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Extrem niedertourige Fahrweise mit 1,9 TDI sinnvoll?

Themenstarteram 29. Dezember 2008 um 15:45

Hallo zusammen,

ich fahre einen Golf V mit 1,9 L TDI und 110 PS. In letzter Zeit habe ich mir angewöhnt den Wagen extrem niedertourig zu fahren weil es irgendwie geht, leise ist und ja spritsparend sein soll. Ein Bekannter sagte mir jetzt, dass das gar nicht gut ist für den Motor und die Lager.

Mich interessiert jetzt ob es prinzipiell schlecht ist einen Motor zwischen 1000 und 1500 RPM zu fahren solang man nicht ständig vollgas fahren muss. Lasst mal den Komfort dabei außen vor ;). Es geht nur darum wie sparsam/ sinnvoll das ist und ob der Motor da irgendwie schaden nimmt weil ich natürlich mit mehr Drehmoment fahre als bei höheren Drehzahlen. Mein persönliches GEfühl sagt mir dass das nicht schlecht sein kann weil ich gar nicht im Bereich des höchsten Drehmoments fahre und die Beschleunigungskräfte auch gering sind unten rum.

Mich interessiert auch ob es irgendwo öffentlich Diagramme zu den TDI-Motoren und ihrer Effizienz und Leistung gibt. D. h. Messreihen an denen sich z. B. Motorwirkungsgrad in Abhängigkeit von Leistung und Drehzahl ablesen lassen. Dann könnte ich den Fahrstil den Wirkungsgradverläufen anpassen. Grundsätzlich weiß ich natürlich dass niedere Drehzahlen weniger Reibung verursachen aber wie stehts mit der Effizienz von Turbolader, Verbrennung usw bei diesen Drehzahlen und Teillast?

Edit: Beim Beschleunigen schalte ich natürlich schon runter um die Leistung des Motors nutzen zu können.

Viele Grüße und Danke schon mal!

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 30. Dezember 2008 um 16:52

Ich hab mir jetzt selbst ein wenig Klärung verschafft und nach langer Suche wenigstens ein altes Verbrauchskennfeld eines VW TDI von 1996 gefunden:

http://img514.imageshack.us/img514/6623/verbrauchskennfeldtdi19ha8.jpg

Die roten Linien gleicher Leistung habe ich zur besseren Lesbarkeit selbst in das Diagramm eingezeichnet.

Jetzt lässt sich schön erkennen, dass es stets am effizientesten ist die niedrigst mögliche Drehzahl zu wählen und möglichst nah bei Vollgas zu fahren egal welche Leistung man abrufen möchte. Bis runter zu 1200 RPM erscheint nach diesem Diagramm sinnvoll.

Auch beim Beschleunigen ergibt sich dass es am effizientesten ist mit vollgas zu beschleunigen wie es in dem Link steht.

Diese spritsparendste Fahrweise ist aber zurgleich die Fahrweise die den Motor am höchsten belastet weil man stets mit höchsten Zünddrücken plus niedriger Drehzahl und damit niedrigem Öldruck fährt. Bleibt zu hoffen dass die Lager dafür ausgelegt sind.

Gibt es eigentlich irgendwelche Berichte dass die Lager von niedertourig gefahrenen Motoren schlapp machen oder ist dieses ganze Schonen ein Hirngespinst der Verbraucher, ein Problem dass nur in der Theorie existiert aber von den Ingenieuren längst durch ausreichend dimensionierte Lager behoben ist? Welche Bauteile der Motoren machen denn in der Praxis schlapp?

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Immer wieder mal auf der AB richtig fliegen lassen,

damit die VTG nicht verrußt.

Vollgas bei niedrigen Drehzahlen in hohen Gängen vermeiden,

weil da der Öldruck recht niedrig ist.

Ansonsten fährst Du einfach so, wie es Dir am angenehmsten

ist. Nachdem, was Du da schreibst, machst Du bestimmt

nichts falsch.

Grüße Klaus

hallo

ich mache das auch meist so bei meinem 1.9 tdi 101ps ATD da ich das glück hab wenn ich losfahre durch lange ortsstraßen zu müssen, damit kommt man nie über 1500upm

dummerweise sind bei derzeitigen temperaturen leider warmfahrstrecken von 12-15 km nötig!

ist aber auch im sommer nicht viel besser! naja dafür roll ich manchmal mit 3,8 litern;)

wenn der motor dann man volle temperatur hat drehe ich ihn ab und zu bis 4000(nur kurz)

da ich mehrfach von verkokten einspritzdüsen oder ventilsitzen gehört habe!

auf jeden fall ist es, wie ihr schon sagt wenig ratsam mit wenig drehzahl vollgas zu geben, das soll wohl auf die pleullager gehen!

bei dieser drehzahl verrußt man sich die ganze abgasanlage und den turbolader. man sollte schon öfter mal 3000U/min weil dadurch geht der motor auch nicht platt unde der lader bleibt nicht hängen an der VTG. der 110PS ist eingetlich sowie so ein sehr guter motor der echt wenig verbraucht auch wenn man recht flott ist und einen guten durchzug hat .

 

grüße

Zitat:

Original geschrieben von Labtec-VW

bei dieser drehzahl verrußt man sich die ganze abgasanlage und den turbolader. man sollte schon öfter mal 3000U/min ...

Russ kommt bevorzugt, wenn die AGR offen ist. Hohe Drehzahl

(z.B.3000 Touren) nutzt da noch nichts, AGR geht zu, wenn

LAST abgefordert wird.

Im normalen Fahrbetrieb (Stadt, Landstraße) bist Du aber über

95% der Zeit in Teillast, das geht gar nicht anders.

Wenn also die AGR sowieso offen ist, dann seh ich nicht,

warum die Verrußung bei 1200 Toren schlimmer sein sollte

als z.B. bei 1800 - im letzteren Fall wird ja sogar ein bißchen

mehr Diesel verbrannt.

Das soll kein Angriff sein, ich möchte nur wissen, ob Du

es irgendwie belegen kannst, weil es mich interessiert.

Grüße Klaus

Themenstarteram 30. Dezember 2008 um 10:48

Danke für die schnellen Antworten.

Ich fahre auch wie Becks-KTM. Meist niedertourig in Ortsstraßen aber beim Beschleunigen und auf AB schon ab und zu bis 4000. Der Wagen wird also ab und zu durchgepustet.

Interessieren würde mich noch wieso bei Vollgas unten rum die Pleuellager belastet werden und was es mit dem niedrigen Öldruck da auf sich hat. Ich dachte die Last am Pleuellager hängt am Drehmoment und das ist ja bei 1200 RMP relativ niedrig weil der Motor das volle Drehmoment erst bei ca. 1900 RPM erreicht.

Wie ist es denn mit Schwingungen? Man merkt ja als Fahrer dass alle Motoren unten rum stärkere Schwingungen produzieren, hat das negative Folgen?

Die Frage von Klaus interessiert mich auch. Wenn ich sehr niedertourig fahre laste ich den Motor ja sogar stärker aus, d. h. die AGR sollte dann doch sogar weniger weit offen sein als bei 2500 RPM und ganz niedriger Auslastung?

 

Und das wichtigste ganz zum Schluss: Kann mir noch einer mit dem Motorwirkungsgradverlauf weiter helfen? Ich meine, wo ist der Motor effizienter, wenn ich z. B. 10 PS benötige um meine Geschwindigkeit zu halten? Bei 1200 RPM und Drehmoment X oder bei 2400 RPM und Drehmoment X/2?

Davon hängt es ja dann ab ob ich überhaupt Sprit spare wenn ich so niedertourig rolle.

Grüße

Repiz

Themenstarteram 30. Dezember 2008 um 11:17

Ich hab hier noch was zum Thema gefunden: http://ww2.autoscout24.de/magazine/mz_environment.aspx?article=40428

Was haltet ihr davon:

Zitat:

Immer niedertourig Fahren

Moderne Motoren vertragen untertourige Fahrweise bestens. Ja sie belohnen sie sogar. Unser Tipp: Bis 10 km/h den ersten Gang nutzen, bis 20 den zweiten, bis 30 den dritten, und so weiter. Schon bei 50 kann man bei vielen Fahrzeugen problemlos in den fünften Gang schalten. In jedem Fall sollte darauf geachtet werden, dass beim Beschleunigen stets Vollgas gegeben wir (hört sich komisch an, ist aber so) und die Drehzahl nicht über 2.000 Touren steigt – es sei denn, die Verkehrssituation verlangt etwas anderes. Vorteil: Wer mit viel Gas bei niedriger Drehzahl beschleunigt, erreicht eine vollständigere, verbrauchsgünstigere und somit schadstoffärmere Verbrennung.

Zitat:

Original geschrieben von Repiz

Ich dachte die Last am Pleuellager hängt am Drehmoment und das ist ja bei 1200 RMP relativ niedrig weil der Motor das volle Drehmoment erst bei ca. 1900 RPM erreicht.

Zwischen 1300 und 1900 Touren gehen die Drehmomentwerte

bei Vollgas aber (gottseidank) steil nach oben.

Zitat:

Original geschrieben von Repiz

Ich meine, wo ist der Motor effizienter, wenn ich z. B. 10 PS benötige um meine Geschwindigkeit zu halten? Bei 1200 RPM und Drehmoment X oder bei 2400 RPM und Drehmoment X/2?

Wenn Du die 10 PS bei 2400 RPM abrufst, musst Du den

Innenwiderstand des Motors pro Zeiteinheit doppelt so

oft überwinden, das merkst Du am

höheren Spritverbrauch.

Insofern rufst Du dann auch nicht X/2 Drehmoment ab,

sondern etwas mehr.

Zitat:

Original geschrieben von Repiz

Wenn ich sehr niedertourig fahre laste ich den Motor ja sogar stärker aus ..

Über "Auslastung" kann man vorzüglich streiten - die Einspritzmenge

pro Hub ist bei höherer Drehzahl geringer, aber dafür dreht er höher:

Also was ist Auslastung ?

Wenn Dich die Verbrauchswerte und die AGR-Stellungen so

interessieren, dann tu Dir doch was Gutes an und besorg

Dir ein (lizensiertes) VAG-COM.

In Messwertblock (MWB) Nummer 3 siehst Du die AGR-Stellungen,

in MWB 1 die tatsächlich eingespritzten Dieselmengen, in MWB 8

den Fahrerwunsch (Gaspedalstellungen) und die

Drehmomentbegrenzungen.

Das macht Spaß und Dich schlauer.

Grüße Klaus

PS: Mit dem Tipp zum Vollgasbeschleunigen trittst Du hier eine

Lawine los.

Wenn Du meine Meinung dazu hören willst:

Praxisferner Bull...t.

1. Hohe Zünddrücke sind schädlicher als Drehzahlen. Niedrige Drehzahlen und Vollgas = hohe Zünddrücke

2. Ich bewege meinen Motor immer um den angegebenenn höchsten Drehmoment; kurz drüber fahren, dann schalten und wieder kurz unter dem besten Drehmoment landen egal wieviel Last das ich brauche. Mein VW Diesel hat bei 2000RPM seinen besten Drehmoment, drehe bis 2400 hoch und lande nach dem Schaltvorgang bei 1700 und ziehe wieder auf 2000 hoch.

 

MfG

Außerdem sollte jeder seine Motorwahl so treffen das er seine Maschine mit einer Durchschnittlichen Last von

70 % der Nennleistung betreibt. Im Schnitt werden die VW Diesel mit 6 - 8 L im bewegt was eine ungefähre durchschnittliche Auslastung von ca 24 - 30 KW/h bedeuted. Damit wäre wohl ein Motor der mehr als 40 KW hat sowieso die falsche Wahl. Das wäre mal die erste Überlegung. Und wenn ich nur 40 KW zur Verfügung habe stellt sich die Frage nicht mehr in welchem Drehzahlbereich ich den Motor bewege. Nur wer die technisch falsche Motorenwahl getroffen hat stellt sich die Frage wie er seinen Motor bewegen muss. :):rolleyes:

MfG

Themenstarteram 30. Dezember 2008 um 11:43

@ Klaus

Wir müssten vielleicht bei den Vor- und Nachteilen zwischen Spritverbrauch und Motorschonender Fahrweise trennen, denn es kann ja gut sein, dass sich beides ein wenig gegenläufig verhält.

Zitat:

Original geschrieben von Klausel

Wenn Du die 10 PS bei 2400 RPM abrufst, musst Du den

Innenwiderstand des Motors pro Zeiteinheit doppelt so

oft überwinden, das merkst Du am

höheren Spritverbrauch.

Insofern rufst Du dann auch nicht X/2 Drehmoment ab,

sondern etwas mehr.

Stimmt, das spricht aus Sprit-Sicht also für die niedertourige Fahrt.

Wie sieht es aber nun mit der Verbrennung aus? Wo ist die am effizientesten, bei hohem Zünddruck oder bei niedrigem Zünddruck?

Wenn die Verbrennung bei hohem Zünddruck gleich effizient oder besser ist spricht aus Spritsparsicht tatsächlich alles für dieses Zitat. Allerdings nimmt man mit dem hohen Zünddruck eine stärkere Motorbelastung in Kauf wie XTino ja auch sagt. In sofern verhalten sich vielleicht tatsächlich die beiden Wünsche Sprit sparen und Motor schonen ein wenig Gegenläufig.

Aus Sicht der AGR und dem Verrußen spricht doch auch einiges für den hohen Zünddruck oder? Denn dann rufe ich ja viel Leistung ab und sollte entsprechend geringe AGR haben.

Gruß

Repiz

hab grad mal ein Prüflaufprotokoll eines typischen CR - Dieselmotors rausgesucht der repräsentativ ist.

im unteren Drehzahlbereich beim Beschleunigen 222,1 Gramm Diesel pro KW

beim besten Drehmoment 213,6

bei Höchstdrehzahl und Nennleistung 234,2

das mal zum Verbrauch.....

MfG

Es wäre ganz hilfreich zu ergänzen, welche Leistung

bei diesen Verbrauchswerten jeweils abgerufen wurde.

Dem TE geht es hauptsächlich um die Verhältnisse bei

Teillast ...

Grüße Klaus

Zitat:

Original geschrieben von Klausel

Es wäre ganz hilfreich zu ergänzen, welche Leistung

bei diesen Verbrauchswerten jeweils abgerufen wurde.

Dem TE geht es hauptsächlich um die Verhältnisse bei

Teillast ...

Grüße Klaus

Natürlich die Höchstleistung die bei den jeweiligen Drehzahlen abgefordert werden kann, also kurz bevor der Motor wieder einbricht in der Drehzahl.

Ohne Last oder Teillast (Welcher Bereich ???????? ist denn sinnvoll) 10%......20%.....30% Bei solchen Angaben werden nur Höchstleistung angebenen.

Teillast mit Rückenwind......Berg runter oder 95 % Last. Motoren werden in der Regel nur unter Vollast geprüft. Sonst müsste man ja eine Matrix anlegen die so unübersichtlich wird. Und welche Abstufung willst Du nehmen in 0,01 Prozentschritten....????

Die Angaben die ich gemacht habe sind auch für Teillast ein Anhaltswert wo sich der Verbrauch in Verhältnis bewegt.

MfG

Zitat:

Original geschrieben von XTino

Außerdem sollte jeder seine Motorwahl so treffen das er seine Maschine mit einer Durchschnittlichen Last von

70 % der Nennleistung betreibt. Im Schnitt werden die VW Diesel mit 6 - 8 L im bewegt was eine ungefähre durchschnittliche Auslastung von ca 24 - 30 KW/h bedeuted. Damit wäre wohl ein Motor der mehr als 40 KW hat sowieso die falsche Wahl. Das wäre mal die erste Überlegung. Und wenn ich nur 40 KW zur Verfügung habe stellt sich die Frage nicht mehr in welchem Drehzahlbereich ich den Motor bewege. Nur wer die technisch falsche Motorenwahl getroffen hat stellt sich die Frage wie er seinen Motor bewegen muss. :):rolleyes:

MfG

Das ist so nicht richtig. Das galt vielleicht früher mal für Benziner, die einen höheren Wirkungsgrad bei Vollast erreichen. Beim Diesel fährt man prinzipbedingt meist mit Luftüberschuss, da immer eine größere Menge Luft angesaugt wird, als zur Verbrennung unbedingt notwendig. Bei einem Diesel wird der Wirkungsgrad bei Vollast schlechter, da der Kraftstoff nicht mehr vollständig verbrannt werden kann (-> Rußbildung).

Wenn man einen 1,9 TDI mit 90PS, 110PS und 140PS vergleicht und jeweils nur max. 70PS abruft, werden alle drei Motoren nahezu genausoviel Sprit verbrauchen.

Hohe Drehmomente wirken sich bei niedrigen Drehzahlen stärker aus, da man bei vielen Bauteilen in den Bereich der Resonanz kommt. Man merkt das am Schütteln des Motors. Die Schwingungen werden auch weiter auf den Antriebsstrang übertragen. Es ist richtig, dass das maximale Drehmoment bei 2000rpm höher ist als bei 1000rpm. Man muss aber bedenken, dass die kinetische Energie des Schwungrades mit dem Quadrat der Drehzahl wächst. Daher ist für eine schnelle Drehzahländerung der Schwungscheibe bei 2000rpm ein höheres Drehmoment notwendig als bei 1000rpm. Folglich führen die Drehmomentänderungen während einer Umdrehung des Motors bei 2000rpm zu geringeren Schwankungen der Drehzahl als bei 1000rpm.

Es spricht nichts dagegen mit niedrigen Drehzahlen zu fahren, aber man sollte dann eben zum Beschleunigen runterschalten.

 

Gruß

Christian

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