ForumVerkehr & Sicherheit
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Verkehr & Sicherheit
  5. Erdöl und Gas schneller am Ende als gedacht

Erdöl und Gas schneller am Ende als gedacht

Themenstarteram 25. März 2013 um 10:49

Heute morgen stach mir beim Abrufen meiner Mails die Meldung ins Auge, wonach sowohl Erdöl als auch Erdgas schneller verbraucht sein werden als bisher angenommen. Demnach soll ein Benzinpreis von € 2,00 in nicht allzu weiter Ferne drohen. Panikmache oder Realität? Es macht einerseits keinen Sinn, Dinge schön zu reden, andererseits fragt man sich schon, inwieweit solchen Prognosen zu trauen ist! Die Autofanatiker reden natürlich immer über unentdeckte Vorkommen als inneren Trost, während die Wissenschaftler manchmal allzusehr den Teufel an die Wand malen. Gibt es da eine goldene Mitte?

Beste Antwort im Thema

1. Die OPEC-Länder steigern ihre Produktion:

- der Benzinpreis steigt.

Dies ist auf grundlegende ökonomische Gesetze unserer Marktwirtschaft zurückzuführen: Die

gestiegene Nachfrage nach Tankerkapazität verteuert die Frachtraten überproportional.

2. Die OPEC-Länder drosseln ihre Produktion:

- der Benzinpreis steigt.

Das ist ökonomisch bedingt: Das Angebot sinkt bei gleichbleibender Nachfrage, damit wird die Ware

teurer.

3. Im Nahen Osten herrscht vorrübergehend Waffenruhe:

- der Benzinpreis steigt.

Die Ruhe ist trügerisch, die Lager werden vorsorglich aufgefüllt. Die zusätzliche Nachfrage erhöht den

Marktpreis.

4. Im Nahen Osten wird gekämpft:

- der Benzinpreis steigt.

Hamsterkäufe erhöhen die Nachfrage und damit den Marktpreis.

5. Die Verbraucher sparen:

- der Benzinpreis steigt.

Der Minderverbrauch sorgt dafür, dass die Raffinerien weit unterhalb ihrer Kapazität produzieren

müssen. Dies erhöht den Einheitspreis (Kosten pro Liter), den in einer Marktwirtschaft die

Konsumenten zu tragen haben.

6. Die Verbraucher sparen nicht:

- der Benzinpreis steigt.

Die Ölgesellschaften erfüllen eine lebenswichtige Funktion in der Martkwirtschaft: Durch

Preiserhöhungen wirken sie einer noch größeren Abhängigkeit vom Erdöl entgegen.

7. Die Verbraucher weichen auf Substitute aus:

- der Benzinpreis steigt.

Die Verbundproduktion der verschiedenen Erdöl-Derivate kommt durcheinander. Das erhöht die

Kosten pro Liter.

8. Der Rhein führt Hochwasser:

- der Benzinpreis steigt.

Die Versorgungslage wird prekär. Vorsorgebestellungen erhöhen die Nachfrage und damit

logischerweise den Marktpreis.

9. Der Rhein führt Niedrigwasser:

- der Benzinpreis steigt.

Die Schiffe können nur zu einem Drittel ihrer Kapazität beladen werden. Die dadurch erhöhte Fracht

pro Tonne Ladegut verteuert die Ware.

10. Der Rhein führt Normalwasser:

- der Benzinpreis steigt.

Kaum 25% des eingeführten Benzins erreichen uns auf dem Wasserweg. Für die Kalkulation spielt

daher die Situation auf dem Rhein eine geringe Rolle.

11. Der Dollarkurs steigt:

- der Benzinpreis steigt.

Alle Erdöl-Kontakte werden in Dollar abgerechnet. Die Konsequenzen für den Preis in Euro liegen auf

der Hand. In einer freien Marktwirtschaft wirken sich alle Änderungen sehr schnell aus.

12. Der Dollarkurs sinkt:

- der Benzinpreis steigt.

Längst nicht alle Abschlüsse auf dem für Deutschland maßgebenden Spotmarkt in Rotterdam werden

in Dollar abgewickelt. Im übrigen dauert es immer eine gewisse Zeit, bis sich Änderungen beim

Verbraucher auswirken.

13. Die Lager sind randvoll:

- der Benzinpreis steigt.

Große Lagerbestände drücken auf die Gewinnmarge. Die Filialen der großen Erdölkonzerne leisten

freiwillig einen unschätzbaren Beitrag zur Landesversorgung in Notzeiten. In einer freien

Marktwirtschaft ist es nur natürlich, dass sich die Konsumenten an den hohen Kosten dafür beteiligen.

14. Die Lager sind leer:

- der Benzinpreis steigt.

Die hohen Lagerverluste wurden bisher stets von den Erdölgesellschaften zu Lasten ihrer

Erfolgsrechnung getragen. Das ist nicht mehr länger möglich.

15. Der durchschnittliche Reingewinn der großen Erdölkonzerne ist gegenüber dem Vorjahr um 380%

gestiegen:

- der Benzinpreis steigt.

Die Zahlen ergeben ein unvollständiges Bild. Im Benzingeschäft allein sieht die Lage schlecht aus.

Vereinzelt entstanden sogar Verluste, die von den anderen Abteilungen getragen werden mussten.

16. Der durchschnittliche Reingewinn der großen Erdölkonzerne ist gegenüber dem Vorjahr kaum

gestiegen:

- der Benzinpreis steigt.

In einer freien Marktwirtschaft kann ein Produzent nur mit einer angemessenen Umsatz-Marge

existieren.

17. Ein OPEC-Mitglied stoppt infolge innerer Unruhen sämtliche Exporte:

- der Benzinpreis steigt.

Das Angebot auf dem Weltmarkt hat sich verringert. Die Preise reagieren entsprechend.

18. Ein OPEC-Mitglied nimmt seine Ausfuhren wieder auf:

- der Benzinpreis steigt.

Die seither eingetretene Inflation wurde entgegen den Gesetzen einer freien Marktwirtschaft von den

Konzernen aufgefangen. Das kann nicht ewig so weitergehen.

19. Neue Erdölvorkommen werden entdeckt:

- der Benzinpreis steigt.

Es gibt viel zu tun, packen wir’s an. Um die Versorgung in der Zukunft zu sichern, müssen heute

gewaltige Investitionen getätigt werden. Die Prokuktionskosten werden ständig höher.

20. Bisherige ergiebige Ölfelder erschöpfen sich:

- der Benzinpreis steigt.

Es wird immer schwieriger und teurer, der unverminderten Welt-Nachfrage nach Öl gerecht zu

werden.

21. Zwei Erdölkonzerne fusionieren:

- der Benzinpreis steigt.

Der Zusammenschluss ist ein Signal dafür, dass bei den gegenwärtigen Preisen das Überleben

einzelner Gesellschaften nicht mehr gewährleistet ist.

22. Zwei Erdölkonzerne fusionieren nicht:

- der Benzinpreis steigt.

Der von den staatlichen Aufsichtsstellen abgelehnte Zusammenschluss verhindert beträchtliche

Rationalisierungs-Vorteile. Die Konsequenzen hat der Konsument zu tragen.

398 weitere Antworten
Ähnliche Themen
398 Antworten

Ich gebe auf solche Berichte nichts. Am nächsten Tag liest du dann wieder, dass die Vorkommen doch viel länger halten als gedacht. Ist halt immer die Frage, wer hinter solchen Aussagen steckt.

solange gas gerne abgefackelt wird und wir noch plastiktüten verwenden kann es nicht so schlimm sein...

am 25. März 2013 um 10:53

... und die 2 Euro kommen auch so ...

Zitat:

Original geschrieben von freddi2010

Heute morgen stach mir beim Abrufen meiner Mails die Meldung ins Auge, wonach sowohl Erdöl als auch Erdgas schneller verbraucht sein werden als bisher angenommen.

...

Alles, was Du an solchen oder anderen Meldungen ungefragt als Spam im Eingang hast, ist nicht die Tränenflüssigkeit des Wimpernschlages beim Lesen wert ...

Themenstarteram 25. März 2013 um 10:58

@DerMatze

 

Meines Wissens wird Erdgas nur dort abgefackelt, wo Erdöl gefördert wird. Vermutlich sind die Mengen zu gering, um es an Ort und Stelle zu vermarkten. Und wenn dann eines Tages für die Plastiktüten € 1,00 Euro auf dem Kassenbon auftauchen, kommen vielleicht manche dann doch ins Grübeln. 

neulich hiess es noch irgendwo das diese "bald ist alles Zuende" Prognosen aus den 1970ern stammen und man inzwischen viel mehr Erdölvorkommen gefunden und auch abbauen kann als man damls hätte auch nur zu träumen gewagt. Also ich bleib da erstmal optimistisch. 2 Euro wird der Sprit aber sicherich dennoch bald kosten einfach weils immer mehr wird und keiner die Bremse tritt was die Preise angeht. Sollte da nciht was per Gesetz geändert werden bald?

Themenstarteram 25. März 2013 um 11:03

@Manitoba Star

 

Man kann immer vor missliebigen Meldungen die Augen verschließen, damit die gefühlte heile Welt keinen Kratzer bekommt! Also darüber nachzudenken ist m. E. so verkehrt nicht! 

am 25. März 2013 um 11:06

Dann halt ein aTL 110 einführen und dann wird das schon. Solange die Leute jeden Kleinschiss mit dem Auto erledigen, ist der Sprit noch zu billig.

Alles andere ist nur Gejammer auf oberster Ebene.

Als Rentner und Elektroautofahrer mache ich mir über solche Panikmache keinen Gedanken.

Wenn es einmal in ein paar hundert Jahren kein Erdöl oder Gas mehr geben sollte zapfen meine Nachfahren einfach den Mars an. :D 

am 25. März 2013 um 11:09

Jedes Jahr wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben

 

Glaubst du wirklich das die großen Mineralölgesellschften dann noch neue Raffinerien, und Tankstellen  bauen würden ?

Auch wenn Erdöl und Erdgas ein Thema sind, unser nächstes Problem wird, ist bereits in einigen Regionen, Trinkwassserknappheit sein.

Hat aber nichts mit V&S zu tun. ;)

Themenstarteram 25. März 2013 um 11:19

Dicker, so wie ich manche hier so einschätze, wird knapper werdendes Benzin mehr Schmerzen bereiten als die Aussicht, eines Tages verdursten zu müssen. Aber wenn alle Stricke reissen, gibt's ja immer noch Cola :-)) 

Hallo,

Ich lasse mich durch solche Meldungen nicht verrückt machen.

Natürlich denke ich auch darüber nach.

Seelze 01

Zitat:

Original geschrieben von freddi2010

Dicker, so wie ich manche hier so einschätze, wird knapper werdendes Benzin mehr Schmerzen bereiten als die Aussicht, eines Tages verdursten zu müssen. Aber wenn alle Stricke reissen, gibt's ja immer noch Cola :-)) 

Was in Cola drin ist wissen wir ja alle.

Siehe Anhang.

9240177-892c30
Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Verkehr & Sicherheit
  5. Erdöl und Gas schneller am Ende als gedacht