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Fahreigenschaften Standard-Ducato 35L als Campervan?
Hallo zusammen,
wir planen, uns einen Kastenwagen auf Ducato 35L (also: 3500kg auf Light Chassis) mit 140PS anzuschaffen. Meine Frage an euch: wie gut sind die Fahreigenschaften des Standard-Fahrzeugs. Angenommen wir beladen ihn bis 3400-3500 kg, wie gut lässt er sich dann überhaupt noch fahren? Wie stark hängt er durch? Braucht man zwingend das Luftfahrwerk? Wie ist es bei euch?
Danke für euer Feedback!
VG Francisco
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21 Antworten
Bei einem Kastenwagen könntest Du gut ohne Luftfederung klar kommen, viele Womo's haben lange Überhänge, da macht das mehr Sinn, zum Beispiel bei Fährauffahrten. Ausserdem spielt die Höhe und Breite des Fahrzeuges eine Rolle, da liegt der Kastenwagen besser auf der Straße.
"Wie stark hängt er durch? Braucht man zwingend das Luftfahrwerk? "
Ducato Campervans sind seit Jahrzehnten weit verbreitet, Luftfahrwerk haben nur wenige, somit scheint die überwiegende Zahl der Käufer der Meinung zu sein, dass ein Luftfahrwerk nicht dringend benötigt wird. Auch ich sehe keinen dringenden Bedarf. Und dies vor dem Hintergrund, dass die meisten Campervans, zumindest bei Urlaubsreisen, in der Nähe des zulässigen Gesamtgewichts von 3,5t rumfahren, da dieses mit Urlaubsgepäck i.d.R. schneller erreicht ist als man denkt.
Wobei der Begriff "Luftfahrwerk" ja verschiedenes bedeuten kann, im gängigen Fall der Ducato-Hinterachse werden da anstelle der Elastomer-Anschlagspuffer für die Blattfedern mit Luft gefüllte Gummibälge eingebaut, die Blattfedern bleiben ja drin, ist somit im klassischen Sinn kein Luft-Fahrwerk, eher eine Zusatzluftfeder.
"Wie gut sind die Fahreigenschaften des Standard-Fahrwerks?"
Diese Frage wird sicherlich jeder anders beantworten.
Ehrlich gesagt brauchte ich eine ganze Weile, um den aus meiner Sicht etwas "bescheidenen" Fahrkomfort ganz zu akzeptieren und mich damit abzufinden. Welten entfernt von einem PKW, auch einem "günstigen", neben dem ruppigen Federungskomfort fällt auch die kurze Übersetzung und die knochige Schaltung auf. (Positiv finde ich das nicht übermäßig laute Motorgeräusch, das für die meisten nicht als Diesel zu erkennen ist.) Auch ein Sprinter fährt m.E. deutlich besser, aber kostet wie bekannt ungleich viel mehr.
Die Federung des L-Chassis sehr weich. Forsche Fahrweise (Kurven) macht damit keinen Spaß (man könnte sich allerdings auch das Maxi-Fahrwerk kaufen, das kenne ich zwar nicht, aber es gibt Berichte die sagen, das wäre sehr hart und man spürt jedes Schlagloch).
Die vorderen Sitze befinden sich fast auf der Vorderachse, die Hinterachse ist mehrere Meter weit weg, wobei man deshalb alles von der Vorderachse besonders und ungefiltert abkriegt - das ist schonmal sehr ungünstig für den Federungskomfort, nicht so wie bei fast allen PKW, wo man "zwischen" den Achsen sitzt.
Da wie gesagt die Hinterachse für den erlebten Komfort vorne weniger relevant ist (mir ist sie bei meinem Van noch nicht negativ aufgefallen) sehe ich den Einsatzbereich für eine Zusatzluftfeder hintern nur dann als sinnvoll, wenn die Hinterachslast sehr hoch ist (z.B. wegen Motorradbühne + Motorrad hinten). Dann wird vermieden, dass die Blattfederung ständig "stark" gegen die Elastomeranschläge drücken muss bzw. diese für diesen Beladungsfall den großen Teil der Federungsarbeit übernehmen müssen, was natürlich suboptimal für den Komfort ist.
Nur für diesen Belastungsfall verbessert sich m.E. das (bei hoher Beladung schlechte) Federungsverhalten der Hinterachse.
Aber ob eine Motorradbühne überhaupt so sinnvoll ist wäre die andere Frage, da wie gesagt die max. Zuladung auch ohne Bühne meist viel zu schnell erreicht ist. Und bei der Fahrt nähe Füssen über die Grenze nach Österreich befindet sich dann eine fest installierte Wiegestation, bei der oft alle Womo rausgewunken werden zum Wiegen... selbst schon erlebt.
Der Vollständigkeit halber:
Es gibt auch Anbieter, die vorne und hinten eine "echte" Luftfederung einbauen,wenn mans denn will und bereit ist, einen richtig üppigen Aufpreis zu zahlen. Ich glaube kaum, dass dies für die meisten interessant ist, zumal bei Wiederverkauf die Investition wohl weitgehend abgeschrieben werden muss.
Eine Voll-Luftfederung von Goldschmitt kostet nachträglich eingebaut rund 9.000 Euro und ist meiner Meinung nach viel besser als die von VB, die etwa genauso viel kostet.
Mit der Goldschmitt Voll-Luftfederung kann man das Fahrzeug ca. 10 - 12 cm anheben (= Bodenfreiheit), wenn man z.B auf eine Autofähre fährt oder über eine Stelle, wo es auf maximale Bodenfreiheit ankommt.
Nützlich auch für Arbeiten unter dem Wohnmobil, wenn man keine Grube oder Hebebühne zur Verfügung hat.
Ein weiterer wichtiger Vorteil für mich ist das automatische Geradestellen des Wohnmobils (in den Grenzen der Maximal- und Minimallänge der Luftfedern).
Weitere Vorteile:
Z.B. für das Wasser-Entleeren kann man das Wohnmobil schief stellen.
Eine Wiegefunktion: Vorder- und Hinterachse (+/- 5%).
Mit der Goldschmitt-Variante, schaukelt dann das Fahrzeug im Stand oder werden noch hinten mechanische Hubstützen benötigt?
Ich habe auch Luftfahrwerk hinten verbaut, er schaukelt im Stand ganz schön. Baue mir jetzt die Al-ko click fix ein, dann sollte Ruhe sein mit schaukeln
In wie weit das stehende Wohnmobil bei der Benutzung "schaukelt" hängt ganz entscheidend von der Federung ab.
Grundsätzlich gilt:
Je länger der Überhang hinten (gegenüber dem Überstand vorne) ist, desto wichtiger sind - beim stehenden Wohnmobil - gute und tragfähige Zusatzstützen hinten.
Ich habe das Kastenwagenwohnmobil mit 6,36 m Gesamtlänge mit echten 4 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht (Fiat Ducato Max H40).
4.005 kg OHNE jede Auflastung!
Das Kastenwagenwohnmobil, Bj 2019 wiegt mit allen Einbauten, aber ohne Beladung, Wasser, usw. 3.300 kg
Obwohl es ein echter 4-Tonner ist, war beim Original-Fahrgestell gut wie kein Federweg vorhanden!
Dazu kam noch der von Fiat vorgeschriebene Reifenluftdruck von 5,5 Bar.
Folge: Bretthart, da so gut wie kein Federweg vorhanden; schlägt sofort auf die Puffer auf.
Nach dem Einbau der 4-Kreis Voll-Luftfederung von Goldschmitt ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Der Reifenluftdruck wurde auf den von den Reifenherstellern empfohlenen 4,0 und 4,2 Bar (Vorderachse 1.750 kg und Hinterachse 1.900 kg im voll beladenen Zustand) abgesenkt.
Die Voll-Luftfederung von Goldschmitt ist angenehm weich bei Fahren, "schaukelt" aber nicht bei der Nutzung im Stand.
Die Straßenlage ist deutlich wahrnehmbar besser wie vorher.
Das klingt ja gut, da kann man sich die hydraulischen Stützen sparen.
Ich bin vor mehr als 35 Jahren in ein Hymermobil mit Merzedes-Benz Fahrgestell (die DAMALS sogenante S-Klasse) eingestigen. Das Hymermobil der S-Klasse "knickte" ganz schön ein.
Auch frühere Reiseomnibusse waren sehr weich gefedert. (Wie das heute ist, weiß ich nicht.) Jede Straßenunebenheit hatte eine angenehm schaukelnde Wellenbewegung bzw. ein mehrfaches Wippen zur Folge.
Ein Kastenwagenwohnmobil auf Basis eines billigen Kleintransporterfahrgestells, wie z.B. dem Fiat Ducato ist damit nicht zu vergleichen!
Da wird überall gespart wo der Hersteller nicht sofort ins Gefängnis kommt.
Man muss immer an den Hauptverwendungszweck derartiger Kleintransporterfahrgestelle denken.
Gewerblich genutzte Kleintransporter fahren sehr viel - 100.000 km jährlich und mehr.
Nach ca. 3 bis 4 Jahren im rauhen Alltagsbetrieb lohnen sich für die Firmen Reparaturen nicht mehr.
Also weg damit und einen neuen kaufen.
Genau so sind diese Billig-Kleintransporterfahrgestelle ausgelegt.
Da muss nichts lange halten.
Federkomfort für den Fahrer ist unnötiger Luxus.
Die transportierte Ware beschwert sich nicht und muss halt die harten Stöße aushalten.
Kastenwagenwohnmobil auf Basis Ducato 35L = Light Chassis 3.300 kg zulässiges Gesamtgewicht
Rein papiermäßig um je 100 kg auf der Vorder- und Hinterachse aufgelastet = da gibt es keinerlei Reserven.
Die "Schönung" der maximal zulässigen Vorderachslast bringt nicht, da man vorne nichts zuladen kann.
Fahrer + Beifahrer und sonst nichts. Das ist reine Augenwischerei. Ein reines Verkaufsargument für Unwissende.
Bremsen, Reifen, Felgen, Lager, Achsen, Getriebe, Kupplung, Fahrgestell, Spiralfedern, Blattfedern, Lenkung, usw. alles im campingmäßig beladenen Zustand bei Fahren bis zum äußersten Limit belastet.
Im Wahrheit sehr oft mit ein- bis zweihundert Kilogramm überlastet.
Bei 3.500 kg zulässiges Gesamtgewicht darf das Kastenwagenwohnmobil nicht länger als 6,00 m lang sein,
sonst kann man im campingmäßig beladenen Zustand die 3,5 Tonnen selbst bei nur 2 Personen (= Fahrer + Beifahrer) und praxisferner sparsamster Zuladung nicht einhalten!
Selbst wenn das zulässiges Gesamtgewicht nicht ganz erreicht ist,
ist die Hinterachse häufig schon längst überlastet!
Je länger der Überhang hinten, desto mehr Gewicht auf der Hinterachse.
Zusatz-Hinweis für Gewichte bei Wohnmobilen
=============================
Bei Wohnmobilen sind die Räder auf einer Achse unterschiedlich stark belastet.
Bei mir sind es "nur" rund 50 kg unterschiedliche Radlast.
Es können aber auch 100 kg und mehr sein.
Bei Wohnmobilen sind die Räder unterschiedlich stark belastet.
Meistens hinten deutlich mehr wie vorne.
Bei mir sind es "nur" rund 60 kg unterschiedliche Radlast.
Bei langem Überhang hinten bis zu 250 kg.
Durch die unterschiedlichen Radlasten kann es sein,
dass einzelne Reifen überlastet sind!
Daher ist es sinnvoll bei Wohnmobilen Reifen und Felgen
mit deutlich höheren Radlast bzw. Traglast zu nehmen,
wie lt. KFZ-Schein erforderlich.
Bitte die maximal zulässige Traglast der Felgen und der Achsen nicht vergessen!
Hydraulischen Hubstützen für Wohnmobil Gewicht ca. 70 kg - wer kann sich das leisten?
Kosten ca. 6 T€.
Wer sagt was von hydraulischen hubstützen? Habe die click-fix von alko dran, Gewicht 9kg....
Gibt es die click-fix auch für vorne ?
Wird wahrscheinlich nicht bei jedem Fahrzeug montierbar sein.