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Einfluss der Straßenbeschaffenheit auf die Lenkung

Themenstarteram 2. November 2016 um 22:03

Hallo zusammen,

bin schon ein einige sehr unterschiedliche Autos gefahren und ebenso unterschiedlich war jeweils der Einfluss der Straßenbeschaffenheit auf die Lenkung. Beispiel: Man fährt durch ein ordentliches Schlagloch und eine Hand am Lenkrad reicht nicht mehr aus, um es festzuhalten. Beispiel 2: Bei nicht ebener, schiefer Straße, zieht das Lenkrad permanent in eine Richtung (man muss also das Lenkrad gut festhalten, um z.B. weiter geradeaus zu fahren).

Ich wollte mal fragen ob diese Rückwirkung der Straßenbeschaffenheit auf die Lenkung einfach stark vom Fahrzeugmodell abhängt oder ob bei den Fahrzeugen mit starker Rückwirkung ein Defekt vorliegen muss.

Grüße

Beste Antwort im Thema

Für den Einfluß von Unebenheiten auf das Lenkrad ist die Auslegung der Vorderachs- und Lenkungsgeometrie ebenso wie die Art des Lenkgetriebes verantwortlich. Bei ausgesprochenen Geländefahrzeugen verwendet man deshalb nicht so gerne die empfindliche Zahnstangenlenkung, sonder eher Kugelumlauf-Lenkgertrieibe. Letztere sind zwar auf der Straße weniger lenkexakt, schlagen dem Fahrer dafür auch im Gelände nicht das Lenkrad aus der Hand.

Die diesbezüglichen Unterschiede zwischen den Fahrzeugtypen sind also eher auf konstruktive Auslegungen als auf Defekte zurückzuführen.

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beides

Themenstarteram 2. November 2016 um 22:16

Warum ist denn die Rückwirkung so unterschiedlich, woran liegt das bei einer Servolenkung?

An den verschiedenen Anforderungen durch die verschiedenen Typen.

Für den Einfluß von Unebenheiten auf das Lenkrad ist die Auslegung der Vorderachs- und Lenkungsgeometrie ebenso wie die Art des Lenkgetriebes verantwortlich. Bei ausgesprochenen Geländefahrzeugen verwendet man deshalb nicht so gerne die empfindliche Zahnstangenlenkung, sonder eher Kugelumlauf-Lenkgertrieibe. Letztere sind zwar auf der Straße weniger lenkexakt, schlagen dem Fahrer dafür auch im Gelände nicht das Lenkrad aus der Hand.

Die diesbezüglichen Unterschiede zwischen den Fahrzeugtypen sind also eher auf konstruktive Auslegungen als auf Defekte zurückzuführen.

Zitat:

@alwaystoofast schrieb am 2. November 2016 um 23:16:26 Uhr:

Warum ist denn die Rückwirkung so unterschiedlich, woran liegt das bei einer Servolenkung?

Das liegt, wenn nichts beschädigt oder außer Funktion ist, vor allem an der Auslegung der Lenkung durch die Entwicklungsabteilung des Herstellers.

Da gibt es teils erhebliche Unterschiede sowohl zwischen den Fahrzeugmarken als auch zwischen verschiedenen Modellen des gleichen Herstellers. Zu einer Luxuslimousine passt nun mal eine ganz andere Lenk-Rückmeldung als zu einem Sportwagen, und Franzosen haben in diesem Punkt traditionell erheblich andere Idealvorstellungen als deutsche Hersteller (und Motorjournalisten).

Die technische Weiterentwicklung hat den Herstellern hier sehr viel mehr Freiheiten beschert, die Lenk-Rückmeldung unter aller Gesichtpunkten gezielt zu beeinflussen, und die werden entsprechend ausgenutzt. Vor allem mit einer elektromechanischen Servolenkung kann man doch um einiges flexibler "herumspielen" als mit einem direkten Lenkgetriebe. Da gibt es dann einen Sport-Modus, einen Autobahn-Modus und einen Rangier-Modus, die teils vom Benutzer wählbar, teils automatisch eingestellt werden.

Und am bescheuertsten finde ich die elektromechanischen Lenkungen.

Diese bieten am wenigsten, bis überhaupt garkein Kurvengefühl mehr. Es fehlt ihnen einfach an dem dynamischen Kraftmoment, welches das Lenkrad in die Geradeausstellung zurückdreht.

Mitunter muss man im Stradtverkehr, beim aus der Kurvefahren, das Lenkrad aktiv zurückdrehen, weil es von alleine viel zu langsam zurückdreht. Genauso bescheuert, das sich die Lenkung nicht mehr richtig zentriert. Du drehst das Lenkrad ein paar Grad in eine Richtung, lässt es los und dein Auto kurft einfach weiter statt wieder geradeaus zufahren.

 

Früher hat man mal bei winterlichen Starßenverhältnissen, selbst beim Geradeausfahren, am Lenkrad gespürt wie glatt es unter den Reifen ist. Das Lenkrad hat sich ganz anders angefühlt, wenn es rutschig wahr und man hatte eine sehr gute Orientierung für den notwendigen sensiblen und feinfühligen Umgang, nicht nur mit der Lenkung, sondern mit dem ganzen Auto bei solchen Verhältnissen.

Bei den elektromechanischen Lenkungen merkst du das erst, wenn das Auto bereits (leicht) am Versetzen ist. Bei einer rein mechanischen, oder präzise agierenden hydraulischen Lenkung hast du das schon im Handgelenkt gerspürt, noch bevor das Auto zu versetzen begann und dies instinktiv mit etwas Gegendruck am Lenkrad, sprich ohne Korrekturbewegung, vermieden.

am 4. November 2016 um 6:21

Zitat:

@alwaystoofast schrieb am 2. November 2016 um 23:03:59 Uhr:

Beispiel: Man fährt durch ein ordentliches Schlagloch und eine Hand am Lenkrad reicht nicht mehr aus, um es festzuhalten. Beispiel 2: Bei nicht ebener, schiefer Straße, zieht das Lenkrad permanent in eine Richtung (man muss also das Lenkrad gut festhalten, um z.B. weiter geradeaus zu fahren).

Grüße

Du schreibst immer Du mußt das Lenkrad gut mit beiden Händen festhalten ... das kann ja nun auch nicht ganz richtig sein.

Habe da auch verschiedene Autos mit und ohne Servolenkung zur Verfügung aber da reicht leichtes Gegenlenken wenn die Straße schief ist.

Vielleicht solltest Du mal die Fahrwerksgeometrie prüfen / einstellen lassen

Gruß Ronny

am 4. November 2016 um 7:35

Ach da gibt es soviele Möglichkeiten warum da so ist. Auch die Reifengrösse oder -breite macht einen Unterschied. Auch ob der Wagen tiefergelegt ist oder nicht. Ein SUV fühlt sich ebenfalls wieder anders an als ein Renault Clio Sport.

Kurzum, jedes Fahrzeug ist hier anders. Man kann sie nicht miteinander vergleichen. Was bei einem Modell absolut normal ist, kann bei einem anderen ein Defekt sein. Wäre ja auch gut so. Stell dir mal vor alle Autos wären gleich, warum bräuchte es dann soviele Hersteller.....

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 3. November 2016 um 17:56:32 Uhr:

Und am bescheuertsten finde ich die elektromechanischen Lenkungen.

Diese bieten am wenigsten, bis überhaupt garkein Kurvengefühl mehr. Es fehlt ihnen einfach an dem dynamischen Kraftmoment, welches das Lenkrad in die Geradeausstellung zurückdreht.

Mitunter muss man im Stradtverkehr, beim aus der Kurvefahren, das Lenkrad aktiv zurückdrehen, weil es von alleine viel zu langsam zurückdreht. Genauso bescheuert, das sich die Lenkung nicht mehr richtig zentriert. Du drehst das Lenkrad ein paar Grad in eine Richtung, lässt es los und dein Auto kurft einfach weiter statt wieder geradeaus zufahren.

Das kann ich nicht unterschreiben. Ich habe eine solche in meinem Wagen und meiner lenkt sich durchaus selber gerade. Wäre irgendwie auch komisch wenn nicht. Und das er bei leichtem einlenken schon lenkt ist auch normal. Aber auch hier ist nicht jedes Fahrzeug gleich. Ein Mini (Baujahr ca. 2012) kann man das Lenkrad viel weiter drehen bis er endlich anfängt zu lenken. Ein Golf hingegen muss man das Lenkraud kaum bewegen. Das hat aber nichts mit der Art der Lenkung zu tun, sondern wie der Hersteller sie gebaut hat. Ein Mini muss man ja auch wie ein GoKart fahren und die lenkt man auch nicht durch leichtes Lenken :-)

Und was die beiden Hände am Lenkrad angeht, hast du von deinem Fahrlehrer nie gelernt das man BEIDE Hände am Lenkrad haben soll? Genau aus solchen Gründen. Oder stell mir mal die BAB vor, du mit 150 Sachen unterwegs und nun zerfetzt es dir den vorderreifen (egal welcher). Meinst du mit einer Hand hast du das Auto im Griff? Mit beiden vielleicht auch nicht, aber garantiert besser als mit einer Hand

am 11. November 2016 um 9:05

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 3. November 2016 um 17:56:32 Uhr:

Und am bescheuertsten finde ich die elektromechanischen Lenkungen.

Diese bieten am wenigsten, bis überhaupt garkein Kurvengefühl mehr. Es fehlt ihnen einfach an dem dynamischen Kraftmoment, welches das Lenkrad in die Geradeausstellung zurückdreht.

Mitunter muss man im Stradtverkehr, beim aus der Kurvefahren, das Lenkrad aktiv zurückdrehen, weil es von alleine viel zu langsam zurückdreht. Genauso bescheuert, das sich die Lenkung nicht mehr richtig zentriert. Du drehst das Lenkrad ein paar Grad in eine Richtung, lässt es los und dein Auto kurft einfach weiter statt wieder geradeaus zufahren.

 

Früher hat man mal bei winterlichen Starßenverhältnissen, selbst beim Geradeausfahren, am Lenkrad gespürt wie glatt es unter den Reifen ist. Das Lenkrad hat sich ganz anders angefühlt, wenn es rutschig wahr und man hatte eine sehr gute Orientierung für den notwendigen sensiblen und feinfühligen Umgang, nicht nur mit der Lenkung, sondern mit dem ganzen Auto bei solchen Verhältnissen.

Bei den elektromechanischen Lenkungen merkst du das erst, wenn das Auto bereits (leicht) am Versetzen ist. Bei einer rein mechanischen, oder präzise agierenden hydraulischen Lenkung hast du das schon im Handgelenkt gerspürt, noch bevor das Auto zu versetzen begann und dies instinktiv mit etwas Gegendruck am Lenkrad, sprich ohne Korrekturbewegung, vermieden.

Das ist schon lange nicht mehr so. War nur bei den ersten E-Servos aus den 90ern oder sehr billigen in Kleinwagen so.

Meine Lenkung im Civic fühlt sich fast so präzise und direkt an als wenn ich im Gokart sitzen würde.

Ich spüre sehr schnell wann die Reifen in den Grenzbereich kommen noch sehr lange bevor sie wirklich weg rutschen.

Teilweise würde ich mich eher wegen zu viel statt zu wenig Feedback beschweren. ;)

Das Lenkrad dreht sich auch ziemlich schnell wieder zurück. ;) Zurückdrehen muss ich eigentlich nie.

Außer die ersten paar ° ab Mittelstellung, aber das hängt eher mit der Fahrwerksgeometrie zusammen und nicht mit dem Typ der Servo.

Gegenbeispiel sind die ersten elektromechanischen Lenkungen wie im Z4 E85/E86 Baureihe. Ich find das Lenkgefühl ist nicht wirklich vorhanden, sehr synthetisch und "mein Testwagen" war Baujahr 2007. Die damaligen M-Modelle hatten noch eine klassische Hydraulik, ich ahne warum.

Dieses elektromechanische Geraffel brauchst du zwingend bei modernen ESP Systemen mit Lenkeingriff, bei fahrzeugen mit möglichst geringem NEFZ Verbrauch (elektromechanische Servo und elektrische Öl plus Wasserpumpe). Oder bei "Driftassistenten" am oberen Ende der Preisskala.

Ich kenne das auch von der E-Servo beim ersten Jazz. Total schwammig, weich und synthetisch, aber dort ist das auch eine absolute Billiglösung.

Der hatte weder ESP noch sonst welche Helferlein (außer ABS).

Die letzte hydraulische Servo, die ich gefahren bin und wo ich auch weiß, dass sie 100% hydraulisch ist, war im Seat Leon M1 (Golf 4 Basis).

Aber die war auch totaler Mist. Die E-Servo im Civic ist um WELTEN besser. ;)

Hängt also eher von der Umsetzung ab.

Den (seinerzeit) beworbenen 0 Grad Lenkroll Radius nicht vergessen! Die meisten Raeder laufen nicht 100% mittig des Lenkachselbolzens (Drehpunkt) sondern sitzen ausserhalb. Haemmert man jetzt durch ein Schlagloch oder sonstiges Hindernis wird dieses Rad nach aussen geschoben, je nach Geschwindigkeit mit ganz schoener Gewalt! Da gabs frueher auf Traktoren und LKW auch mal geprellte oder gebrochene Daumen. :eek: Kennt heute keiner mehr aber war frueher immer der dicke Ratschlag: "nicht mit dem Daumen in die Speichen eingreifen"...

 

 

Pete

Zitat:

Die meisten Räder laufen nicht 100% mittig des Lenkachselbolzens (Drehpunkt) sondern sitzen ausserhalb.

Ahm, bei welchem Auto befindet denn sich überhaupt das Rad mittig der Lenkachse?

Es befindet sich doch immer außerhalb. Geht doch konstruktiv garnicht anders, es sei denn, du verlegst den Lenkachsbolzen oberhalb des Rades, oder du bastelst 400er Felgen (und größer) auf die Vorderachse, damit innenseitig genug Platz dafür ist.

am 12. November 2016 um 15:29

@Reachstacker jetzt hast du aber was an der Backe. Bin mal gespannt wie Du da wieder raus kommst.

Am besten zu einem Grundlagen Vortrag verlinkten.....

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