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Erfahrung mit Öldialyse ? Hat das jemand mal probiert?

BMW 5er E61
Themenstarteram 24. März 2015 um 20:33

Auf Frontal 21 kam ein Bericht über Öldialyse da läuft das Öl mal durch einen Filter und ist wieder gut.Ich würde noch eine Flasche Addytiefe reinschütten und gut ist. Und das beste noch in Haufen Geld gespart.

Beste Antwort im Thema

So, liebe Freunde und Mitstreiter,

mich hat die Sache nicht in Ruhe gelassen.

Ich hatte gerade ein längeres Gespräch mit einem Bekannten aus der Ölindustrie (Laborratte, jetzt Führungskraft, hat Mobil 1 mit entwickelt).

Der hat mir auf meine Fragen ein paar sehr interessante Antworten und Erklärungen gegeben.

Es ging dabei explizit um PKW-Dieselmotoren der aktuellen Generation (Turbo, DPF, enorm hohe Literleistung) und ob die Probleme mit fein-gefiltertem Öl kriegen.

1. Frage: Was ist mit Bio- und Normal-Dieseleintrag im Motoröl?

Antwort:

Nichts. Egal, wieviel das ist, es ist innerhalb von ein paar Minuten wieder raus.

Grund:

Turbo. Das Motoröl läuft da durch. Weil der zum Motoröl-kreislauf gehört.

Das ist übrigens konstruktiv Absicht, auch aus diesem Grunde.

Der Turbo wird "ein wenig warm". Kurz gesagt erhitzt sich das Öl dort mindestens auf mehrere Hundert, im Extremfall auf über 1000°C.

Und weil der Turbo im Ansaugtrakt liegt, verdünnisiert sich das Bio-Normal-Blubber-Diesel SOFORT in Richtung Verbrennung.

Klartext:

In so einem Motor spielt Diesel-Eintrag, egal welcher Art, NULL Rolle. Weil er in kürzester Zeit wieder raus ist.

Viel schlimmer weil in viel größerer Menge vorhanden ist Kondenswasser, das immer entsteht, wenn der Motor abkühlt. Selbst das ist innerhalb von wenigen Minuten raus.

2. Frage: Ist die Öldialyse denn viel feiner als der Motorölfilter?

Antwort:

Ja. Die "Öldialyse" filtert auf 1 Micron! - Kein Scherz, EIN MICRON.

Also alles an Partikeln, das größer ist als 1 Micrometer.

Ein guter KFZ-Ölfilter filtert zwischen 15 und 35 Micron, also mindestens 15 mal grober.

Der Grund, dass diese Extrem-Feinfilterung erfolgt, ist chemisch-physikalischer Natur.

Dazu folgende Erklärung:

a)

Im Öl sind diese Partikel nur vorhanden, weil sich "Ölkohle" gebildet hat. Die kommt allerdings nicht vom Motoröl, weil das sich erst jenseits von mehreren Tausend °C zerlegt, sondern vom Dieselöl, das im Motor verbrannt ist und an den Zylinderwänden hängt.

Manches Dieselöl (im Motoröl) ist auch im Turbo verbrannt und die Kohle ist dort mitgeschwemmt worden.

Das ist das, das das Öl "schwarz" aussehen lässt.

b)

Wie sich Kohlenstoff-Partikel im Motor verhalten, hängt in erster Linie von ihrer Größe ab.

Physikalisch gesehen ist bei ca. 5 Micrometer eine Art "Schmier-Grenze". Alles, was größer als 5 Micron ist, schleift. Je größer, desto schleif.

Alles, was kleiner ist als 5 Micron und aus Kohle besteht, SCHMIERT! - Ja, schmiert!

Es gibt dafür auch einen anderen Namen: Graphit.

Partikel in der Größe unterhalb von 4-5 Micron verhalten sich wie reines Graphit. Sie schmieren sogar besser als das Öl selbst, wenn sie kleiner als 1 Micron sind.

DARUM filtert man IMT-Verfahren auf 1 Micron.

3. Frage: Und eine chemische Veränderung des Motoröls selbst?

Antwort:

Die eigentlichen Öl-Moleküle verändern sich NICHT. Das tun sie NIE. Sie sind unglaublich beständig, Synth-Öle oft bis 7000°C.

Sie werden nur dreckig.

Verändern tun sich unter Umständen nur Additive, wenn sie nicht hochbeständig sind.

Doch die sind nur dazu da, dem Öl die Konsistenz und Farbe zu geben, damit man es als "Marke" verkaufen kann. Mit den eigentliche Schmiereigenschaften haben sie nichts zu tun.

Sie zählen nur im Verkaufsraum.

4. Frage: Und Additive in modernen Ölen, die den Motor sauberhalten?

Antwort:

Machen ihren Job und verflüchtigen sich nach wenigen Kilometern, weil sie eben NICHT so haltbar sind wie das Öl selbst.

Man kann, wenn man den Motor reinigen will, so ein Zeug kaufen und einfach dazu kippen. Ist genau Dasselbe eh nach einiger Zeit weg, es hält den Belastungen im Turbo nicht stand und auch nicht den heißen Laufbuchsen.

Die EINZIGEN Substanzen, die den Motor dauerhaft überleben, sind das Öl und Kohlepartikel. Nichts anderes bleibt da drinnen außer Abrieb.

Die viel zitierte chemische Veränderung ist nicht eine Veränderung des Öls, sondern des physikalischen Gemisches, das im Motor einen Benzin- ,Diesel- , Bio-Diesel- oder Wasser-Anteil und diverse Partikel enthält.

Darum kann man das Öl filtern. Weil es sich eben NICHT verändert. Additive sind eh weg.

5. Frage: Warum filtert man dann nicht feiner im Motor?

Antwort:

Zu aufwendig. Gabs mal, hat aber nicht funktioniert, weil ein Feinstfilter sich immer wieder zusetzt und die Technik, das zu verhindern, extrem aufwendig ist.

Für einen KFZ-Hersteller rechnet sich das nicht.

Die "paar" Ölwechsel im Autoleben soll gefälligst der Kunde zahlen, der hat sich ja eh seit 50 Jahren dran gewöhnt und die Werkstätten verdienen gutes Geld damit.

6. Frage: Warum ist das nicht bekannt bzw. wird geleugnet?

Antwort:

Weil die Ölindustrie am Öl verdient, die Autoindustrie Aufwand spart, die Werkstätten am Öl- und Filterwechsel verdienen und dann noch der dickste Anteil an den Staat geht, denn der zockt volle Mineralölsteuer UND Mehrwertsteuer ab.

Darum hat KEINER ein Interesse, das zu ändern, am wenigsten Politiker.

In Öl-Labor-Kreisen ist das seit Ewigkeiten bekannt, jeder echte Öl-Fachmann weiss das. Aber interessieren tuts keinen...

 

Summa summarum bot das Gespräch für mich als Laien so einige echte Überraschungen.

Offenbar ist es bekannt unter Fachleuten, dass Filtern problemlos geht, aber es keinen der Entscheider interessiert, weil zuviel Geld dahinter steckt, das dann nicht verdient wird.

Habe mal geguckt, ich finde keine Werkstatt, die das anbietet.

Ich kanns also nicht probieren.

Aber ich habe nach den Gespräch die Angst um meinem Motor verloren.

Wenn "Öldialyse" irgendwo angeboten wird, werde ich das machen (lassen).

Schade, dass es das für Verbraucher (noch) nicht gibt. Hoffentlich landet das Verfahren nicht auch auf den Müllhaufen der Geschichte wie so viele andere tolle Erfindungen und Entdeckungen, die gegen die Interessen der Industrie waren.

k-hm

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Die Addytiefe zeigst du mir bitte. :D:D:D

Och nich schonwieder....

Habe das auch gesehen.

Ich glaube noch nicht dran, aber interessant ist das Thema schon.

Was mich jetzt wundert ist, dass es offenbar noch keine Studie zu diesem Thema gibt, die wissenschaftlich haltbar die Richtigkeit oder Falschheit belegt.

Auch der DEKRA-Labor-Vergleich einer Probe Filteröl mit Neuöl sagt mir zu wenig aus...

IR-Test ... was sagt das denn eigentlich aus?

Dabei ist das recht einfach. Man nehme einen modernen hochbelasteten PKW-Motor und mache einen Langzeit-Test, von mir aus 250000km am Prüfstand (da gibts genug Uni-Institute, z.B. Aachen, die das bestimmt gerne machen), aber unter Last. Einschließlich echter regelmäßiger Kaltlauf-Tests.

Wenn das Ergebnis positiv (vergleichbar mit Neuöl) ausfällt, nimmt man eine Flotte von PKW und macht dem Besitzer/Betreiber das ganze durch kostenlosen Service schmackhaft.

Und wenn dann nach einem oder zwei Jahren mit Millionen von Kilometern der Effekt mit dem von Normal-Öl vergleichbar ist, dann hat man zu ersten Mal etwas Belegbares in der Hand.

Und parallel wird dann aus den Testfahrzeugen immer wieder Öl verschiedenen Alters abgezapft und gereinigt, dann mit Hinblick auf Schmierfähigkeit, Verschleiss, chemische Veränderung usw. im Labor untersucht.

DANN ist das belegt. Vorher nicht.

Meine persönliche Meinung:

Ich halte das durchaus für möglich. Dass der ganze propagierte "Ölverschleiss" eine Lüge ist. Es gibt genug Beispiele aus anderen Bereichen für so eine grenzenlose Volksverdummung.

Ich zweifele dennoch. Weil ich Öl für nicht unbegrenzt beständig halte.

Und da ich den Wechsel selbst mache, spare ich nichts, sondern würde für die Dialyse mehr zahlen als für den kompletten Wechsel inklusive Neuöl und Filter (bei mir Kosten unter 60EUR).

Was am coolsten wäre:

Dialyseöl im Regal. Mit den entsprechenden Spezifikationen.

Doch das KANN es nicht geben, weil Alt-Motorenöl überall einfach zusammengeschüttet wird, also nicht sortenrein ist.

Tja...

k-hm

am 24. März 2015 um 22:10

Zitat:

@k-hm schrieb am 24. März 2015 um 22:30:40 Uhr:

 

Meine persönliche Meinung:

Ich halte das durchaus für möglich. Dass der ganze propagierte "Ölverschleiss" eine Lüge ist. Es gibt genug Beispiele aus anderen Bereichen für so eine grenzenlose Volksverdummung.

Nun , es verdreckt/verunreinigt primär !

Dreck kann man idR entfernen .... ;)

Ich sag mal so ... das Altöl das beim :-) abgeholt wird steht doch einige Zeit später wieder in den Regalen

oder irre ich da ? Altöl wird doch auch wieder aufbereitet oder etwa nicht ?

Das Dekra Zertifikat im TV Beitrag sagt doch eigendlich folgendes aus .... kein Unterschied .

Laaber net so viel ... den Studierten kannst du doch nicht das Wasser reichen oder bist nun auch Chemiker und Techniker und Ölspezialist ???

Deine Rechnung mit 60 Euro , ja gut nicht jeder ist so n Fuxx wie du ..... Mutti und ca 80% aller Autofaher

in D zahlen den üblichen Werkstattpreis so 100 bis 200 Kröten für ihren Ölwechsel ;)

am 24. März 2015 um 22:36

Ich sehe bei einem Benziner kein Problem das zu machen, beim DPF Diesel sehr wohl, da du Biodiesel nur schwer aus dem Öl bekommst, Siedepunkt zu hoch. Bedingt durch die Nacheinspritzungen hast du also immer mehr Dieselanteil im Öl.

Gibt übrigens schon n paar Zeilen weiter unten n Thread dazu :P.

Äh die Nacheinspritzungen spritzen den Diesel aber ned direkt in die Ölwanne.

Vollgasfahrer müssten also das gleiche Poblem haben...

Zitat:

@-> Neurocil <- schrieb am 24. März 2015 um 23:10:27 Uhr:

Nun , es verdreckt/verunreinigt primär !

Wie?

am 25. März 2015 um 1:46

was wie .... wird hald schmutzig :p

Hat sich schonmal jemand mit dem Fachgebiet der Tribologie auseinandergesetzt?

Also, jetzt so richtig?

Nicht nur mit Frontal21-Beiträgen?

Alles wieder gefährliches Halbwissen hier.

Aber ohne die gläubigen Ungläubigen gäbs keine neuen Motoren für alte Böcke zu verkaufen.

Hat also auch was gutes für die Wirtschaft. ;)

Zitat:

@MikeE61 schrieb am 25. März 2015 um 05:27:38 Uhr:

Hat sich schonmal jemand mit dem Fachgebiet der Tribologie auseinandergesetzt?

Also, jetzt so richtig?

Nicht nur mit Frontal21-Beiträgen?

Alles wieder gefährliches Halbwissen hier.

Aber ohne die gläubigen Ungläubigen gäbs keine neuen Motoren für alte Böcke zu verkaufen.

Hat also auch was gutes für die Wirtschaft. ;)

Nö.

Mein Wissen über Tribologie ist kein gefährliches Halbwissen.

Es ist KEIN Wissen! :D

Ich weiss, dass ich nichts (darüber) weiss.

Also bin ich auf Glauben angewiesen.

Und glaube erstmal GARNICHTS! :D

Kann auch nicht so recht dran glauben, denn dazu müsste man nicht nur filtern, sondern auch mächtig erhitzen, denn Diesel und besonders Biodiesel müssen raus, bevor die Brühe sauber sein kann.

Und kann mir einer sagen, wie lange das Zeug auf welcher Temperatur köcheln muss, damit der Diesel-Dreck verfliegt?

Fazit:

Mein DPF-Diesel kriegt so lange seinen empfohlenen Wechsel mit sauberem hochwertigen Öl, bis mir jemand nachweist, dass das Öl-Reinigen funktioniert und auch gegen Biodiesel im Öl hilft.

k-hm

am 25. März 2015 um 9:15

Zitat:

@MikeE61 schrieb am 25. März 2015 um 05:27:38 Uhr:

Hat sich schonmal jemand mit dem Fachgebiet der Tribologie auseinandergesetzt?

Also, jetzt so richtig?

Nicht nur mit Frontal21-Beiträgen?

Alles wieder gefährliches Halbwissen hier.

Aber ohne die gläubigen Ungläubigen gäbs keine neuen Motoren für alte Böcke zu verkaufen.

Hat also auch was gutes für die Wirtschaft. ;)

Red klartext .... oder lass es ;)

Zitat:

@-> Neurocil <- schrieb am 25. März 2015 um 10:15:38 Uhr:

 

Red klartext .... oder lass es ;)

Hat sich schonmal jemand mit dem Fachgebiet der Tribologie auseinandergesetzt?

Also, jetzt so richtig?

Nicht nur mit Frontal21-Beiträgen?

 

Alles wieder gefährliches Halbwissen hier.

 

Aber ohne die gläubigen Ungläubigen gäbs keine neuen Motoren für alte Böcke zu verkaufen.

Hat also auch was gutes für die Wirtschaft. ;)

am 25. März 2015 um 10:06

Zitat:

@MikeE61 schrieb am 25. März 2015 um 10:58:00 Uhr:

Zitat:

@-> Neurocil <- schrieb am 25. März 2015 um 10:15:38 Uhr:

 

Red klartext .... oder lass es ;)

Hat sich schonmal jemand mit dem Fachgebiet der Tribologie auseinandergesetzt?

Du ganz sicher nicht .... :p

Krasse Themen hier bei MT!

Erst 100km Arbeitsweg: Hält das mein Diesel aus und jetzt schon wieder sowas?!

Zitat:

@-> Neurocil <- schrieb am 25. März 2015 um 11:06:49 Uhr:

 

Du ganz sicher nicht .... :p

stimmt. :p

Zitat:

@-> Neurocil <- schrieb am 24. März 2015 um 23:10:27 Uhr:

Ich sag mal so ... das Altöl das beim :-) abgeholt wird steht doch einige Zeit später wieder in den Regalen

oder irre ich da ? Altöl wird doch auch wieder aufbereitet oder etwa nicht ?

selbst disqualifiziert. :D

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