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Fahrbericht Tayron R-Line 2.0 TDI 4x4

VW

Fahrbericht Tayron R-Line 2.0TDI 4x4
Nach den ersten 500km will ich meine Eindrücke mit euch teilen.
Einleitend kurz zur Erklärung: Ich nutze den Tayron als Dienst- und Familienwagen, komme direkt von einem Audi A6 Avant, hatte davor aber zehn Jahre lang Skoda (Superb 2, Octavia RS, Superb 3).
Erster Eindruck:
Im direkten Vergleich mit den o. g. Autos, ist der Tayron der variabelste und hat aus meiner Sicht den meisten Platz (obwohl der A6 20cm länger ist). Materialien und Verarbeitung sind auf den ersten Blick o.k. Vor allem im direkten Vergleich mit dem „Vorgänger“ Tiguan Allspace ein großer Schritt nach vorn. Im Vergleich zum A6 (mein letzter hat vor 3 Jahren genau so viel gekostet wie der Tayron jetzt), ist das natürlich schwierig, da kann der Tayron nicht mithalten. Materialien, Materialstärke, Dämmung, Fahrwerk, Laufruhe sind zwar o.k. Da hätte ich aber mehr erwartet. Insbesondere das DCC Pro finde ich enttäuschend. Die Verarbeitung ist ausbaufähig. Das Schiebedach knarzt und knackt. In der Heckklappe bewegt sich ein loses Teil und die Verkleidung der Heckklappe ist nicht sauber montiert und verarbeitet. Das Infotainment System hat Schwächen im Zusammenspiel mit externen Medien, liegt vermutlich an der Software.
Sitzen und Fahren:
Ich habe das Lederpaket Varenna mit den Ergoactivsitzen. Die sind recht gut. Ich empfinde die Sitzfläche als etwas kurz, trotz ausfahrbarer Oberschenkelauflage (Ich: 1,84m). Das Lenkrad könnte für meinen Geschmack weiter rauskommen. Ich muss mit den Beinen zu weit nach vorne, um nicht mit ausgestreckten Armen fahren zu müssen. Das mag manch einem egal sein, aber ich bin Vielfahrer und habe mir angewöhnt die Empfehlung des ADAC aus den Sicherheitstrainings zu beherzigen, und eben nicht im Auto zu liegen, wie viele das machen. Die Sitzposition ist „erhaben“ vor allem durch die höhere Position und gefühlt wegen der massiven Motorhaube. Die Sitze sind bequem, Klimatisierung und Massage tadellos und ein echter Mehrwert. Der Seitenhalt ist in den R-Line Sitzen besser. Das Platzangebot auf allen Plätzen ist super, auch hinter dem Fahrer ist wirklich viel Platz und dank der variablen Rückbank und -Lehne komfortabel. Spielereien, wie etwa den Beifahrersitz zu synchronisieren bzw. mit den Verstellknöpfen des Fahrersitzes zu bewegen, sind ein nettes Gimmick. Die Klimatisierungsfunktionen, die man auch teilweise automatisieren kann, sowie das mehrstufig beheizbare Lenkrad sind ein echter Komfortgewinn. Ebenso die individuell für Lehne und Sitzfläche einstellbare Beheizung und/oder Lüftung.
Das Fahrwerk empfinde ich als furchtbar. Es rumpelt, gibt Unebenheiten geräuschvoll nach innen durch und das Fahrzeug wankt für meinen Geschmack aufgrund des höheren Schwerpunkts natürlich stärker als ein Kombi/Limousine. Derzeit sind 18“ Winterreifen montiert und meine Standardeinstellung ist „Comfort“. In der Sport-Einstellung wird das Fahrwerk knackig hart und lässt sich präziser bewegen, das geht aber deutlich zu Lasten des Komforts. Insgesamt stelle ich mir schon die Frage, wo die Innovation des viel gepriesenen Fahrwerks ist. Dass sich das Fahrwerk fortlaufend an den aktuellen Untergrund anpasst, spüre ich nicht. Ich kann die Einstellungen nicht justieren, und letztlich nur zwischen zwei Varianten wählen. Vielleicht muss ich mich hier noch etwas einlesen und ausprobieren, aber ich wüsste nicht wo.
Was ich nicht mehr gewohnt bin ist, dass ich ab 140 das Radio lauter drehen muss. Da hat mich der A6 leider total versaut. Der ist auch bei 190 noch laufruhig und extrem leise. Der Tayron kann das nicht, trotz geräuschdämmender Scheiben. Abrollgeräusche kommen recht deutlich durch, das dürfte mit Sommerreifen etwas besser werden. Der Motor bleibt insgesamt aber erträglich im Hintergrund.
Sehr erfreulich ist die aus meiner Sicht kaum vorhandene Anfahrschwäche. Der A6 war hier das absolute Negativbeispiel. Mit dem kam man quasi erstmal nicht von der Stelle. Das klappt im Tayron bedeutend besser. Und damit meine ich nicht den Poser-Ampelstart, sondern ganz normales Anfahren bzw. die typische Situation, wenn man an bis fast zum Stillstand verzögert, die Verkehrssituation bewertet um sich in eine andere Straße einzufädeln und dann wieder Fahrt aufnimmt. Da kam ich mit dem A6 teils in heikle Situationen, weil der Wagen kaum vom Fleck kam (2.0TDI mit 204 PS). Mit dem Tayron ist das erfreulicherweise vorbei.
Die Bremsen sind einwandfrei. Da konnte ich nun nichts besonders positives oder negatives feststellen.

Verarbeitung:
Das kann ich abschließend noch nicht bewerten. Der erste Eindruck den der Tayron hier hinterlassen hat, war nicht der Beste. Insbesondere bei einer Markteinführung erwarte ich keine Schwächen, auch wenn das natürlich Wunschdenken ist.
Ich hatte die letzten Jahre kein Schiebedach mehr, weil meine Erfahrung eher schlecht war, auch bei Freunden die andere Fabrikate fahren. Sehr oft gab das Dachfenster Geräusche von sich, klappert oder ist sogar undicht. Nun habe ich mich wieder dafür entschieden, und prompt knackt und knarzt das Panoramadach bei Lastwechseln oder Unebenheiten. Bei einem fabrikneuen Fahrzeug!
Die Innenverkleidung der Heckklappe habe ich an anderer Stelle schon mal beschrieben und bin entsetzt über die lumpige Verarbeitung. Schlechte Spaltmaße, schlecht sitzendes und nicht entgratetes Material. Zudem bewegt sich irgendein loses Teil in der Heckklappe beim öffnen und schließen. Was hier auch noch zu erwähnen ist: links und rechts der Heckklappe gibt es Gummipuffer die sich per Gewinde herausdrehen lassen. Damit kann man wohl Toleranzen ausgleichen, damit die Klappe sauber schließt. Diese waren bei mir voll herausgedreht, was dafür sorgt, dass die Klappe recht geräuschvoll schließt und mindestens ebenso laut mit einem regelrechten „Knall“ öffnet, weil das ganze Konstrukt so unter Spannung steht. Das musste ich erstmal herausfinden und habe sodann die Puffer komplett reingeschraubt. Dann war Ruhe, und die Klappe zieht sich beim schließen auf den letzten Zentimetern von selbst in Position.
Die Ledersitze sind für mein Empfinden einwandfrei verarbeitet. Manch einer empfindet das Leder als faltig. In meinem Tayron ist das o.k. Ich denke das bewusst weichere/dünnere Leder ist eben nötig um die Massagefunktion wirkungsvoller zu machen. Dafür ist das Material nicht so steif und formstabil.
Ansonsten zunächst keine erkennbaren Verarbeitungsmängel.

Infotainment:
Das ist natürlich ein weites Feld und hier fällt es mir zum jetzigen Zeitpunkt schwer bereits eine objektive Beurteilung vorzunehmen. Das ist schon ein „Moloch“ an Funktionen, Ebenen, Einstellungen und Optionen. Das braucht noch eine Weile bis ich damit warm geworden bin. Insbesondere in Kombination mit dem digitalen Cockpit und weiteren Einstell- und Individualisierungsmöglichkeiten. Zum Thema „Nutzerverwaltung“ habe ich bereits geschrieben. Für den Hauptnutzer soweit o.k. Wer einen zweiten Nutzer anlegen will braucht gute Berater und Nerven. Ich habs noch nicht vollzogen.
Womit ich noch zu kämpfen habe, ist die Medienwiedergabe bzw. der Zugriff aufs Handy. Nicht dass das nicht funktioniert, aber das einfache Umschalten von Radio auf Spotify auf dem Handy gestaltet sich als schwierig. Nachdem ich mir das „Noten-Symbol“ für die Musikwiedergabe im Infotainment in die Shortcutleiste gesetzt habe, komme ich nach einem Klick darauf zunächst auf die Ebene der Musikwiedergabe. Radio läuft. Allerdings wird Radio in dem Moment als „Player“ angezeigt. Mit Klick auf „Radio“ passiert natürlich nichts weiter, da Radio bereits läuft. Also wieder klick auf „Player“, Radio läuft weiter. Erst wenn ich weiter unten auf „Medien“ klicke findet ein Wechsel auf mein Handy statt. Dann allerdings, beim iPhone, standardmäßig auf die Bibliothek von Apple Music. Wenn ich DANN wieder auf „Player“ klicke, wechselt das System auf Spotify. Achtung: Das hat erstmal nichts mit der zusätzlich im Infotainment installierbaren App Spotify zu tun. Das ganze ist hier tatsächlich ziemlich holprig und lenkt brutal vom fahren ab. Ja, es gibt auch eine Sprachsteuerung, dazu aber später mehr. In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass bei Titel-Wechsel gerne mal ein knacken im Lautsprecher zu hören ist. Die Spotify App habe ich mir auch im Infotainment installiert. Diese reagiert allerdings träger und ich bilde mir ein, der Klang ist bedeutend schlechter. Das Harman-Kardon Soundsystem ist o.k. Ich vermisse allerdings eine einfache Möglichkeit den Klang anzupassen. Der Equalizer überfordert sicher dein ein oder anderen. In Kombination mit den nur visuell dargestellten Zusatz-Klangoptionen (ich habe nicht verstanden wofür die im einzelnen stehen) ergibt sich aber ein ganz passables Klangbild. Ich bin in der Hinsicht etwas Speziell wie man vielleicht merkt, und habe eben Freude an guter Musik im Auto.
Sprachsteuerung IDA:
Davon habe ich mir tatsächlich mehr erwartet. Einfache Dinge funktionieren gut. Aber der bloße Wunsch, einen bestimmten Titel auf Spotify anhören zu wollen überfordert das System bereits. Kann sie nicht. Wenn ich Sie jedoch bitte „Coldplay“ zu spielen, funktioniert das. Allerdings kommt dann halt irgendwas von Coldplay. Auch bei den so stark beworbenen Möglichkeiten mit Chat-GPT kommt das System schnell an Grenzen und kann keine Antwort geben. Die Fahrzeugfunktionen die ich bislang per Sprachsteuerung getestet habe, ließen sich gut bedienen. Zum Beispiel das Headup-Display heller oder dunkler zu machen, oder die Sitzheizung einzuschalten. Hier muss ich noch ein wenig ausprobieren und spielen.

HD-Matrix LED Licht:
Außer Konkurrenz. Das ist der Hammer. Mein A6 war hier schon ziemlich gut, aber der Tayron setzt nochmals Maßstäbe. Muss man selbst erlebt haben. Ob man die auf die Fahrbahn projizierten Flächen und Hilfslinien braucht oder nicht, das macht halt Spaß. Und das Dauer-Fernlicht mit der Maskierung vorausfahrender und entgegenkommender Fahrzeuge ist nochmals eine eigene Liga. Toll gemacht.

Fazit:
Der Tayron ist ein schönes Auto und lässt sich gut fahren. Die Motorisierung ist gut, das Fahrwerk sagt mir gar nicht zu. Variabilität, Platzangebot und Verarbeitung sind, bereinigt um die beschriebenen Mängel, auch in Ordnung. Aber in der Qualitätskontrolle muss VW noch zulegen. Mir persönlich fällt der Wechsel vom A6 zum Tayron noch etwas schwer. Ich vermisse das laufruhige Dahingleiten, das überragende Fahrwerk und den etwas einfacheren Zugriff auf einzelne Funktionen bzw. Bedienbarkeit. Der Zugewinn an Komfort durch zusätzliche Ausstattungsmerkmale wiegt das ein bisschen auf. Ich habe jetzt 3 Jahre und ca. 100.000km vor mir und bin gespannt.

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18 Antworten

Zitat:

@Opusculum schrieb am 11. März 2025 um 14:35:57 Uhr:


Fahrbericht Tayron R-Line 2.0TDI 4x4
Nach den ersten 500km will ich meine Eindrücke mit euch teilen..

Ganz lieben Dank für den ausführlichen Bericht - ich hab mit alle! Videos zum Auto angesehen - ein echter Nutzebericht ist aber noch einmal ein ganz andere Nummer - halte uns gerne weiter auf dem Laufenden - bin mal gespannt, wie mir der Umstieg von Mercdes c300e auf den Tayron im Herbst bekommt ;-) DANKE

Hi @Opusculum,
vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Bericht!
Bezüglich Fahrwerk sind deine Aussagen besonders spannend, weil gerade das teils sehr gelobt wurde.
Bist du sicher das die Transportsicherungen in den Dämpfern ordnungsgemäß entfernt wurden?
Auch die Lautstärke wird bei den Video revies eigentlich durchweg gelobt.
Die Verarbeitungsquali scheint allerdings wirklich ein größeres Problem zu sein. Da habe ich schon im anderen fred über die Heckklappe gestaunt. Ic vermute da ist ein Klips beim Montieren ausgebrochen und klappert nun in der Heckklappe. Aus eigener Erfahrung, das klingt wirklich laut und nervig, selbst bei kleineren Teilen.
Zum Infotainment kann ich sagen, die Anbindung des Smartphones per BT und die darüber laufende Musikwedergabe ist immer schwierig, da hier Codec, "Soundverbesserungen" und generell Bluetooth Einstellungen die Musikquai stark beeinträchtigen können. Hier nutze ich lieber einen Stick.

Find ich echt spannend, das Fahrwerk würd ich dann mal überprüfen lassen. Mir hat gerade das Fahrwerk voll getaugt und das DCC Pro fand ich spitze. Dafür hab ich die Anfahrtschwäche schon sehr deutlich wahrgenommen (was aber wohl auch sehr subjektiv meinerseits nach paar Jahren E-Autofahren ist).
Ich komm vom Merc. EQ, da kommt mir anfangs jeder Verbrenner laut vor.
Hatte aber nicht das Gefühl, dass der Tayron als TDI arg laut ist im Vergl. zu zb E Klasse Kombi Diesel.
Was sagst du zur Rückfagrkamera? ??
Wünsch dir jedenfalls viel Freude und unfallfreie Fahrt!

Zitat:

@dreas74 schrieb am 11. März 2025 um 15:27:26 Uhr:


Hi @Opusculum,
vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Bericht!
Bezüglich Fahrwerk sind deine Aussagen besonders spannend, weil gerade das teils sehr gelobt wurde.
Bist du sicher das die Transportsicherungen in den Dämpfern ordnungsgemäß entfernt wurden?
Auch die Lautstärke wird bei den Video revies eigentlich durchweg gelobt.
Die Verarbeitungsquali scheint allerdings wirklich ein größeres Problem zu sein. Da habe ich schon im anderen fred über die Heckklappe gestaunt. Ic vermute da ist ein Klips beim Montieren ausgebrochen und klappert nun in der Heckklappe. Aus eigener Erfahrung, das klingt wirklich laut und nervig, selbst bei kleineren Teilen.
Zum Infotainment kann ich sagen, die Anbindung des Smartphones per BT und die darüber laufende Musikwedergabe ist immer schwierig, da hier Codec, "Soundverbesserungen" und generell Bluetooth Einstellungen die Musikquai stark beeinträchtigen können. Hier nutze ich lieber einen Stick.

Fahrwerk/Transportsicherungen??? Kann ich das irgendwo erkennen? Das kann ich mir ja fast nicht vorstellen. Hmmm... ich weiß nicht ob ich da jetzt besonders kritisch bin und deswegen das Fahrwerk so schwierig finde. Aber ganz ehrlich, der A6 mit seinem Standardfahrwerk war da um Längen besser.

Und was die Lautstärke angeht: Vielleicht entsteht da ein falscher Eindruck. Der ist nicht laut. Es ist womöglich nicht besonders fair den direkten Vergleich zum A6 heranzuziehen, aber was soll ich machen. Das ist für mich die selbe Preisklasse, zumindest bei den von mir genutzten Fahrzeugen.

Zitat:

@Poro1 schrieb am 11. März 2025 um 15:34:32 Uhr:


Find ich echt spannend, das Fahrwerk würd ich dann mal überprüfen lassen. Mir hat gerade das Fahrwerk voll getaugt und das DCC Pro fand ich spitze. Dafür hab ich die Anfahrtschwäche schon sehr deutlich wahrgenommen (was aber wohl auch sehr subjektiv meinerseits nach paar Jahren E-Autofahren ist).
Ich komm vom Merc. EQ, da kommt mir anfangs jeder Verbrenner laut vor.
Hatte aber nicht das Gefühl, dass der Tayron als TDI arg laut ist im Vergl. zu zb E Klasse Kombi Diesel.
Was sagst du zur Rückfagrkamera? ??
Wünsch dir jedenfalls viel Freude und unfallfreie Fahrt!

Ja gut, vom EQ kommend ist das mit der Anfahrschwäche sicher ein Thema ;-)

Die Rückfahrkamera... nun, das ist das erste mal dass ich eine habe. Ich hab sowas nie gebraucht, von daher habe ich sie zwar zur Kenntnis genommen, und ja, auch die miserable Auflösung bemerkt. Das ist jetzt aber etwas was mich völlig kalt lässt.

Zitat:

@Opusculum schrieb am 11. März 2025 um 15:47:59 Uhr:


Fahrwerk/Transportsicherungen??? Kann ich das irgendwo erkennen? Das kann ich mir ja fast nicht vorstellen. Hmmm... ich weiß nicht ob ich da jetzt besonders kritisch bin und deswegen das Fahrwerk so schwierig finde. Aber ganz ehrlich, der A6 mit seinem Standardfahrwerk war da um Längen besser.
Und was die Lautstärke angeht: Vielleicht entsteht da ein falscher Eindruck. Der ist nicht laut. Es ist womöglich nicht besonders fair den direkten Vergleich zum A6 heranzuziehen, aber was soll ich machen. Das ist für mich die selbe Preisklasse, zumindest bei den von mir genutzten Fahrzeugen.

Wegen der Transportsicherungen, siehe

https://www.golf7gti.com/topic.php?t=2238

Sind immer recht bunte Plaste- oder Gummiteile an den Federn oder unterm Faltenbalg am Stoßdämpfer.

Sorry wegen der Rechtschreibfehler oben, war schnell auf dem Handy.

@Opusculum herzlichen Dank für den ausführlichen Bericht.
Den Tyron habe ich ebenfalls als Dienstwagen bestellt und der BLP ist fast genauso hoch wie vor 2,5 Jahren bei meinen A6 Avant 50 TFSIe.
Und auch ich komme von 2 Audi A6 und davor viele BMW‘s überwiegend 5er und dabei war für mich der Wechsel von BMW auf Audi schon ein downgrade.
Jetzt lese ich Deinen ersten, und nicht von VW gesponserten YouTube, Fahrbericht und mir wird Angst und Bange!!! Ich hatte gehofft, dass VW durch den Wettbewerbsdruck aus China qualitativ besser geworden ist. (Ein Kollege hat gerade ein XPeng G9 erhalten - Qualität Wahnsinn).
Ich hoffe, dass bei Deinem Fahrewerk noch die Transportsicherungen drin sind und das Fahrwerk doch noch so gut ist wie alle berichtet haben.
Das Platzangebot mit 195cm (Sohn 198 cm und die beiden Mädels 175cm) haben auch mich dazu bewogen den Tyron blind zu bestellen.
Allzeit gute Fahrt!

Hallo Zusammen,
ich möchte gerne nochmals auf das Fahrwerk eingehen, da ich hier offenbar in ein Wespennest gestochen habe. Aber nachdem das so gehyped wurde, war meine Erwartung natürlich entsprechend groß. Transportsicherungen sind keine erkennbar, das habe ich geprüft. Ich habe mir gestern nochmal die Einstellungsmöglichkeiten das DCC angesehen und am Abend nochmal eine Runde gedreht. In der Option "Individual" habe ich die Möglichkeit das Fahrwerk ziemlich genauzu justieren zwischen Comfort und Sport. Man kann sich Punkt für Punkt in 15 Stufen (sorry, habs nicht gezählt) von links (ganz weich) nach rechts (ganz hart) durchklicken. Übrigens, der Superb 3 hatte vor 6 Jahren bereits eine Option der Fahrwerksanpassung. Nicht so detailliert wie im Tayron, aber vergleichbar.
Ich habe das Fahrwerk in der Individualeinstellung erst nochmal auf "Comfort" belassen und mich dann Stück für Stück durch die Anpassung gearbeitet. Es ist schon deutlich spürbar wie sich die Dämpfung verändert und dadurch auch das Fahrverhalten härter bzw. weicher wird. Grundsätzlich ist es auch komfortabel bzw. sportlich. Der Tayron lässt sich in der sportlicheren Einstellung präziser durch S-Kurven zirkeln und wankt dann auch weniger. Wenn ich die maximale Comforteinstellung auswähle, "schaukelt" er bequem wie ein amerikanischer Straßenkreuzer über die Landstraße.
Also: Das ist insgesamt schon nice, warum also meine Kritik? Meine Erwartung war, und das wird in der Beschreibung auch so dargestellt, dass das Fahrwerk sich permanent unterschiedlichen Situationen bzw. Untergründen von selbst anpasst. Das spüre ich einfach nicht. Und ich finde, dass Unebenheiten die das Fahrwerk eigentlich schlucken sollte, zumindest was die Geräuschentwicklung angeht, recht erkennbar durchkommen. Das heißt nicht, dass das Fahrwerk unkomfortabel ist, aber der Tayron entwickelt bei der Fahrt über schlechte Straßen im Innenraum ein niederfrequentes Rumpeln das ich so nicht erwartet habe. Vielleicht gelingt es mir auch nicht zu differenzieren, was Dämpfung und Geräuschentwicklung angeht. Sprich: Der Tayron dämpft an sich sehr gut, schafft es aber nicht das auch geräuscharm zu vollziehen. Ich bleibe erstmal dabei: Im Vergleich zum A6 "rumpelt" der Tayron. Der Vergleich hinkt aber, weil wir hier von völlig unterschiedlichen Fahrzeugen sprechen.
Mag sein, dass ich bei sowas extrem empfindlich bin, keine Ahnung. Das dürfte hier vermutlich noch ziemlich kontrovers diskutiert werden. Und um das hier ncoh ein wenig versöhnlich abzuschließen: Ich hatte mal einen Ford Kuga als Leihwagen. Der war richtig übel ;-)

Da ich auch viel im Tiguan Forum lese - dort werden reihenweise die DCC Dämpfer getauscht. Gibt wohl einige Chargen die poltern und genau das beschreiben was Du kritisierst.
Vielleicht war vw so dumm und hat noch diese Dämpfer bei Dir verbaut.
Da würde ich ganz klar zu VW mit fahren und bemängeln und darauf hinweisen, dass das Problem beim Tiguan 3 auch gibt.

Schiebedach bestelle ich auch nie mit und zeigt mir auch, dass man es weiterhin nicht tut.
Soundsystem habe ich eher schlechtes gehört bislang. Viele Youtuber waren nicht zufrieden damit.
Schön wenn es unabhängigen dann doch gefällt.
Ich hab zum Glück noch nicht bestellt weil ich genau das alles abwarten wollte.
Vergleiche doch mal den Softwarestand im Navi mit der vom Tiguan 3.
Dort gab es jetzt wohl die ersten guten Updates.

Danke für deinen langen Bericht!

Vielen Dank für die Klarstellung vom Fahrwerk.
Natürlich kann das DCC mit einer Luftfederung prinzipbedingt nicht mithalten. Luft ist nun mal komprimierbar, Öl dagegen nicht. Allerdings gab es durch die Freudentöne vieler Reviewer natürlich eine entsprechende Anspruchshaltung. Und da liegt sicher der Hund begraben. Darüber hinaus sollen auch laut Werbeversprechen die Karosseriebewegungen doch deutlich reduzieren.
Ich vermute die Erwartungen sind hier doch stark unterschiedlich. Aber schaun wir mal, wie sich das Thema entwickelt. Mein bisheriger Kodiaq hat noch kein DCC, ich kenne daher nur das Standardfahrwerk. Das ist mit den 18 Zöllern aus meiner Sicht komfortabel, könnte aber in mancher Fahrsituation gern härter sein. Beispielsweise zur Reduzierung der Wankneigung in Kurven oder ähnlichen entsprechenden Fahrsituationen.

Bin heute auch einen R Line 193PS gefahren. Frage dazu aus Erfahrung, wenn ein paar km drauf sind wird der Motor spritziger? Fahre aktuell einen Vito 124 mit 239Ps. Der geht mit gefühlt viel Punch. Aber der wiegt ja auch fast 700kg mehr. Selbst mein T6.1 mit 193PS hat sich nach mehr angefüllt. Muss jedenfalls noch den neuen Q5 fahren mit dem Mildhybrid der soll ja beim Kickdown bis zu 200Nm obendrauf packen. Ansonsten hat uns der Tayron sehr gut gefallen. Bei mir wird es ein Dienstwagen wo nur Diesel erlaubt ist Max. 75tausend UVP.

Ich finde den 193PS Diesel eigentlich sehr o.k. Situationsbedingt kann der auch ordentlich beschleunigen. Durch den Allradantrieb radiert sich das Drehmoment auch nicht gleich über die Vorderräder auf den Asphalt. Die Schaltcharakteristik passt sich ja der Fahrweise an. Vielleicht war der Fahrer vor Dir eher vorsichtig unterwegs, das macht sich dann auch in der Spritzigkeit bemerkbar.

Also ich war über den "großen Diesel" im Tayron ein wenig enttäuscht, ich fahre selbigen Motor im Firmen-Passat, da ist er fast spritzig und dreht freudig und im Tayron kam der mir so fürchterlich träge vor und der selbe Motor hat im Tayron wie eine Anfahrschwäche, dass kenne ich sonst nur vom Touareg. Also ob das von den gut 80 kg mehr an Gewicht im Vergleich kommen soll, dass finde ich fraglich. Ein Überholvorgang auf der Landstraße hat mich eher an den 1.5er MHEV im Tiguan erinnert als an einen 2 Liter Diesel mit 193 PS.
Das sich das Drehmoment nicht in den Asphalt radiert würde ich so nicht unterschreiben, ich bin mein halbes Leben permanenten Allrad gefahren und habe nur Audi Quattros gehabt, dass ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, selbst der Touareg hat das Quattro Differential vom Q7. Wenn ich im Passat aus einer Seitenstraße auf die Haupstraße einbiegen will, dann wickeln immer kurz die Räder an der VA, er bremst das Auto ein und dann gehts mit Allrad weiter, mit echtem Allrad kenne ich sowas nicht, da gibts einfach Vortrieb ohne wickeln und stempeln an der VA. Aber ich muss sagen, im Tayron kam mir das minimal besser abgestimmt vor.

Zitat:

@akoser schrieb am 13. März 2025 um 19:18:04 Uhr:


Bin heute auch einen R Line 193PS gefahren. Frage dazu aus Erfahrung, wenn ein paar km drauf sind wird der Motor spritziger? …

Hatte den 195PS TDI 4x4 im SuperB - der kam mir am Anfang lahmer vor als der 173 PS TDI vom Vormodell - das hat sich aber mit der Zeit geändert - als ob die erst nach einer Zeit die Leistung elektronisch freigeben…

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