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Felge nach Schlagloch defekt aber Reifen intakt?
Hallo zusammen,
mir würden ein paar weitere Meinungen oder Ansichten zu der folgenden Problematik weiterhelfen.
Kurz zu dem Werdegang:
- Mit ca. 50-60km/h ein Schlagloch mitgenommen.
- Der Einschlag (nur vorne rechts) beim Spurwechsel war heftig. Von Gefühl und Geräusch-Erfahrungen aus bisherigen Schlaglöchern (ich bin kein Fachmann) ist der Stoßdämpfer durch das Domlager geschlagen und ich hatte schlimmste Befürchtungen. Definitiv kein alltägliches Schlagloch.
- Der Wagen hat nicht aufgesetzt.
- keine Fehlermeldung, Lenkrad weiterhin in der Spur, kein Druckverlust, kein Verziehen.
- optisch nichts an der Felge oder dem Reifen zu finden (nur Frontansicht) bei montierten Zustand.
- Fahrt mit reduzierter Geschwindigkeit auch über die Autobahn fortgesetzt. Keine Vibrationen oder andere Auffälligkeiten wahrgenommen.
Einen Tag später beim Freundlichen die betroffene Felge bzw. das ganze Rad auf der Wuchtmaschine angesehen. Auch von hinten ist die Felge sowie der Reifen optisch wie Neuware. (Felge/Reifen erst in der dritten Wintersaison mit vielleicht 10k km gelaufen)
Allerdings hat die Felge einen sichtbaren Höhenschlag. Nicht extrem, aber sichtbar.
Der Meister hat sich den Reifen ebenfalls angesehen und optische Mängel (Blasen, Beulen etc.) gesucht und mit den Händen abgetastet. Nachdem keine Fehler am Gummi zu finden waren ist es seiner meiner Meinung nach
A. möglich grundsätzlich so weiter zu fahren, wenn keine Vibrationen beim Fahren zu merken sind. Allerdings über kurz oder lang sollte die Felge getauscht werden.
B. möglich den gleichen Reifen erneut bzw. weiter auf der neuen Felge nutzen. (keine Mängel am Gummi, wie neu, gutes Profil, junge Markenreifen)
Sichtprüfung natürlich auch für das ganze drumherum (Feder, Stoßdämpfer, Aufhängung). Alles in Ordnung, nichts wackelt oder hat Spiel. Wahrscheinlich war hier das junge Baujahr (weniger als 5 Jahre) und die relativ geringen Kilometer (unter 40k) insofern hilfreich, als das es keine Ermüdungserscheinungen bei Radaufhängung etc. gegeben hat.
Das betroffene Rad wurde auf der gleichen Seite auf der Hinterachse montiert und dabei als Vergleich das demontierte Rad auf der Wuchtmaschine laufen gelassen, welches einwandfrei gelaufen ist.
Seit dem gefühlt dezente Vibrationen hinten rechts während der Fahrt. Vielleicht auch nur Kopfsache. Aber würde ja grundsätzlich ins Schadensbild passen.
Meine Vernunft sagt mir. Felge so bald wie möglich neu + 2x neues Gummi für die betroffene Achse. Bis dahin am besten nur schieben.
Kann es denn überhaupt sein, dass bei einem Durchschlag bis zur Felge der Reifen selbst (Gummi) keinerlei Schaden nimmt und man diesen weiterverwenden kann?
Das kann ich mir rein logisch schon gar nicht erklären, weshalb mich die Aussage vom Meister etwas gewundert hatte. Ich möchte weder Kompetenzen in Frage stellen noch jemanden etwas böses. Im Gegenteil. Er wollte mir damit sicherlich die Kosten für 2x Gummi sparen....was ich grundsätzlich natürlich dankend annehmen würde.
Allerdings beim Thema Sicherheit sollte es doch eigentlich keine zwei Meinungen geben?
Noch eine abschließende Frage: Gibt es noch weitere Möglichkeiten das Fahrwerk auf Folgeschäden zu prüfen? Oder ergibt sich das aus Laufgeräuschen etc. wenn der Wagen wieder 4x intakte Reifen hat?
Vorab Danke fürs Lesen und eure Hilfe.
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22 Antworten
Niemand auf dem Globus kann mit letzter Sicherheit sagen, ob der Reifen unversehrt blieb.
PS:das Fahrwerk auf Folgeschäden zu prüfen, ist nur bedingt möglich, aber dessen Geometrie vermessen/einstellen zu lassen, ist ratsam und schafft Fakten zum Ist-Zustand.
Um deine Frage zu beantworten:
Prinzipiell ist es möglich dass die Felge eher einen Schaden abbekommt als der Reifen. Z.B wenn das felgenhorn etwas vom Reifen herabsteht.
Zum zweiten sind Felgen häufig anfälliger, was Höhenschläge angeht weil der reifen bis zu einem bestimmt Punkt Erschütterungen abfedern kann, die Felge kann das nicht.
Allerdings muss man dazu sagen, dass geringe Höhenschläge am Gummi oftmals mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Hierzu wäre dann eine Diagnosemaschine mit Lasertechnik oder Straßenkraftsimulation erforderlich.
Neue Reifen,neue Felgen,Achse vermessen und der Trops ist gelutscht
Zitat:
@Lulu69 schrieb am 14. Dez. 2024 um 21:47:30 Uhr:
Meine Vernunft sagt mir.
Die lässt sich hoffentlich nicht durch Internetforen beeinflussen und daher bin ich da bei dem Beitrag vor mir, was das betroffene Rad angeht.
Zitat:
@EthanolAAM schrieb am 15. Dezember 2024 um 07:32:15 Uhr:
Die lässt sich hoffentlich nicht durch Internetforen beeinflussen und daher bin ich da bei dem Beitrag vor mir, was das betroffene Rad angeht.
Nein, grundsätzlich nicht. Der Thread sollte eher eine Art zweite Meinung bzw. Hilfestellung sein.
Für die eigene Meinung und das Handeln ist dann natürlich jeder selbst verantwortlich. Ich bin wohl leider oder zum Glück so eingestellt, dass ich selbst bei 10x der gleichen Aussage "den Reifen kannst du auf der nächsten Felge weiter fahren" von verschiedensten Meisterbetrieben am Ende des Tages den Reifen trotzdem wechseln würde, wenn es für mich logisch nicht nachvollziehbar aber auch moralisch nicht vertretbar ist.
Zitat:
@mauritzki schrieb am 15. Dezember 2024 um 07:07:15 Uhr:
Neue Reifen,neue Felgen,Achse vermessen und der Trops ist gelutscht
Achse vermessen und Spur einstellen macht man wohl immer zusammen bzw. ist das ein Arbeitsschritt?
Hat da jemand die Preise was so etwas kosten kann/darf/muss?
Kann die Achse/Spur immer "eingestellt" werden oder gibt es auch die Möglichkeit "da ist nichts mehr einzustellen, die muss neu"?
Bei einer neuen "Achse" wären wir preislich dann wohl in einem Bereich wo man dann schon über die wirtschaftliche Seite nachdenken müsste...das wäre natürlich super ärgerlich.
Sollte man nicht besser vorher die Achse/Spur vermessen/einstellen lassen um erstmal das schlimmste auszuschließen?
An eine neue Achse ist überhaupt nicht zu denken.
Es erfolgt eine Achsvermessung mit schriftlichem Protokoll, um mögliche Unregelmäßigkeiten der Achs-Geometrie zu erkennen.
Im selben Zug können bei Bedarf Korrekturen der gemessenen Werte ausgeführt werden und die Welt ist wieder hübsch.
Im schlimmsten Fall werden einzelne Komponenten, wie Spurstange, Querlenker oder beispielsweise Federbein ersetzt, wenn gravierende Unregelmäßigkeiten ermittelt werden, die nicht durch eine Einstellung behoben werden können.
Etwa 100,- € solltest Du für eine AV/Einstellung kalkulieren.
Hallo,
dem Reifen sieht man einen durchschlag bis in die Felge nicht an da er sich verformen kann. Allerdings wird bei einer derartigen Beschädigung die (nicht sichtbare) Karkasse in Mitleidenschaft gezogen. Der Schden wird schleichend eintreten so das der Reifen nach einiger Zeit, evtl, Monate eine Beule bekommt und unrund fährt. Das heißt du spürst auf ebener Strecke ein leichtes Vibrieren das sich mit der Geschwindigkeit ändert. Die Experten sprechen davon das Reifen ein "Gedächtniss" haben, also das die beschädigte Karkasse nach einer gewissen Zeit ermüdet und bricht. Mit dem Reifen kannst du erstmal weiterfahren, solltest jedoch auf große Belastung durch Hohe Geschwindigkeiten verzichten und ihn bei ersten Anzeichen einer Unwucht tauschen. Ich hatte einen ähnlichen Schaden und habe damit gute Erfahrungen gemacht.
Du solltest auch eine Achsvermessung durchführen lassen da bei starker Beschädigung die Achsgeometrie keiden kann wodurch sich deine Reifen unterschiedlich abfahren! Das merkst du auch daran das das Lenkrad bei Geradeausfahrt auf ebener Strecke nicht mehr genau gerade steht
Wenn sogar die Felge schon einen Schlag durch den Vorfall bekommen hat, würde ich persönlich in jedem Fall auch den Reifen ersetzen, egal was irgendwer anderes da sagt. Sicherheit geht vor. Und wie schon gesagt wurde: Eine Achsvermessung kann hier auch nicht schaden. Würde ich aber erst machen lassen, wenn die neue Felge und neue Reifen vorhanden sind, um das Ergebnis nicht durch die beschädigte Felge zu verfälschen.
Zitat:
@Lulu69 schrieb am 14. Dezember 2024 um 21:47:30 Uhr:
[...]
Der Meister hat sich den Reifen ebenfalls angesehen und optische Mängel (Blasen, Beulen etc.) gesucht und mit den Händen abgetastet. Nachdem keine Fehler am Gummi zu finden waren ist es seiner meiner Meinung nach
A. möglich grundsätzlich so weiter zu fahren, wenn keine Vibrationen beim Fahren zu merken sind. Allerdings über kurz oder lang sollte die Felge getauscht werden.
B. möglich den gleichen Reifen erneut bzw. weiter auf der neuen Felge nutzen. (keine Mängel am Gummi, wie neu, gutes Profil, junge Markenreifen)
[...]
Dein "Meister" hat den Fehler gemacht, den Reifen nur von außen zu begutachten.
Eine Beurteilung ist aber erst nach der Demontage möglich, da man innen die Punkte findet, an denen die Flanke "gefaltet" wurde.
Glückwunsch zu Deiner Entscheidung, sowohl Reifen als auch Felge zu ersetzen.
Erstmal ein großes Danke an alle für die bisherigen Antworten und Hilfe.
Zitat:
@WolfgangN-63 schrieb am 16. Dezember 2024 um 09:15:09 Uhr:
Zitat:
@Lulu69 schrieb am 14. Dezember 2024 um 21:47:30 Uhr:
[...]
Der Meister hat sich den Reifen ebenfalls angesehen und optische Mängel (Blasen, Beulen etc.) gesucht und mit den Händen abgetastet. Nachdem keine Fehler am Gummi zu finden waren ist es seiner meiner Meinung nach
A. möglich grundsätzlich so weiter zu fahren, wenn keine Vibrationen beim Fahren zu merken sind. Allerdings über kurz oder lang sollte die Felge getauscht werden.
B. möglich den gleichen Reifen erneut bzw. weiter auf der neuen Felge nutzen. (keine Mängel am Gummi, wie neu, gutes Profil, junge Markenreifen)
[...]
Dein "Meister" hat den Fehler gemacht, den Reifen nur von außen zu begutachten.
Eine Beurteilung ist aber erst nach der Demontage möglich, da man innen die Punkte findet, an denen die Flanke "gefaltet" wurde.
Glückwunsch zu Deiner Entscheidung, sowohl Reifen als auch Felge zu ersetzen.
Es ist nicht "mein Meister". Ich wollte nur zwischen den dortigen Angestellten und eben dem einzigen anwesenden Meister differenzieren. Ich habe keine persönlichen Bezug zu den Fachleuten vor Ort.
Ich hatte in meinem ersten Post auch geschrieben, dass mich die Aussage vom Meister (zu der erneuten Verwendung des eigentlichen "defekten" Reifens) etwas gewundert hatte. Vielleicht hatte ich das nicht eindeutig geschrieben.
Was ich tatsächlich nicht geschrieben hatte, war die Tatsache das ich exakt diese Frage dem Meister mit einem Beispiel gestellt hatte.
Ich hatte gefragt, was wir machen wenn die neue Felge da ist und bei der defekten Felge der Reifen abgezogen wird und wir erst dann sehen, dass z. B. innen ein Schaden ist der außen nicht ersichtlich war, weil ich dann ohne passendes Gummi für die neue Felge da stehe (weil nicht bestellt)
Antwort: Da wird man nichts sehen, weil von Außen wie neu etc.
Das war die Antwort bei der ich stutzig wurde. Die werden mit Sicherheit genug Erfahrungen haben, aber schriftlich wird mir das da wohl auch keiner geben.
Daher auch der Entschluss für den neuen Reifen.
Ich glaube ähnliche Gedanken hatte ich auch immer als es um das ausbessern bei Nagel/Schraube etc. im Reifen geht. Lieber 2x neues Gummi als gar nicht mehr zu Hause ankommmen.
@Lulu69
Bitte nicht falsch verstehen. Mit "Deinem Meister" meinte ich lediglich den Meister aus Deinem Beitrag.
Seine Meinung ("Da wird man nichts sehen, weil von Außen wie neu etc.") teile ich nicht und zweifle seinen Sachverstand an. Eine solide Beurteilung eines Reifens kann nur von innen stattfinden.
Ein Schlag der so derbe war wie hier beschrieben hat duchaus das Potenzial die Karkasse zu beschädigen. Das sieht man nur unterm Röntgenbild oder wenn man den Reifen in seine Bestandteile zerlegt. ggf. wenn er sich später selbst in seine Bestandteile zerlegt.
eine solche Prüfung ist aber oft so aufwändig, dass wenn man es nicht gerade mit etwas wie ein Michelin Pilot Sport Cup in der Größenordung 285 / 30 R 20 ist Kenner wissen wahrscheinlich, auf welches Fahrzeug sie gehören, dass die Kosten für die Prüfung den (Rest) wert des Reifens übersteigen.
Runter muss der Reifen anyway, denn nur so kann man mit sicherheit auch die Felge auf Rundlauf und Höhenschlag prüfen. Nach dem Schlag bestimmt was drin. Ob man sie noch mal richten kann? das müsste die Prüfung zeigen.
Dann kommt last but not least die achse dran. Domlager und Dreieckslenker sollten geprüft und die Spur vermessen bzw. bei bedarf eingestellt werden.
Bei der Rückgabe meines 5er har der Gutachter auch einen Reifen bemängelt
Ich war vor Ort und habe es selber gesehen. Die Seitenwand hatte eine richtige Delle
Ich war ca.2 Wochen zuvor über einen Ast gefahren. Leider war kein ausweichen möglich, die vor mir sind auch drübergefahren.
Das hat aber geknallt so das ich dachte das es ein größerer Schaden sein muss. Habe aber erstmal nichts gesehen.
War nur der Reifen, Felge in Ordnung
Ich würde nicht davon ausgehen das der Reifen in Ordnung ist wenn sogar die Felge einen Schlag hat
Zitat:
@Maddin5e schrieb am 16. Dezember 2024 um 17:00:52 Uhr:
Runter muss der Reifen anyway, denn nur so kann man mit sicherheit auch die Felge auf Rundlauf und Höhenschlag prüfen. Nach dem Schlag bestimmt was drin. Ob man sie noch mal richten kann? das müsste die Prüfung zeigen.
Dann kommt last but not least die achse dran. Domlager und Dreieckslenker sollten geprüft und die Spur vermessen bzw. bei bedarf eingestellt werden.
Das bedeutet, wenn das Gummi nicht von der Felge gezogen wird kann man nicht entscheiden ob die Felge hin ist? Und das wiederum könnte bedeuten nur ein Höhenschlag im Gummi?
Vor Ort wurden nur beide Reifen (einer zum Vergleich) komplett mit Gummi auf die Wuchtmaschine gezogen. Rundlauf außen war bei beiden fast identisch. Rundlauf innen hat man der defekten Felge an der Felgenkante das Eiern angsehen. Für mich war logisch, dass das nicht nur von einem defekten Gummi kommen kann, weshalb ich nicht weiter nachgefragt hatte. Hätte man an der Stelle der Begutachtung das Gummi abziehen müssen und genauer prüfen? Immerhin hängt davon der Kauf der neuen Felge ab.