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Elch-Kapitel I zu Ende

Themenstarteram 7. August 2009 um 21:44

Ihr Lieben, leider hat's nun auch bei mir gekracht, unverschuldet zwar (und das ist eindeutig), und verletzt wurde glücklicherweise auch niemand, aber mein Fahrzeug ist im Eimer. Siehe Bilder – die Ecke vorn links ist Matsch, einschließlich Rad und Radaufhängung, dazu die Frontmitte.

Das ganze passierte hier; wer kein Google Earth hat, dem sei gesagt, daß das eine Einmündung auf einer winzigen Landstraße mitten in England ist. Der Unfall platzte nämlich zu allem Überfluß mitten in unseren Familien-Kurzurlaub, was zur Folge hatte, daß ich die nächsten drei Tage mit der Regulierung verbringen durfte.

Mein Unfallgegner war ein ca. 75-jähriger Fahrer eines Toyota Corolla, der mit seiner sicher nicht wesentlich jüngeren Ehefrau und seinem Hund unterwegs war und aus der Seitenstraße auf die Hauptstraße einbiegen wollte. Das tat er sehr langsam und vorsichtig und muß mich dabei dennoch komplett übersehen haben. Daß er es sehr langsam tat, war genau das Problem, weil mir die entscheidende Sekunde zu spät klar wurde, daß dieses langsam von links aus der Seitenstraße kommende Auto NICHT anhalten wird, sondern gleich komplett auf meiner Fahrbahn steht. Es blieben dann nur Notbremsung und der Versuch des Ausweichens nach rechts, man reagiert wohl in so einer Situation rein instinktiv, und das Ausweichen hat den Schaden in glücklichen Grenzen gehalten. Getroffen habe ich nur die Front des Toyotas, aber danach war leider nix mehr mit Lenken, denn mein linkes Vorderrad blieb am vorderen Querträger des Gegners hängen (guckt euch die Felge an), was die Radaufhängung nicht überstand. Ergo landete ich auf dem rechten Seitenstreifen und fällte gleich noch den dort stehenden Wegweiser, was ein sehr merkwürdiger Anblick war. Einen Baum oder Betonmast hätte ich dort aber nicht haben wollen, liebe Leute.

Alles in allem viel Glück im Unglück. Alle Beteiligten kamen mit dem Schrecken davon, nicht mal die Airbags gingen los. Für die alten Leute hatte ich dennoch vorsichthalber eine Ambulanz angefordert – war unnötig, nach einer Stunde Erholung (so lange hat die Klärung mit der Polizei eh gedauert) konnte der Fahrer seinen Toyota selber nach Hause bringen, und seine Reparaturkosten hielten sich, da er lediglich ein neues Plastik-Frontteil brauchte, früher Stoßstange genannt, wohl auch in bezahlbaren Grenzen. Er hat sich übrigens vor Ort und auch später noch mal telefonisch ganz ausdrücklich für die Sache entschuldigt.

Die gegnerische Haftpflichtversicherung (GB ist ja ein zivilisiertes Land) hat nach ein bißchen Hin und Her, aber interessanterweise ohne Begutachtung, beschlossen, daß es sich bei meinem Fahrzeug um einen wirtschaftlichen Totalschaden handelt. Also kein Transport nach D, sondern Auszahlung des Wiederbeschaffungswerts und Abholung des Unfallfahrzeugs zur Verwertung in GB. Schade, denn unter normalen Umständen hätte ich gern noch das eine oder andere Ersatzteil ausgebaut. Das wäre mit etwas geliehenem Werkzeug vielleicht sogar noch in der verbleibenden Zeit zu machen gewesen, aber da ich keinen Ärger mit der Versicherung riskieren wollte, wenn der Verwerter ein teilweise gefleddertes Fahrzeug sieht, habe ich es sein lassen und nur das Radio rausgezogen. Werde trotzdem sehen, daß ich Kontakt zu dem Verwerter bekomme. Die Gasanlage zum Beispiel können die eh nicht zu Geld machen, aber ich kannte sie evtl. im nächtsen Elch weiternutzen. Genauso das ABS-Steuergerät, das hatte ich ja selbst repariert, d. h. es ist erkennbar modifiziert und also für eine Firma unverkäuflich.

Naja, inzwischen habe ich ein paar Tage Abstand, aber leider schon Elch-Entzug. Morgen geht's erst mal mit einem gemieteten Touran in den zweiten Urlaubsteil ins Elbsandsteingebirge. Und dann wird's scharfer Ernst mit der Elch-Suche ...

Volvoende1
Volvoende2
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17 Antworten

nun, es war ja zu befürchten nach deiner ankündigung.

schade um den elch und den urlaub, aber, wie du schon sagtest, hauptsache niemand wurde verletzt.

kopf hoch

Moin!

Trauriges Ende für Deinen Elch. Aber sieh es mal so: Jetzt bist Du "gezwungen" Dir ein neues Fahrzeug zu suchen. Und bekommst noch ein paar Taler dazu. Sicherlich nicht schön, aber jetzt kannste wenigstens nicht mehr in die Versuchung kommen, unnötig Geld in eine offensichtlich aussichtslose Fehlersuche zwecks Mangelleistung zu stecken.

Hauptsache ist einfach mal, dass keiner verletzt wurde. Und dass Du nicht Schuld bist.

Ich hab leider meinen geliebten Elch aus eigener Unachtsamkeit zersägt. 1:0 für Dich! ;)

Viel Glück bei der Suche eines würdigen Nachfolgers! Übrigens: Offensichtlich scheinen die Volvos ohne Turbo tatsächlich deutlichen Leistungsstreuungen zu unterliegen. Mein jetziger Elch geht im Vergleich zum Vorgänger wie Zange. Es ist unglaublich... Der Vorgänger war zwar von der Substanz her bischen besser, aber das bekomme ich hin. Also drück ich Dir umso mehr die Greifer, dass Du auch endlich einen fitten Elch bekommst!

Gruß an die Küste!

Kamilli

am 8. August 2009 um 9:29

Auch mein aufrichtiges Beileid...! :(

Aber Hauptsache es ist niemanden was passiert! Viel Glück bei der Suche nach einem "neuen" Elch...! :)

Gruß, Jens

Glückwunsch zum gelungenen Abenteuerurlaub auf der Insel...

Ich wiederhole besser nicht, was mein Opa immer über "Tommys" sagt.

Viel Erfolg bei der Elchjagd und einen schönen Urlaub im Elbsandsteingebirge!

Guckt Euch die Bastei an!

Hi,

traurig, traurig, dennoch hätte es schlimmer kommen können!!

Sachschäden sind ersetzbar, Gesundheit oder gar Leben (egal ob Mensch oder Tier) nicht.

Viel Erfolg bei der Suche nach einem "neuen" Ersatzelch und vor allem schönen Urlaub in Sachsen.....;)

Gruß der Sachsenelch

Mein Beileid.

Ein Nachtrag:

Täusche dich mit der Gasanlage nicht.

In London gehen wegen der Congestion Charge (freie Einfahrt in die Innenstadt mit Autogas) LPG Gasanlagen weg wie warme Semmeln! Und ewiges TÜV Eintragungsgemurkse mit Abgasgutachten gibt es in UK im Gegensatz zu Deutschland auch nicht.

Der Verwerter wird sich das Ding vergolden... Wenn du ihm die Papiere der Komponenten lieferst (EU Bescheinigung des LPG Tanks, etc), lässt sich bestimmt das ein oder andere Bauteil (à la ABS Steuergerät) umsonst herausholen... ;)

am 10. August 2009 um 7:14

hallo erwachsener,

 

auch mein beileid zum elchtot :( .

 

war es der dem die 50 ps fehlten :confused: ? 

 

lg michael 

Themenstarteram 10. August 2009 um 9:11

Zitat:

war es der dem die 50 ps fehlten

Jepp. Das ist dann eigentlich ... nee, OK, dieses Problem ist damit jetzt erledigt, aber dennoch. Wirklich wünschenswert ist so eine Lösung nicht.

Themenstarteram 10. August 2009 um 9:19

Zitat:

Aber sieh es mal so: Jetzt bist Du "gezwungen" Dir ein neues Fahrzeug zu suchen. Und bekommst noch ein paar Taler dazu. Sicherlich nicht schön, aber jetzt kannste wenigstens nicht mehr in die Versuchung kommen, unnötig Geld in eine offensichtlich aussichtslose Fehlersuche zwecks Mangelleistung zu stecken.

Jaha. Hier sprichst Du allerdings ein SEHR WAHRES WORT. ;)

Klar, stimmt schon. Wenn man nur die finanzielle Seite sieht, mache ich vielleicht nicht wirklich Verlust. Von einem Glücksfall sprechen würde ich trotzdem nicht. Als Fazit bleibt vielleicht zu sagen, daß wir viel Glück im Unglück hatten, das betrifft aber zuallererst den Umstand, daß keiner verletzt wurde, dann den Umstand, daß die Schuldfrage so einfach zu klären war, dann weiterhin die viele persönliche Hilfe, die wir bekamen (siehe nächstes Posting).

Themenstarteram 10. August 2009 um 9:31

Zitat:

Ich wiederhole besser nicht, was mein Opa immer über "Tommys" sagt.

Dann wirst Du wahrscheinlich staunen, wenn ich Dir jetzt bißchen was über die Engländer erzähle.

Buchstäblich der erste, der nach dem Crash vorbeikam, hielt an, überzeugte sich, daß es allen gut ging, rief auf meine Bitte Polizei und Krankenwagen, fuhr danach auf meine Bitte zu unserem relativ nahegelegenen B&B und sagte unserer Wirtin Bescheid (ich hatte deren Telefonnummer nicht bei) und kam danach wieder. Da die Polizei dort mitten auf dem Land natürlich eine Weile brauchte, blieb der Mann noch die ganze Zeit da, bis die Constables da waren, und überzeugte sich noch mal, daß wir zurechtkommen. War ein einfacher Bauhandwerker, der zum Schluß nur sagte, daß er überzeugt ist, daß ich an seiner Stelle genau dasselbe tun würde.

Unsere Wirtin kam nach der Benachrichtigung postwendend zur Unfallstelle und holte erst mal meine Kinder ab. Danach kam sie wieder und brachte zwei Thermosflaschen Kaffee mit (war etwas regnerisch an dem Tag). Nebenher organisierte sie noch das Abschleppen meines Fahrzeugs (mit einem Radlader vom Bauern, einfaches Schleppen ging ja nicht). Sie hat uns dann auch die folgenden drei immobilen Tage bestens untersützt, ohne irgendwelches Geld zu fordern, und ich mußte dabei ihr Telefon buchstäblich stundenlang belegen.

Und nicht zuletzt die Polizistin, die den Unfall aufnahm - extrem geduldig und freundlich und menschlich wurde alles erfaßt und erläutert und erklärt. England bekommt, was die persönliche Hilfe unmittelbar nach dem Unfall angeht, von mir hier eine 1+!

Der wirkliche Streß begann danach, nämlich die Organisation der Autoverwertung, unserer Rückreise und den Schadenersatzes. Es kam dann irgendwann in geordnete Bahnen, aber das dauert drei Tage mit ungezählten Stunden am Telefon. Dabei mußte ich schon wieder mal die Erfahrung machen, daß diese blöde Outsourcing- und Callcenter-Struktur, die in GB genauso wie in D verbreitet ist, unglaublich fehleranfällig ist und damit ineffektiv, im besten Fall ineffizient, arbeitet. Keiner der Leute, mit denen ich zu tun hatte, handelte böswillig, aber ich mußte praktisch ständig für die andere Seite mitdenken und deren Fehler und interne Kommunikationsmängel ausbügeln. An der Stelle war ich heilfroh, die Sprache einigermaßen zu beherrschen. Die Rechtsabteilung der deutschen Botschaft, die ich in einem frustrierten Moment angerufen hatte, gab mir den Rat, nicht auf die britischen Institutionen zu warten, sondern möglichst alles selbst zu organisieren und die Kosten in Rechnung zu stellen („die Klärung wird aber eine ganze Weile dauern!“), und was die Rückreise betrifft, habe ich dann auch genau das getan.

Naja, für nächsten Urlaub mit Unfall in GB bin ich jetzt absolut fit ...

Schade um den Elch,aber Hauptsache ist das niemand etwas passiert ist.

Themenstarteram 11. August 2009 um 17:36

Zitat:

und vor allem schönen Urlaub in Sachsen

Zitat:

Viel Erfolg bei der Elchjagd und einen schönen Urlaub im Elbsandsteingebirge! Guckt Euch die Bastei an!

Danke für die guten Wünsche. Wir genießen es tatsächlich, und heute war auch zufällig die Bastei dran. Oben bißchen voll, Busladungen mit schwäbischen Rentnern, das Wetter bißchen regnerisch, aber auszuhalten, es ist ja warm. Abstieg über die Schwedenlöcher (805 Stufen) ... und dann ein schönes Eis.

Hier in Sachsen wird übrigens richtig gutes Essen gekocht, Hut ab. Schon unsere Halbpension ist erstklassig (Dekorahaus in Bad Schandau, als Quartier sehr zu empfehlen!), aber gestern mittag habe ich im Kirnitzschtal in der Felsenmühle die ungefähr beste Forelle Müllerin meines Lebens gegessen.

Zitat:

Original geschrieben von Erwachsener

Zitat:

und vor allem schönen Urlaub in Sachsen

Zitat:

Original geschrieben von Erwachsener

Zitat:

Viel Erfolg bei der Elchjagd und einen schönen Urlaub im Elbsandsteingebirge! Guckt Euch die Bastei an!

Danke für die guten Wünsche. Wir genießen es tatsächlich, und heute war auch zufällig die Bastei dran. Oben bißchen voll, Busladungen mit schwäbischen Rentnern, das Wetter bißchen regnerisch, aber auszuhalten, es ist ja warm. Abstieg über die Schwedenlöcher (805 Stufen) ... und dann ein schönes Eis.

Hier in Sachsen wird übrigens richtig gutes Essen gekocht, Hut ab. Schon unsere Halbpension ist erstklassig (Dekorahaus in Bad Schandau, als Quartier sehr zu empfehlen!), aber gestern mittag habe ich im Kirnitzschtal in der Felsenmühle die ungefähr beste Forelle Müllerin meines Lebens gegessen.

....das geht runter wie Öl......, Dankeeeee!!!

Gruß der Sachsenelch

...wird Forelle Müllerin nicht in BUTTER gebraten??? :D:p

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