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Falschtanken, falsch getankt, falsch tanken

VW Tiguan 1 (5N/5N2)
Themenstarteram 22. Juni 2008 um 17:51

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Ich tu's trotzdem, indem ich Euch davon erzähle. Nicht, dass ich wild wäre auf Spott. Ich möchte Euch nur vor Schaden warnen.

Also, von Anfang an:

Vorgestern war Tanken fällig. An einer Säule mit Diesel (links) und Super (rechts) habe ich angehalten und den Schnorchel reingesteckt. Seit über dreißig Jahren mache ich das so. Bei Motorrädern, Autos und Spritkanistern. Bei Diesel, Benzin und Super - bleifrei oder nicht. Immer auch im Wechsel. Nie vergriffen. Aber Freitag.

Nach etwa zwanzig Litern der Schock. Super auf den Diesel getankt. Na toll! Mischungsverhältnis etwa 5 zu 20. Das war zuviel als Winterdiesel.

Erster Gedanke:

Abzapfen. 20 bis 25 Liter sollten rauskommen. Dann Volltanken, um den Rest möglichst weit zu verteilen und gut ist.

Dann die Ratschläge des Tankwarts, anderer Kunden und zwischenzeitlich ergoogleter Internetseiten.

Zweiter Gedanke:

Neue Motoren nehmen den falschen Saft aus der Zapfsäule ziemlich persönlich und quittieren möglicherweise kurzfristig den Dienst komplett. - Angst!

Also zähnekirschend den Service in Anspruch genommen. Kostenlos mit dem Abschlepper zum Händler und Samstagmittag war der Tank leer und gereinigt. Und mein Konto wurde auch etwas bereinigt.

Warum?

Glaubhafte Erklärungen ergeben folgendes Bild:

Der Dieselkraftstoff schmiert alle beweglichen Teile auf seinem Weg ins Nirwana. Insbesondere ist das auch die Einspritzpumpe, die gegenüber Benzinern mit erheblich höheren Drücken arbeitet. Daneben sind einzelne Teile der Pumpe mit Öffnungen im Nanometer-Bereich (das ist verdammt klein) versehen. Benzin (auch kleinste Mengen) sorgt bei einer Verbrennung im Dieselmotor für stark überhöhte Temperaturen, die dann den Motor stark beschädigen können. Z.B. kann dies durch eine (gegenüber Diesel) vorzeitige Zündexplosion passieren, die der Kolbenbewegung entgegen wirkt (ja, ja - ich weiß, dass es nur eine verdammt schnelle Verbrennung ist).

What to do and what NOT to do:

Wenn falsch getankt wurde (zumindest in dem hier beschriebenen Fall Benzin statt Diesel, wobei es anderrum auch nicht viel besser sein soll) nach Möglichkeit den Motor NICHT mehr starten. Auch NICHT nur kurz, weil man z.B. zur Seite fahren soll. Nach Möglichkeit NICHT mal mehr die Zündung einschalten.

Einschalten der Zündung bewirkt, dass die Treibstoffpumpe Treibstoff aus dem Tank in Richtung Motor befördert. Er gelangt aber noch nicht in die Einspritzpumpe.

Einschalten des Motors bewirkt zusätzlich, dass der Treibstoff durch die Einspritzpumpe in die Brennräume der Zylinder gelangt. Damit ist ein Schaden an der Einspritzpumpe hoch wahrscheinlich. Ein Motorschaden muss nicht, kann aber relativ schnell eintreten.

Mal ganz grob ein Anhalt, wie sich das eigene Verhalten ganz schnell kostenmäßig auswirken könnte:

- ca. 250 Euro für Falschtanken OHNE Einschalten der Zündung (Tankentleerung mit Entsorgung und Reinigung)

- ca. 300 Euro für Falschtanken MIT Einschalten der Zündung (Erneuerung des Kraftstofffilters zusätzlich)

- ca. 3.000 Euro für Falschtanken MIT kurzfristigem Einschalten des Motors (zusätzlich Ausbau, Reinigung von Leitungsteilen etc., Ersatz der Einspritzpumpe, Einbau)

- nach oben offen für Falschtanken MIT längerfristiger Nutzung des Motors (zusätzlich umfangreiche wiederbelebende Maßnahmen)

Wenn ich daran denke, dass man extra Maßnahmen (engere Einfüllöffnung) getroffen hat, um dem Tanken von verbleitem Sprit bei Bleifrei-Fahrzeugen entgegenzuwirken (Katalysator ~2.000 Euro?), wundert mich angesichts der zu erwartenden Schadenshöhe bei missbräuchlicher Benzinnutzung, dass man keine Schutzmaßnahmen für Diesel getroffen hat.

Wenn ich an das Bordbuch in Bibel-Stärke denke, kann ich mich nicht daran erinnern, eindringliche Warnungen vor Falschtanken und deutliche Handlungsempfehlungen für danach gefunden zu haben. Weiß jemand, wie man die Parkbremse löst (um auf den Schlepper zu kommen), ohne die Zündung einzuschalten?

Die vielfachen Wiederholungen von anderen Texten (ähnlich der Warnung vor dem Katzentrocknen in der Mikrowelle) betreffen nur zu oft lapidare Dinge, nutzen sich stark ab und wirken abschreckend. Da würde ich mir schon auf dem Deckblatt einen deutlichen Auftritt für die armen Falschtanker (es sollen garnicht so wenige sein) wünschen.

Ich bin mit einem blauen Auge davon gekommen und werde diesen Fehler hoffentlich die nächsten dreißig Jahre nicht mehr machen. Ich hoffe Ihr auch nicht. Und wenn doch: Ruhe behalten und nichts unbedachtes tun...

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 22. Juni 2008 um 17:51

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Ich tu's trotzdem, indem ich Euch davon erzähle. Nicht, dass ich wild wäre auf Spott. Ich möchte Euch nur vor Schaden warnen.

Also, von Anfang an:

Vorgestern war Tanken fällig. An einer Säule mit Diesel (links) und Super (rechts) habe ich angehalten und den Schnorchel reingesteckt. Seit über dreißig Jahren mache ich das so. Bei Motorrädern, Autos und Spritkanistern. Bei Diesel, Benzin und Super - bleifrei oder nicht. Immer auch im Wechsel. Nie vergriffen. Aber Freitag.

Nach etwa zwanzig Litern der Schock. Super auf den Diesel getankt. Na toll! Mischungsverhältnis etwa 5 zu 20. Das war zuviel als Winterdiesel.

Erster Gedanke:

Abzapfen. 20 bis 25 Liter sollten rauskommen. Dann Volltanken, um den Rest möglichst weit zu verteilen und gut ist.

Dann die Ratschläge des Tankwarts, anderer Kunden und zwischenzeitlich ergoogleter Internetseiten.

Zweiter Gedanke:

Neue Motoren nehmen den falschen Saft aus der Zapfsäule ziemlich persönlich und quittieren möglicherweise kurzfristig den Dienst komplett. - Angst!

Also zähnekirschend den Service in Anspruch genommen. Kostenlos mit dem Abschlepper zum Händler und Samstagmittag war der Tank leer und gereinigt. Und mein Konto wurde auch etwas bereinigt.

Warum?

Glaubhafte Erklärungen ergeben folgendes Bild:

Der Dieselkraftstoff schmiert alle beweglichen Teile auf seinem Weg ins Nirwana. Insbesondere ist das auch die Einspritzpumpe, die gegenüber Benzinern mit erheblich höheren Drücken arbeitet. Daneben sind einzelne Teile der Pumpe mit Öffnungen im Nanometer-Bereich (das ist verdammt klein) versehen. Benzin (auch kleinste Mengen) sorgt bei einer Verbrennung im Dieselmotor für stark überhöhte Temperaturen, die dann den Motor stark beschädigen können. Z.B. kann dies durch eine (gegenüber Diesel) vorzeitige Zündexplosion passieren, die der Kolbenbewegung entgegen wirkt (ja, ja - ich weiß, dass es nur eine verdammt schnelle Verbrennung ist).

What to do and what NOT to do:

Wenn falsch getankt wurde (zumindest in dem hier beschriebenen Fall Benzin statt Diesel, wobei es anderrum auch nicht viel besser sein soll) nach Möglichkeit den Motor NICHT mehr starten. Auch NICHT nur kurz, weil man z.B. zur Seite fahren soll. Nach Möglichkeit NICHT mal mehr die Zündung einschalten.

Einschalten der Zündung bewirkt, dass die Treibstoffpumpe Treibstoff aus dem Tank in Richtung Motor befördert. Er gelangt aber noch nicht in die Einspritzpumpe.

Einschalten des Motors bewirkt zusätzlich, dass der Treibstoff durch die Einspritzpumpe in die Brennräume der Zylinder gelangt. Damit ist ein Schaden an der Einspritzpumpe hoch wahrscheinlich. Ein Motorschaden muss nicht, kann aber relativ schnell eintreten.

Mal ganz grob ein Anhalt, wie sich das eigene Verhalten ganz schnell kostenmäßig auswirken könnte:

- ca. 250 Euro für Falschtanken OHNE Einschalten der Zündung (Tankentleerung mit Entsorgung und Reinigung)

- ca. 300 Euro für Falschtanken MIT Einschalten der Zündung (Erneuerung des Kraftstofffilters zusätzlich)

- ca. 3.000 Euro für Falschtanken MIT kurzfristigem Einschalten des Motors (zusätzlich Ausbau, Reinigung von Leitungsteilen etc., Ersatz der Einspritzpumpe, Einbau)

- nach oben offen für Falschtanken MIT längerfristiger Nutzung des Motors (zusätzlich umfangreiche wiederbelebende Maßnahmen)

Wenn ich daran denke, dass man extra Maßnahmen (engere Einfüllöffnung) getroffen hat, um dem Tanken von verbleitem Sprit bei Bleifrei-Fahrzeugen entgegenzuwirken (Katalysator ~2.000 Euro?), wundert mich angesichts der zu erwartenden Schadenshöhe bei missbräuchlicher Benzinnutzung, dass man keine Schutzmaßnahmen für Diesel getroffen hat.

Wenn ich an das Bordbuch in Bibel-Stärke denke, kann ich mich nicht daran erinnern, eindringliche Warnungen vor Falschtanken und deutliche Handlungsempfehlungen für danach gefunden zu haben. Weiß jemand, wie man die Parkbremse löst (um auf den Schlepper zu kommen), ohne die Zündung einzuschalten?

Die vielfachen Wiederholungen von anderen Texten (ähnlich der Warnung vor dem Katzentrocknen in der Mikrowelle) betreffen nur zu oft lapidare Dinge, nutzen sich stark ab und wirken abschreckend. Da würde ich mir schon auf dem Deckblatt einen deutlichen Auftritt für die armen Falschtanker (es sollen garnicht so wenige sein) wünschen.

Ich bin mit einem blauen Auge davon gekommen und werde diesen Fehler hoffentlich die nächsten dreißig Jahre nicht mehr machen. Ich hoffe Ihr auch nicht. Und wenn doch: Ruhe behalten und nichts unbedachtes tun...

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30 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von bergischland

 

Wenn ich daran denke, dass man extra Maßnahmen (engere Einfüllöffnung) getroffen hat, um dem Tanken von verbleitem Sprit bei Bleifrei-Fahrzeugen entgegenzuwirken (Katalysator ~2.000 Euro?), wundert mich angesichts der zu erwartenden Schadenshöhe bei missbräuchlicher Benzinnutzung, dass man keine Schutzmaßnahmen für Diesel getroffen hat.

Willst Du jetzt vielleicht nicht hören, aber das Ford Easyfuel ist genau dafür entwickelt worden, da geht kein Tropfen Benzin mehr in den Diesel rein. Und kannst Du heute schon kaufen.

Nichtsdestotrotz - Deine Reaktion war die einzig richtige, und Dein Bericht ist sehr fundiert.

am 22. Juni 2008 um 20:46

Kein Spott - nur ein bißchen Mitgefühl kriegst Du von uns. Wir profitieren doch von Deinem Bericht.

Genau davor hab ich ne Höllenangst. Ich hatte nämlich neulich auch schon die falsche Pistole in der Hand. In den Diesel-Tank passt eben alles rein. Hab's im letzten Moment noch gemerkt - aber Du siehst, Du bist eigentlich nicht allein. Hätte bei meinem Noch-Golf-V vermutlich nicht so besonnen reagiert wie Du.

Mein Tiger wird jetzt Benziner - und da sollte die Diesel-Pistole ja nicht reinpassen. Ziehe bestimmt Macht der Gewohnheit nach fast 5 Jahren Diesel mal die falsche Zapfpistole.

Oder ich nutze den Shell-Tankwart-Service an meiner Station für 1 Euro mehr.

cafinly

am 22. Juni 2008 um 22:26

Zitat:

Original geschrieben von XLTRanger

Zitat:

Original geschrieben von bergischland

 

Wenn ich daran denke, dass man extra Maßnahmen (engere Einfüllöffnung) getroffen hat, um dem Tanken von verbleitem Sprit bei Bleifrei-Fahrzeugen entgegenzuwirken (Katalysator ~2.000 Euro?), wundert mich angesichts der zu erwartenden Schadenshöhe bei missbräuchlicher Benzinnutzung, dass man keine Schutzmaßnahmen für Diesel getroffen hat.

Willst Du jetzt vielleicht nicht hören, aber das Ford Easyfuel ist genau dafür entwickelt worden, da geht kein Tropfen Benzin mehr in den Diesel rein. Und kannst Du heute schon kaufen.

Nichtsdestotrotz - Deine Reaktion war die einzig richtige, und Dein Bericht ist sehr fundiert.

Wieso gibts bei vw kein fehlbetankungs system etwa?

am 23. Juni 2008 um 5:29

Zitat:

Original geschrieben von murat85

 

Wieso gibts bei vw kein fehlbetankungs system etwa?

Nein - das hättest Du oben lesen können.

am 23. Juni 2008 um 6:02

so sind wir mal alle Menschen, die nie fehlerfrei sind. Das ist doch gut so.

Aber das Ford-Easyfuel-System hat da auch seine Tücken, frage Mondeo Fahrer....

Und zum Andern, ich habe auch schon den Fall gehabt, dass in unserer Flotte falsch getankt wurde. Es war ein Benziner T4 VW BUS, dem Diesel getankt wurde. Er fuhr noch etwa 5 Kilometer. Kosten für Abschleppen, Tank entleeren, Filter wechseln , neu tanken total 700 Franken (425€), Fahrueug läuft munter weiter.

Ein VW Passat TDI , 9 Liter auf 64 als "Benzinzugabe" . fahren ohne Sxchaden möglichst nie Höchstleistung und immer wieder nachfüllen. Kosten 00.00 € und kein Schaden. 

Ich will damit nur sagen, soo schlimm muss es nicht immer kommen.

Absaugen mit Schlauch ist heute mit den schön verkrümmten Einfüllstutzen nicht mehr immer möglich.

Allzeit allen gute Fahrt

charlybenetti 

Themenstarteram 23. Juni 2008 um 8:10

Zitat:

Original geschrieben von charlybenetti

...Ich will damit nur sagen, soo schlimm muss es nicht immer kommen...

Und wenn doch? Bei nicht ganz 6.000 km war es mir persönlich letztlich (unter dem Aspekt des beträchtlichen Kostenrisikos und auch der innerfamiliären Anschlussdiskussionen) nicht wert, das Risiko einzugehen. Ältere Motoren sollen da auch etwas unempfindlicher gewesen sein...

Zitat:

Original geschrieben von charlybenetti

...Absaugen mit Schlauch ist heute mit den schön verkrümmten Einfüllstutzen nicht mehr immer möglich...

Habe ich zunächst versucht. Ein etwa fingerdicker Schlauch ging gut durch den Stutzen, kam aber scheinbar im Tank nicht um die Ecke. Ein ca. 6mm-Schlauch fand offensichtlich den Weg bis zum Grund und erleichterte aufgrund des geringeren Querschnitts auch das Ansaugen (Dabei aber Vorsicht: nicht einatmen, sondern nur "einküssen").

 

Danke übrigens für das allgemeine Mitgefühl!

am 23. Juni 2008 um 8:26

bergischland

 

Themenstarter

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Ich tu's trotzdem, indem ich Euch davon erzähle. Nicht, dass ich wild wäre auf Spott. Ich möchte Euch nur vor Schaden warnen.

 

Also, von Anfang an:

 

Vorgestern war Tanken fällig. An einer Säule mit Diesel (links) und Super (rechts) habe ich angehalten und den Schnorchel reingesteckt. Seit über dreißig Jahren mache ich das so. Bei Motorrädern, Autos und Spritkanistern. Bei Diesel, Benzin und Super - bleifrei oder nicht. Immer auch im Wechsel. Nie vergriffen. Aber Freitag.

 

Nach etwa zwanzig Litern der Schock. Super auf den Diesel getankt. Na toll! Mischungsverhältnis etwa 5 zu 20. Das war zuviel als Winterdiesel.

 

Hallo,

sowas geht schneller als man denkt,

ist mir bei einem Mercedes-Sprinter-Diesel auch schon passiert.

Ca. 3 Liter Super getankt, danach mit 65 Liter Diesel verdünnt, habe Glück gehabt.

Hast genau richtig gehandelt bei der Menge Benzin.

Gruß

JB 

 

 

@bergischland

Hallo,

das ist mir zu Bundeswehrzeiten (1988) leider auch passiert, ich habe den Inhalt eines Kanisters in den VW-Käfer gefüllt, welcher ja bekanntlich nur mit Benzin läuft.

Im Kanister war aber Diesel, und nach Rücksprache mit den Mechanikern durfte ich die Brühe einfüllen :D

Als dann weißer Rauch aus den beiden Endrohren kam, dachte ich noch: Oh Schei...

Die Mechaniker hatten dann eine Zusatzschicht, um den Käfer wieder flott zu machen. Ich hatte zum Glück einen verständnisvollen Vorgesetzten und als W18'er hat man eh nicht so viel zu befürchten.

Mein Fazit. kann passieren, sollte nicht passieren, du hast im Anschluss alles richtig gemacht :cool:

am 23. Juni 2008 um 13:27

..... ich auch schon !!! 7 Liter und dann aber gerochen oder geahnt, ich weiß nicht mehr ... war einfach passiert.

Tank war leer, es war Winter und ich konnte mit 50 Liter Diesel auffüllen.

"Schwein" gehabt, kann wohl jedem passieren.

Alter Spruch von meinem Vater: "auch die klügste Henne kackt mal ins Nest"

Gute Fahrt !!

hallo!

vorab ich habe mir jetz nicht alles durchgelesen...

 

hatten folgendes bei einem voyager!

 

tank ca. 60L dabei ca. 50L B stattn D

 

sind ganzen tank leergefahren.

das einzige was aufgefallen ist!

laufte tlw nur auf 3. heferl, keine leistung als er kalt war!

gestunken hat er auch!

 

als der tank leer war wieder guten D drauf. in die werkstatt damit und alles war ok!

auto hat alles ohne folgeschäde überstanden! :D

Auch wenn es immer doof aussieht: ich schnüffel immer einmal ganz kurz am Schnorchel (besonders im Ausland). Diesel ist auch nicht ganz so gesundheitschädlich. JA - ICH WEISS, ES IST UNGESUND! Aber ich habe nun einmal eine panische Angst vor dem falschen Sprit.

Gruß

Tiguani

am 4. Juli 2008 um 7:54

hallo Zusammen,

bei www.dieselguard.ch gibt es ein sehr einfaches und kostengünstiges Gerät, mit wechem man das falsch tanken vermeiden kann. Das kreditkartengrosse Gerät wird lediglich an die Innenseite des Tankdeckels geklebt. Dadurch, dass DieselGuard auf Licht reagiert, aktiviert er sich einfach und automatisch beim Öffnen des Tankdeckels. Bei jeder Betankung wird der Fahrer von einer gut hörbaren Stimme daran erinnert, dass das Fahrzeug nur mit Diesel betankt werden darf.

Viele Grüsse

D.

Zitat:

Original geschrieben von bergischland

 

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Ich tu's trotzdem, indem ich Euch davon erzähle. Nicht, dass ich wild wäre auf Spott. Ich möchte Euch nur vor Schaden warnen.

Also, von Anfang an:

Vorgestern war Tanken fällig. An einer Säule mit Diesel (links) und Super (rechts) habe ich angehalten und den Schnorchel reingesteckt. Seit über dreißig Jahren mache ich das so. Bei Motorrädern, Autos und Spritkanistern. Bei Diesel, Benzin und Super - bleifrei oder nicht. Immer auch im Wechsel. Nie vergriffen. Aber Freitag.

Nach etwa zwanzig Litern der Schock. Super auf den Diesel getankt. Na toll! Mischungsverhältnis etwa 5 zu 20. Das war zuviel als Winterdiesel.

Erster Gedanke:

Abzapfen. 20 bis 25 Liter sollten rauskommen. Dann Volltanken, um den Rest möglichst weit zu verteilen und gut ist.

Dann die Ratschläge des Tankwarts, anderer Kunden und zwischenzeitlich ergoogleter Internetseiten.

Zweiter Gedanke:

Neue Motoren nehmen den falschen Saft aus der Zapfsäule ziemlich persönlich und quittieren möglicherweise kurzfristig den Dienst komplett. - Angst!

Also zähnekirschend den Service in Anspruch genommen. Kostenlos mit dem Abschlepper zum Händler und Samstagmittag war der Tank leer und gereinigt. Und mein Konto wurde auch etwas bereinigt.

Warum?

Glaubhafte Erklärungen ergeben folgendes Bild:

Der Dieselkraftstoff schmiert alle beweglichen Teile auf seinem Weg ins Nirwana. Insbesondere ist das auch die Einspritzpumpe, die gegenüber Benzinern mit erheblich höheren Drücken arbeitet. Daneben sind einzelne Teile der Pumpe mit Öffnungen im Nanometer-Bereich (das ist verdammt klein) versehen. Benzin (auch kleinste Mengen) sorgt bei einer Verbrennung im Dieselmotor für stark überhöhte Temperaturen, die dann den Motor stark beschädigen können. Z.B. kann dies durch eine (gegenüber Diesel) vorzeitige Zündexplosion passieren, die der Kolbenbewegung entgegen wirkt (ja, ja - ich weiß, dass es nur eine verdammt schnelle Verbrennung ist).

What to do and what NOT to do:

Wenn falsch getankt wurde (zumindest in dem hier beschriebenen Fall Benzin statt Diesel, wobei es anderrum auch nicht viel besser sein soll) nach Möglichkeit den Motor NICHT mehr starten. Auch NICHT nur kurz, weil man z.B. zur Seite fahren soll. Nach Möglichkeit NICHT mal mehr die Zündung einschalten.

Einschalten der Zündung bewirkt, dass die Treibstoffpumpe Treibstoff aus dem Tank in Richtung Motor befördert. Er gelangt aber noch nicht in die Einspritzpumpe.

Einschalten des Motors bewirkt zusätzlich, dass der Treibstoff durch die Einspritzpumpe in die Brennräume der Zylinder gelangt. Damit ist ein Schaden an der Einspritzpumpe hoch wahrscheinlich. Ein Motorschaden muss nicht, kann aber relativ schnell eintreten.

Mal ganz grob ein Anhalt, wie sich das eigene Verhalten ganz schnell kostenmäßig auswirken könnte:

- ca. 250 Euro für Falschtanken OHNE Einschalten der Zündung (Tankentleerung mit Entsorgung und Reinigung)

- ca. 300 Euro für Falschtanken MIT Einschalten der Zündung (Erneuerung des Kraftstofffilters zusätzlich)

- ca. 3.000 Euro für Falschtanken MIT kurzfristigem Einschalten des Motors (zusätzlich Ausbau, Reinigung von Leitungsteilen etc., Ersatz der Einspritzpumpe, Einbau)

- nach oben offen für Falschtanken MIT längerfristiger Nutzung des Motors (zusätzlich umfangreiche wiederbelebende Maßnahmen)

Wenn ich daran denke, dass man extra Maßnahmen (engere Einfüllöffnung) getroffen hat, um dem Tanken von verbleitem Sprit bei Bleifrei-Fahrzeugen entgegenzuwirken (Katalysator ~2.000 Euro?), wundert mich angesichts der zu erwartenden Schadenshöhe bei missbräuchlicher Benzinnutzung, dass man keine Schutzmaßnahmen für Diesel getroffen hat.

Wenn ich an das Bordbuch in Bibel-Stärke denke, kann ich mich nicht daran erinnern, eindringliche Warnungen vor Falschtanken und deutliche Handlungsempfehlungen für danach gefunden zu haben. Weiß jemand, wie man die Parkbremse löst (um auf den Schlepper zu kommen), ohne die Zündung einzuschalten?

Die vielfachen Wiederholungen von anderen Texten (ähnlich der Warnung vor dem Katzentrocknen in der Mikrowelle) betreffen nur zu oft lapidare Dinge, nutzen sich stark ab und wirken abschreckend. Da würde ich mir schon auf dem Deckblatt einen deutlichen Auftritt für die armen Falschtanker (es sollen garnicht so wenige sein) wünschen.

Ich bin mit einem blauen Auge davon gekommen und werde diesen Fehler hoffentlich die nächsten dreißig Jahre nicht mehr machen. Ich hoffe Ihr auch nicht. Und wenn doch: Ruhe behalten und nichts unbedachtes tun...

Prima Beitrag.

Habe mich auch vertankt und Glück im Unglück gehabt. 50L Ultimate Benzin auf 5L Diesel. Ein paar Meter gefahren. Der Motor stotterte. Da war mir gleich klar, was passiert war und bin gleich rechts rangefahren und habe sofort den Motor ausgemacht.

Nach dem Abschleppen wurde das Benzin in der Fachwerkstatt abgepumpt und gereinigt. Treibstoffpumpe geprüft. Ohne Befund. Der Motor startete wieder. Kosten: 350 Euro. Wenn Schäden festgestelt worden wären, wäre ich mit 4000 - 5000 Euro dabei gewesen...

Vorsicht vor Werkstätten, die viel Geld verdienen wollen!

Hallo

Nein, beim besten Willen keinen Gelächter o.ä.

Mir ist das auch erst vor kurzem passiert. An der Tankstelle war zum Glück eine kleine Schrauberhalle.

Dort hin geschoben, alles abgepumpt, und neu aufgetankt. Mit neu Tanken hat mich das nur 100€ gekostet.

Glück im Unglück. Aber der von der Tankstelle meinte, dass das immer wieder passieren würde. Von daher bin ich da relativ entspannt.

Schönen Abend noch

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