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Ford Kuga 2.0 TDCI (2018) im Test: Alltagstest, Diesel, Familientauglichkeit - Fords Kuga ist eine echte Alternative

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Der Ford Kuga gehört zu den beliebtesten SUV im Land. Ein Facelift 2016 hat den Kölner noch einmal aufgewertet. Der Kuga 2.0 TDCI im Alltagstest.

Der Ford Kuga gehört zu den populärsten SUV in Deutschland. Nur Mercedes GLC und VW Tiguan werden noch öfter gekauft Der Ford Kuga gehört zu den populärsten SUV in Deutschland. Nur Mercedes GLC und VW Tiguan werden noch öfter gekauft Quelle: die-motorjournalisten.com | Haiko Prengel für mobile.de

Berlin – Dynamisch, komfortabel, zuverlässig: Der Kuga gehört zu Fords wichtigsten Modellen. 2017 gehörte der Kompakte zu den drei meistverkauften SUV in Deutschland – nur Mercedes GLC und VW Tiguan waren noch beliebter. Vor allem der VW steht in Konkurrenz zum Kuga.

Der Ford macht es dem VW nicht leicht. Denn mit dem Facelift 2016 wirkt der Kuga noch einmal ausgereifter. Zwei Wochen musste sich der Kuga 2.0 TDCI im Alltag beweisen. Meist schlug er sich gut, im Berliner Stadtverkehr wie als Reisewagen auf der Autobahn.

Abmessungen | Platzangebot | Karosserie

Der erste Eindruck zählt. Deshalb hat Ford dem Kuga zum Modelljahr 2017 einen größeren Kühlergrill verpasst. So wirkt der Kuga weniger handzahm als bisher. Die Grundausmaße des Kuga änderten sich mit der Modellpflege natürlich nicht. Weiterhin bietet das SUV viel Platz – vor allem, wenn die Rücksitze nicht benötigt und umgeklappt werden können.

Diverse Front- und Seitenairbags sind Serie. Auch sonst fühlt man sich als Fahrer gut aufgehoben und geschützt Diverse Front- und Seitenairbags sind Serie. Auch sonst fühlt man sich als Fahrer gut aufgehoben und geschützt Quelle: ausblenden | Marlene Gawrisch für mobile.de Familien mit Kindern müssen sich dagegen beim Gepäck auf den recht überschaubaren Kofferraum beschränken. Hier bietet der Kuga rund 450 Liter Stauraum. Das reicht für zwei, drei große Koffer. Sollen noch ein Kinderwagen oder ein Dreirad mitfahren, wird es schwierig. Bei unserer Testfahrt in den Harz war das Auto schnell bis oben vollgepackt, ein Teil des Gepäcks musste zu Hause bleiben.

Warum ist das so? Der Kuga wiegt immerhin 1,6 Tonnen und ist kein Kleinwagen. Die Platzverhältnisse sind dem modernen Fahrzeugkonzept geschuldet. Unter der riesigen Frontscheibe des Kuga gibt es viel Platz auf dem Armaturenbrett, den man leider nicht nutzen kann. Diese Freifläche könnte man gut im Kofferraum gebrauchen.

Das Gepäck reist also beengt, die Passagiere können es sich auf den bequemen Sitzen gemütlich machen. Auch große Autofahrer mit 1,90 Meter Körperlänge ecken im großzügigen Kuga-Cockpit nicht an. Auf der Kante des Seitenfensters kann man entspannt den Ellenbogen auflegen, auch wenn er dort eigentlich nicht liegen sollte. Im Fond gibt es ebenfalls viel Beinfreiheit. Der fünfte Platz auf der Rückbank ist nicht viel mehr als ein Notsitz. Auf längeren Strecken möchte man sich nicht in diese Nische zwängen.

Innenraum | Verarbeitung | Materialien

Im Vor-Facelift-Kuga störten sich Kunden und Presse an den vielen Knöpfen und der umständlichen Bedienung. Hier hat Ford mittlerweile aufgeräumt. Alle Knöpfe sind gut erreichbar und logisch angeordnet. Obwohl viele Teile aus Plastik sind, wirkt das Material nicht billig. Die bequemen Rücksitze mit neigungsverstellbaren Lehnen bereiten auch bei längeren Fahrten keine Rückenschmerzen. Unter der Mittelarmlehne befindet sich ein Staufach, in dem sich zwei USB-Anschlüsse verstecken. Zu klein sind die Getränkehalter in der Mittelkonsole, da sie keine Ein-Liter-Flaschen fassen.

Infotainment | Radio | Konnektivität

Im Cockpit hat Ford aufgeräumt, vor allem der größere Bildschirm fällt sofort ins Auge Im Cockpit hat Ford aufgeräumt, vor allem der größere Bildschirm fällt sofort ins Auge Quelle: ausblenden | Marlene Gawrisch für mobile.de Im alten Kuga fiel der zu klein dimensionierte Bildschirm negativ auf. Das hat sich erledigt: Der Touchscreen ist jetzt deutlich größer (acht Zoll) und erkennt wie das Handy neben Tippbefehlen auch Wischbewegungen. Das Kommunikations- und Entertainmentsystem Ford SYNC unterstützt in der dritten Generation diverse Smartphone-Apps und Sprachkommandos.

Für die Suche nach Tankstellen, Parkplätzen oder Raststätten brauchen Kuga-Fahrer nur noch einen Knopf drücken und anschließend Formeln wie „Ich brauche einen Kaffee“ oder „Ich möchte tanken“ aufsagen. Gleiches gilt für Bahnhöfe, Flughäfen und Hotels. Man kann solche Befehle auch klassisch in das Navi eingeben. Das CD-Audiosystem überzeugt mit gutem Klang. Allerdings ist die Bedienung des Radios etwas gewöhnungsbedürftig, die Sendersuche verlangt etwas Übung.

Assistenzsysteme | Sicherheit

Beim TÜV-Mängelreport schneidet der Kuga als eines der solidesten Kompakt-SUV gut ab und bereitet wenig Sorgen. Auch in der ADAC-Pannenstatistik belegt die zweite Generation des Kuga eine gute Platzierung.

Die Rundumsicht im Ford Kuga ist insgesamt verhältnismäßig gut. Beim Abbiegen schränkt die breite C-Säule mitunter gefährlich die Sicht ein. Nachfolgende Radfahrer an der rechten Heckseite können schnell übersehen werden. Dabei wirbt Ford ausdrücklich für seine „modernsten Technologien und hochentwickelte Fahrzeug-Strukturen“, die Fahrer und anderen Verkehrsteilnehmern gleichermaßen zugutekämen.

Der markante Frontgrill ist die auffälligste Neuerung beim Facelift-Kuga Der markante Frontgrill ist die auffälligste Neuerung beim Facelift-Kuga Quelle: ausblenden | Marlene Gawrisch für mobile.de So ist das neue, multifunktionale Scheinwerfersystem nun erstmals für den Kuga erhältlich. Es erkennt die aktuellen Lichtverhältnisse und passt den Leuchtwinkel der Xenon-Scheinwerfer automatisch an - abhängig zur gefahrenen Geschwindigkeit, zum Lenkeinschlag und zu anderen vorausfahrenden Autos.

Etliche Sicherheitsfeatures gehören beim Kuga zum Serienumfang, gleich welche Ausstattungslinie man wählt. Active City Stop (Notbremssystem gegen Auffahrunfälle bei geringer Geschwindigkeit) kostet dagegen grundsätzlich 350 Euro Aufpreis. Alternativ kann man für mindestens 1.050 Euro ein ganzes „Technologie-Paket“ buchen.

Es enthält neben dem System Active City Stop auch Assistenzsysteme wie Außenspiegel mit Toter-Winkel-Assistent oder eine Verkehrsschilderkennung. Im Praxistest war dieses öfters überfordert und zeigte veränderte zulässige Höchstgeschwindigkeiten gar nicht oder zu spät an.

Auch der Fahrspur-Assistent mit Müdigkeitswarner ist gut gemeint. In der Praxis fungiert er vor allem als Mahnung an Blinkmuffel. Auf der Landstraße greift der Assistent bei minimalem Überfahren der Mittellinie mit Lenkradvibrationen ziemlich radikal ein. Mit ein paar Knopfdrücken auf dem Multifunktionslenkrad kann man ihn abschalten.

Antrieb | Motor | Getriebe | Fahrleistungen

Mit 150 PS ist der Kuga 2.0 TDCI kein Sportler, aber ordentlich motorisiert. Die 370 Newtonmeter maximales Drehmoment reichen locker aus, um auf der Landstraße zügig zu überholen. Auf der Autobahn reist es sich mit 150, 160 km/h bequem. Knapp 200 km/h sind drin, allerdings wird es ab ca. 170 km/h ziemlich laut im insgesamt ordentlich abgedämmten Innenraum.

Der TDCI mit 150 PS ist die Goldene Mitte. Nur der Verbrauch könnte geringer ausfallen Der TDCI mit 150 PS ist die Goldene Mitte. Nur der Verbrauch könnte geringer ausfallen Quelle: die-motorjournalisten.com | Haiko Prengel für mobile.de Das Sechsgang-Schaltgetriebe arbeitet solide, nur der dritte Gang geht mitunter etwas hakelig in die Box. Besser zum gemächlichen Kuga passt das Automatikgetriebe, das beim Zweiliter-Diesel aber nur in Kombination mit Allradantrieb erhältlich ist. Statt angegebener 4,7 Liter im kombinierten Normverbrauch kamen wir mit dem Diesel nicht unter 8,0 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer – bei eher moderater Fahrweise. Das ist etwas viel.

Alternativ gibt es den Kuga Diesel auch mit 120 oder 180 PS. Die gefahrene 150-PS-Variante scheint jedoch die goldene Mitte zu sein. Der hubraumschwächere 120-PS-Diesel hat im 1,6-Tonner doch zu kämpfen, den Spitzendiesel muss man im Grunde nicht bezahlen. Schließlich ist der Ford Kuga ein eher gemütlicher Charakter, und auch bei der Anhängelast bietet er keine Vorteile gegenüber dem mittleren Diesel mit Allrad (4.350 kg).

Fahrverhalten | Fahrwerk | Lenkung

Der Grundcharakter des Kuga: gelassen und komfortabel. Trotzdem ist das Mittelklasse-SUV dynamisch genug abgestimmt, um sich auch mal knackig in eine Kurve zu legen. Selbst voll beladen lässt er sich agil durch den Verkehr bewegen.

Die Lenkung arbeitet schön direkt, auch das Fahrwerk fühlt sich straff und mitunter sogar hart an. Über größere Bodenwellen holpert der Kuga mitunter unangenehm, auch auf schlechten Straßen dämpft er manchmal etwas hölzern. Unser Test-Kuga war ein Fronttriebler. Den optionalen Allradantrieb haben wir im Mittelgebirge nicht vermisst. Allerdings lag auch nicht mehr viel Schnee.

Ausstattung | Preis | Fazit

Der Einstiegspreis nach Preisliste liegt beim Kuga bei 23.300 Euro, dafür bekommt man den kleinsten Benziner (120 PS) in der Ausstattungslinie „Trend“. Mit dem Einstiegsdiesel (ebenfalls 1,5 l Hubraum und 120 PS) sind es 27.950 Euro. In der Basis bietet der Kuga zum Beispiel Klimaanlage, Audiosystem mit Lenkrad-Fernbedienung und Geschwindigkeitsregelanlage. Und steht auf Stahlfelgen. Wer auf Alurädern rollen möchte, greift zu „Titanium“ (ab 29.200 Euro) oder „ST-Line“ (ab 31.650 Euro). In der sportlichen ST-Linie sind Extras wie Park-Assistent mit Ein- und Ausparkfunktion, Body-Styling-Kit und Ledersitze automatisch mit an Bord.

Unter dem Blech steckt viel Technik von Focus und C-Max Unter dem Blech steckt viel Technik von Focus und C-Max Quelle: ausblenden | Marlene Gawrisch für mobile.de Unser Testwagen hatte die meistverkaufte „Titanium“-Ausstattungslinie, unter anderem mit Mittelarmlehne hinten, Scheibenwischer mit Regensensor und Klimaautomatik. Dazu kamen noch ein „Easy-Driver-Paket“ mit elektrisch anklappbaren Außenspiegeln und Einparkhilfen sowie das „Technologie-Paket“ mit Active City Stop, Verkehrsschild-Erkennungsystem und Fahrspur-Assistent inklusive Müdigkeitswarner.

Hilfreich im Familienalltag waren die ebenfalls aufpreispflichtige, sensorgesteuerte Heckklappe sowie die elektrische Türsicherung. Denn die Türgriffe im Fond sind auch für Kinderarme leicht erreichbar. Insgesamt lässt sich der Preis beim Kuga also schnell in die Höhe treiben, wenn man auf das ein oder andere Extra wert legt. Dennoch bleibt der Kuga stets günstiger als ein vergleichbar ausgestatteter Tiguan. Zumal Ford regelmäßig attraktive Sonderangebote auflegt. Aktuell gilt für das SUV in der Basis eine abweichende Preisempfehlung von 18.990 Euro.

Technische Daten Ford Kuga 2.0 TDCI

  • Motor: 2,0-Liter-Turbodiesel
  • Leistung: 150 PS (110 kW) bei 4.800 bis 6.000 U/min
  • Drehmoment: 370 Nm bei 2.000 bis 2.500 U/min
  • Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
  • 0 – 100 km/h: 10,1 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 194 km/h
  • Verbrauch: 4,7 l/100 km (Normzyklus)
  • Testverbrauch: 8,0 l/100 km
  • Abgasnorm: Euro 6b (März 2018)
  • Kofferraum: 456 – 1.653 l
  • Leergewicht (EU-Norm): 1.614 kg
  • Länge: 4,524 m
  • Breite: 2,086 m
  • Höhe: 1,736 m
  • Radstand: 2,690 m
  • Tankinhalt: 60 l
  • Basispreis Kuga 2.0 TDCI: 29.450 Euro (Ausstattung „Trend“)
  • Preis Testwagen 38.480 Euro

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