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Eine Zündkerze ist deutlich dunkler als die anderen - Injektor kaputt?

Themenstarteram 1. Juni 2022 um 9:48

Hallo zusammen,

dies ist ein Crosspost aus dem W205 Forum, da ich ein Einzelfall zu sein scheine und es sich nich um ein modellspezifisches Problem handelt.

Ich habe vor ein paar Monaten Zündkerzen gewechselt, dabei ist mir aufgefallen, dass die Zündkerze vom 3. Zylinder deutlich schwärzer ist (siehe Bild im Anhang). Der Wagen fährt jedoch ganz normal. Schwarze, trockene Zünkerze müsste ja ein zu fettes Gemisch sein, also Injektor kaputt, bzw. undicht?

Die ZK waren jetzt den vorgeschriebenen Intervall von 3 Jahren drin, etwa. 15tkm. Sind originale MB Kerzen gewesen und wurden jetzt mit NGK SILZKFR8D7S ausgetauscht (wahrscheinlich genau die gleichen wie die original MB, da auch "Made in Japan").

Was ich bisher gemacht habe:

* Zündspule von 1. und 3. Zylinder getauscht. Ergebnis: Der 3. Zylinder produziert weiterhin eine dunklere Zündkerze (siehe zweites Zündkerzenbild)

* Kompressionsmessung mit Bosch-Kompressionstester. Alle Zylinder sind zwischen 11 und 13 Bar, wobei der 3. Zylinder mit 11 Bar das geringste Ergebnis liefert.

Mittlerweile weiß ich nicht mehr so recht weiter, will aber auch nicht auf gut Glück den Injektor wechseln.

Das Fahrzeug ist ein Mercedes C180 Vormopf mit ca. 66tkm aus dem Jahre 2015.

Danke fürs Lesen!

Erstes Zündkerzenbild
Zweites Zündkerzenbild
Kompressionsmessung
+1
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28 Antworten

Die Zylinderkopfdichtung wird anfangen undicht zu werden. Fahr ihn mal gut warm, lass ihn über Nacht auskühlen und schraub am Folgetag vor dem ersten Motorstart die Zündkerzen raus. Wenn die auf 3 leicht feucht / verrußt / rostig ausschaut würde ich vor dem Totalausfall direkt die Zylinderkopfdichtung neu machen.

Wie kommst du darauf?

Eigene Erfahrung, zuletzt vergangenes Jahr und diverse Kundenmotoren bei einem befreundeten Instandsetzer. Kaltstartverhalten ist anfangs für eine kurze Zeit unrund, weil ein Topf nicht bzw. nicht voll zündet. Gibt sich recht schnell, Motor hat dann wieder volle Leistung und es kommt erst nach voller Durchkühlung wieder. Geht meist eine Weile gut, nimmt dann zu und irgendwann wird der winzige Wasserverlust bemerkt (Kühlwasser pieselt hauchfein wegen des Überdrucks im System im Ansaugtakt in den Brennraum, bleibt halt nur in der Abkühlphase dort an der Kerze hängen weil es sonst mit dem Abgas entweicht). Kann bis zum Wasserschlag beim Kaltstart oder Wasserdampf im laufenden Betrieb gehen. Man sieht im Anfangsstadium auf dem Kolbenboden in der Mitte eine kreisrunde blanke Stelle die vom Wasserdampf bei der Verbrennung freigewaschen wird. Im fortgeschrittenen Stadium ist dann der Kolben komplett blank und mit Pech ist das Pleul krummgehauen oder es atmet Frischluft. Soweit sollte man es halt nicht kommen lassen. CO-Test hilft im Anfangsstadium oft nicht weiter, weil da noch sogut wie kein Abgas in den Kühlkreislauf gedrückt wird.

Ok. Trotzdem halte ich das für etwas weit her geholt. Der Zylinder scheint zu fett zu laufen, das gilt es erst zu ergründen.

"Verbrenndes" Wasser hinterlässt aber idR "Blumenkohl" an den Zündkerzen bzw Brennraum, das sehe ich hier nicht ansatzweise, nur eine rußige Kerze was ja auf ein zu fettes Gemisch hin deutet...

Deshalb der Tipp, die Kerzen nach einer Nacht mal rauszuschrauben und zu bewerten. Ist der kleinste Aufwand.

@salieridai

Da es ein Direkteinspritzer würde ich auf einen pisselenden Injektor tippen.

Eventuell mal Quertauschen 3. Zylinder mit dem 1. um es auszuschließen.

Ist nicht ungewöhnlich, das bei Di Motoren die Injektoren schon nach kurzer Laufleistung undicht werden.

Fügt du auch schon mal einen DI Reiniger im Tank zu??

Bei 66.000 km sollte eine Anwendung schon der Fall sein.

Machen viele Marken Werkstätten schon bei der Inspektion.

Zitat:

@ULFX schrieb am 1. Juni 2022 um 14:36:42 Uhr:

"Verbrenndes" Wasser hinterlässt aber idR "Blumenkohl" an den Zündkerzen bzw Brennraum, das sehe ich hier nicht ansatzweise, nur eine rußige Kerze was ja auf ein zu fettes Gemisch hin deutet...

Oder Öleintrag durch defekte Ventilschaft-Dichtungen bzw. einen Defekt an den Abstreifringen. Letztes kann man 1a mit einem Kompressionstest ausschließen.

TE, steht was abgasrelevantes im Fehlerspeicher?

Nicht zu vergessen sind die Verkokungen an den Einlassventilen bei den DI Motoren.

Bei den VAG Motoren auch Audi ein großes Thema und Problem.

Viel Kraftstoff über die Einspritzung aber zu wenig Luft über die Einlassventile.

Da hilft ein erster Blick per Endoskop auf die Einlassventile des 3. Zylinders.

Themenstarteram 2. Juni 2022 um 9:39

Danke für eure Rückmeldungen.

Das mit der ZKD halte ich für eher weit hergeholt, jedoch nicht komplett unmöglich. Ich schau mal, ob ich den Test mit der Zündkerze bewerkstelligt bekomme. Nach dem Kompressionstest lief der Wagen beim ersten Start wie ein Sack Nüsse, habe dann abgeschaltet und bin nochmal alle Injektor/Zünkerzenstecker durchgegangen, da ich dachte, es wäre ein Stecker evtl nicht 100% drauf. Danach lief er wieder 1a.

Injektorreiniger habe ich noch nie verwendet, dachte immer, dies wäre Beschiss. Gibt es da einen besonders guten? Habe den Pro-Line von Liqui Moly im Auge, da er Polyetheramin (PEA) enthält.

Ich habe nur einen simplen OBD Tester, mal gucken, ob der etwas ausspuckt.

Wegen der Einlassventile muss ich mal schauen, ob man da überhaupt so einfach drankommt. Ist ja letzendlich ein sehr modernes Fahrzeug ohne Platz im Motorraum.

Kopfdichtung würde ich auch erstmal ausschließen, dafür ist die Kompression auf dem betroffenen Zylinder zu gut.

Tippe auch auf einen inkontinenten Injektor...

Einfache OBD2 Tester erfassen oft nicht alle, eben nur die abgasrelavanten was aber nicht immer ausreicht zur Diagnose.

Zumal jetzt eh ein selbstverursachter, oder mehrere, drin sein könnten.

Kann man denn die Injektoren nicht mal quertauschen zur Probe?

Allgemein mit LM-Produkten habe ich keine schlechte Erfahrung...

Gibts mittlerweile nicht auch was um den Ansaugkrümmer zu fluten, wegen den verkokten Ventilen bei DI-Motoren!?

Themenstarteram 2. Juni 2022 um 15:23

Soweit ich das nachgeforscht habe braucht man besonderes Werkzeug um die Injektoren rauszunehmen. Bevor ich dann 2x in die Werkstatt muss, würde ich direkt den Injektor tauschen lassen.

Habe mir jetzt den Proline Direct Injection Cleaner besorgt, aber der Tank ist noch zu voll, um ihn anzuwenden.

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