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Fahrzeug zieht nach rechts - BEIM Bremsen, nicht WEGEN der Bremsen
Um den Thread zu erklären:
das Fahrzeug zieht beim kräftigen Bremsen (aber noch ohne ABS- oder ESP-Aktivierung) deutlich nach rechts.
- neue Scheiben und Beläge vorne und hinten, ca. 2000 km gefahren
- Bremsenprüfstand: SEHR gleichmäßige Bremskraft links und rechts, sowohl vorne als auch hinten
- Querlenker links und rechts neu
- Federn vorne neu (links und rechts)
- Domlager vorne neu (links und rechts)
- Radlager vorne und hinten neu (also alle)
- Fahrwerk vermessen und einstellen lassen
- Sommerreifen, ca 3000 km gefahren, sehr gleichmäßiges Laufbild und wenig verschlissen.
Kann es an dem Dämpfern liegen, kann ich das irgendwie prüfen? Schwitzen tun sie nicht, sind 120 tkm gelaufen.
Kann es am Einbau der o. g. Teile liegen, so dass sich beim Bremsen die Fahrwerksgeometrie verändert? Beim Querlenkereinbau irgendwas nicht beachtet, Radlager falsch eingebaut - kann man da irgendwas falsch machen? Bei einer Prüfung waren alle Teile fest, ohne sichtbare Mängel, es wackelt und klappert nichts.
Das ärgerliche ist, dass ich seit dem Herbst die Sachen austauschen und ersetzen ließ, im Winter so gut wie gar nicht gefahren bin, und daher nicht weiß, nach welcher Reparatur das Ziehen auftrat... (Ja, genau: nach jedem Werkstattbesuch intensive Probefahrt machen...) Und dann waren es auch noch zwei Werkstätten... :-(
Für sachkundige Hinweise bin ich dankbar!
Wilfried
Beste Antwort im Thema
So, wenigstens eine Fehlerquelle habe ich gefunden! Und es ist doch die Bremse... trotz gleicher Bremsleistung auf dem Prüfstand - das verstehe ich nicht wirklich.
Habe alle Bremsklötze ausgebaut, angesehen:
Vorne links war tatsächlich ein Bremsklotz schief montiert (geht wirklich: von den drei Klammern, die in den Bremskolben gesteckt werden, war einer platt gebogen und somit nicht IM, sondern UNTER dem Bremskolben, so dass der Bremsbelag schief an der Scheibe lag). Mittlerweile war der Belag schief verschlissen und liegt einigermaßen flächig an der Scheibe, so dass wahrscheinlich deswegen auf dem Prüfstand die gleiche Bremskraft wie rechts wirkt. Offensichtlich macht es einen Unterschied, ob man auf dem Prüfstand bremst oder kräftig auf der Straße.
Also ersetze ich jetzt die Beläge, und womöglich auch die Scheiben, wenn die linke schon schief eingeschliffen sein sollte... was für eine sinnlose Materialverschwendung.
Außerdem habe ich mal die Temperaturen der Scheiben gefühlt:
Die sind ALLE auch bei Fahrt ohne Bremsvorgängen nach 10 min mit 80 - 100 km/h deutlich erwärmt (also schon über 40 - 50 °C, anfassen kann ich sie nicht lange, nur mal kurz den Finger drauf halten). Ich hoffe, das ändert sich mit neuen Bremsbelägen.
Meine Vermutung - ich weiß nicht, ob das plausibel ist: Beim Bremsen verkantet sich ja der eine Bremsbelag, beim Lösen der Bremse bewegt er sich weiter als normal zurück, um wieder in die nicht verkantete Position zu kommen und bringt Druck sozusagen rückwärts auf die Bremsleitungen, so dass dann auch die anderen Beläge ganz leicht schleifen.
Kann sowas sein...?
Als nächstes also Bremsbeläge wechseln, ich hoffe, dass die Probleme damit gelöst sind - verstehen kann ich das nur ansatzweise....
Danke für Eure Beträge nochmal, die fand ich trotzdem hilfreich, dadurch konnte ich unter der Hebebühne gezielt suchen, sämtliche Lager des Fahrwerks sind spielfrei, deswegen habe ich dann doch die Bremsen zerlegt.
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25 Antworten
Moin, ich tippe mal auf die Bremsen vorne, mal alles auf Gängigkeit prüfen, zerlegen richtig reinigen, und probieren ob die Kolben im Bremssattel gleichmäßig bewegt werden können.
Vorne alles top . . . und hinten ?
Vielleicht entwickelt ja die HA ein gewisses Eigenleben, wenn da die Räder gebremst werden (und lenkt dich dann wie ein hecklenkender Gabelstapler).
Gummilager kann man oft beliebig einbauen, besonders wenn man nicht aufpaßt. Am schlimmsten wär's 90° versetzt zur anderen Seite. Fällt bei der Spureinstellung meist noch nicht auf, aber eben wenn Druck auf die Gummis kommt geben die dann unterschiedlich nach.
Angabe das Fahrzeugtyps könnt vielleicht auch helfen.
Das klingt nach einem Spurversatz. Sowas tritt eigentlich nur bei Fahrzeugen mit Heckantrieb auf, wenn sie nicht richtig eingestellt oder verzogen sind. Um welches Fahrzeug geht es?
Der Willphreed fährt einen Audi TT 8N, also ein Frontkratzer.
Ist das "nach Rechts ziehen" auch mit den Winterreifen?
Es wäre mal interessant zu sehen, ob das auch ohne der ganzen Elektronik (ABS, EBV ASR etc.) vorkommt.
Gfs. ist es einfach ein Bug in der Software.
Dazu müsste man das alles mal abschalten.
Ich denke, mal könnte das bewerkstelligen, wenn man den Stecker von einem Radsensor abzieht.
Das ABS sollte das merken und sich abschalten.
Damit Arbeitet aber auch das EBV und ASR nicht mehr.
Ist natürlich nicht ganz ohne, wenn mann auf die elektronischen Helferlien verzichtet und Bremsversuche anstellt.
Wie alt ist denn die Bremsflüssigkeit ?
Es sind die Reifen. Das Problem hatte ich auch schon.
Wechsel mal die Vorderräder von links nach rechts...
Zitat:
@willphreed schrieb am 5. Juni 2018 um 22:28:08 Uhr:
Um den Thread zu erklären:
das Fahrzeug zieht beim kräftigen Bremsen (aber noch ohne ABS- oder ESP-Aktivierung) deutlich nach rechts.
- neue Scheiben und Beläge vorne und hinten, ca. 2000 km gefahren
- Bremsenprüfstand: SEHR gleichmäßige Bremskraft links und rechts, sowohl vorne als auch hinten
- Querlenker links und rechts neu
- Federn vorne neu (links und rechts)
- Domlager vorne neu (links und rechts)
- Radlager vorne und hinten neu (also alle)
- Fahrwerk vermessen und einstellen lassen
- Sommerreifen, ca 3000 km gefahren, sehr gleichmäßiges Laufbild und wenig verschlissen.
Kann es an dem Dämpfern liegen, kann ich das irgendwie prüfen? Schwitzen tun sie nicht, sind 120 tkm gelaufen.
Kann es am Einbau der o. g. Teile liegen, so dass sich beim Bremsen die Fahrwerksgeometrie verändert? Beim Querlenkereinbau irgendwas nicht beachtet, Radlager falsch eingebaut - kann man da irgendwas falsch machen? Bei einer Prüfung waren alle Teile fest, ohne sichtbare Mängel, es wackelt und klappert nichts.
Das ärgerliche ist, dass ich seit dem Herbst die Sachen austauschen und ersetzen ließ, im Winter so gut wie gar nicht gefahren bin, und daher nicht weiß, nach welcher Reparatur das Ziehen auftrat... (Ja, genau: nach jedem Werkstattbesuch intensive Probefahrt machen...) Und dann waren es auch noch zwei Werkstätten... :-(
Für sachkundige Hinweise bin ich dankbar!
Wilfried
Es sind die Reifen.
Das Problem hatte ich auch schon.
Einfach mal die Vorderräder tauschen...
Zitat:
@willphreed schrieb am 5. Juni 2018 um 22:28:08 Uhr:
- neue Scheiben und Beläge vorne und hinten, ca. 2000 km gefahren
- Bremsenprüfstand: SEHR gleichmäßige Bremskraft links und rechts, sowohl vorne als auch hinten
- Querlenker links und rechts neu
- Federn vorne neu (links und rechts)
- Domlager vorne neu (links und rechts)
- Radlager vorne und hinten neu (also alle)
- Fahrwerk vermessen und einstellen lassen
- Sommerreifen, ca 3000 km gefahren, sehr gleichmäßiges Laufbild und wenig verschlissen.
Du hast die Spurstangenköpfe gar nicht erwähnt.
Nur vergessen aufzuzählen?
Weil, die hätte ich da ursächlich als aller erstes in Verdacht.
Wow, war ja viel los - DANKE für eure Hinweise!!
Also:
- Bremsen werde ich mir auf jeden Fall nochmal ansehen, auf Gängigkeit prüfen
- Hinterachse ist eine guter Hinweis - bzgl. Fahrgefühl: Wenn ich bremse und das Auto zieht nach rechts, kommt es mir nicht so vor, als würde jemand "normal" lenken, es fühlt sich eher so an, als würde sich das Auto um die Hochachse verdrehen. Das mag von der Hinterachse kommen....
- Gummilagereinbau - kann ich das im eingebauten Zustand sehen und prüfen? Ähnlich wie die Querlenkerlager, die erst angezogen werden sollen, wenn das Auto wieder auf den Rädern steht?
- Spurversatz: Sehe ich im Vermessungsprotokoll nicht, aber die Einstellungen sind ziemlich mittig im Toleranzbereich. Nur Spur hinten rechts ist zu niedrig - das war es aber auch vorher, als das Auto beim Bremsen noch geradeaus fuhr...
- Winterreifen habe ich nicht - aber mit Semislicks habe ich das gleiche Fahrverhalten. Auch links-rechts getauscht habe ich sie, ohne Veränderung des Verhaltens.
- Elektronik - hmmmm, glaube ich nicht, da der Effekt auftritt, bevor ABS und ESP sich einmischen - wenn ich eine Vollbremsung mache und ABS und ESP regeln, fährt das Auto ziemlich gut geradeaus...
- Spurstangenköpfe :-) musste ich nochmal in die Rechnung schauen - der linke taucht zweimal auf, ich denke, links und rechts sind ersetzt worden (Rechnung: "Spurstangenkopf links aussen" - auf der Innenseite ist doch gar kein Kopf, da gehts doch an die Lenkbetätigung, oder nicht?) Schaue ich mir aber an...
Also ganz herzlichen Dank nochmal, ich habe jetzt einen Termin auf ner Hebebühne mit Fachmann, da sehen wir uns das alles nochmal genau an, ich werde berichten!
Genießt die Sonne, ihr habt es euch verdient! :-)
Wie verhält sich das Auto, wenn du aus dem Stand stark beschleunigst (geradeaus), ohne das Lekrad anzufassen? Geht es da geradeaus, oder zieht er dann auch zur Seite?
Gruß
electroman
Es gibt 4 Spurstangengelenke :
Jeweils 1 außen in den Köpfen li+re und ebenso 2 innen an den Spurstangen (unter den Lenkmanschetten), die an die Lenk-Zahnstange angeschraubt sind . . . und alle 4 können ausschlagen.
Aber wenn's vor kurzem noch ok war (Spur stellt normalerweise keiner ein, solang da noch was ausgeschlagen ist) . . . soo schnell gehen die auch wieder nicht merklich kaputt.
Nächster Tipp: Bremsschläuche. Der rechte ist innerlich zugequollen.
Hatt ich mal bei 'nem Eccort :
Macht dann beim Drauftreten 'nen kurzen Rucker nach der einen Seite (wegen verzögerten Ansprechens) und beim Lösen der Bremse einen kurzen Rucker nach der anderen Seite (wegen verzögertem Loslassen).
Aber wenn er erstmal bremst, geht er gleichmäßig geradeaus. Das Problem sind dann "nur" die unterschiedlichen Ansprech- und Lösezeiten mit den kurzen Ruckern li/re.
Hallo nochmal!
Zur Frage des Verhaltens beim Beschleunigen: 2. Gang Vollgas: es geht deutlich nach links (beim Bremsen zieht das Auto ja nach rechts). Ich vermute, das festigt die Annahme, dass es nicht an den Bremsen liegt, sondern am Fahrwerk selbst.
OK, Spurstangen haben auch noch Gelenke an den Lenkmanschetten - die werde ich mir auf jeden Fall auch genau ansehen. (Ich werde gut zu tun haben, ihr habt mir jede Menge Möglichkeiten geschrieben :-) Ich bekomme mehr und mehr den Eindruck, dass an ganz vielen Stellen Fehler möglich sind - ich bin gespannt, woran es am Ende liegt. Ich vermute ja, dass beim Bremsen irgendwo im Fahrwerk ein bisschen Bewegung verursacht wird, was die Lenkgeometrie verändert.
schon mal den Luftdruck aller Reifen - insbesondere vorne - überprüft?
In meinen Bekanntenkreisen, wo die meisten zu blöd oder zu faul sind so etwas zu kontrollieren, ist
oft zu geringer Luftdruck die Ursache.