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Frage zu unterschiedlichen Drehmomente für Mutter und Schrauben
Ich habe mal eine Frage für mich zum Verständnis, eventuell kann mir jemand mein Wissen erweitern.
Und zwar geht es um die Schrauben für die Aufhängung von meinem Buick. Laut WHB werden die Schrauben mit unterschiedlichen Drehmomenten angezogen, abhängig von welcher Seite man den Drehmomentschlüssel ansetzt.
Zum Beispiel: Wird die Schraube vom vorderen unteren Control Arm am Schraubenkopf angezogen benötigt man ein Drehmoment von 115 Lb-Ft. Zieh ich aber die Mutter auf der anderen Seite an benötigt man nur 95 Lb-Ft.
Das selbe betrifft auch alle anderen Schrauben mit denen die Control Arms vorne und hinten befestigt werden.
Kann mir nicht vorstellen das man beide Seiten anziehen muss, wenn die Schraube mit 115 am Kopf angezogen wurde, dann hat die Mutter ja nicht weniger Anzugsmoment. Also würde ein theoretisches nachziehen mit 95 keinen Sinn machen. Daher meine Frage, wie kommen die unterschiedlichen Angaben zu Stande bzw. welcher technischer Grund steckt dahinter?
Ich beschäftige mich aktuell mit der ganzen Aufhängungsthematik etwas genauer weil ich eventuell im Frühjahr die ganzen Lager austauschen will. Manche dürften noch die ersten von 1975 sein.
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18 Antworten
Weil dazwischen ein Gummi ist und die Mutter nachgezogen wid
Kannst Du ein Beispiel-Foto vom WHB einstellen?
Kann ich heute Abend machen, wäre wohl sinnvoller.
Wie heute Vormittag angesprochen anbei die Bilder aus dem WHB.
Hoffe jetzt versteht ihr eher was ich gemeint habe mit den unterschiedlichen Drehmomentsangaben.
Eine Schraube wird an diesem Teil ab 95 - 120 LB-FT auf Drehmoment gezogen.
Eine Mutter wird an diesem Teil ab 85 - 105 LB-FT auf Drehmoment gezogen.
Dann nehme für beide (Schraube + Mutter) 100 LB-FT, dann stimmt die Sache. Ich hätte an diesen Teilen keinen Drehmomentschlüssel gebraucht. Einfach mit der Hand auf Fest gestellt. Ich vertraue meiner rechten Hand
Eine US-Mutter ist halt etwas schwächer in der Aufnahme von Drehmoment.
Also ist es dann so wie ich gedacht habe, je nachdem wo ich besser zum festschrauben ran komme das Drehmoment muss ich dann nehmen?
Nur wie du schon schreibst, nehme ich in dem Fall vorne die 100 LB FT bin ich auf beiden Seiten im Soll.
Wie schon geschrieben, mich hat es nur gewundert.
Zitat:
Also ist es dann so wie ich gedacht habe, je nachdem wo ich besser zum festschrauben ran komme das Drehmoment muss ich dann nehmen?
Du kannst das Drehmoment nehmen, mußt du aber nicht. Nehme einen Wert den sowohl die Schraube als auch die Mutter abdeckt.
Ich hätte keinen Drehmomentschlüssel dafür genommen. Einfach mit etwas schmackes angezogen. That´s it !
Noch hab ich ja nicht angefangen. Wollte mich aber schon im Vorfeld informieren, bevor mittendrin Fragen aufkommen.
Ich hab es mir mittlerweile angewöhnt, sofern irgendwo angegeben, auch dann das vorgegebene Drehmoment zu verwenden.
Früher hab ich auch nach "Gefühl" gearbeitet bzw. bei kleinen und eher unspektakulären Sachen mach ich das auch immer noch.
Ich denke, der Unterschied rührt aus dem Umstand, dass zum Drehen der Schraube zusätzliche Reibung überwunden werden muss.
z.B. wenn die durch Gummi durchgeführt wird, wie Nitro1959 gleich am Anfang geschrieben hat.
Wenn ich die Werte auf Deinen Bildern hernehmen, dann hat stets die Schraube ein höheres Drehmoment als die Mutter.
Grundsätzlich: Schraubenverbindungen sind kraftschlüssige Verbindungen, sie verlassen sich auf die Reibung in den berührenden Gewindegängen. Wenn jemand ein(en) Drehmoment(bereich) angibt, ist es immer eine gute Idee, diesen auch einzuhalten.
Tut mir leid, aber Aussagen wie "ich vertraue meiner rechten Hand" oder "mit etwas schmackes angezogen" kann ich nicht viel abgewinnen.
Zitat:
Tut mir leid, aber Aussagen wie "ich vertraue meiner rechten Hand" oder "mit etwas schmackes angezogen" kann ich nicht viel abgewinnen.
Ich ziehe nur Pleuel, Hauptlager und die Zylinderkopfschrauben mit einem Drehmomentschlüssel an. Alle anderen Schrauben und Muttern nur per Hand. Du sieht doch schon, daß die Angaben von 95 bis 120 lbft. gehen. Das sind sehr variable Angaben über die Anzugskraft einer Schraube. Das ist genauso ungenau wie die Kraft meiner rechten Hand. Man kann es halt auch übertreiben. Vielleicht gehörst du ja auch zu den Rosinen und Erbsenzählern, die auch die Radventilkappen mit Drehmoment anziehen. Muß ja schließlich alles seine Ordnung haben.
@Malcom-zodiac
Nein, als Erbsenzähler würde ich mich nicht bezeichnen.
Nur soviel:
Ich habe bereits kritische Schraubenverbindungen nach VDI2230 ausgelegt; ich weiß wie schmal der Grat ist zwischen Schraube löst sich selbstständig und Schraube versagt aufgrund zu starken Spannungen.
Ich habe im Beruf zu viele Schäden bearbeiten müssen, die entstanden sind, weil sich Schraubverbindungen ohne zutun gelöst haben oder Schrauben abgerissen sind weil zu fest gezogen.
Ein PKW-Fahrwerk wird nicht nur statisch stark belastet sondern auch durch Stöße und Vibrationen - ich würde da nichts riskieren wollen.
Am Ende ist es natürlich die Verantwortung jedes Einzelnen selbst, wie er mit dem Thema umgeht.
Dann haben aber die Schrauben eine feste Drehmomentangabe, von denen man nicht abweichen sollte, wie z.Bsp eine Zylinderkopfschraube. Aber hier kann man die Schrauben von 95 - 120 LBFT. frei anziehen. Das kann meine geschulte Hand von 35 Jahre schrauben auch. Ich halte jede Wette, daß meine Hand immer den Wert zwischen 95 - 120 LBFT schafft.
Zitat:
Ich halte jede Wette, daß meine Hand immer den Wert zwischen 95 - 120 LBFT schafft.
Das kann und will ich nicht beurteilen.
Selbst wenn Du das kannst (was ich anzweifle), so halte ich es dennoch nicht für richtig, diese Vorgehensweise als allgemeingültigen Ratschlag in ein Forum zu scheiben.
Das hängt doch von der Serie ab - ob H, X, oder A,B,C,E - steht dich auf dem ersten Bild - und ist deshalb kein Wunschkonzert.
Gruß Didi