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Einstellung Sturz an Vorderachse

Mercedes
Themenstarteram 1. Juli 2008 um 8:37

Hallo Fans,

ich habe mein Auto vermessen lassen; im Vermessungsprotokoll steht hinter den Werte für den Sturz (-0 Grad 10' und - 0 Grad 38') ein "D". Das wird in einer Fußnote erklärt als Differenz links/rechts (Max. Abweichung).

Weiß jemand, welcher Schluß daraus gezogen werden muß? Warum hat die Werkstatt das nicht so eingestellt, daß die Differenz kleiner ist? Kann man den Sturz überhaupt einstellen?

Beste Grüße, Bernd

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 4. Juli 2008 um 20:00

Hallo Dorfschmied,

der Experte in der NL hat den Sturz korrigiert, dabei ist - wie erwartet - der Nachlauf an der linke Seite größer geworden und liegt nun 30' über dem Nachlauf an der rechten Seite. Das wiederum führt dazu, daß im Vermessungsprotokoll nun für den Nachlauf ein "D" ausgewiesen wird, weil die Differenz im Nachlauf höchstens 30' betragen soll.

Ich werde die Auswirkungen nun während des Urlaubs "erfahren". Offensichtlich muß ein Künstler ran, wenn die Einstellung nach Werksvorschrift gelingen soll.

Beste Grüße, Bernd

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Hallo Bernd

Im Protokoll sollten hinter dem Ausdruck «Differenz links/rechts (Max Abweichung)» auf der gleichen Zeile noch weitere Angaben stehen.

Beispielsweise «Hinterachse Sturz < 0 Grad 30 Minuten, Vorderachse Sturz < 0 Grad 20 Minuten, etc. Diese Werte geben die maximale DIFFERENZ des Sturzes der Räder der GLEICHEN ACHSE an.

Wenn dem so ist, dürfte bei Deinem Fahrzeug folgendes zutreffen:

Die eingestellten Werte PRO RAD sind innerhalb der vorgeschriebenen Toleranz, die Sturzwerte der beiden Räder der gleichen Achse sind jedoch so stark verschieden, dass die zulässige Differenz des Sturzes der beiden Räder überschritten wird.

Eigentlich sollte das «D» in Deinem Protokoll noch mit einem * (Stern) versehen sein.

Falls das zutrifft, hat die Werkstatt mangelhaft gearbeitet und muss nachbessern.

Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken.

Freundliche Grüsse

Dorfschmied

Themenstarteram 1. Juli 2008 um 19:34

Hallo Dorfschmied,

(das war mal ein Beruf für echte Männer - ich kenne sogar einen) es ist so, wie Du es beschreibst: Die maximale Differenz ist 24', und die ist bei meinem Auto überschritten. Ein Stern ist allerdings auf dem Protokoll nicht zusätzlich ausgedruckt, wie es sonst bei Überschreitung der Toleranzwerte üblich ist. Ich werde in der NL fragen, warum der Sturz nicht eingestellt wurde. Ist das eine komplizierte Arbeit?

Beste Grüße, Bernd

Hallo Bernd

Danke für Deine Präzisierung!

Die Einstellung des Sturzes ist in der Regel keine schwierige Arbeit. Ich kenne aber das genaue Vorgehen bei der Baureihe C 204 nicht.

Die Abweichung scheint nicht sehr gross zu sein. Wahrscheinlich wirst Du die

Veränderung gar nicht spüren. Andrerseits haben sich die Ingenieure etwas gedacht, wenn sie solche Angaben in die Einstellvorschriften aufgenommen haben.

Bespreche das Protokoll vorgängig mit dem Kundendienstmeister, damit Du und der Meister über die Interpretation und die zu erwartenden Werte einig sind und der Meister die Zielwerte an den Werkstattmitarbeiter weitergeben kann.

Freundliche Grüsse

Dorfschmied

Themenstarteram 2. Juli 2008 um 17:51

Hallo Dorfschmied,

der Experte in der NL ist sehr zögerlich bei der Vorstellung, den Sturz an den Vorrädern anzugleichen, weil er befürchtet, daß dann der Nachlauf außerhalb der Toleranzwerte liegen könnte. Er hat angeblich schon bei anderen Fahrzeugen damit große Probleme gehabt, weil die Wagen sich dann sehr zickig gefahren hätten.

Der Laie ist verwundert: Bei einem Mercedes-Fahrwerk soll es nicht möglich sein, alle Werte innerhalb der vorgeschriebenen Werte einzustellen???

Beste Grüße, Bernd

Hallo Bernd

Die Aussage des MB-Mitarbeiters stimmt insofern, dass kleine Veränderungen des Nachlaufes grossen Einfluss auf das Fahrverhalten des Fahrzeuges haben. Der Gera-deauslauf beispielsweise kann sich entscheidend verschlechtern.

Es hängt von der konstruktiven Gestaltung der Einstellelemente ab, wie stark, - wenn überhaupt -, sich kleine Veränderungen am Sturz beim Nachlauf auswirken.

Andererseits muss es möglich sein, alle Werte korrekt einzustellen, sofern nicht De-formationen am Fahrwerk vorliegen, die mit anderen Mitteln korrigiert werden müssen.

Ich weiss nicht aus welchen Gründen Du eine Fahrwerksvermessung verlangt hast. Wenn Du ruppige Bordsteinkontakte und Ähnliches, das zu Verformungen führen kann, ausschliessen kannst, muss eine Korrektur ohne weiteres möglich sein.

Ich habe es selbst erlebt, dass die Werkstattmitarbeiter mit den vielfältigen Kontroll- und Einstellmöglichkeiten am Fahrwerk rasch überfordert sind. Vielleicht meldet sich noch ein Fachmann, der die Fahrwerkseinstellungen wirklich beherrscht.

Ich würde, - nach vorheriger Information der Werkstatt -, die Stellungsnahme Deines Experten an das Werk weiterleiten. Mercedes ist mit Recht stolz auf die Leistung seiner Ingenieure. Eine solche Begründung lassen die so nicht stehen.

Aber vielleicht genügt bereits der dezente Hinweis auf anzufordernde Unterstützung, damit die Werkstatt die Angelegenheit nochmals anpackt..

Freundliche Grüsse

Dorfschmied

Themenstarteram 4. Juli 2008 um 20:00

Hallo Dorfschmied,

der Experte in der NL hat den Sturz korrigiert, dabei ist - wie erwartet - der Nachlauf an der linke Seite größer geworden und liegt nun 30' über dem Nachlauf an der rechten Seite. Das wiederum führt dazu, daß im Vermessungsprotokoll nun für den Nachlauf ein "D" ausgewiesen wird, weil die Differenz im Nachlauf höchstens 30' betragen soll.

Ich werde die Auswirkungen nun während des Urlaubs "erfahren". Offensichtlich muß ein Künstler ran, wenn die Einstellung nach Werksvorschrift gelingen soll.

Beste Grüße, Bernd

am 7. Juli 2008 um 14:07

Mein bevorzugter "Lenkgeometrist" empfahl mir, mit dem Neuwagen mal vorbei zu kommen - damit er weiss wie die "normal" Einstellungen sind...

Scheint nicht trivial zu sein, das ganze..

Hallo Surfyfy

Habe ich das richtig verstanden:

"Der Lenkspezialist von Mercedes Benz möchte Dein neues Fahrzeug auf den Fahrwerksmessstand nehmen, um einfach mal die eingestellten Werte abzulesen?"

Auf Deine Antwort bin ich wirklich gespannt.

Freundliche Grüsse

Dorfschmied

am 9. Juli 2008 um 10:23

Nein, meine bevorzugte MB Werkstätte liegt 150 KM entfernt, ich lasse die Lenkgeometrie bei meinem Pneuhaus (Pneu = Reifen) machen, i.d.r. jeweils beim Winter/Sommereifenwechsel..

Und dabei habe ich festgestellt das die bei Mercedes immer die Augen verdrehen - dh es scheint nicht trivial zu sein, bei MB eine gute Einstellung vorzunehmen..

 

Hallo Bernd.

Habe am 29.10.2010 bei meinen MB 204 eine Achsvermessung vornnehmen lassen, da der rechte Hinterreifen einseitig ablief. In der Fachwerkstatt(nicht MB) sagte man mir, das der Sturz bei diesen Fahrzeug nicht EINSTELLBAR ist, nur die Spur ist Einstellbar. Ich werde noch einmal bei MB nachfragen ob diese Angabe stimmt.

Nach der Vermessung stimmt die Spur, aber nicht der Sturz.

Hinterachse Sturz links -0°43

Hinterachse Sturz rechts -1°32

Freundliche grüße

Günther

An der HA ist der Sturz nicht einstellbar.

An der VA über Sturzkorrekturschrauben, mit denen bringt man es aber auch oft nicht 100% hin, da eben nur 3 Positionen möglich sind.

Themenstarteram 1. November 2010 um 15:40

Es ist bedauerlich, aber wahr: Man muß damit rechnen, daß man für gutes Geld einen Mercedes geliefert bekommt, bei dem das Fahrwerk nicht den Vorschriften entspricht und auch nicht auf die vorgeschriebenen Werte eingestellt werden kann.

Ich habe mein Auto der Leasinggesellschaft zurückgegeben und bin damit die Probleme los.

Wahrscheinlich sieht es bei anderen Herstellern auch nicht besser aus - üblicherweise wird doch bei allem gespart, was der Kunde nicht sieht. Wenn man ein Auto mit vernünftigen Fahrwerkseinstellungen kaufen will, bleibt nur noch ein Gebrauchtwagen. Den kann man zunächst vermessen lassen und kauft nur dann, wenn das Fahrwerk in Ordnung ist.

Beste Grüße, Bernd

Hallo Bernd, ist natürlich nicht in Ordnung, daß Dein Problem nur so aus der Welt geschafft werden konnte.

Die Hinterachsen werden komplett vormontiert, vermessen und eingestellt. Im Normalfall sollte da (ab Werk) kein so deutlicher Unterschied im Sturz auftreten, aber scheint doch zu passieren.

Für 99,9% der Autos ist es sinnvoll, so wenig wie möglich einstellbar zu machen, denn zwischen Einstellung und Verstellung ist es nur ein kurzer Schritt - siehe Vorderachse. An den oben genannten Beiträgen siehst Du ja, daß dort mit dem Sturz auch immer der Nachlauf verdreht wird. Wobei der Einfluß eines verstellten Nachlaufes deutlich geringer ist als eines verstellten Sturzes.

An der Vorderachse ist die Einstellung übrigens notwendig, da sich die Teile erst ziemlich spät zusammenfinden (Karosse, Querlenker, Achsträger).

Da bei Dir der Sturzunterschied zu fehlerhaftem Reifenverscheiß geführt hat, hättest Du beim :-) ruhig etwas mehr Radau machen sollen...

GRuessle i.d.fix

Hallo i.d.fix,

ich war ja mehrfach in der NL Frankfurt, und die haben es einfach nicht hinbekommen, die vorgesehenen Werte einzustellen.

Das vermittelt den Eindruck, daß die Konstruktion zu primitiv ist, wenn nur drei Einstellmöglichkeiten für die Vorderachse bestehen.

Frohe Weihnachten wünscht Bernd

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