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Erfahrungsbericht S60

Themenstarteram 11. August 2010 um 9:45

Hallo,

ich hatte gestern die Gelegenheit, den neuen S60 probezufahren (Test-Fahr-Aktion von Volvo und AMS in Bonn). Sehr edel und nett gemachtes Event: Zuerst gab's eine Demo / Selbst-Ausprobieren des Fußgängerschutz-Brems-Systems, dann ging es mit verschiedenen Motorisierungen durch die Umgebung. Zwischendurch ein sehr feines Mittagessen :)

Insgesamt bin ich jeweils ca. 1h lang mit vier verschiedenen Motorisierungen (D3, D3 Automatik, D5, 2.0T, immer Summum-Variante) über AB, Landstraße und Stadtverkehr unterwegs gewesen und möchte meine Eindrücke schildern. Mein Hintergrund: Ich fahre seit gut 4 Jahren einen V50 1.6D Kinetic, seit 2 Jahren öfters auch den C30 1.6 der OHL. Am V50/C30 schätze ich das edle, zeitlose Design innen und außen, die tollen Sitze und das Sicherheitsniveau. Mein Fahrstil ist eher vorausschauend defensiv und entspannt, aber nicht schleichend. D.h ich fahre auf der AB meistens 120 mit Tempomat, auf längeren Strecken auch mal 140-160. Ein T5-Fahrer, für den "schnell" erst bei 200 beginnt, dürfte also andere Einschätzungen zur Motorisierung haben.

Für mich sind Limousinen eigentlich uninteressant (ich brauche Dachreling und Laderaum eines Kombis) - daher war der S60-Test für mich eigentlich ein V60-Test, der ja bis zur B-Säule ähnlich ausfallen dürfte. Ich werde also zu Kofferraum (klein), Kopffreiheit hinten (gering) und Sicht nach hinten (quasi Null) nicht viel sagen, weil das jedem klar sein dürfte, der eine Limousine will.

Der V60 ist für mich ein potentieller Nachfolger des V50 (neben XC60, nochmal V50 oder V70), also vergleiche ich den S60 mit diesen dreien, die ich schon als Werkstattersatzwagen kennengelernt habe.

Mein erster Eindruck des Autos: Insgesamt wirkt es live "netter" und weniger aggressiv-sportlich als auf Fotos. Ich finde das positiv. Mit der Nasenbär-Front kann ich mich nicht wirklich anfreunden, von hinten und seitlich sieht der S60 aber sehr stimmig aus. Die Optik des Wagens kaschiert ganz gut, dass der S60 ein ziemlich großer Brocken ist.

Nach dem Einsteigen fiel mir vor allem eines auf: Hier ist viel Platz, sodass ich mich mit 1,93m wohl fühle. Die Innenraumbreite des Wagens ist deutlich größer als im V50, der Fahrersitz lässt sich ähnlich weit zurückschieben wie im V70 III (weiter als im V50). Die Sitze sind keine klassischen Sportsitze, aber deutlich stärker konturiert als im V70. Während man im V70 *auf* dem Sessel trohnt, im V50 auch *auf* dem kleineren Sitz sitzt, sitzt man im S60 mehr *im* Sitz. Die Sitzposition ist dabei etwas tiefer, die Beine flacher nach vorne als bei V70 und V50. Die Sitze des S60 sind deutlich größer als im V50, vor allem die Länge der Sitzfläche ist größer.

Den Sitzkomfort und die Sitze empfand ich prinzipiell als sehr gut, mit drei kleinen Abstrichen:

- das Leder ist rutschig (ich bin aber auch kein großer Leder-Fan). Leider gab es keine Stoffsitze in den Testwagen.

- wenn ich den Sitz für meine Größe nach hinten schiebe, liegt mein linker Ellenbogen auf Höhe der B-Säule. Die Ellenbogen-Ablage in der Tür ist ca. 15 cm weiter vorne. Das Problem hatte ich in V70, V50 und XC60 nicht. Ursache ist mE, dass man relativ tief im Auto sitzt und daher große Personen ihre Beine durch Längsverschieben des Sitzes verstauen müssen. Dann habe ich links neben mir die B-Säule, rechts neben mir die Mittelkonsole, die ungewohnt hoch ist. Stelle ich den Sitz höher, stoße ich beim Bremsen an die Sonnenblende.

- der Beifahrersitz ist nicht in der Sitzflächenneigung verstellbar (es sei denn, er ist elektrisch). Durch die Flache Sitzposition empfand ich das mit meinen langen Beinen als sehr unkomfortabel.

Insgesamt entspricht das Raumgefühl im Innenraum stark dem S60 I / V70 II, mit dem Unterschied, dass man etwas tiefer und mehr im Sitz drin sitzt.

Die Qualitätsanmutung des Innenraums ist sehr gut. Alles fühlt sich hochwertig an. Die Einlagen Graphit Shimmer sehen live nicht ganz so glänzend aus wie auf den Fotos, sondern dezenter, sehr gut zum Wagen passend. Die Mittelkonsole ist deutlich breiter als im V50 - was aber an den Beinen / Knien nicht stört, da genug Platz ist. Die Lüftungsdüse in der Mitte wirkt live ganz normal und stört überhaupt nicht (das wurde hier ja mal diskutiert). Insgesamt wirkt der Innenraum jedoch deutlich "unruhiger" als die von V70 und V50. Mir persönlich gefallen die vielen geschwungenen Linien überall nicht so gut - ich schätze das dezent-ruhige, fast minimalistische Flair im V50/C30 und auch im V70 deutlich mehr.

Das Bedienkonzept der Elektronik (Navi, Klima, Radio etc.) ist etwas anders dadurch, dass jetzt alles in einem Schirm integriert ist. Aber im Prinzip geht alles flott von der Hand - über den rechten Teil des Lenkrads oder den rechten oberen Drehknopf an der Mittelkonsole. Allzu lange habe ich mit dem Navi nicht herumgespielt, aber es sah gut aus. Insgesamt ist die Volvo-typische Steuerung geblieben, nur eben stärker integriert.

Jetzt zum Fahren / den Motoren:

Vom Fahrwerk her ist der S60 ähnlich wie der V50: Straff, aber trotzdem komfortabel. Das Auto liegt insgesamt etwas satter auf der Straße und steckt kleine Rillen leichter Weg als der V50, fühlt sich aber nicht viel schwerer an. V70/S80 fahren sich da deutlich "schwerer", der C30 hingegen ist deutlich straffer und holpriger als der S60. Die Unterschiede zwischen den 3 4C-Stufen (hatte eines der Autos) fand ich eher schwach ausgeprägt - insgesamt tut's das Standardfahrwerk. Insgesamt ist das Fahrwerk mit der größte Pluspunkt für mich gewesen.

Die Motoren: Ausreichen tun alle. Der D3 Automatik wirkt etwas träge und rührt lange im Wandler. Der D3 Schalter war mein Favorit: Gefühlte 20 PS stärker als die Automatik, leichtgängige Schaltung, passendes Getriebe, völlig ausreichende Leistung. Der D5 hatte noch etwas Punch mehr - aber nichts, das mir den Aufpreis wert wäre. Wer gerne >180 fährt, sieht das natürlich anders. D3 und D5 waren gut gedämmt, hatten das typische 5-Zylinder-Grollen beim Beschleunigen, aber sind sonst sehr leise. Den D3 empfand ich vom Klang her als ruhiger und tiefer, den D5 etwas lauter und heiserer. Der 2.0T war zu meinem Erstaunen nicht so viel leiser als die Diesel. Leistung und Powershift funktionierten problemlos, beim Beschleunigen allerdings dreht er hoch und wird dann eher kreischend im Ton. Die Tonlage unseres 1.6 Benziners finde ich da irgendwie angenehmer. Das ist jetzt eher subjektiv - insgesamt ist der 2.0T ein problemlos und einfach zu fahrender Motor, aber die richtige Begeisterung wollte bei mir nicht überspringen.

Der ACC funktioniert erstaunlich gut, sowohl bei Stop&Go (mit Automatik) als auch beim Schalter auf der AB. Eigentlich bin ich eher ein Skeptiker in dieser Richtung ("zu viel Automatisierung?"), aber das sehr entspannte Fahren mit dem ACC hat mich schon überzeugt.

Mein Fazit:

Fahrwerk und Motor (als D3 Schalter) haben mich voll überzeugt, ebenso die Bedienung und das ACC. Die Sitze empfand ich als sehr gut, die Sitzposition im Auto allerdings als suboptimal. Das gesamte Design (innen & außen) ist ok, spricht mich aber nicht mehr so sehr an wie das von V50 / C30 / XC60. Für mich ist daher der V60 als Nachfolger für den V50 eher unwahrscheinlicher geworden - zumal der preisliche Abstand zwischen V60 und XC60/V70 relativ gering ist.

Fotos folgen. :)

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 11. August 2010 um 9:45

Hallo,

ich hatte gestern die Gelegenheit, den neuen S60 probezufahren (Test-Fahr-Aktion von Volvo und AMS in Bonn). Sehr edel und nett gemachtes Event: Zuerst gab's eine Demo / Selbst-Ausprobieren des Fußgängerschutz-Brems-Systems, dann ging es mit verschiedenen Motorisierungen durch die Umgebung. Zwischendurch ein sehr feines Mittagessen :)

Insgesamt bin ich jeweils ca. 1h lang mit vier verschiedenen Motorisierungen (D3, D3 Automatik, D5, 2.0T, immer Summum-Variante) über AB, Landstraße und Stadtverkehr unterwegs gewesen und möchte meine Eindrücke schildern. Mein Hintergrund: Ich fahre seit gut 4 Jahren einen V50 1.6D Kinetic, seit 2 Jahren öfters auch den C30 1.6 der OHL. Am V50/C30 schätze ich das edle, zeitlose Design innen und außen, die tollen Sitze und das Sicherheitsniveau. Mein Fahrstil ist eher vorausschauend defensiv und entspannt, aber nicht schleichend. D.h ich fahre auf der AB meistens 120 mit Tempomat, auf längeren Strecken auch mal 140-160. Ein T5-Fahrer, für den "schnell" erst bei 200 beginnt, dürfte also andere Einschätzungen zur Motorisierung haben.

Für mich sind Limousinen eigentlich uninteressant (ich brauche Dachreling und Laderaum eines Kombis) - daher war der S60-Test für mich eigentlich ein V60-Test, der ja bis zur B-Säule ähnlich ausfallen dürfte. Ich werde also zu Kofferraum (klein), Kopffreiheit hinten (gering) und Sicht nach hinten (quasi Null) nicht viel sagen, weil das jedem klar sein dürfte, der eine Limousine will.

Der V60 ist für mich ein potentieller Nachfolger des V50 (neben XC60, nochmal V50 oder V70), also vergleiche ich den S60 mit diesen dreien, die ich schon als Werkstattersatzwagen kennengelernt habe.

Mein erster Eindruck des Autos: Insgesamt wirkt es live "netter" und weniger aggressiv-sportlich als auf Fotos. Ich finde das positiv. Mit der Nasenbär-Front kann ich mich nicht wirklich anfreunden, von hinten und seitlich sieht der S60 aber sehr stimmig aus. Die Optik des Wagens kaschiert ganz gut, dass der S60 ein ziemlich großer Brocken ist.

Nach dem Einsteigen fiel mir vor allem eines auf: Hier ist viel Platz, sodass ich mich mit 1,93m wohl fühle. Die Innenraumbreite des Wagens ist deutlich größer als im V50, der Fahrersitz lässt sich ähnlich weit zurückschieben wie im V70 III (weiter als im V50). Die Sitze sind keine klassischen Sportsitze, aber deutlich stärker konturiert als im V70. Während man im V70 *auf* dem Sessel trohnt, im V50 auch *auf* dem kleineren Sitz sitzt, sitzt man im S60 mehr *im* Sitz. Die Sitzposition ist dabei etwas tiefer, die Beine flacher nach vorne als bei V70 und V50. Die Sitze des S60 sind deutlich größer als im V50, vor allem die Länge der Sitzfläche ist größer.

Den Sitzkomfort und die Sitze empfand ich prinzipiell als sehr gut, mit drei kleinen Abstrichen:

- das Leder ist rutschig (ich bin aber auch kein großer Leder-Fan). Leider gab es keine Stoffsitze in den Testwagen.

- wenn ich den Sitz für meine Größe nach hinten schiebe, liegt mein linker Ellenbogen auf Höhe der B-Säule. Die Ellenbogen-Ablage in der Tür ist ca. 15 cm weiter vorne. Das Problem hatte ich in V70, V50 und XC60 nicht. Ursache ist mE, dass man relativ tief im Auto sitzt und daher große Personen ihre Beine durch Längsverschieben des Sitzes verstauen müssen. Dann habe ich links neben mir die B-Säule, rechts neben mir die Mittelkonsole, die ungewohnt hoch ist. Stelle ich den Sitz höher, stoße ich beim Bremsen an die Sonnenblende.

- der Beifahrersitz ist nicht in der Sitzflächenneigung verstellbar (es sei denn, er ist elektrisch). Durch die Flache Sitzposition empfand ich das mit meinen langen Beinen als sehr unkomfortabel.

Insgesamt entspricht das Raumgefühl im Innenraum stark dem S60 I / V70 II, mit dem Unterschied, dass man etwas tiefer und mehr im Sitz drin sitzt.

Die Qualitätsanmutung des Innenraums ist sehr gut. Alles fühlt sich hochwertig an. Die Einlagen Graphit Shimmer sehen live nicht ganz so glänzend aus wie auf den Fotos, sondern dezenter, sehr gut zum Wagen passend. Die Mittelkonsole ist deutlich breiter als im V50 - was aber an den Beinen / Knien nicht stört, da genug Platz ist. Die Lüftungsdüse in der Mitte wirkt live ganz normal und stört überhaupt nicht (das wurde hier ja mal diskutiert). Insgesamt wirkt der Innenraum jedoch deutlich "unruhiger" als die von V70 und V50. Mir persönlich gefallen die vielen geschwungenen Linien überall nicht so gut - ich schätze das dezent-ruhige, fast minimalistische Flair im V50/C30 und auch im V70 deutlich mehr.

Das Bedienkonzept der Elektronik (Navi, Klima, Radio etc.) ist etwas anders dadurch, dass jetzt alles in einem Schirm integriert ist. Aber im Prinzip geht alles flott von der Hand - über den rechten Teil des Lenkrads oder den rechten oberen Drehknopf an der Mittelkonsole. Allzu lange habe ich mit dem Navi nicht herumgespielt, aber es sah gut aus. Insgesamt ist die Volvo-typische Steuerung geblieben, nur eben stärker integriert.

Jetzt zum Fahren / den Motoren:

Vom Fahrwerk her ist der S60 ähnlich wie der V50: Straff, aber trotzdem komfortabel. Das Auto liegt insgesamt etwas satter auf der Straße und steckt kleine Rillen leichter Weg als der V50, fühlt sich aber nicht viel schwerer an. V70/S80 fahren sich da deutlich "schwerer", der C30 hingegen ist deutlich straffer und holpriger als der S60. Die Unterschiede zwischen den 3 4C-Stufen (hatte eines der Autos) fand ich eher schwach ausgeprägt - insgesamt tut's das Standardfahrwerk. Insgesamt ist das Fahrwerk mit der größte Pluspunkt für mich gewesen.

Die Motoren: Ausreichen tun alle. Der D3 Automatik wirkt etwas träge und rührt lange im Wandler. Der D3 Schalter war mein Favorit: Gefühlte 20 PS stärker als die Automatik, leichtgängige Schaltung, passendes Getriebe, völlig ausreichende Leistung. Der D5 hatte noch etwas Punch mehr - aber nichts, das mir den Aufpreis wert wäre. Wer gerne >180 fährt, sieht das natürlich anders. D3 und D5 waren gut gedämmt, hatten das typische 5-Zylinder-Grollen beim Beschleunigen, aber sind sonst sehr leise. Den D3 empfand ich vom Klang her als ruhiger und tiefer, den D5 etwas lauter und heiserer. Der 2.0T war zu meinem Erstaunen nicht so viel leiser als die Diesel. Leistung und Powershift funktionierten problemlos, beim Beschleunigen allerdings dreht er hoch und wird dann eher kreischend im Ton. Die Tonlage unseres 1.6 Benziners finde ich da irgendwie angenehmer. Das ist jetzt eher subjektiv - insgesamt ist der 2.0T ein problemlos und einfach zu fahrender Motor, aber die richtige Begeisterung wollte bei mir nicht überspringen.

Der ACC funktioniert erstaunlich gut, sowohl bei Stop&Go (mit Automatik) als auch beim Schalter auf der AB. Eigentlich bin ich eher ein Skeptiker in dieser Richtung ("zu viel Automatisierung?"), aber das sehr entspannte Fahren mit dem ACC hat mich schon überzeugt.

Mein Fazit:

Fahrwerk und Motor (als D3 Schalter) haben mich voll überzeugt, ebenso die Bedienung und das ACC. Die Sitze empfand ich als sehr gut, die Sitzposition im Auto allerdings als suboptimal. Das gesamte Design (innen & außen) ist ok, spricht mich aber nicht mehr so sehr an wie das von V50 / C30 / XC60. Für mich ist daher der V60 als Nachfolger für den V50 eher unwahrscheinlicher geworden - zumal der preisliche Abstand zwischen V60 und XC60/V70 relativ gering ist.

Fotos folgen. :)

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am 11. August 2010 um 12:36

Tja,

dann danke ich erst mal für diesen ausführlichen Bericht, der für mich recht aufschlußreich war - obwohl viele persönliche Eindrücke dabei waren.

Bin ja auch bald Besitzer eines neuen S 60/T4, da sind Testberichte für mich natürlich besonders interessant.

 

Gruß, Euer Gunther

Erstmal danke für deine persönlichen Eindrücke!

Zitat:

Original geschrieben von janmdl

 

Mein Fazit:

Fahrwerk und Motor (als D3 Schalter) haben mich voll überzeugt, ebenso die Bedienung und das ACC. Die Sitze empfand ich als sehr gut, die Sitzposition im Auto allerdings als suboptimal. Das gesamte Design (innen & außen) ist ok, spricht mich aber nicht mehr so sehr an wie das von V50 / C30 / XC60. Für mich ist daher der V60 als Nachfolger für den V50 eher unwahrscheinlicher geworden - zumal der preisliche Abstand zwischen V60 und XC60/V70 relativ gering ist.

Es scheitert bei dir also rein beim Design, so wie ich lese? Persönlich gefallen mir der V50 und Vor-Face-Lift-C30 sehr gut, insbesonders auch wegen dem zurückhaltenden Innendesign. Diesbezüglich wäre der V60 für mich ein Kompromiss zwischen Mehrkomfort (Platzangebot, neuer D5, mögliche Optionen wie ACC usw.) und eben "Mindersympathie" bezüglich Aussehen.

Zögern lassen mich eher etwaige Kinderkrankheiten des ersten Modelljahres - Gerade weil mein V50 relativ problemlos läuft.

Vielen Dank für den Bericht!

Bei mir stehen bei ähnlichen Körper- und Fahreigenschaften für das nächste Jahr ganz ähnliche Überlegungen an, wie bei Dir. Wobei ich nur zwischen V50 und V60 schwanke. V70 ist mir (viel) zu groß und XC60 zu hoch (dafür habe ich jetzt den T4).

Zitat:

Stelle ich den Sitz höher, stoße ich beim Bremsen an die Sonnenblende.

Mit den Knien oder dem Kopf (wie bremst Du bzw. das Auto -matisch)? ;)

 

Die Sitzneigungsverstellung wäre mir auch sehr wichtig, so dass ich wieder einen elektrisch verstellbaren Fahrersitz wählen würde.

Was die Armauflage betrifft, müsste ich das natürlich selbst probesitzen und fahren.

Zum Innendesign habe ich ebenfalls eine ähnliche Einstellung wie Du. Mir scheint der S60 auch fast zu verspielt. Na, ich bin gespannt, wenn ich zum ersten Mal drinnen sitze.

In Schweden habe ich in den letzten Woche 3 neue S60 gesehen und finde sie in Natura auch (von vorn) deutlich ansprechender als auf den meisten Bildern.

Grüße, südwikinger

Lt. Preisliste lese ich:

- Fahrer- und Beifahrersitz höhenverstellbar, Fahrersitz zusätzlich neigungsverstellbar

Entweder fehlt die Neigung wirklich, oder ihr habt den Hebel nicht gefunden?

Da es aber alles summum waren, war doch die ele. Sitzverstellung dabei, da ist doch die Neigungsverstellung immer dabei???

Grübel....

Ansonsten schöner Bericht. Als Zahlenfetischist freue ich mich darauf, die wahren Dimensionen des Kofferraums zu erfahren. Mein "alter" S60 hatte ja auch nur die klein wirkende "Klappe". Im Vergleich zu so manchem anderen war soe aber eher grösser. Hier täuscht der Eindruck oft. (und die Journaille misst eh nie nach, sondern plappert gern in Platitüden) Schaun mer mal.

Leider fehlt noch der 1.6d Drive.

Themenstarteram 11. August 2010 um 17:06

Ok, ich gehe auf die Punkte mal der Reihe nach ein...

@afcn:

Mir geht es genau wie dir: V50 und C30 finde ich vom Design nach wie vor top, aber mit meinen 1,93m würde ich mir etwas mehr Radstand bzw. etwas größere Sitze wünschen. Der V70 ist mir (bzw. meiner Garage) im Grunde zu groß. Und da ich öfter schwere Lasten aufs Dach packe, ist mir ein Kombi lieber als ein hoher SUV, was gegen den ansonst tollen XC60 spricht. Deswegen war der V60 als "größerer V50" eigentlich bislang mein Favorit.

Der S60 ist wirklich kein schlechtes Auto, und ich bin selbst überrascht, dass mein Fazit eher verhalten ausfällt. Ich hatte durchaus Freude im S60 und bin eigentlich überzeugter Volvo-Fahrer (andere Marken gefallen mir einfach nicht), aber als ich am Ende des Tages zur Heimfahrt in meinen V50 gestiegen bin, fühlte ich mich sofort viel wohler: Das beruhigende, sehr klare Innendesign, das dezent-einheitliche Grün von Instrumenten und Mittelkonsole, die zwar engere, aber besser passende Sitzposition. Das hat mich überrascht, denn als ich einmal den aktuellen S80 zwei Tage lang als Werkstattersatzwagen hatte, fühlte sich der Schritt zurück in meinen V50 wie ein deutlicher Abstieg an. Gestern war es umgekehrt.

Es scheitert bei mir also rein am Design? Nicht ganz - Design und unpassende Sitzposition in Verbindung mit einem deutlich Mehrpreis. Ich sitze im V50 definitiv besser (im V70 am besten). Wenn ich deutlich mehr Geld ausgebe als für den V50 (XC60, V60 und V70 spielen alle preislich eine Liga höher), will ich zumindest besser sitzen und mit dem Design zufrieden sein.

Autokauf ist für mich eben auch eine subjektiv-emotionale Sache. Wenn ich so viel Geld ausgebe, will ich etwas haben, das mir ein Grinsen ins Gesicht zaubert. Beim V50 war das der Fall - ich fand den von außen schick und habe mich innendrin auf Anhieb wohl gefühlt. Dieser "wow"-Effekt fehlte beim S60.

@Suedwikinger:

Beim S60 fällt das Dach vorne deutlich ab. Als ich den Sitz zuerst für mich passend hoch eingestellt hatte, war ich dicht unterm Dach und donnerte mit dem Kopf gegen die Sonnenblende, als wir das Fußgängerschutz-System probiert haben. Bei passend eingestelltem Sitz ist der Sitz tiefer, was dann dazu führt, dass die Armlehne rechts sehr hoch ist und meinen rechten Arm hochdrückt. Das Problem mit der weit vorne liegenden B-Säule bleibt davon unabhängig bestehen. Es ist etwas schwer zu beschreiben, aber im C30, V50, XC60 und V70 kann ich problemlos eine bequeme Langstrecken-Reisehaltung einnehmen (Sitz relativ aufrecht, Ellenbogen auf Armlehne rechts und Türarmlehne links, Hände an der 8/4-Position am Lenkrad). Beim S60 ging das nicht. Kleinere Menschen haben das Problem nicht, für die ist aber dann die Mittelarmlehre zu weit hinten (wie in Mittester anmerkte).

@Jürgen:

Summum hat nur den elektrisch verstellbaren Fahrersitz, nicht den Beifahrersitz. Erst mit Xenium oder per Option kommt der elektrische Beifahrersitz dazu. Beim mechanischen Beifahrersitz ist der Hebel wirklich nicht da, ich habe sehr gründlich gesucht.

Themenstarteram 11. August 2010 um 17:20

Hier kommen ein paar Bilder.

Schöner Bericht, Dankeschön.

Eine Frage, sind die Umrandung der Mittelkonsole und die Einlage im Lenkrad aus Alu oder lackiertem Kunststoff ?

Frank

Jetzt ist es bewiesen: Blau und Rot sind die besten Farben für den S60. Eventuell noch Weiß metallic und Seashell. Danke für die Bilder. :)

Themenstarteram 11. August 2010 um 17:47

Die Umrandung an der Konsole fühlte sich an wie Kunststoff, nicht wie kühles Alu, aber 100% kann ich das nicht sagen. Ich wollte nicht versuchen, eine Delle zu machen :D. Im Lenkrad ist es Kunststoff.

Zu den Farben: Das Rot stand dem S60 sehr gut, das Blau und Grau auch. Schwarz, Silber und Seashell fand ich etwas fad (die kommen am V70 besser zur Geltung). Cosmic White war leider nicht dabei. Naja, wie immer Geschmackssache.

 

Weiss und schwarz, Heico-pimped:

 

http://www.youtube.com/watch?v=txsq03TVCYU

 

 

Ich hatte gestern auch das Vergnügen, in Bonn dabei zu sein.

@janmdl: Kann es sein, daß wir am Schluß zusammen zu viert im 2.0T gefahren sind und ich der zitierte Mittester mit der Kritik an der Mittelarmlehne bin?

Du hast ja schon vieles ausführlich zum S60 geschrieben, was ich größtenteils unterschreibe. Aber ein paar Eindrücke sind bei mir doch anders.

Ich fange außen an: Das Design ist absolut stimmig und gefällt mir sehr gut aus jeder Perspektive. Gegenüber dem Prototyp, den ich Anfang 2009 sehen konnte, wurde die Front im Bereich der Scheinwerfer noch etwas geschärft. Das Auto wirkt dynamisch aber nicht aggressiv, sondern selbstbewußt und dezent. Hinten gefallen mir die coupemäßig abfallende Heckscheibenpartie und die bogenförmigen Rückleuchten. Nach meinem Geschmack braucht das Auto Farbe, um richtig zu wirken. Silber und Seashell wirken nicht, Savile grau und Caspian blau sehen klasse aus, Flamenco rot wirkt auch gut. Kritik verdient die schmalbrüstige Optik der 17"-Felgen. Richtig gut sieht der Wagen mit den 18"-Sleipner aus. Die gegenüber den 17" Balder teureren gleichgoßen Felgen Njord bringen optisch keinen Vorteil.

Innen: Sehr schönes Armaturenbrett, und wie gewohnt viele kleine Tasten auf der Mittelkonsole. Mit den in den Testwagen verbauten optionalen Features wie BLIS, Navi und Abstandsregelung habe ich mich nicht im Detail befasst, da es mir vor allem um die Hardware, sprich das Auto selbst und das Fahrgefühl ging. Die Sitze sind Spitzenklasse. Sehr bequem und bieten guten Seitenhalt. Das Leder war angenehm weich. Eigentlich bin ich kein Freund von Leder, aber diese Polster würde ich mir gefallen lassen, besonders im Farbton "Beechwood/anthrazit" Sieht einfach geil aus. Ich habe mich hinterm Steuer sofort wie zuhause gefühlt, es paßte wie angegossen. Keine Kante der Mittelkonsole oder ein Handbremshebel, die am Bein drücken. Statt Handbremshebel gibt es eine gewöhnungsbedürftige elektrische Parkbremse. Bequeme Sitzposition für mich mit meinen 1,88 m. Einzig die erwähnte Position der Mittelarmlehne ist kritikwürdig. Obwohl meine Sitzposition ziemlich weit hinten ist, rutscht man mit dem abgelegten Ellenbogen leicht über die Vorderkante der starren Armlehne. Andererseits würde eine weiter vorne sitzende Lehne beim Schaltwagen die Schaltvorgänge zusätzlich erschweren, man kann die Lehne aufgrund des darunterliegenden Ablagefaches nicht nach unten verstellen. An den Vordersitzen ist nur zu kritisieren, dass sie den hinten Sitzenden unterhalb nicht viel Platz für die Füße lassen. Überhaupt ist der Beinraum hinten nur mäßig: Offensichtlich etwas mehr als im V50, aber es könnte noch mehr sein. Die Kopffreiheit hinten reicht für Leute bis ca. 1,90m. Die Kopffreiheit vorne ist großzügig bemessen und reicht auch bei eingebautem Schiebedach locker aus. Fazit zum Thema Sitze: Ich sitze in meinem Vorfacelift-V50 auch sehr gut, aber die Sitze im neuen S60 sind noch besser.

Der Kofferraum ist ein schlechter Witz. Zu klein mit zu kleiner Öffnung und zu voluminösen Scharnierbügeln. Da hilft auch die Durchlademöglichkeit nach vorne nicht.

Motoren: Der Reihe nach bin ich gefahren: D3 Schalter, D3 GT, D5 AWD GT, 2.0T Powershift.

Der D3-Motor hat mich absolut positiv überrascht: Sehr laufruhig und kultiviert. Beim Schalter störte eine leichte Anfahrschwäche. Rundum gelungen die Automatikversion. Mit dem D3 GT konnte ich auf einem freien Autobahnstück mal Gas geben und war auch da angetan. Kein Problem, zügig auf 200 zu kommen. Gefühlt geht er ungefähr genauso gut wie mein leichterer und 17 PS stärkerer (aber auch 50 NM schwächerer) V50 D5 mit der alten 5-Gang-Schwabbeltronic. Wobei der V50 wesentlich lauter tönt. Enttäuscht war ich dagegen vom D5 AWD GT. Weniger kultiviert als der D3, rauher vor allem im unteren Drehzahlbereich. Ich bin den Wagen ein ganzes Stück auf einer begrenzten Landstraße mit 50-70 km/h gefahren und hatte immer das Gefühl, der Motor quält sich ruckelnd bei zu geringer Drehzahl. Die Abstimmung der GT schien auch weniger harmonisch als beim kleineren Diesel zu sein. Leider konnte ich ihn nicht schneller bewegen um das Leistungsplus zum D3 zu testen. Zum 2.0T: Ebenfalls angenehm laufruhig wie der D3, aber naturgemäß mit dem profaneren 4-Zylinder-Benziner-Klang. Für mich wieder gewöhnungsbedürftig, aber auch nicht unbedingt schlecht. Tritt man aufs Gas, dreht das Powershift-Getriebe die Maschine locker bis 6000 Touren hoch und der Motor fängt an zu kreischen. Also ganz klar die sportlichere Variante im Vergleich zum Diesel. Macht auch Spaß. Der Durchschnittsverbrauch lt. BC lag nach der Testrunde bei 10,4 Liter/100km und damit ziemlich hoch.

Das Fahrwerk hat mich überzeugt. Es ist komfortabel und dennoch kann man mit dem Wagen zügig ohne Schlagseite durch die Kurven heizen. Das Four-C-Fahrwerk kann man sich sparen. In den Stellungen Sport und Advanced werden die Dämpfer etwas härter, aber Vorteile bringt das abseits von Rennstrecken nicht.

Fazit: Der S60 ist ein tolles Auto. Man merkt den Fortschritt in jeder Beziehung, gegenüber dem V50 vor allem hinsichtlich Komfort, Geräuschdämmung und Fahrwerk. Für mich kommt er aufgrund des Kofferraums aber nicht in Frage. Ich warte gespannt auf den V60.

Grüße

fast rider

 

Ich hatte die Möglichkeit in je einem S60 Momentum und Summum zu sitzen und möchte hiermit den Bericht des TE vervollständigen:

- Der Stoff der Momentum-Sitze ist recht grob, ähnlich der Standardsitze im V50, mit T-Tec Umrandungen an den Seiten. Wenn ich mit meinen 1,86m mir den Sitz gut eingestellt habe, kann ich noch hinter mir sitzen und habe ca. 1-2cm Kniefreiheit, Probleme mit der Kopffreiheit hatte ich hinten nicht, aber das kann für Leute mit anderen Proportionen anders aussehen. Mein Ellenbogen waren links kurz vor Ende der Türauflage und rechts am Bogen der Mittelkonsole da wo das Getränkehalterfach anfängt. ;)

- Das Leder der Summum-Sitze ist angenehm weich und fühlt sich warm an.

- Die Alu-Applikationen an Türen, Lenkrad etc. habe ich als sehr empfindlich auf Fettfingerabdrücke empfunden.

- Das Kombi-Instrument scheint identisch mit dem V70/S80 zu sein.

- Das Armaturenbrett ist auf der Beifahrerseite etwas langweilig, der Alustreifen aus dem V70/S80 fehlt zur optischen Auflockerung. Die Textur des Armaturenbretts ist holzähnlich, das Material ist ein geschäumter Kunststoff.

Von außen betrachtet wirkt der S60 in der Seitenansicht sehr zierlich und filigran, geht man vor dem Wagen in die Hocke und schaut sich die Front an merkt man, der ist verdammt breit und tief! :D

Der Kofferraum wirkt in natura ebener, als auf den Fotos hier im Forum, die Bügel der Klappe nehmen viel Platz weg. Er soll 380 L fassen, beim V60 sollen es ja 430 L werden.

Wer den V60 mal in Bewegung sehen will: auf der Volvo Newsroom Seite gibt es ein Teaser Video

VG

PS: Saville Grau finde ich für den Wagen gerade nicht passend. - Geschmackssache

Themenstarteram 12. August 2010 um 7:46

Zitat:

Original geschrieben von fast rider

Ich hatte gestern auch das Vergnügen, in Bonn dabei zu sein.

@janmdl: Kann es sein, daß wir am Schluß zusammen zu viert im 2.0T gefahren sind und ich der zitierte Mittester mit der Kritik an der Mittelarmlehne bin?

Ja, das sind wir . :)

Deinen Kommentar zum Beechwood-Leder kann ich unterschreiben. Wenn ich Leder nehmen würde, wäre das die Farbe meiner Wahl. Es wirkt live nicht ganz so "knallig" wie auf Fotos, aber sehr stimmig und hellt den Innenraum auf.

Bei den Sitzen / Sitzposition und Kopffreiheit hinten muss eben jeder selbst probieren, was passt. Mit meinen 1,93 konnte ich hinten gut sitzen, allerdings berührten meine Haare das Dach. Mehr als 1cm Luft war da also nicht. Beim S80 sind da vielleicht 2 cm mehr Platz, beim S40 kann ich hinten gar nicht sitzen.

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