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Einkommensteuer bei Leasing über Arbeitgeber
Hallo, ich habe die Möglichkeit, über meinen Arbeitgeber ein Leasingauto zu bekommen.
Laufzeit 6 Monate mit 6000 km, monatliche Leasingrate 1% der UVP, KFZ-Steuer und Versicherung ist inclusive, Rate wird vom Nettogehalt abgezogen und einbehalten. Zulassung erfolgt auf den Arbeitgeber, fahren dürfen meine Frau und ich. Scheint mir recht günstig zu sein.
In den Bedingungen steht:
„Falls Sie das Fahrzeug für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte nutzen, entsteht ein geldwerter Vorteil, der lohn- und sozialversicherungspflichtig ist. Die Versteuerung dieses geldwerten Vorteils erfolgt zu Lasten des Mitarbeiters (monatlich über die Entgeltabrechnung).“
Fragen an die Steuerexperten:
Warum entsteht der geldwerte Vorteil nur für die Fahrten zur Arbeit? Ich habe doch den Vorteil der niedrigen Leasingrate auch für Privatfahrten.
Warum entsteht der Vorteil überhaupt? Theoretisch könnte ich die gleiche Rate ja auch durch geschickte Verhandlungsführung am freien Markt erreichen.
Wie hoch ist der Vorteil?
Kann ich weiterhin Werbungskosten für die Fahrt zu Arbeit ansetzen?
Kann mir jemand eine Beispielrechnung machen? z.B. zu versteuerndes Einkommen 50.000 Euro, Weg zur Arbeit 20 km usw...
Danke!!
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25 Antworten
Siehe hier , da hat es CColumbus recht gut erklärt.
Zitat:
Original geschrieben von Handschweiß
Warum entsteht der geldwerte Vorteil nur für die Fahrten zur Arbeit? Ich habe doch den Vorteil der niedrigen Leasingrate auch für Privatfahrten.
Warum entsteht der Vorteil überhaupt? Theoretisch könnte ich die gleiche Rate ja auch durch geschickte Verhandlungsführung am freien Markt erreichen.
Wie hoch ist der Vorteil?
Kann ich weiterhin Werbungskosten für die Fahrt zu Arbeit ansetzen?
Kann mir jemand eine Beispielrechnung machen? z.B. zu versteuerndes Einkommen 50.000 Euro, Weg zur Arbeit 20 km usw...
Danke!!
Für Fahrten zur Arbeit entsteht einfache Wegstrecke in KM *0,03 %
Für Privatnutzung nochmal 1%
Wenn du es für die Fahrt zur Arbeit nutzt, kannst du die Werbungskosten natürlich geltend machen.
Weg zur Arbeit 20km, Listenpreis KFZ 50tsd heißt: 500,- nach 1% Regel, 0,6% = 300 nach Wegstrecke abzüglich der 500,-, die du selbst zahlst, also hast du 3600 mehr zu versteuern. Bei zvEK von 50tsd vorher, jetzt halt 53600 (wenn du das Auto das ganze Jahr hast).
Gib einfach mal in einen online Steuerrechner deine Parameter ein (in diesem Fall 4166,- pro Monat +300 = 4466,-) und zieh vom Netto die 500,- für die Leasingrate ab, dann weißt du, was dich das Auto wirklich "kostet" pro Monat. Ohne Fahrten zur Arbeit sind´s genau die 500,-.
Zitat:
Original geschrieben von waschbaer123
Weg zur Arbeit 20km, Listenpreis KFZ 50tsd heißt: 500,- nach 1% Regel, 0,6% = 300 nach Wegstrecke = 800*12 = 9600 zVEK pro Jahr mehr, bei 50tsd vorher heißt das, dass du 59600,- zu versteuern hast.
Von den 9600 € kannst Du aber Deine Leasingrate wieder abziehen, da diese ja den geldwerten Vorteil schmälert. Bei einer Rate von 1 % der UVP wären das in obigem Beispiel 500 € * 12 Monate = 6000 €. Bleiben noch 3600 zusätzlich zu versteuernde € im Jahr übrig. Wenn man die Daten
hiereingibt ergibt sich für einen in BaWü lebenden kinderlosen Single ein um 657,24 € gemindertes Nettoeinkommen im Monat (Eigenleistung ist hier mit 500 € Abzug vom Bruttogehalt berücksichtigt). Noch nicht berücksichtigt sind hier die 30 Cent pro Kilometer Fahrtkosten, die der TE wiederum absetzen kann.
danke, hab´s gerade berichtigt
Zitat:
Original geschrieben von Handschweiß
Scheint mir recht günstig zu sein.
Ist es nur unter bestimmten Bedingungen. Stand bei uns im Angebot gleich mit drin.
Entweder man nutzt das Fahrzeug nicht für Fahrten zur Arbeitsstelle (als Zweitwagen), dann gibt's auch keinen geldwerten Vorteil.
Oder man fährt sehr viel im Jahr. Dann währe es wohl zumindest für einen Neuwagen nicht so teuer.
Alles andere ist wohl ohne Arbeitgeber günstiger privat geleast und auch das noch ungünstig im Vergleich zu nem jungen Gebrauchten.
Zitat:
Original geschrieben von tullux01
Entweder man nutzt das Fahrzeug nicht für Fahrten zur Arbeitsstelle (als Zweitwagen), dann gibt's auch keinen geldwerten Vorteil.
Gar keinen geldwerten Vorteil? Die 1% muss man dann auch nicht versteuern?
Zitat:
Original geschrieben von Hannes1971
Gar keinen geldwerten Vorteil? Die 1% muss man dann auch nicht versteuern?
Die heben sich mit der 1% Leasingrate auf. Die kann ja abgezogen werden.
Zu versteuern +1-1=0.
Man muss die Rate natürlich zahlen. Da ist dann je nach Hersteller/Anbieter die 1% "günstig" - zumindest für ein Leasing.
Zitat:
Original geschrieben von tullux01
Die heben sich mit der 1% Leasingrate auf. Die kann ja abgezogen werden.
Kling, klong, ploing, Groschen gefallen. Klingt logisch...
Ja, so langsam fällt das 5-cent-Stück auch bei mir. Für die Privatnutzung geht es "+1-1=0" auf. Nur noch eins: ich muß ja dann für den Weg zur Arbeit mehr versteuern. Liegt das daran, daß ich andererseits die Werbungskosten wieder ansetzen kann?
Also ohne Leasingauto vom Arbeitgeber:
Bruttogehalt
minus Werbungskosten für Fahrt zur Arbeit
= zu versteuerndes Einkommen
mit Leasingauto
Bruttogehalt
plus geldwerter Vorteil des Leasingautos für Fahrt zur Arbeit
minus Werbungskosten für Fahrt zur Arbeit
= zu versteuerndes Einkommen
Habe ich das jetzt richtig begriffen?
Zitat:
Original geschrieben von Handschweiß
Habe ich das jetzt richtig begriffen?
Richtig.
ja, richtig begriffen. Allerdings bringt das mit den Werbungskosten nur was, wenn du deine Werbungskostenpauschale schon voll ausgereizt hast mit anderen Werbungskosten (auch über andere Einkunftsarten (Vermietung und Verpachtung z.b.)).
@tullux: dir muss ich leider widersprechen, 500,- als Monatspauschale für ein Kfz, dafür braucht man nicht viel km selbst fahren.
Überschlägig mal ein junger Gebrauchter. Da der TE mit einem Auto der 50tsd € Klasse liebäugelt nehmen wir mal einen gut ausgestatteten A6 Avant Benziner, den er dreijährig für 30tsd € kauft.
Zinsen: 50,- je Monat (Opportunitätszinsen, wenn er das Geld hat, ansonsten würde ich den Anteil locker verdoppeln)
Steuer, Versicherung: 80,- pro Monat (kann variieren je nach SFK)
Reparaturen/Inspektionen: 50,- (also nicht mal größere Sachen dabei)
TÜV/AU 5,-
Reifen: (kann auch variieren je nach gefahrenen KM), nehmen wir mal an 1Satz WR, ein Satz SR beide zusammen 1200,- die halten 2 Jahre, nochmal 50,-
macht schon ca. 235,- pro Monat
jetzt noch Werverlust: (Haltedauer 3 Jahre mit "nur" 12tsd km im Jahr) würde ich sagen halbiert sich nochmal der Wert also 5tsd pro Jahr, das sind allein schon über 400€ pro Monat, nehmen wir mal an, er macht ein Schnäppchen und verliert nur 265,- pro Monat, dann sind die 500,- schon aufgebraucht. Natürlich kann man jetzt sagen, der TE soll sich ein günstigeres Auto holen, aber dann kann er auch ein 30tsd € Auto leasen, dann ist seine Eigenbeteiligung bei 300,- pro Monat.
Und jetzt zahlt der AG den Sprit noch obendrauf, sind bei 12tsd km im Jahr und 8l Verbrauch bei 1,50 nochmal 120,- pro Monat.
Nicht dazugerechnet alle negativen Eventualitäten (Ärger mit Werkstätten, große Reparaturen, Versicherungshochstufung nach Unfall, stark anziehende Spritpreise undundund)
Das einzige, was mir spanisch vorkommt ist, dass das Auto nur 6 Monate geleast werden soll, was kommt danach?
In dem Fall (wenn sowieso ein eigenes Auto schon in der Familie ist und dieses eh nicht verkauft wird) lohnt sich der ganze Spaß nur, wenn der TE damit ein größeres und komfortableres Auto fahren will, ansonsten würde ich mit dem AG mal über eine andere "Beteiligung" am Privatfahrzeug verhandeln (Spritkostenzuschuss o.ä.).
Zitat:
Original geschrieben von waschbaer123
Das einzige, was mir spanisch vorkommt ist, dass das Auto nur 6 Monate geleast werden soll, was kommt danach?
Wenn der Arbeitgeber der Kfz-Hersteller ist, kommt dann wahrscheinlich das nächste Auto und der alte wird als Werksdienstwagen verkauft...
Ich gehe mal davon aus, dass für Werksangehörige bei diesem Modell keine Sonderzahlung (Anzahlung) verlangt wird.
Zitat:
Original geschrieben von waschbaer123
Und jetzt zahlt der AG den Sprit noch obendrauf, sind bei 12tsd km im Jahr und 8l Verbrauch bei 1,50 nochmal 120,- pro Monat.
Der AG zahlt nichts dazu.
Zumindest nicht in dem Angebot, das wir hatten. Kein Sprit, keine Werkstatt, kein garnix.
Es geht nur darum, einen günstigeren Leasingbetrag zu bekommen, da der AG Grosskunde für die Firmenwagen ist, und deshalb für beliebte Firmenwagen bessere Konditionen hat als man sonst so bekommen könnte. (es gibt auch "auf dem freien Markt" mal ab und an 1% Leasing Angebote, aber nicht immer und nicht immer die Marke, die man will)
Auch die kurze Laufzeit, so aus Notwendigkeit und nicht nur Geldknappheit so geplant, ist auf dem freien Markt schwer so günstig zu bekommen (ne Kollegin aus Australien wollt nen Kleinwagen für ihr Jahr hier - Leasing -was in dem Fall eher "Langzeitmiete" ist- hätte sie das Auto in dem Jahr fast komplett zahlen können, so bescheiden waren die Konditionen)
Wenn der AG die kompletten Unterhaltskosten übernähme, würde sich das vielleicht rechnen. Das wäre dann aber ein echter Firmenwagen und kein privat über den AG geleaster. Dann könnte man wahrscheinlich aber auch keine Werbungskosten/Pendlerpauschale absetzen?
Und wenn der OP mit 50k Brutto nach nem 50k Listenpreis Auto schielt, übernimmt er sich eh. Um 6 Monate Auto zu fahren sind 3k ne Menge Geld rein für das Auto, ohne einen km gefahren zu sein. Von dem Geld kann man ein Auto schon incl. Wertverlust und allen anderen Ausgaben fahren. Ist dann halt nicht neu, aber die kurze haltedauer und geringe Fahrleistung ist auch für einen Gebrauchten eher positiv.
Die Zahlen, 50.000 usw., waren nur fiktiv. Aber es hat gereicht zum Verständnis der Zusammenhänge, auch für einen armen Ingenieur, Feind des Controllers. Vielen Dank.
Ja, richtig vermutet, das ist Konzernleasing, MAN (!) soll alle 6 bis 9 Monate ein neues Auto nehmen, sie machen immer Werbung mit einem Golf, der dann 200 Euro im Monat kosten soll. Sprit und Werkstatt (letzteres braucht man ja bei einem neuen Auto hoffentlich nicht) sind nicht dabei, dafür gibts andere Leasingmodelle mit Tankkarte. Sie kaufen auch das alte Auto zu gutem Preis, so daß man sich um nichts kümmern muß, aber ich glaube, ich behalt doch erstmal meinen kleinen BMW. Und den Wolf werde ich sicher vererben.