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Einmalige Oldtimer-Auktion - Eine Zeitkapsel mit 489 Autos

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Der Autohändler Ray Lambrecht hatte ein eigenwilliges Geschäftsmodell: Er verkaufte nur Neuwagen, Inzahlungnahmen behielt er. Jetzt wird seine Sammlung versteigert.

Ray Lambrecht versteigert seine Schätze: Der 95-Jährige bietet seine einmalige Auto-Sammlung zum Verkauf an Ray Lambrecht versteigert seine Schätze: Der 95-Jährige bietet seine einmalige Auto-Sammlung zum Verkauf an Quelle: VanDerBrinkAuctions

Pierce, Nebraska – Es gibt sie noch, die echten Scheunenfunde. Autos, die jemand vor einer Ewigkeit abgestellt und vergessen hat. Unter Staub und Dreck warten sie auf ein zweites Leben. Der einstige Ruhm in Lack und Chrom schimmert durch ihre Patina.

Ray P. Lambrecht besitzt viele dieser vierrädrigen Schätze. Allerdings musste er nicht nach ihnen suchen, denn er selbst hat sie abgestellt. Über Jahre sammelte er hunderte Chevrolets auf seiner Farm. Jetzt, im Alter von 95 Jahren, löst er seine Sammlung auf und lässt die Autos im September versteigern.

Schutzfolien auf dem Interieur - solche Teile sind heute besonders schwer zu bekommen Schutzfolien auf dem Interieur - solche Teile sind heute besonders schwer zu bekommen Quelle: VanDerBrinkAuctions

Der günstigste Preis für jeden Chevrolet

Die Geschichte hinter Ray Lambrechts Kollektion ist so beeindruckend wie die Autos selbst. 1946 eröffnete er gemeinsam mit seinem Onkel Ernest ein Chevrolet-Autohaus. Wenig später verließ Ernest aus gesundheitlichen Gründen das Unternehmen. Ray übernahm die Leitung und stellte seine Frau Mildret sowie einen Mechaniker ein.

Schnell wurde Ray für seine Preis-Philosophie bekannt: Er ließ niemals mit sich handeln, bot die Autos aber so günstig wie möglich an. Kunden aus dem ganzen Land reisten nach Pierce, Nebraska, einige Fahrzeuge gingen sogar ins Ausland. Ray verkaufte immer Neuwagen. Denn er war sich sicher, dass nur ein fabrikneues Fahrzeug seine Kunden glücklich macht.

500 Autos, die nicht mehr neu genug waren

Dieser 1928er Durant gehörte Mildrets Onkel Dieser 1928er Durant gehörte Mildrets Onkel Quelle: VanDerBrinkAuctions Diese Einstellung ging so weit, dass er nicht einmal Modelle aus dem jeweils vergangenen Jahr anbot. Zum Modellwechsel stellte er die neuen Modelle in die Verkaufshalle und lagerte das einjährige Altblech ein. Gleiches geschah mit Fahrzeugen, die er in Zahlung nahm. Sie standen nicht zum Verkauf, er stellte sie in die heimische Scheune. Als Rays Vertrag mit Chevrolet nach 50 Jahren auslief, hatte er fast 500 Fahrzeuge gesammelt.

Ray konnte sich bisher nicht von ihnen trennen. Er liebt Autos, seit er seine Mutter im Alter von neun Jahren zum ersten Mal zum Einkaufen gefahren hat. Sieben Meilen weit steuerte er damals das 1927er Chevy 2-Door-Coupé. Einige seiner Schätze sind bis heute kaum mehr gefahren. Ihre Wegstreckenzähler zeugen von nur wenigen Radumdrehungen. Insgesamt besitzt Ray 50 Fahrzeuge mit weniger als zehn Meilen auf dem Tacho.

Folie auf den Sitzen, Staub auf dem Blech

Für Jahrzehnte unangetastet: Sogar der Ausstattungszettel klebt noch im Fenster Für Jahrzehnte unangetastet: Sogar der Ausstattungszettel klebt noch im Fenster Quelle: VanDerBrinkAuctions Ray erinnert sich an die einzelnen Geschichten von all seinen Autos. Nicht jedes hat die Jahre des Stillstandes überlebt, einige taugen bestenfalls als Teilespender. Andere wirken auf den ersten Blick rostfrei, auf vielen Sitzen liegen noch die originalen Schutzfolien. Manche haben nie den Ausstellungsraum verlassen. Unter dicken Staubschichten verbergen sich Chevy Bel Air, Impala, Cameo und Chevelle im Auslieferungszustand.

Am 29. September 2013 kommen Rays Autos unter den Hammer. Mit ihnen lässt der Autonarr originale Ersatzteile, Werkzeuge und Prospekte versteigern. Mindestpreise gibt es nicht. Wer mitbieten möchte, kann das online auf der Seite des Auktionators erledigen. Aber Vorsicht: Standschäden können teuer werden. Die unbenutzten Autos kann man außerdem nicht in Deutschland zulassen – für eine erste Anmeldung fehlt die passende Abgasnorm und ein H-Kennzeichen gibt es auch nicht.

 

Quelle: MOTOR-TALK

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