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Fairer M3?

BMW 3er E30
Themenstarteram 31. August 2021 um 10:40

Das Auto an dem ich mir die Nase vor dem Bildschirm platt drücke, das BMW-Modell meiner Kindheit, hier in der Top-Motorisierung: M3.

Die M3 sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Beim M3 ist die Anzahl der Bastelbuden erfreulich gering, nicht selten ist alles so wie es das Werk verlassen hat, gerade für mich als Original-Fetischist ein Grund zum Jubeln. Leider ist diese Form des (Wieder-)Einstieg in die E30-Welt deutlich preisintensiver als mit dem Serienmodell.

Der M3 lässt mich jedoch nicht richtig los.

Was ist von diesem Angebot zu halten?

Short facts:

- 1. (Frauen-)Hand, kein Reimport, seriöser dt. Vorbesitz

- ehrliche 172TKm

- ehrlicher, ungeschönter Zustand (Lackschäden und Nachlackierungen, Spuren des Gebrauchs, Rost Beifahrertür)

- komplette Fahrzeughistorie mit allen Borddokumenten usw. usf. sowie Fahrzeugbestellung/-rechnung von 1990

- Klima (Funktion unbekannt) und Schiebedach!

Link zum Inserat: klick.

Mich würde eine allgemeine Einschätzung zum Angebot interessieren. Es ist kein Ausstellunggstück, aber Potenzial sehe ich darin durchaus. 57TEuro erscheinen mir durchaus fair berechnet.

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11 Antworten

Es ist zumindest ein echter M3. Schon mal viel wert, weil erkennbar unverbastelt. Man müßte ihn genauer ansehen, Detailbilder fehlen wieder weitgehend.

Die Elektrik ist fällig, Radio, Bedienteile, Displays, Schalter...

Ebenso das Leder ist mehr oder minder Totalschaden. Ausgedörrt, gerissen, das ist noch einiges.

Rost an der Türe ungebremst... da hätte man vor Jahren schon reagieren können, hat man aber nicht. Zugeguckt wie der Rost kommt und nagt. Auch der Motorträger am Getriebe, Kondens der Klima. Da gibt's viel zu tun.

Motor fortgeschrittene Salzkorrosion an den Deckeln, Alu, Block...

... aber wenn man 20-30.000 nochmal in die Hand nimmt kriegt man ihn wieder auf Zack. Noch ist genug da um wieder schick zu werden.

Auch die Maschine gehört gemacht. Kette, Dämpfer, Schienen, Kupplung usw. 171.000km sind auch eine Ansage

Themenstarteram 31. August 2021 um 11:42

Zitat:

@Red1600i schrieb am 31. August 2021 um 13:31:11 Uhr:

Es ist zumindest ein echter M3. Schon mal viel wert, weil erkennbar unverbastelt. Man müßte ihn genauer ansehen, Detailbilder fehlen wieder weitgehend.

Die Elektrik ist fällig, Radio, Bedienteile, Displays, Schalter...

Ebenso das Leder ist mehr oder minder Totalschaden. Ausgedörrt, gerissen, das ist noch einiges.

Rost an der Türe ungebremst... da hätte man vor Jahren schon reagieren können, hat man aber nicht. Zugeguckt wie der Rost kommt und nagt. Auch der Motorträger am Getriebe, Kondens der Klima. Da gibt's viel zu tun.

Motor fortgeschrittene Salzkorrosion an den Deckeln, Alu, Block...

... aber wenn man 20-30.000 nochmal in die Hand nimmt kriegt man ihn wieder auf Zack. Noch ist genug da um wieder schick zu werden.

Auch die Maschine gehört gemacht. Kette, Dämpfer, Schienen, Kupplung usw. 171.000km sind auch eine Ansage

Da sind einige Punkte durchaus ein Thema, ja.

Die Elektrik würde ich mal in der Periphere außen vor lassen, insofern funktionstüchtig, lässt sich Ersatz kostengünstig, d. h. in M3-Relation, beschaffen, da Großserientechnik.

Das Leder ist - selbst für mich als Lederfetischist und Detailaufbereiter - ein Thema. Möglicherweise kann hier vieles gerettet werden, sodass ein Großteil der Originalsubstanz erhalten bliebe. Durchgescheuert oder geschrumpft muss natürlich erneuert werden.

Der Blick auf Motor und Unterboden ist goldwert, danke. Diese Salzkorrossion hätte ich so gar nicht erkannt. Aber Händler und erstzulassendes Autohaus wie Wohnsitz der Dame, wen wunderts? In BaWü wird heftigst gesalzen. Das ist neben der Tür wirklich ein Thema und müsste im Detail geprüft werden.

Ist der S14 wirklich bei der Laufleistung, trotz turnusmäßiger, nachweißbarer Wartung, zu revidieren? Klar, es ist ein Hochdrehzahlmotor, aber wie viel er davon wohl gesehen hat?

Beim Bau meines M10B24 in Nürnberg hatte ich längere Gespräche über meine nächsten Motorprojekte ... jedenfalls einen netten unterhaltsamen Ratsch. Auf meiner Wunschliste steht noch die Überholung eines M88/3 als Ausstellungsstück.

Der M88/3 hat wie der S14 eine Einfachkette. Er ist zwar nicht darauf anfällig mit Motorkrepierern, aber er verschleißt sie trotzdem recht zügig. Mir wurde sehr deutlich empfohlen, bei rund 100.000km diese Kette und alle Schienen zumachen ... noch dazu, weil es bei diesen Motoren im Vergleich zu heute noch echt harmlos zu machen ist.

Und ja, es ist und bleibt ein Hochdrehzahl Rennmotor. Man sollte das nach 30 Jahren nicht ungeprüft einfach weiterfahren. Man weiß einfach nicht genau genug, wann der Verschleißpunkt kommt. Zumindest braucht man echt jemanden, der sich da richtig auskennt und die Schäden vorher bereits erkennen kann. Und ja, das geht durchaus.

Beim M30B40 Projekt habe ich einen 60.000km Block als Spender benutzt. Kolben, Pleuel, Lager waren alle picobello in Ordnung. Die werde ich auch bei einem nächsten Projekt weitgehend wieder verwenden in einem Serienmotor für Backup.

Aber was man überhaupt nicht sehen konnte oder erwarten: die Ölpumpe war völlig hinüber. Aber sowas von hinüber. Fresser im Pumpeninneren... die bekamm mal irgendeinen Dreckbatzen ab.

Und das sagt mir: auch wenig benutztes Zeug kann eine Tretmine enthalten. Nach 30 Jahren gehört so ein Motor einfach mal revidiert, egal wieviel er drauf hat. Und das werde ich auch mit bestimmten anderen Oldis tatsächlich machen... zerlegen und voll durch checken, neue Dichtungen und Verschleißteile.

Und das sollte man bei 171.000 km auch beim S14 durchziehen. Tretminen braucht man nicht...

Themenstarteram 1. September 2021 um 7:15

Vielen Dank für deinen Input, im Grunde genommen, also ohne die Sachkenntnis zum Motor, sehe ich das genauso. Das gibt ja auch die Gewissheit, den Motor auch wieder entsprechend belasten zu können.

Interessant, dass der S14 über einen Einfachkette verfügt, ich hätte auf Duplex getippt.

Bezüglich deiner Beobachtung zur Ölpumpe am Low-Miler-M30, konnte dazu eine Ursache erkannt werden? Wie kann so etwas passieren?

Hatten die M30 nicht generell ein Problem mit den Ölpumpen?

Zitat:

@Sir Firekahn schrieb am 1. September 2021 um 10:23:11 Uhr:

Hatten die M30 nicht generell ein Problem mit den Ölpumpen?

Das wird immer wieder gern behauptet.

Nein, ganz so stimmt das erstmal nicht.

Wahr ist: das Pumpenrad läuft in einem Magnesium Gehäuse. Da drin kommt es bei Kondens zur Korrosion... Magnesium frisst dann schnell und bildet unschönen Lochfrass.

... das gilt aber nicht nur für den M30. Auch M10 und M20 haben dieselbe Konstruktion, es würde also für alle Motoren gelten. Nur schaut man bei den Kleinen nicht so kritisch drauf wie bei den wertvollen/teuren M30...

Und früher lief das Rad exclusiv im Gehäuse ohne Verstärkung. Spät in den 80ern kam erst eine Federstahl Verstärkung als Anlaufschutz hinein. In den 70ern gab es dieses Stahlteil nicht, da grub sich das Wellenrad in das Gehäuse rein, dann gab es massiv Druckverlust.

Das kann man aber bei der Revision überarbeiten. Teilweise zumindest. Pumpen sind ja rar und sehr teuer geworden. 400-800 euro sind normal...

Und das Druckregelventil läuft ebenfalls im Magnesium. Wenn da jetzt Kondens den Kolben klemmen läßt, frisst das und die Regelung geht flöten, je nachdem wo der Kolben dann klemmt.

Ferkel bekommen dann halt schnell mal eine üble Quittung, dann zerlegt es bei schlechter Wartung die Maschine. aber das gilt nicht nur für BMW, das gilt genauso für alle anderen genauso. Schlechte Wartung hinterläßt nun mal Schäden...

 

Ölpumpe M30

Zitat:

Pumpen sind ja rar und sehr teuer geworden. 400-800 euro sind normal...

:eek::eek: zum Glück habe ich noch ein paar intakte am Lager

Danke, lieber Red, für die ausführliche Erläuterung. Ich habe die Ölpumpe bei meinem M30, der bestimmt seit 10 Jahren in diversen Garagen lag, auf die Liste der zu prüfenden Teile gepackt:)

BTT

Die Pumpen lassen sich alle sehr einfach und risikofrei öffnen. Nur die paar M6 Schrauben öffnen und man kann sie auseinander ziehen, man muss nicht mal das Kettenrad öffnen.

Das Hohlrad hat an der Aussenseite in aller Regel dann Laufspuren. Nicht jeder Kratzer ist da tödlich, man kann sie minimal polieren.

Tödlich für die Pumpe das seitliche Ausschaben an den Seitenflächen und an der Welle selbst, dort hat sie dann Leckverluste.

Verfärbungen in der Pumpe sind normal. Magnesium wird blau bis schwarz, das macht garnix und geht sogar recht schnell. Die Pumpe oben im Bild ist fabrikneu ... aber von 1985. Makellos und letzter Stand...

Unter der Pumpe sieht man das seitliche Federblech als Einlaufschutz...

Themenstarteram 2. September 2021 um 5:46

Sehr spannend und interessante Ausführung zum Thema, ebenfalls das Bildmaterial. Hätte selbst nie erwartet, dass der M10 und der M20 damit ebenfalls Probleme haben können. M10 bin ich selbst längere Zeit gefahren.

Bei Tino Trümer finden sich neben Unterlagen zum S14, auch reichlich welche zum M30.

@BMW_Classic

Darf ich dir als M3 Kenner und Sammler einen Rat geben?

Ein M3 E30 ist ja ein absoluter Klassiker, weshalb gute Exemplare davon mittlerweile mindestens 80K aufwärts kosten.

Von Angeboten wie diesem würde ich aus Prinzip die Finger lassen, da wie in diesem Fall bereits von vornherein klar ist, dass dieser M3 noch einiges an Investitionen benötigt um einen guten Gesamteindruck zu machen.

So wie ich dich kenne, möchtest du das Fahrzeug hegen und pflegen und nur ab und an für eine Rundfahrt nutzen.

Gerade deshalb würde ich hier lieber nochmals 20K mehr einplanen, mich dann aber in einen sauberen und sehr gepflegten M3 setzen, bei dem jedes Detail passt.

Ich möchte das Angebot für 57K (und unter Umständen sogar 55K) keinesfalls schlecht reden, jedoch wurde vor allem der Innenraum bei der Pflege sehr vernachlässigt, was immer ein Indiz dafür ist, wie mit dem gesamten Fahrzeug umgegangen wurde.

Zudem könnte man bei einem M3 E30 Angebot deutlich mehr Bilder (vor allem Detail Bilder) erwarten, aber das nur am Rande.

Einen M3 E30 würde ich nur kaufen, wenn wirklich alles "Schnikefein" ist und zu 100% authentisch und nachvollziehbar sowie Top gepflegt. Auch eine gute Historie bzw. 1.te Hand lässt sich nicht mit einer schlechten Pflege aufwiegen.

Ich habe ja bereits den M3 E36 und E46 sowie E92.

Ein M3 E30 fehlt mir noch - ich selbst würde aber keinen unter 80K kaufen, da alle bisher von mir angesehenen unter 80K nicht ansatzweise meinen Ansprüchen gerecht wurden. Für richtig gute Exemplare (keine Johnny Cecotto & Evo Modelle) muss man eigentlich bereit sein nahezu 100K zu investieren.

Mit dem obigen Angebot bist du also eigentlich knapp über der Hälfte......

Ich kann mir vorstellen, dass dir diese Investition zu teuer ist, bedenke aber auch, dass der untere Preisrahmen (unter 60K) in der Regel mit hohen Folgekosten verbunden ist um wirklich einen sauberen M3 zu bekommen.

Von daher würde ich mir das ganz genau überlegen.

Ist aber nur meine Meinung- wozu du gerne eine andere haben darfst. ;)

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