VW bietet derzeit beide Generationen Tiguan als konfigurierbare Neuwagen an. Der Preisunterschied wirkt auf den ersten Blick klein, er steigt aber mit der Ausstattung.
Berlin – Der neue VW Tiguan startet im April 2016. Das SUV wird größer, leichter, schneller und optisch moderner. Vorerst bietet der Hersteller jedoch die alte Version als Neuwagen an. Theoretisch unterscheiden sich die Generationen preislich kaum: Der Neue kostet mit gleicher Leistung 350 bis 500 Euro mehr als sein Vorgänger. Praktisch ist am Tiguan 2 aber vieles teurer, denn VW erhöht die Preise diverser Sonderausstattungen. Wir haben die Preislisten von Generation 1 und 2 verglichen. VW Tiguan 2: Bessere Ausstattung, teurere PreiseQuelle: Volkswagen Einige Extras des neuen Tiguan gibt es nicht im alten Modell. LED-Scheinwerfer, ein digitales Cockpit, einen Anhänger-Assistenten, Verkehrszeichenerkennung und ein Head-up-Display sind neu in der Aufpreisliste des SUV. Serienmäßig gibt es in Generation 2 unter anderem ein Lederlenkrad, 17-Zoll-Räder, eine elektronische Parkbremse, einen Regensensor, ein klimatisiertes Handschuhfach und kamerabasierte Assistenten. Der Preis für einen nackten Tiguan mit 2,0-Liter-Turbodiesel und 150 PS steigt von 29.525 auf 30.025 Euro. Das scheint überschaubar, schließlich kostete bisher allein das Lederlenkrad 175 Euro Aufpreis. Allerdings spart und erhöht VW an anderen Stellen. Serienmäßig steckt das Radio „Composition Touch“ mit vier Lautsprechern im Tiguan 2. Im Vorgänger spielt das „Composition Colour“ mit acht Lautsprechern. Ein Update auf die gleiche Version im neuen Modell kostet 205 Euro. Teures Leder, teurere Extras im Tiguan 2Eine Lederausstattung gibt es für beide Tiguan-Generationen erst ab der zweiten Ausstattungsvariante. Das Paket kostet im neuen Tiguan 3.150 Euro und umfasst Komfortsitze, Memory-Funktion und eine elektrische Verstellung an beiden Vordersitzen. Im Tiguan 1 gibt es elektrische Stellmotoren nur am Fahrersitz, dafür aber Sportsitze und einen günstigeren Preis: Leder kostet 2.235 Euro, elektrische Spiegel 180 Euro – 915 bzw. 735 Euro weniger. Die Memory-Funktion fehlt allerdings. Quelle: Volkswagen Auffällig: VW erhöht die Preise vieler Extras im ein- oder zweistelligen Bereich. Fußmatten und USB-Schnittstelle kosten je einen Euro mehr. Tempomat, getönte Scheiben, das Winterpaket, eine Alarmanlage, DAB-Empfang, Sprachbedienung und Keyless Go werden je fünf Euro teurer. Eine Anhängerkupplung kostet zehn Euro mehr, eine Standheizung 15 Euro, Connectivity-Paket und Panoramadach je 30 Euro und eine 230-Volt-Steckdose 44 Euro. Beim Einzelpreis fällt das kaum auf, aber in der Summe schon. Immerhin: Das adaptive Fahrwerk „DCC“ kostet im neuen Tiguan 1.045 statt bisher 1.150 Euro. Der Lichtassistent wird 200 Euro günstiger. VW Tiguan 2: Airbags hinten nur gegen AufpreisSchon beim neuen Touran mussten wir tadeln: Seitenairbags auf den hinteren Plätzen gehören serienmäßig in ein Familienauto. VW verlangt beim Van 370 Euro Aufpreis. Im Tiguan 1 gibt es für das gleiche Geld Sidebags und Gurtstraffer hinten, Kopfairbags sind serienmäßig an Bord. Wer den Tiguan 2 mit Airbags im Fond bestellen will, der muss mindestens die Ausstattungsvariante „Comfortline“ (1.950 Euro Aufpreis) wählen und 375 Euro extra bezahlen. VW Tiguan 2: Vier Diesel, vier BenzinerQuelle: Volkswagen Der neue Tiguan startet vorerst mit zwei Motoren. Zum Marktstart bietet VW einen Turbodiesel (2,0 Liter Hubraum, 150 PS) und einen Turbobenziner (2,0 Liter Hubraum, 180 PS) an. Zum aktuellen Zeitpunkt lassen sich nur bestimmte Kombinationen aus Motor, Getriebe und Antriebsart konfigurieren. Den Benziner gibt es zum Beispiel nur mit Doppelkupplungsgetriebe und Allrad.
Langfristig soll es einen VW Tiguan mit Plug-in-Hybrid geben. Zwei Studien hat der Hersteller bereits vorgestellt. Vorher folgen andere Motorvarianten. Preise nennt VW nur für wenige Modelle.
Den alten Tiguan bietet VW noch mit zwei Benzinern und drei Dieselmotoren an:
VW hat zum Modelljahr 2016 Motoren und Navigationssysteme des Tiguan 1 aktualisiert. Viele VW-Händler gewähren trotzdem vergleichsweise hohe Rabatte auf das Auslaufmodell. Eine kurze Recherche im Internet ergab etwa 4.000 Euro Nachlass auf einen 150-PS-Diesel ohne Zusatzausstattung. Ein altes Modell kann sich finanziell lohnen. Je nach Ausstattung unterscheiden sich Generation 1 und 2 um eine drei- bis vierstellige Summen. Zudem gibt es beim alten Tiguan aktuell mehr Auswahl bei Motor und Getriebe, das Risiko der "Kinderkrankheiten" ist geringer. Ein guter Tipp für alle, denen frische Optik nicht wichtig ist. VW Tiguan 2: Preise der beliebtesten Ausstattungen Übrigens: Im Tiguan-Forum von MOTOR-TALK wird bereits angeregt über die Optionen des neuen Modells diskutiert. Die Nutzer kritisieren vor allem fehlende Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Extras. |