an der Gelenkwelle

max. 1850 Nm

max. 3750 Nm

 

 

Höchstdrehzahl an der Gelenkwelle 2400 pro min

 

Getriebeeingangsdrehmoment bis 2300 Nm

 

Bremsleistung bis 700 kW

 

Getriebeeingangsleistung bis 370 kW

 

Betätigung Standard Handbremsschalter 5-stufig

Stufe 1 v -konst.

(Tempomat bergab)

Option: Fußbetätigung

 

Betriebsmedium Öl (siehe Betriebsstoffvorschrift)

 

Füllmenge Retarder 7,0 l

 

Füllmenge Getriebe 13,0 l

 

Steuermedium Druckluft

 

Vorratsdruck 7-10 bar

 

Aggregatgesamtgewicht mit Kupplungsglocke

ohne Betriebsmedium

ca. 273 kg

 

Nennspannung 24 V

 

Stromaufnahme max.1,0 A

 

CAN-Bus-fähige Digiprop-Elektronik oder VERA-Elektronik

Sind ja 'ne Menge Daten, nur bezweifle ich, dass der TE etwas damit anfangen kann.

Die Mercedes-Motoren gehören eher zu den drehfreudigeren. Sie erreichen den Schaltzeitpunkt recht schnell und daher kommt es zu den zeitlich eng beeinanderliegenden Schaltvorgängen. Das Drehzahlband ist enger als bei einem PKW-Benziner, selbst als bei einem PKW-Diesel, für einen Nutzfahrzeugmotor aber dennoch ziemlich weit. Im Mercedes liegt wohl dieses Drehzahlband zwischen 1.100 und 1.800 rpm (+/-). Sicherlich werden Dir Mercedes-freudigere Teilnehmer konkretere Zahlen geben können.

In Europa muss ein Bus ab 12 t drei unabhängige Bremssysteme funktionstüchtig eingebaut haben. Regelmäßig sind das die Betriebsbremse (Fußbremse), die Motorbremse (wird mit dem Hebel verwendet) und ein Retarder (wird ebenfalls mit dem Hebel verwendet). Die ersten eins oder zwei Stufen, teilweise sogar drei (je nach Fabrikat) dienen der Nutzung der Motorbremse und die restlichen Stufen der Bedienung des Retarders. Diese beiden Bremssysteme arbeiten verschleißfrei und wirken ausschließlich an die Antriebsachse/n, weswegen der Einsatz bei ungünstigem Wetter (Regen, Schnee, Eis) besser gar nicht, zumindest aber mit größter Vorsicht erfolgen soll.

Themenstarteram 10. Februar 2008 um 11:50

ui, vielen Dank, finde das echt interessant, wieder was gelernt :)

ich saß in der 4. Reihe rechts glaub ich, weil ich ein wenig spät dran war und der Rest besetzt ^^

Der Bus hatte ein 6-Gang Schaltgetriebe, also nicht mehr als im PKW;

Der Travego scheint echt ein schöner Bus zu sein, war wirklich sehr, sehr komfortabel und leise.

Ich bewundere echt die Busfahrer wie sie so ein riesiges Gefährt auf den cm genau durch enge Wohngebiete etc.. lenken, ist sicher nicht ganz einfach :)

Den meisten Schülern war bestimmt nichtmals bewusst, dass sie mit einem Mercedes Travego fahren.

Ich habe mich damals auch immer dafür interessiert und in den Pausen auch schonmal das Gespräch mit den Fahrern gesucht. Aber zu meinen Zeiten ist man noch Mercedes O 303 gefahren. Gegen Ende meiner Schulzeit kam der 404 gerade erst raus. An Travego war im Traum noch nicht zu denken....

Kennt jemand eigentlich die interne Bezeichnung vom Travego? Ist das quasi ein 505? Oder gar schon 606?

am 10. Februar 2008 um 12:03

*wein* nen busfahrer bekommt lob wenn er in nem wohngebiet fährt und ich???? wenn ich da auf meinen feldwegen und in wohngebieten rumfahre nich *wein

Der Travego heist auch O 580 wie die Typenbezeichnung zustande kommt weis ich aber nicht.

Zitat:

Original geschrieben von ScaniaChris

 

In Europa muss ein Bus ab 12 t drei unabhängige Bremssysteme funktionstüchtig eingebaut haben. Regelmäßig sind das die Betriebsbremse (Fußbremse), die Motorbremse (wird mit dem Hebel verwendet) und ein Retarder (wird ebenfalls mit dem Hebel verwendet). Die ersten eins oder zwei Stufen, teilweise sogar drei (je nach Fabrikat) dienen der Nutzung der Motorbremse und die restlichen Stufen der Bedienung des Retarders. Diese beiden Bremssysteme arbeiten verschleißfrei und wirken ausschließlich an die Antriebsachse/n, weswegen der Einsatz bei ungünstigem Wetter (Regen, Schnee, Eis) besser gar nicht, zumindest aber mit größter Vorsicht erfolgen soll.

Bei uns in Österreich sind das die Begriffe Betriebsbremse, Verlangsameranlage und Hilfsbremse. Betriebsbremse die "Fußbremse", Verlangsameranlage der Retarder und als Hilfsbremse ist bei uns normalerweise der Federspeicher eingetragen

Zitat:

Original geschrieben von dartom

 

Bei uns in Österreich sind das die Begriffe Betriebsbremse, Verlangsameranlage und Hilfsbremse. Betriebsbremse die "Fußbremse", Verlangsameranlage der Retarder und als Hilfsbremse ist bei uns normalerweise der Federspeicher eingetragen

Korrekt.

Es sind erstmal 2 voneinander unabhängige Bremsanlagen erforderlich. Das sind BBA (Betriebebremse) und FBA (Feststellbremse, die aber dosierbar sein muss), auch Hilfsbremsanlage genannt. Bei Federspeichern für die FBA ist das gegeben.

Zusätzlich ist eine verschleißfreie Dauerbremse (Motorbremse oder Retarder oder beides) für schwere Fahrzeuge vorgeschrieben.

 

jan

am 10. Februar 2008 um 14:23

Zitat:

Original geschrieben von Matze1390

*wein* nen busfahrer bekommt lob wenn er in nem wohngebiet fährt und ich???? wenn ich da auf meinen feldwegen und in wohngebieten rumfahre nich *wein

Matze, vergiss nicht, daß Du auch auf Eurem engen Hof zurecht kommst.

Da geht es ja um Milimeter!

Nicht wie Dein Kollege, mit der Beifahrertür....

Und was sagen wir dazu?

" Vielen Dank, aber eigentlich ist das nur Übungssache!" :D

Gruß!

am 10. Februar 2008 um 14:42

och ongel ....

wenn ich das diese woche gehört habe wieder von nem neuen (russland-deutscher) fährst auf nen bauernhof mitm sattel da kommt man gerade mit einem 3achser mit GELENKTER nachlaufachse gerade so rum da fährt der mitm sattel hin obwohl der bauer gesagt hat NICHT hinfahren zu mir sondern mitm stapler und der ochs rumpelt hin und muss dann in nen acker fahren zum umdrehen und was is es draußen genau feucht und siffig ..... zack schwung geholt in den acker rein dann stand der ganze zug im acker drin versunken bis auf die achsen ....

Zitat:

 

Diese beiden Bremssysteme arbeiten verschleißfrei und wirken ausschließlich an die Antriebsachse/n, weswegen der Einsatz bei ungünstigem Wetter (Regen, Schnee, Eis) besser gar nicht, zumindest aber mit größter Vorsicht erfolgen soll.

ob ich die Antriebsachse abbremse oder das Rad kommt aufs gleiche heraus,

bei langsamfahrenden Baumaschinen werden die Bremsen an die Antriebswellen gebaut da die Bremsleistung aufgrund der höheren Umfangsgeschwindigkeit der Welle besser ist.

und dann fällt mir noch die Ente/2CV und der Hummer H1 ein haben auch jeweils die Bremse an den Antriebswellen.

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