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Fahrzeuge immer größer, aber Innenraum gefühlt enger

Themenstarteram 23. November 2015 um 20:01

Hallo Leuts,

habe in der Vergangenheit markenübergreifend immer relativ große Mittelklassefahrzeuge gefahren.

Aber seit einigen Jahren habe ich das Gefühl, dass die Fahrzeuge zwar aussen immer größer werden, aber der Innenraum "gefühlt" immer enger wird.

Nein, ich habe nicht entsprechend an Umfang oder Gewicht zugelegt.

Aber wenn das rechte Knie immer an der Mittelkonsole schubbert, das linke leicht die Verkleidung berührt, man zwischen Pseudo-Armlehne und Tür sich förmlich eingekeilt fühlt dann kommt irgendwie kein großzügiges Raumgefühl auf.

Das maximale Raumgefühl hatte ich mal in meinem verflossenen Audi 100 C3, auch ein damals gefahrener Citroen CX war geil, seit dem ging es gefühlt eher bergab.

Aktuell fahr ich mit einem Mondeo Mk IV zwar ein relativ großes Auto ....von den äusseren Abmessungen vergleichbar mit einer älteren S-Klasse von Mercedes. Aber obwohl der Innenraum dieses Fahrzeugs in "Tests" als großzügig gepriesen wird komme ich mir beengt vor.

Ich will das nicht am Hersteller festmachen.......auch andere Fahrzeuge von anderen Herstellern in denen ich probe gesessen bin , haben mir nicht das Gefühl von größerem Innenraum gegeben. Die Mittelkonsolen sind überall wuchtig, ebenso die Türverkleidungen......die Instrumentenbretter eh.

Woran liegt das? Ist das von den Kunden so gewollt?

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35 Antworten

Das ist mir auch aufgefallen, insbesondere wenn man Autos aus den 90ern betrachtet. Als ersten Grund und etwas "off the line" möchte ich mal die Anmutung nennen., Früher wurde weniger auf den Fahrer zentriert und die Formen waren kantiger und allgemein weniger aerodynamisch. Eine stromlinienförmige Karosserie bedingt eben, dass oben oder an der Seite einmal ein paar Zentimeter fehlen.

Erschöpfend aber noch mögliche andere Gründe:

1. Die Fahrzeuge werden innen besser verkleidet: Solang ich denken kann hatte meine Familie immer etwas höherwertige Fahrzeuge, sodass ich irgendwann bei bewusster Acht darauf direkt erschrocken bin, wieviel Metall man doch in einem Auto sehen kann (Ford KA, oder so..). Das Spart natürlich einiges, wenn man das blanke Türblech sieht.

2. Ausstattungen brauchen Platz: Lüftung, Lautsprecher in den Seitentüren, aber auch Aktivsitze oder eventuell Akkus zwischen den Sitzpartien - Autos werden einfach komplizierter, was wohl auch begründet dass sich Leichtbau und zusätzliche Kabel für Spielereien wie Türbeleuchtungen in gewisser Form ausgleichen.

3. Wie oben genannt eine Zentrierung der Elemente auf den Fahrer - was ich im übrigen sehr angenehm finde. Eventuell hat das auch mit Sicherheitsaspekten zu tun, das die ".. Aufprallstrecke" weiter wird, egal in welche Richtung genau.

4. Wenn wir uns dem Koferraum zuwenden ist unterm Koferraum meist eine gigantische Batterie um die Weihnachtsbeleuchtung zu unterhalten. Ich war beim ersten A5 überrascht welche USV da verbaut ist, wo früher ein Reserverad vermutet wurde.

5. Links und rechts der Ladefläche finden sich oft Unfallkit, Verkabelungen der Rückleuchten .. Vielleicht wäre es hier einfach zu kompliziert eine verwinkelte Fläche einzubauen.

Ich bin aber auf konkrete technische Hinweise auch gespannt. Das fällt mir nur so als Plausibilisierung ein.

Themenstarteram 23. November 2015 um 20:25

Nun, gerade der Audi 100 C3 galt damals schon als Ausgeburt des Windkanals......ja, die Fenster neigten sich einem entgegen, aber das ist für den Raum um die Knie eher nicht von Belang.

Auch die obere Mittelklasse der 90er hatte wenig Blech im Innenraum, Lautsprecher und elektrische Fensterheber waren eigentlich auch damals schon in den Türverkleidungen zu finden.

 

Irgendwie hab ich das Gefühl, dass es vom Designer bei heutigen Fahrzeugen eher "gewollt" ist, dass das Interieur eher "wuchtig" wirkt als auf maximalen Platz zu spielen. Vielleicht auch ein Anspruch des Marketings, das man eine wuchtige Innenverkleidung mit wertigkeit gleichsetzen möchte ...oder so

Hab beim tausch des Autoradios und einer Reparatur an der Tür auch feststellen dürfen, dass hinter der Verkleidung auch noch ordentlich "Luft" gewesen ist, die man dem Innenraum einfach vorenthält.

Lustigerweise fährt meine Frau genau den Gegenentwurf zu solch großen Fahrzeugen.......einen Chevy "matiz", mal abgesehen vom etwas unguten allgemeinen Fahrgefühl vermitttelt das Auto aber den Eindruck innen größer als aussen zu sein und man ist erstaunt, dass man damit auch mit 4 Erwachsenen im Innenraum noch zivilisiert sitzen kann. (trotzdem fahr ich die Kiste äusserst ungern :D )

Das immer enger wirkende Raumgefühl kommt meines Ermessens nach vor allem aufgrund der immer üppiger gestylten Armaturentafeln und der stetig steigenden Seitenlinie sowie den immer fetteren A und C - Säulen zustande. Dadurch fühlt man sich teilweise wie in einem Panzer mit Schießscharten. Wer einen Seat Leon ab 2005 fährt, wird mir zustimmen. Das genaue Gegenteil zum Beispiel ein VW Golf 2. Schlange Säulen, luftiges Raumgefühl, niedrige Türlinien, kompaktes Cockpit. Kompaktes Auto, aber göttliches Raumgefühl.

Übrigens war die Mercedes S - Klasse zuletzt in den 50er Jahren außen so lang wie ein aktueller Ford Mondeo.

Themenstarteram 23. November 2015 um 20:42

Zitat:

@CrankshaftRotator schrieb am 23. November 2015 um 21:34:42 Uhr:

Übrigens war die Mercedes S - Klasse zuletzt in den 50er Jahren außen so lang wie ein aktueller Ford Mondeo.

Andererseits war der (durchaus nicht zierlich erscheinende und deutlich später als die 50er gebaute) Kohl-Panzer W140 mit 1886mm exakt so breit wie ein Mondeo MK IV........und die Breite ist nicht unerheblich für das Innenraumgefühl. Somit möchte ich bei meinem Vergleich bleiben. ;)

Wenn hingegen ich neidlos anerkenne, dass der W140 bei gleicher Breite ein deutlich geräumigeres (und bei weitem wertigeres) Inneres bietet. Und genau das versuche ich zu hinterfragen!

Zitat:

@BMW-Onkel schrieb am 23. November 2015 um 21:01:16 Uhr:

Aber seit einigen Jahren habe ich das Gefühl, dass die Fahrzeuge zwar aussen immer größer werden, aber der Innenraum "gefühlt" immer enger wird.

Das ist zu einem erheblichen Teil volle Absicht. Die Zielvorgabe gerade im oberen Segment geht immer mehr in Richtung "Maßanzug". Das wird nicht zuletzt von der einschlägigen Presse, vermeintlich im Namen der Mehrheit der Kunden, geradezu so verlangt, und das zumindest teilweise auch zu Recht.

Die technischen Entwicklungen tun ein übriges. Die A- und B-Säulen werden breiter, die Mitteltunnel erst recht: wo früher nur ein Schaltknüppel und ein Handbremshebel hin passen musste, findet man heute jede Menge reichlich fette Schalter und Drehknöpfe, bis hin zu der regelrechten Trennwand zwischen Fahrer und Beifahrer, die man in den größeren Porsche vorfindet.

Und irgendwo muss auch der Platz für die diversen Airbags ja herkommen ... nicht nur im zusammengefalteten, sondern speziell auch im ausgelösten Zustand.

Bei den Sitzen wird heute (endlich) quer über alle Klassen mehr Wert auf ordentlichen Seitenhalt gelegt. Den gibt es aber nicht, ohne dass im Gegenzug die Sitzwangen härter, und der Platz dazwischen schmaler wird.

am 24. November 2015 um 6:55

Man muss halt auch sehen dass das oft ein subjektiver Eindruck ist, der eigentlich gar nicht der Realität entspricht, je nach Stil wird man einfach durch das Interieur "erschlagen". Allerdings wird in neueren Autos auch mehr Dämmaterial verarbeitet (va für dieGeräuschdämmung), auch benötigt die zusätzliche Komforttechnik mehr Platz (man stelle sich zb vor, eine Mehrzonenklimaanlage braucht viel mehr Einbauraum für zusätzliche Lüftungskanäle und Steuerklappen als eine einfache Heizlüftung).

Bei vielen modernen Autos sind die A-Säulen sehr niedrig.Daher kommt das subjektive Gefühl das die Autos enger werden.Wenn ich zb von meinem BMW Z3 in einen BMW der E90 Reihe einsteige fühle ich mich eingeengt.

Dann setzt euch mal in einen W203 und anschließend in einen W205. Dort hat man für seine Beine keinen Platz mehr, das rechte schlägt sofort an der viel zu fetten Mittelkonsole an. Im W204 war das noch deutlich besser.

Themenstarteram 27. November 2015 um 12:34

Vielleicht suggeriert die Presse dem Leser einfach, dass es immer mehr richtung "Maßanzug" (nette Analogie) sein muss. Wohl auch das die Fahrzeuge immer "sportlicher" sein sollen und Sitze mit viel Seitenhalt und straffe Fahrwerke dem komfortbetonten Fahrer der gerne gemütlich cruisen möchte nichts geben.

Manchmal hab ich das Gefühl, dass es in kleineren Fahrzeugen teilweise einen gegenläufigeren Trend hin zumehr "Raumgefühl" gibt. Neulich im neuen Fiesta gesessen, da war vorne gefühlt nicht weniger Raum als in meinem Mondeo.

Ja, das sind alles "gefühlte" und eher subjektive Werte. Wenn man mit nem Zollstock messen würde wäre wohl von Tür zu Tür oder Scheibe zu Scheibe durch Messwerte zu belegen, dass der Innenraum schon groß ist.

Wenn das Fahrzeug mit dem Generationswechsel 4-5 cm breiter wird und dafür die Mittelkonsole um den gleichen Wert wächst, hat man aber keinen echten Raumgewinn.

Das der Platz in der Mittelkonsole "gebraucht" würde, kann ich (zumindest für Ford) nicht nachvollziehen. Da ist z.B. rund ums Radio rechts und links gar nix da hätte die Mittelkonsole auch locker 10 cm schmäler sein können.

Ich denk mal, wenn man hinter die Verkleidungen schaut, wird das bei vielen Herstellern ähnlich sein.

am 27. November 2015 um 16:02

Zitat:

Andererseits war der (durchaus nicht zierlich erscheinende und deutlich später als die 50er gebaute) Kohl-Panzer W140 mit 1886mm exakt so breit wie ein Mondeo MK IV....

Und der Mondeo ist sehr geräumig.....das ist mir ganz extrem aufgefallen, als ich vor einigen Wochen aus meinem 2007er Mondeo in eine 2012er E-Klasse Kombi gestiegen bin....Mann ist das eng da mit der fetten Mittelkonsole und dem Armaturenbrett, was einen fast erschlägt. Und dank Schiebedach war auch noch die Kopffreiheit ebenfalls ziemlich wenig - was allerdings im Mondeo auch der Fall wäre, wenn meiner eins hätte.

Also ich bin knapp 2 Meter groß, und ich kann das generelle Platzproblem nur bestätigen. In den meisten Oldtimern hab ich genug Platz, selbst im Fiat 500 aus den 50ern kann ich fahren. In aktuelle Autos passe ich in der Regel nicht hinein. Auch große Fahrzeuge z.B. aktueller BMW X5 gehen nicht. Das Problem ist immer das selbe: Mein Knie ist irgendwo zwischen Lenkrad, Mittelkonsole und Zündschlüssel eingeklemmt.

Aber der Mondeo MKIV ist eines der wenigen Fahrzeuge, in das ich gut hereinpasse. Da kommt der Platz auch innen an.

Man muss halt auch bedenken, dass die Autokäufer immer kleiner werden. Liegt schlicht daran, dass immer mehr Frauen Autos kaufen und der asiatische Markt eine immer größere Rolle spielt.

Hallo ich möchte auch mal meine Meinung äußern. .Ich finde es doch sehr unterschiedlich. ..Zuerst hatte ich vor 2 Jahren mal einen schweren großen Allradler gesucht um Autotransporter zu ziehen und da hab ich mich mal in den Dogge RAM rein gestetz. ..von außen ein riiiießen Auto. ..und noch ein Amerikaner. ..dachte ich. ..Ich bin ja dermaßen erschrocken wie ich mich rein gesetzt hab...da hat ja mein e36 breitere Sitze. ..in der Mitte hat der eine gigantische Mittelkonsole und sitze wie ein Polo....Dafür wenn man sich heutzutage mal in den aktuellen vw golf rein setzt und überlegt wie eng doch so ein Golf 1 war das ist auch ein riesen Unterschied. ...also ich denke es gab so alles in allem gesehen mal eine Zeit. .so in den 90er da sind die Autos kräftig gewachsen wie zb Mercedes W140. ..das War doch ein gigantisch großes Auto. ....oder auch schon der Golf 3 im Vergleich mit Golf 1....na und jetzt werden aber auch viele wieder kleiner....lg Michael

Gute Raumausnutzung fällt mir auch bei japanischen Kleinwägen auf, bspw. die Daihatsu-Modelle.

Ja stimmt. .also der Cuore ist innen irgendwie größer als außen....lg

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