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Erfahrungsbericht 10'000km mit BMW 750i xDrive G11 LCI
Nachdem ich dieses tolle Fahrzeug über 10‘000 km gefahren bin, möchte ich mein subjektives Urteil darüber abgeben. Ich bezeichne mich als „technologieverliebten Komfortfahrer". Bitte diese Einschätzung beim Lesen des nachfolgenden Berichts zur Kenntnis nehmen, da ich keinen „objektiven“ Testbericht erstellen will. Mit „Sportfahrer" habe ich nichts am Hut.
Ich bin die letzten 30 Jahre Mercedes gefahren – zuletzt ein wunderschönes, exklusives CL-Coupe (Coupé der S-Klasse) mit 4matic und einem komfortablen, drehmomentstarken Achtzylinder. Zur Auswahl für meinen neuen Wagen standen Porsche Panamera, Audi S8/A8 und BMW 850i. Ich habe mich dann – dank einem cleveren BMW-Verkaufsleiter, der mich richtig eingeschätzt hat – für den BMW 750i xDrive G11 LCI entschieden. Ja, das ist der mit dem „Chinesen-Grill“. Um eben diesen gewöhnungsbedürftigen, dominanten „Chinesen-Grill“ optisch etwas zu entschärfen, habe ich das Exterieur-Design „Pure Excellence“ sowie die Aussenfarbe „Dravitgrau“ gewählt. Diese Anthrazit-Aussenfarbe hat zudem den Vorteil, dass sie bei direkter Sonneneinstrahlung eine interessante Tiefenwirkung mit einem diskreten Goldschimmer entwickelt. Ein Eyecatcher, der zu spontan positiven Reaktionen bei Passanten führt. Mit dem hellen Interieur (Leder Dakota Elfenbein und hellem Dachhimmel in Alcantara) wirkt das klotzige Luxusfahrzeug nun etwas freundlicher und sehr edel. Mittlerweile finde ich den Wagen gar nicht mehr so „un-ästhetisch" – ich bin sogar schon so weit, dass ich optisch die BMW 5-er, 6-er und 8-er eher etwas langweilig finde.
Aber im Zentrum steht „Freude am Fahren" und dabei sitze ich bekanntlich IM Auto ??. Es ist ein nahezu perfektes Fahren! Diese extreme Laufruhe, diese sehr gute Federung, minimalste Abrollgeräusche, eine hervorragende Geräuschdämmung, sehr gute Sitze (inkl. Massage und aktive Sitzbelüftung), die feine Harman/Kardon Anlage mit DAB+, das angenehme Gefühl von sagenhaften 750Nm beim Beschleunigung, die treffsichere und „un-hektische“ Steptronic, die Präzision der Lenkung … einfach unbeschreiblich … jeder gefahrene Kilometer ein Genuss! Effizient unterstützt wird das Ganze durch die Wankstabilisierung und die Integral-Aktivlenkung. Beides unverzichtbare Optionen bei diesem grossen Fahrzeug. Positiv erwähnen möchte ich auch das ausgezeichnete BMW Laserlicht mit der Lichtautomatik. Funktioniert perfekt. Über die Option „Night Vision" kann ich nur berichten, dass sie meiner Frau als Beifahrerin sehr gut gefällt. Da wir derzeit nachts nicht so häufig unterwegs sind, kann ich über dieses Tool noch wenig Auskunft geben.
Die Mittelkonsole mit den vielen Tasten sieht im ersten Moment etwas „altbacken" aus. Sie ist jedoch bezüglich Ergonomie & Bediensicherheit den Mitbewerbern mit ihren neumodischen Bildschirmsteuerungen um Lichtjahre voraus. Das sage ich als Diplom-Informatik-Ingenieur FH mit hoher Affinität zu IT-Systemen. Hervorheben möchte ich das „alte" iDrive-System mit dem Controller und seinen Tasten sowie die 7 genialen, frei programmierbaren Funktionstasten. Klappt hervorragend und ist fast blindlings – auch nachts – zu bedienen. Da ich während der Fahrt immer wieder den Radiosender wechsle, um das Endlosgeplapper nicht anhören zu müssen, sind mir die „Skip"-Tasten am Lenkrad und für meine Frau die redundanten „Skip"-Tasten an der Mittelkonsole sehr wichtig. Leider ist der Lautstärken-Drehregler am falschen Ort platziert. Der gehört auf die Beifahrerseite, da der Fahrer die Lautstärke perfekt am Lenkrad regeln kann. Die Gestensteuerung habe ich am ersten Tag abgeschaltet – die Sprachsteuerung brauche ich eher selten.
Für mich als bekennender Komfortfahrer sind die Assistenzsysteme sehr wichtig. Da wäre als erstes die Speed Limit Info mit der Vorschau der Verkehrsschilderkennung. Eine Verkehrsschilderkennung hatte schon mein 10 Jahre alter CL. Aber die Vorschau auf das nächste Verkehrsschild ist eine feine Sache. Zentral ist natürlich die aktive Geschwindigkeitsregelung mit Stop&Go-Funktion, ACC genannt, da ich die letzten 250‘000km keine Busse wegen einer Geschwindigkeitsübertretung eingefahren habe. Ich fahre – Wetter- und Verkehrsbedingungen vorausgesetzt – immer am gesetzlichen Limit der Geschwindigkeitsvorgabe ausser auf den deutschen Autobahnen. Da reicht mir im Normalfall 160-180km/h.
Eine neue Funktion war für mich der Speed Limit Assist: Die Übernahme der erfassten Geschwindigkeitstafel/Ortstafel als neue Wunschgeschwindigkeit. Ich habe dem System zu Beginn nicht getraut und deshalb im Menu die Geschwindigkeitsbegrenzung auf „Manuell übernehmen" eingestellt. Das heisst, ich musste bei (… oder Dank der Vorschau besser vor …) jeder Geschwindigkeitstafel/Ortstafel mit einer Geschwindigkeitsänderung auf die „Set-Taste" am Lenkrad klicken. Nach den ersten paar Tausend Kilometern habe ich den Versuch gemacht, Geschwindigkeitsbegrenzung automatisch zu übernehmen. Es läuft überraschend gut. Ich musste mir einfach etwas Zeit geben, mich auf das System einzulassen. Heute fahre ich die allermeisten Kilometer (vermutlich >95%) mit dieser Funktion. Wenn etwas unklar ist oder ich mich konzentrieren muss, stelle ich die die Geschwindigkeitsregelung gar nicht ein. Dieser Speed Limit Assist ist aber nur praktikabel, weil BMW eine weitere – für mich ausserordentlich wichtige – Funktion verbaut hat: Tempolimits mit einer Toleranz versehen! Das heisst beispielsweise, bei einer 100km/h-Tafel stellt das System den Tempomaten nicht auf exakt „Tacho 100km/h", sondern „Tacho 108km/h" ein --> meine eingestellte Toleranz = 8km/h. Denn sowohl die Tachoanzeige wie auch das Blitzmessgerät haben eine Toleranz. Das funktioniert perfekt. Die Möglichkeit, die Toleranz einzustellen, ist – so meine ich – ein Alleistellungsmerkmal von BMW. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Fahrer bei den Mitbewerbern die Geschwindigkeitsänderung der Verkehrszeichen automatisch verwendet, weil sie einfach nicht praktikabel ist.
ABER: leider hat das Kartenmaterial mit den gespeicherten Geschwindigkeitstafeln/Ortstafeln immer wieder Fehler. Das führt dazu, dass der Speed Limit Assist aufgrund eines Kartenfehlers den Wagen unverhofft massiv abbremst. Sehr unangenehm. Ich habe derzeit auf meinen bekannten Strecken rund zwei Dutzend solcher Kartenfehler. Ein Kartenupdate (von 2020_2 auf 2020_4) hat leider keine Verbesserung gebracht. Im Menu ist beim Punkt „Datenschutz“ der Punkt „Alle Dienste inkl. Analyse" markiert, zudem auch die Funktion „ Lernende Karte". BMW saugt hier eine Menge Daten ab, aber offensichtlich ist das eine Einwegstrasse ohne erkennbaren Kundennutzen.
Sehr angenehm & recht ausgereift ist der „Assisted Driving Mode". Auf kurvenarmen, gut ausgebauten Landstrassen und Autobahnen verwende ich den recht häufig, da damit das Fahren noch entspannter wird. Ich kann das Lenkrad über mehrere Sekunden ganz loslassen oder über lange Strecken nur mit einer Hand berühren. Ein grosser Vorteil bei diesem Assistenten ist, dass er in komplexen oder unklaren Situationen das Kommando augenfällig an mich zurückgibt. Zudem kann ich den Assistenten jederzeit mit dem „Mode"-Schalter am Lenkrad ausschalten.
Sehr nett finde ich den BMW Display Schlüssel, mit dem ich meinen BMW ferngesteuert aus engen Parklücken manövrieren und die Standheizung einschalten kann. Auch das Wärmekomfortpaket möchte ich erwähnen. Es ist sehr angenehm, wenn bei kalten Temperaturen zusätzlich die Armauflagen warm werden.
Sehr gut gefällt mir die scharf gezeichnete und optisch clever organisierte Instrumentenkombination mit der hilfreichen Anzeige „Assisted Driving View" genannt. Nicht zu vergessen das geniale Head-Up-Display. Alles gut gemacht und unaufgeregt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die orange Farbe der Instrumentenkombination und teilweise vom Control Display. Das orange Layout wirkt in diesem edlen Fahrzeug wie ein billiger Fremdkörper. Glücklicherweise kann ich das orange Layout mit einem Klick in ein edles blaues Layout umwandeln, indem ich den „Fahrerlebnisschalter" auf „ECO PRO" schalte. Ich habe mir alle Einstellungen vom „ECO PRO" individuell auf „Comfort Plus“ eingestellt. Im „ECO PRO"-Modus verschwindet in der Instrumentenkombination auf der rechen Seite der überflüssige Drehzahlmesser, dafür erscheint eine informative Verbrauchsanzeige. Mir konnte bis heute noch niemand schlüssig erklären, warum es in einem komfortablen Luxusauto mit einem so tollen Steptronic Getriebe, 530PS und 750Nm noch einen Drehzahlmesser braucht…
Das Steptronic Getriebe hat jedoch einen störenden Nachteil. Das unaufgeregte Beschleunigen aus dem Stand ist immer Glücksache, da zwischen „komfortabel Anfahren" und „ruppig Anfahren" eine Fussbewegung auf das Gaspedal im gefühlten „Nanometer-Bereich" liegt. Das heisst, es braucht nur einen gefühlten Nanometer mehr Bewegung aufs Gaspedal, und schon wird das Anfahren für die Mitfahrer hektisch & unangenehm. Dieses ungewollt ruppige Anfahren kommt vor allem an Stoppstrassen oder Kreiseleinfahrten vor, wenn ich in den fliessenden Verkehr einfädeln und deshalb etwas mehr Gas geben muss. Das komfortable Anfahren ist bei Mercedes besser gelöst: im „Comfort-Modus" fährt die Automatik grundsätzlich im 2. Gang an. Wie ich das bei BMW im Modus „Comfort Plus" einschalten kann, habe ich noch nicht herausbekommen. Die 7-er-Reihe von BMW soll ja – besonders die lange Ausführung (G12) – eine Chauffeur-Limousine sein. Wenn ich hinten rechts sitzen würde, würde ich beim ruppigen Anfahren an der Qualifikation meines Chauffeurs zweifeln. Meine Frau ist da ganz diskret und hat sich noch nie geäussert ??.
Nicht ganz glücklich bin ich mit der verbauten „Auto Start Stopp Funktion“ in zweifacher Hinsicht. Erstens habe ich den Algorithmus, wann der Motor abgeschaltet wird und wann nicht, noch nicht durchschaut. Wenn ich von zu Hause losfahre, muss ich nach 500m an einer Stoppstrasse einfädeln. Weder Motor noch Katalysator sind zu diesem Zeitpunkt betriebswarm – trotzdem schaltet der Motor ab. Wenn ich andererseits 20km im Bummeltempo auf der Landstrasse unterwegs war und an einer roten Ampel anhalten muss, schaltet der Motor (meistens) nicht ab. Zweitens empfinde ich als Komfortfahrer das Wiederstarten des betriebswarmen Motors akustisch als eher unkultiviert. Ob der Motorstart mit einem Mild Hybrid kultivierter vonstattengeht, weiss ich nicht. Zu hoffen wäre es. Leider gibt es den Mild Hybrid beim 750i immer noch nicht. Aber glücklicherweise kann ich die „Auto Start Stopp Funktion“ noch manuell ausschalten.
Sehr positiv überrascht bin ich über den Benzinverbrauch, obwohl der bei einem Achtzylinder mit diesen Leistungsdaten kaum ein wichtiges Thema ist. Bei Tachostand 9‘942km habe ich gemäss den Tankbelegen 984 Liter Benzin verbraucht --> also exakt 9.90l/100km. Wobei die Tendenz klar sinkend ist, da die ersten 3‘000km die Einführungsphase war; sowohl für das Fahrzeug wie für den Fahrer ??. Aber nun haben wir uns aneinander gewöhnt und ich bin mir sicher, dass der Gesamtverbrauch bei 100‘000km um die 9.5l/100km liegen wird. Ich habe derzeit den Vorteil, dass ich fast nie im Stau bin. Ich wage zu behaupten, dass 10 Minuten mehr Stau zu einem Mehrverbrauch von 0.1l/100km pro Tankfüllung führen würde.
Es gibt noch eine Vielzahl weiterer Helferlein (wie die Segel-Funktion) und Assistenten, die im Hintergrund unauffällig & diskret ihre Dienste verrichten. Da sie aber nicht negativ in Erscheinung treten und einfach da sind, ist es für mich schwierig, sie gebührend zu würdigen, ohne gleich die 470-seitige Bedienungsanleitung in diesen Blog zu kopieren.
Alles in allem kann ich für mich den bekannten BMW Slogan „Freude am Fahren“ umändern in „Freude am Komfortfahren“. Es ist für mich jeden Tag eine Freude, dieses edle Meisterwerk Deutscher Ingenieurskunst zu fahren und ich kann den 750i nur empfehlen ??????.
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22 Antworten
Danke dass du uns deinen Fahreindruck vom LCI 750i mitgeteilt hast. Es hat mir sehr gut gefallen da ich so wie du mehr den Komfort als den Sport mag. Ich bin beeindruckt und freue mich auf meinen nächsten 7er.
Sehr interessanter Bericht, vielen Dank.
Vielen Dank für den informativen Bericht! Sprachlich könnte sich auch manch ein Journalist eine Scheibe von dir abschneiden...
Vielen Dank, war sehr informativ und angenehm zu lesen!
Hallo,
sehr schöner Bericht. Ein paar Bilder wären auch schön.
TS
Ach ja, mit der Farbe denke ich auch noch nach, da ich noch
ändern könnt. Ggf. auch über das Sportpaket........hab z.Zt.
auch Pur Excellence, weiß metallic, innen Cognac, 20" Räder..
750i wäre zwar auch nich schlecht, aber ich bin seit über 30
Jahren eingefleischter Dieselfan....
Zitat:
@Topschnucki schrieb am 3. Mai 2021 um 06:14:24 Uhr:
Ach ja, mit der Farbe denke ich auch noch nach, da ich noch
ändern könnt. Ggf. auch über das Sportpaket........hab z.Zt.
auch Pur Excellence, weiß metallic, innen Cognac, 20" Räder..
750i wäre zwar auch nich schlecht, aber ich bin seit über 30
Jahren eingefleischter Dieselfan....
Ich konnte bei meinen Testfahrten neben dem 750i auch den 750d eine kürzere Strecke fahren. Grundsätzlich: es sind beides extremst tolle Fahrzeuge! Da alle 7-er BMW-Modelle sehr gut gedämmt sind, konnte ich bei Normalfahrten den Motor kaum wahrnehmen. Demzufolge ist zwischen Diesel (750d) und Benziner (750i) akustisch kaum ein signifikanter Unterschied auszumachen. Beim Zusammenspiel Motor-Getriebe-Beschleunigung sehr wohl. Der Diesel hatte beim Beschleunigen mehr den angenehmen "Gummibandeffekt", während der Benziner – wie ich oben in meinem Erfahrungsbericht ausgeführt habe – schnell brachial wird. Hier kann ich dem Diesel einen Pluspunkt vergeben. Im Mai 2020, als ich mich für den 7-er BMW zu interessieren begann, war schon klar, dass der 750d auslaufen wird. Ich spekulierte, dass ein 750d mit später mal ein Liebhaberfahrzeug werden könnte.
Bei den Diesel-Modellen hast Du zudem den Vorteil, dass es die heute bereits mit Mild Hybrid gibt. Ich konnte diese Funktion beim 7-er BMW noch nicht ausprobieren, aber das Fehlen des Mild Hybrids ist für mich subjektiv gesehen der grösste Nachteil vom 750i.
Welchen 7-er BMW Du Dir kaufst, Du wirst mit allen Deine Freude haben. Und viel Freude wünsche ich Dir!
Hallo,
danke für dei Info. Bestellt ist ein 740xd. Der ist vom Leistungsgewicht usw.
kpl. mit meinem E400d zu vergleichen.
Wobei mein Verkäufer, insbesondere wegen des Komfort und dem Hochsitzen,
auch einen X7 40d in´s Spiel gebracht hat. Den könnte ich sogar umgehend
bekommen, der 7er kommt im Juni/juli, der E läuft zum 01.07. aus.
Mal sehen....so eine Entscheinung ist schwierig, insbesondere, da ich vom
dem E, drei GLE gefahren bin.
Hallo Unus,
stll doch bitte mal ein paar Bilder ein.Mich würde die Kombi wirklich
sehr interessieren.
Danke
Zum Thema "Kartenfehler", die sich u.a. auf das Bremsverhalten auswirken können: Die Karten sind von HERE und über den Map Creator von HERE hat man selbst die Möglichkeit, solche und andere Fehler zu beheben.
Wenn es Fragen zur Karte, der Inhalte in der Karte und dem Map Creator gibt, bitte melden.
Zitat:
@Eric_HERE schrieb am 19. Mai 2021 um 12:35:31 Uhr:
Zum Thema "Kartenfehler", die sich u.a. auf das Bremsverhalten auswirken können: Die Karten sind von HERE und über den Map Creator von HERE hat man selbst die Möglichkeit, solche und andere Fehler zu beheben.
Wenn es Fragen zur Karte, der Inhalte in der Karte und dem Map Creator gibt, bitte melden.
Besten Dank für den Tip. Das wusste ich nicht. Ich habe die letzten Tage ein paar mal in dem Map Creator von HERE herumgespielt und einige Korrekturen versucht zu machen. Ob sie wirken, werde ich erst beim nächsten Update der BMW Karten sehen.
Aber eine Bemerkung erlaube ich mir: die Software ist etwas mühsam und wenig intuitiv. Ich habe mich unweigerlich gefragt, welchen Beruf der Programmiere wohl hat...
Es gibt erfahrungsgemäß nur sehr wenige der vielen tausend User in der Map Creator Community, für die selbiger nicht intuitiv ist. Daher ist der Map Creator bewusst simple gehalten und man braucht kein Geoinformatiker oder GIS-Experte sein. Gerne geben die Community Leads in den Ländern aber Hilfe und Unterstützung, falls es dennoch Fragen gibt.
Die Programmierer sind von Beruf Programmierer...
Nachtrag zu meinem Blog vom 24.05.2021 zu den ersten 10‘000km mit dem 750i xDrive G11 LCI
Ich hatte am Freitagnachmittag einen ausserplanmässen Werkstattbesuch, da eine Injektionsdüse defekt war (nach 24‘200 km). Als Ersatzwagen wurde mir ein 745Le xDrive angeboten. Dieses Angebot habe ich freudig angenommen, da ich den 745Le xDrive schon länger mit meinem 750i xDrive vergleichen wollte. So kam ich unfreiwillig zum grossen Vergnügen, den Plug-in Hybrid der 7-er-Reihe über ein ganzes Wochenende zu fahren. Hier ein kurzer, subjektiver Erfahrungsbericht:
Die ersten paar Meter im Elektromodus sind natürlich eindrücklich. Der drehmomentstarke Elektromotor entwickelt genügend Kraft für den Normalbetrieb. Leider hat der Ersatzwagen Winterreifen aufgezogen, die nicht auf Akustik getrimmt sind. Bereits ab 10 km/h ist das Abrollgeräusch des 745Le deutlich lauter als bei meinem 750i (ebenfalls mit Winterreifen) – bei 30 km/h ist es (gefühlt) bereits doppelt so laut (also + 3 dB). Dieser Sachverhalt trübt den Fahreindruck nachhaltig. Das ist allerdings nicht dem 745Le zuzuschreiben, sondern der unpassenden Reifenwahl. Übrigens: dieser 745Le hat noch kein nerventötendes AVAS-Warngeräusch verbaut (… oder es ist abgeschaltet?).
Den 745Le xDrive habe ich bei der Evaluation nicht angeschaut, weil er 14 cm länger ist als meine Kurzversion. Einen 745e xDrive gibt es leider nicht. Nach diesem Testwochenende muss ich allerdings sagen, dass mich die Zusatzlänge per se nicht gestört hat. Ich musste mit dem 745Le allerdings nie längs zur Strasse einparken (... ich musste allerdings auch mit dem 750i oder mit dem vorgängigen Mercedes S-Klasse-Coupé CL500 über all die Jahre nie längs einparken …). Zudem ist meine Garage genügend lang.
Negativ aufgefallen ist mir die Trägheit des 745Le in Kurven. Das Mehrgewicht von rund 150kg UND die fehlende Wankstabilisierung sind deutlich spürbar. Das ist allerdings Jammern auf sehr hohem Niveau. Als weitere negative Punkte möchte ich die Lenkung anführen, die höhere Lenkkräfte erfordert sowie die spürbar holprige Federung auch im Comfort Modus. Wobei ich letzteres auch auf die 20 Zoll Bereifung zurückführe, während bei meinem 750i eine 19 Zoll Bereifung aufgezogen ist.
Auf Schnellstrassen und auf Autobahnen hat der 745Le gegen den 750i natürlich keine Chance. Das in allen Situationen kraftvolle Drehmomentverhalten ist beim 750i unübertroffen und einfach ein Genuss. Ab 100 km/h klingt der 745Le mit seinen 6 Zylindern etwas „blechig-heiser“. Beim 750i mit seinen 8 Zylindern ist der „zärtlich-sonore“ Sound ein Ohrenschmaus und zu jedem Zeitpunkt absolut souverän.
Die Umschaltung von Elektro auf Verbrenner ist nahtlos und funktioniert perfekt. Wenn die Anzeige „Energiefluss“ nicht wäre, wüsste ich häufig nicht, welche Antriebsquelle gerade läuft. Auch das Anfahren und Einfädeln in den Verkehr sowie Start/Stopp gelingt dem 745Le viel souveräner und signifikannt komfortabler als dem 750i. Das Rekuperieren und Bremsen in allen Situationen – insbesondere bei längeren Talfahrten – ist einfach genial.
Die Frage stellt sich nun, welchen 7-er BMW ich mit den eben gemachten Erfahrungen wählen würde, wenn ich heute bestellen müsste: Ich glaube, ich würde mich wieder für den 750i xDrive entscheiden. Im Wissen, dass auch der 745Le xDrive ein phänomenales Auto ist.
Er ist elektro-infiziert! Mir ging es ja mit unserem 45e genauso, die Zugkraft des Elektromotors gerade beim Anfahren oder kurzzeitigen Beschleunigen, diese Lockerheit der Beschleunigung und der daraus resultierende Antriebskomfort lässt jeden Verbrenner erblassen. Meine Konsequenz, der Weg zu iX40 und iX50.