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Erfahrungsbericht - Motor mit Diesel/Ölgemisch spülen
Hallo Community,
ich möchte hier von meiner Erfahrung zum Thema "Motor mit Diesel/Ölgemisch spülen" berichten. Als Testauto diente mein aktuelles Übergangsfahrzeug:
Renault Twingo C06
1,2L Motor mit 53PS
Ölfüllmenge 3,5L (dies ist später sehr interessant)
Motorzustand:
Das Ventilspiel war relativ groß, das Öl stammte vermutlich noch aus der Steinzeit. Aufgrund von einer verstopften Kurbelgehäuseentlüftung habe ich den Ventildeckel abgenommen und sah nur Ölkohle (ca. 5mm dick) und jede Menge Ölschlamm. Es hat bis zu den Tränen in den Augen gebrannt, wenn man nah über dem Motor gearbeitet hat.
Ventilspiel eingestellt und Deckel wieder drauf.
So, nun habe ich mich nach einigen Recherchen im Internet zum Thema Motorspülung dazu entschieden ein Diesel/Ölgemisch zu verwenden. Na dann, Auto warmgefahren, abgestellt, Ölablasschraube aufgeschraubt und raus mit dem ekelhaften, schwarzen Gift. Ich habe alles abtropfen lassen (ca. 30 min). Die Füllmenge beträgt laut Renault 3,5 Liter. Der Messstab war vorher bis zur Mitte bedeckt, also sollte alles korrekt sein. ABER: Es kamen wenn überhaupt nur geschätzte 2 Liter Öl aus dem Motor. Der alte Filter ist drin geblieben.
Als Spülöl dienten 1,5 Liter 15W40 Baumarktöl in einem Kanister gemischt mit 1,5 Litern Diesel. Dann rein mit dem Zeug, was von der Konsistenz noch etwas dünner als 5W30 war. Diese 3 Liter habe ich reingekippt und den Messstab gezogen. Ölstand ca. 5cm über Maximum o_O Na gut.
Motor gestartet, ca. 1 Minute laufen lassen und wieder abgestellt. 10 min. wirken lassen. Dann habe ich den Motor nur im Standgas für 15 min laufen lassen. Keine auffälligen Geräusche. Sofort nach dem stoppen des Motors habe ich erneut die Ölablasschraube aufgedreht und das Spülöl abgelassen. Dann habe ich mich gewundert:
Es kam wieder eine pechschwarze Brühe heraus, aber, jetzt kommt das hoch interessante, nicht 3 Liter, SONDERN GESCHÄTZTE 5 LITER!!!
o_O
Erklären kann ich mir das nur so: Im Motor waren nur etwa 2 Liter Öl in flüssigem Zustand, der Rest war bereits Ölschlamm oder Ölkohle, die garnicht abfließen konnten... diese wurden durch das Spülöl (bzw. vom Diesel) gelöst und konnten somit den Motor verlassen.
Der Ölfilter wurde nun gegen einen neuen ersetzt. Der Motor wurde mit 3,3L frischem Öl aufgefüllt, also passt die Menge nun exakt. Nun bin ich schon etwa 160km mit dem Auto gefahren. Der Motor läuft unglaublich ruhig, leise und geschmeidig. Da muss ich aber noch sagen das die Ventile ja auch neu eingestellt sind. Und das ist garantiert keine Einbildung. Heute habe ich den Ölstab gezogen, man kann den Ölstand nur schlecht ablesen, da das Öl so sauber, nahezu durchsichtig ist.
Mein persönliches Fazit: Für ältere Motoren, die total verschmoddert sind, nur zu empfehlen. Einfach nur TOP!
Gruss, Andi
Beste Antwort im Thema
Hallo Community,
ich möchte hier von meiner Erfahrung zum Thema "Motor mit Diesel/Ölgemisch spülen" berichten. Als Testauto diente mein aktuelles Übergangsfahrzeug:
Renault Twingo C06
1,2L Motor mit 53PS
Ölfüllmenge 3,5L (dies ist später sehr interessant)
Motorzustand:
Das Ventilspiel war relativ groß, das Öl stammte vermutlich noch aus der Steinzeit. Aufgrund von einer verstopften Kurbelgehäuseentlüftung habe ich den Ventildeckel abgenommen und sah nur Ölkohle (ca. 5mm dick) und jede Menge Ölschlamm. Es hat bis zu den Tränen in den Augen gebrannt, wenn man nah über dem Motor gearbeitet hat.
Ventilspiel eingestellt und Deckel wieder drauf.
So, nun habe ich mich nach einigen Recherchen im Internet zum Thema Motorspülung dazu entschieden ein Diesel/Ölgemisch zu verwenden. Na dann, Auto warmgefahren, abgestellt, Ölablasschraube aufgeschraubt und raus mit dem ekelhaften, schwarzen Gift. Ich habe alles abtropfen lassen (ca. 30 min). Die Füllmenge beträgt laut Renault 3,5 Liter. Der Messstab war vorher bis zur Mitte bedeckt, also sollte alles korrekt sein. ABER: Es kamen wenn überhaupt nur geschätzte 2 Liter Öl aus dem Motor. Der alte Filter ist drin geblieben.
Als Spülöl dienten 1,5 Liter 15W40 Baumarktöl in einem Kanister gemischt mit 1,5 Litern Diesel. Dann rein mit dem Zeug, was von der Konsistenz noch etwas dünner als 5W30 war. Diese 3 Liter habe ich reingekippt und den Messstab gezogen. Ölstand ca. 5cm über Maximum o_O Na gut.
Motor gestartet, ca. 1 Minute laufen lassen und wieder abgestellt. 10 min. wirken lassen. Dann habe ich den Motor nur im Standgas für 15 min laufen lassen. Keine auffälligen Geräusche. Sofort nach dem stoppen des Motors habe ich erneut die Ölablasschraube aufgedreht und das Spülöl abgelassen. Dann habe ich mich gewundert:
Es kam wieder eine pechschwarze Brühe heraus, aber, jetzt kommt das hoch interessante, nicht 3 Liter, SONDERN GESCHÄTZTE 5 LITER!!!
o_O
Erklären kann ich mir das nur so: Im Motor waren nur etwa 2 Liter Öl in flüssigem Zustand, der Rest war bereits Ölschlamm oder Ölkohle, die garnicht abfließen konnten... diese wurden durch das Spülöl (bzw. vom Diesel) gelöst und konnten somit den Motor verlassen.
Der Ölfilter wurde nun gegen einen neuen ersetzt. Der Motor wurde mit 3,3L frischem Öl aufgefüllt, also passt die Menge nun exakt. Nun bin ich schon etwa 160km mit dem Auto gefahren. Der Motor läuft unglaublich ruhig, leise und geschmeidig. Da muss ich aber noch sagen das die Ventile ja auch neu eingestellt sind. Und das ist garantiert keine Einbildung. Heute habe ich den Ölstab gezogen, man kann den Ölstand nur schlecht ablesen, da das Öl so sauber, nahezu durchsichtig ist.
Mein persönliches Fazit: Für ältere Motoren, die total verschmoddert sind, nur zu empfehlen. Einfach nur TOP!
Gruss, Andi
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20 Antworten
Mich würde mal der Km Stand interessieren ( wegen Schlamm / Schlammbildung ).
Verdient hätte der Motor es nicht weiter zu leben, nachdem er offensichtlich zuvor sehr lange vernachlässigt wurde ... .
Wer am Ölwechsel spart ( also z.B. Dein Vorbesitzer ) , spart am falschen Ende.
Dir wünsche ich, dass sich keine Spätfolgen einschleichen werden.
D-C.
Hallo,
Das Auto habe ich erst seit ein paar Tagen, die Schuld kann man also auf den/die Vorbesitzer schieben.
Km-Stand: 162.000km
Schwarzschlamm entsteht durch NOx die über die Abgase ins Öl eindringen.
Nun heisst es die Dieselreste aus den Bohrungen, Wellen und Lagern aus dem Motor zu bekommen, sonst ist der Folgeschaden größer als der Nutzen.
Der Diesel ist ja kein Stock den ich reingeschnissen habe, das viertel Glas (wenn überhaupt) was noch im Motor geblieben ist hat sich schon längst mit dem Frischöl vermischt und wird dort auch keinenen Schaden anrichten, da bin ich mir absolut sicher. Wer sicher gehen will kann ja nochmal einen Ölwechsel machen...
Gruss
Mir hat mal ein "alter" Meister erzählt, bei Ölschlamm: Öl ablassen, 2 ltr Petroleum einfüllen , kurz laufen lassen, ablassen. Öl auffüllen (kann auch Altöl sein) Die ganze Prozedur paar mal, und raus ist der Schlamm.
Hab mal bei einem Polomotor mit Cremfarbendem Öl paar mal mit Altöl gespühlt. Danach frisches Öl aufgefüllt. Läuft seit über 2J.
Bei einem 1,8 er Passatmotor (geringer Öldruck) hätte das auch nichts genützt. Da war das Ansaugsieb der Ölpumpe mit Ölschlamm verkrustet, daß es nur mit Drahtbürste zu entfernen war.
Th
Petroleum und Diesel ist ein- und dasselbe.
Diesel enthält viele Aromate, die lösen extrem gut. Von daher ist der Mix aus Motoröl und Diesel perfekt. Man darf den Motor nur nicht belasten (also nur Standgas).
Wichtiger Hinweis: Wenn du keinerlei Motorprobleme hast, solltest man das tunlichst lassen! Dieser Vorgang wurde früher gemacht, wenn der Motor so wie auf dem Bild aussah!
Wenn du deinen Motor nicht Jahre mit 15W40 oder Salatöl gefahren hast, lass den Schwachfug! Heutige moderne Motoren sind auch nach >200.000km sauber!
MfG
Bei den heutigen 5W30 er Longlive Ölen, sollte sich eigentlich kein Schlamm oder Ölkruste mehr bilden.
Th
Naja einige 1.8T ab Bj. 2000 hätten sowas auch dringend nötig. LoingLife ist halt Dreck^^
Das Bild kommt sehr nah dran, aber mein Motor sah noch schlimmer aus.
Das stimmt, bei dem guten Ölen heut zu Tage sollte so etwas nicht mehr passieren.
Nach der Einführung der ASU sahen viele Motore so aus, bei der ASU wurde CO runtergeschraubt bis zum geht nicht mehr, NOx damit hochgetrieben und nach kurzer Zeit kam die Ölpest.
Es war völlig egal, welche Ölsorten verwand wurden, ob mineralisch, teil- oder vollsysthetisch, es betraf alle.
Schlammreste die noch irgendwo festsitzen wirken katalytisch und beschleunigen beim Frischöl die Verschlammung.
Das war damals so und ist heute nicht anders.
Sicher?
Die Entwicklung der Öle ist nicht stehen geblieben. Wer heute ein Öl aus der Neuzeit fährt mit ordentlichem Additivpaket und die Wechselintervalle einhält bekommt keinen Schwarzschlamm. Bei sehr einfach Öl ohne freigaben wird evtl der Motor dreckig werden weil sich Lackartige Abalgerungen bilden, aber das ist kein Schwarzschlamm. Mit einem Öl was vernünftige Freigaben hat, bekommt man die Lackartigen abalgerungen wieder weg. Allerdings genauso langsam wie sie sich aufgebaut haben.
Die Schwarzschlamm Affaire, die dir wohl noch im Kopf ist, war eine Sache wo es um Geld ging. Man hatte billiges Motrenöl aus GB improtiert, das aber nicht die nötigen Freigaben hatte mit Magermixmotoren zu laufen. Das wurde dann im Baumarkt verkauft und von den Kunden verfüllt. Öl ist ja gleich Öl.
Hätte man das richtige Öl verwendet, wäre das nie passiert. Aber durch den Vorfall hat man viel dazugelernt. Ähnliches war auch schon beim Benzin der Fall, das hat aber nur Leute aus dem südwesten betroffen, weil dort in das Benzin ein neues Stoffgemsich gemixt wurde. Das war Abfall aus der Chemischen Industrie und billig. Entsorgen ist teuer und Verkaufen da die beste Lösung, hier hat sich das Öl verfestigt, der motor konnte nicht mehr gestartet werden. Auch hier war das liebe Geld Schuld.
Also 2003 ist ja jetzt auch nicht soo lange her. Auch wenn die Wechselintervalle eingehalten und Originalöl benutzt worden ist sah´s so aus;
http://www.motor-talk.de/.../zubehoer-oelwannen-t4417086.html?...
Das erinnert mich an meine Reinigungsaktion der Kurbelwellengehäusenetlüftung am Omega B.
Da war das Metallrohr komplett dicht, so das irgendwann das Öl an der Anschlussstelle etwas gesifft hat.
Hab dann versucht das ganze erstmal mit Wasser zu durchspülen was da so rauskommt...naja...war komplett dicht... nach jeder Menge Bref (Fettlöser) und unzähligen Hammerschlägen auf das Metallrohr hatte ich dann jeder Menge schwarzer Brocken in der Badewanne liegen...
Ich war erstaunt wie viel Dreck sich da ansammeln kann und in welcher Form...
Dannach lief der Motor merklich besser...