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Frage zur Tieferlegung von Cayman S
Hallo habe seit einer Woche nun meinen Cayman S und habe nun noch ein paar H&R Federn gekauft.
Diese Federn werden von Porsche empfohlen und sind ca. 30mm tiefer wie Serie.
Heute war ich bei einem Ortsansässigen Tuner bei uns und fragte mal nach was der Einbau so kostet,er sagte das Porsche vorschreibt das sämtliche Schrauben die gelöst werden durch neue ersetzt werden müssen.
Der Schraubesatz kostet 149€ und der Einbau noch mal 800€,er sagte bei Porsche würde es ca. 1350€ kosten.
Kann das wirklich sein das der Federneinbau so teuer ist?
Ich weiß wer Porsche fährt sollte auch dafür das Geld haben,aber mir geht es da eher um den Aufwand der da so viel kosten soll und den kann ich so nicht nachvollziehen.
Auch mein BMW war tiefer und das kostete nur ein Bruchteil und die Arbeit wurde auch gut gemacht von meinem BMW Haus.
Ist Porsche von der Arbeitsleistung so etwas besonderes und hat einer von euch auch schon so viel für den Federeinbau gezahlt?
Anbei mal ein Pic von meinem tollen Schnappi.
Gruß mclaren
Beste Antwort im Thema
Hallo
im Fahrwerk sind einige Schrauben die eine microverkapselte Schraubensicherung haben und bei denen ist nur im Neuzustand das Anzugsdrehmoment genau einzuhalten.
Weiterhin sind viele Schrauben mit Dacromet Rostschutz überzogen das nur beim Erstanzug des Neuteils eine zuverlässige Drehmomentauslösung erlaubt.
In der Praxis wird gerne die gebrauchte microgekappselte Schraube durch flüssiges Loctite "aufgefrischt" und man zieht dann mit etwas Sicherheitsreserve an und nach der Probefahrt prüft man das Drehmoment an der oberen Grenze nochmal nach. Dieser zusätzliche Zeitaufwand rechnet sich nicht für einen Werkstattstundensatz der Porsche Zentren ( ~100€ Stunde ) und dann hat man noch das Restrisko das die Schraube zu fest oder zu locker ist. Gerade bei Aluminum-Achsteilen ist zuviel Drehmoment unter umständen schön für die Schraube aber eine Ausfallursache für das gesamte Bauteil.
Hier muss man unterteilen in Rennsportfahrzeuge die regelmässig beschraubt werden und dabei wird regelmässig auch der Zustand der Teile geprüft und je nach Budget des Rennteams werden die Teile vor jedem Renneinsatz durch geprüfte Neu- oder Gebraucht-Teile erneuert. Und der typische Rennfahrer weiss genau wo die Limits sind und weiss auch was er will und was technisch nicht möglich ist.
Wenn man auf der Rennstrecke wegen einer Schraube ausfällt gibt es viel Kleinholz und als Folage wird das Rennteam das Thema Schraube sorgfältiger beobachten und eher auf Nummer sicher gehen.
An Kundenfahrzeuge bei denen man unter umständen das Auto nie wieder sieht und nachkontrollieren kann bzw sieht man es im Wartungsintervall und 40000 km können bei einer defekten Schraubverbindung viel zu lange dauern um das rechtzeitig mitzubekommen. (Abgesehen davon das nicht jede Werkstatt den Festsitz der Teile prüft oder einen Haarriss im Ansatz erkennt) muss man andere Masstäbe ansetzen.
Diesbezüglich muss der Monteur den Kunden darüber aufklären wenn er um den Kunden "Geld" zu sparen die alten Schrauben wiederverwendet und dem Kunden sollte man darüber aufklären das er damit ein geringes Riskio eingeht bzw seine Gesundheit in die Hände des hoffentlich sorgfältigen Mechanikers legt.
Porsche baut Flugzeuge für die Strasse (Tiefflieger) und kein Mensch würde in einen Flieger steigen wenn man weiss die Airline baut das billigste Material ein und verwendet die alten Schrauben wieder weil die ja bisher nicht gebrochen sind und der Mechaniker einen Röntgenblick hat oder durch drüberschlecken die Reststandzeit des Teils ermittelt weil eine Röntgen oder Flux Untersuchung zu teuer ist und vom Kunden nicht bezahlt wird. ( Womit wir bei den typischen Automechaniker wären die auf Flarate arbeiten und nur Kohle verdienen wenn die 30-50% schneller sind als die Werkszeitvorgabe )
Bei Schnellwechselketten, wo man alles per Schlagschrauber durchzieht und auf maximalen Durchsatz fixiert ist, sind die Preise zwar unschlagbar aber die Monteuere behandelen den Porsche im Prinzip nach 08/15 wie jedes andere Auto und "Schraube ist Schraube" und "Achse ist Achse" und "das Hält sind ja ganz dicke Kapenzmänner" ist genau der Standardspruch von Pfuschern die in Akkordzeiten die Fahrwerke tiefer knallen und bei "Problemen" dann nicht weiter wissen oder dem Kunden erzählen das wäre der Normalzustand.
Bei derartigen Ketten bemerken die Mechniker nicht mal das man Schrauben rausdreht die für den Einmaleinsatz an einem arbeitsrationalisierten Band optimiert sind. Die haben auch noch nie den Original Werkstattleitfaden gesehen oder eine Informationsschrift des Herstellers und die wissen es deswegen nicht nur, sondern die sind ganz froh "Ahnungslos" zu bleiben weil sonst alles komplizierter wird und eben nicht nach 08/15 wie bei den üblichen Autos geht. (SPRICH WAS DIE NICHT WISSEN MACHT DIE AUCH NICHT HEISS)
Hier sollte sich der Kunde erst mal überlegen ob das Billigste Angebot das "Beste" ist und die Konkurenz nur deswegen teuerer weil die halt noch mehr Rendite für die selbe Kohle rausschlagen wollen.
Jeder sollte sich mal überlegen wie er selbst arbeiten würde wenn der Kunde eh alles besser weiss und nach typischer "Geiz ist Geil" den Preis gedeckelt haben will. Deratige Kunden macht man ein paar mal mit aber sobald wegen der Kosteneinsparung erzwungene Problem auftauchen hat der selbe Kunde plötzlich den teuersten Gutachter samt Rechtsanwalt "entdeckt" (dank Advocard) und will ein nagelneues Auto weil man sein altes inzwischen verpfuscht hat. Und der wird vor Gericht gewinnen weil man als Fachmann wider besseren Wissen sich nicht an die Werksauflagen gehalten hat und das Argument das man dies auf Wunsch des Kunden aus Ersparnissgrüden gemacht hat wird vor Gericht meist nicht zu gunsten bewertet auch wenn der Kunde dies in einem schriftlchen Aufsatz anerkannt hat.
Insofern ist das Preisangebot bei einer Anfrage der beste Weg sich die Geiz ist Geil Schwätzer vom Hals zu halten und nachts nicht zum schlafen zu kommen weil man anstatt Schäfchen vermurkste Schrauben durchzählt und jedes mal betet das alle Kunden damit Heil ankommen werden.
Wenn ich eine Stammkunden habe, und mit dem klar komme, kann ich durchaus auch ein Risiko eingehen oder Kompromisse vorschlagen weil ich den Kunden abschätzen kann ( dessen Fahrstil und Nutzungsquerschnitt ) und der Kunde einfach über die Hintergründe aufgeklärt wird und dann entscheiden kann ob er es gleich Richtig oder 3x halb gemacht haben will.
Der Trick zu einem günstigen Federwechsel liegt darin das man die Federn mit einem Spezialspanngerät ohne grosse Achsdemontage am Fahrzeug erneuert. Der nächste Trick ist Routine und ein Ersatzteildepot ( hohe Lagerkosten ). Wenn ich jede Schraube einzeln bei Porsche holen muss und jedes mal zum Tresen gurken ist das unrentabel. Wenn ich aber zum Hersteller gehe und jeweils ein Packungseinheit abnehme dann leg ich zwar viel Kohle für 500er Packungen der Schrauben hin aber deutlich weniger als bei der Porsche Apotheke. Aber bis sich das auf Lager gelegte Materiel "rechnet" muss ich halt erst mal 50 Fahrwerke machen ( Wenn ich die Schrauben zu einem fairen Kurs und nicht zu Porsche Kursen abrechnen will und ich kann ja in die Rechnung nicht die Porsche Nummer reinschreiben weil es je keine Porsche Teile sind und man ja eine korrekte Rechnung haben will , spätenstens vor dem Kadi zahlt sich das aus)
Kommen wir mal zu den Fahrwerken da hat Porsche es sich ganz einfach gemacht:
Die Standardautos kommen mit einem eher Limousinenhaften Grundsetup das auch Dauerstrecken auf Kopfsteinpflaster oder auf den in den USA typischen Strassen ohne Probleme wegschluckt aber dafür halt etwas "weich" ist. Real ist das Fahrzeug nicht weich sondern "soft" abgestimmt und mit einem derartigen Fahrwerk viel schneller als die Konkurenzprodukte mit einem Sportfahrwerk. Das Problem ist das die Kundschaft nun mal ein "schnelles" Fahrwerk mit einem harten und tiefen Hoppelfahrwerk aus der Tunergilde für Limousinen verechseln ohne je mal die absoluten Grenzen des Fahrwerks auszuloten und in Form eines Messchriebs auf der Hausstrecke festhalten und dann später die absolute Zeit ( Das Endergebniss ) vergleichen. Das "harte" Fahrwerk fühlt sich halt härter (brutaler) an also "muss" es schneller sein.
Die nächtse Stufe ist das "S" Fahrwerk oder auch die Sportoption. Wer sich einen S bestellt will "Sport" ohne Rücksicht auf die Alltagstauglichkeit und bekommt meist 15mm Tieferlegung und ein Rallye Setup das auf schlechten Wegen gerade noch funktioniert und auch im Grenzbereich noch gut kontrollierbar ist.
Die nächste Stufe sind die RS Fahrwerke die für Rallye fast nicht mehr zu gebrauchen sind aber dafür auf der Rundstrecke optimal arbeiten. RS Fahrwerke sind um 30mm tiefer und haben eigenständige Federbeine um die Höhendifferenz auszugleichen. Zudem haben RS für Rennsportanwendungen optimiert Achsen bei dennen man auch viel schneller die Federn wechseln kann und man nimmt "Standardfedern" weil man damit sich bei jedem Federhersteller selber Federn nach Wunsch kaufen oder wickeln lassen kann.
Das normale Porsche Fahrwerk hat progresive Konsuwickelfedern die in Kleinserie nur sehr teuer wickelbar sind und man kann nicht 2 halbe Federn "stacken" und damit die Progressionskennline varieren.
Bei Rennsportfahwerken geht es am Ende nur darum die optimalste Einstellung für die beste Rundenzeit des am lenker drehenden Fahrers rauszufinden und für jeden faher gibt es auf jeder Strecke ein optimal passendes Setup da sich von denen anderer Fahrer deutlich unterscheiden kann.
Wie das fahwerk bei Otto Normalfaher auf einer normalen Strasse funktioniert ist Scheixegal und das 90%der Normalfarher damit langsamer unterwegs sein werden als mit dem Standardfahrwerk und die meisten mangels Routine, Talent oder Reflexe schon in der ersten Kurve abfliegen ist auch ungeschminkte Wahrheit obwohl sich jeder für einen verkappten Schuhmacher hält sobald er in ein "Sportgerät" einsteigt ist die Realität das ein Sportwagen keinen Senna/Schuhmacher macht und der Senna/Schuhmacher selbst mit einer Ente schneller ist als viele Sportwagenfahrer in einem Hoppelbock-getunten Auto unterwegs ist.
Die im Zubehör erhältlichen Tieferlegungsfedern sind nur zum Tierferlegen gedacht aber keine echte Verbesserung des Fahrverhaltens es geht bei den Teilen ja nur darum möglicht billig das Auto auf RS Niveau abzusenken aber nicht das optimale Handling zu erzielen. Natürlich verkaufen die Hersteller die Teile als "Verbesserung" weil sonst kein technisch denkender Mensch sich die Dinger kaufen würde.
Markenhersteller wie H&R, Eibach, K&W oder Fintec werden die Federn im Versuch erprobt haben und das beste mögliche Ergebniss trotz Tieferlegung rausgeholen und Porsche ist jahrelanger Partner mit H&R und Bilstein und hat die "Tieferlegungsfedern" schon im Versuch ausgetüfftelt und sorgt dafür das keine Böcke geschossen werden aber real verkauft Porsche ja selbst ein teueres Sportfahwerk ab Werk und würde sich ja ins Knie schiessen wenn am Ende nur das selbe Ergebniss wie mit den Teiferlegungsfedern rauskommt.
Die Crux ist das nur wenige Kunden einen direkten vergleich haben und das überhaupt nur wenige Kunden einen direkten Vergleich am Limit der Fahrwerke rausfahren können und dabei auch noch die Unterschiede im
Handling erfassen oder in Rundenzeiten ausdrücken können.
Und für einen bestimmten Kundenkreis ist es ja durchaus legitim sich ein schlechtes Fahrwerk drunter zu knalllen weil man damit immer noch sauschnell ist und trotzdem die Optik eines "Renngerätes" hat das den Spoiler über den Boden schrammt. Mit der gesparten Kohle wird halt was anderes gekauft wie Spoiler, Breitreifen oder halt eine Rolex.
Aber es gibt einen Kundenkreis der sich den Standardporsche kauft und damit ganz zufrieden ist und bei Clubsportwochendene auf den engen Rennstrecken sich diebisch einen ablachen das man mit dem Basisgerät schneller ist als die Herren in der GT oder Megatuningklasse weil die halt nicht nur wissen wie man schnell fährt sondern auch warum man schneller ist. ( Bei Porsche hat man mal eine eigene Clubsportklasse für Porsche 356Speedster und 914 eingerichtet damit die alten Böcke nicht ständig die 911er Zeiten am vorderen Ende mit aufmischten.
Letztendlich sind Porsche Smarte Autos für Smarte Driver und durch Tuning wird der Porsche selten smarter nur halt noch schneller.
Grüsse von einem Gusseisernen
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18 Antworten
Hi,
abgesehen davon das ich so etwas nicht machen würde ( nur Federn ) bin ich der Meinung das ist extreme zu Teuer !!!!!
Bei mir wurde ein Bilstein B16 PSS10 eingebaut mit Spur und Sturz sowie Axlast Vermessung.
Danach wurden Fahrversuche gemacht und die höhe noch 2 mal verstellt. Sowie eine Verstellung der härte Stabis hinten und der Dämpfer.
Alles in allem war das Auto 5 Tage weg. Jetzt läuft er besser ( viel besser wie Original ).
Da lagen wir bei 650 Euro. Bei meinem 650Ci habe ich auch mal H&R Federn einbauen lassen 150 Euro. Von wo kommst Du?
Also bei mir in der nähe ist diese Werkstadt die viele Porsche betreut die häufig auf der NS unterwegs sind.
Mein Auto hat noch nie jemand anders gefahren ausser er und ich. 100 % vertrauen in ihre Arbeit.
Ich bin der Meinung, es wird nur ausgenutzt das Dein Auto neu ist und unter dem Motto der bezahlt schon.
Übrigens Herzlichen Glückwunsch!!!!!
Hallo,
sry, aber irgendwie kann Ich es einfach nicht nachvollziehen, warum man an einem Porsche Fahrwerk "rummpfuschen" bzw. etwas ändern möchte ?
Abgesehen davon wirkt der Preis auf den ersten Blick wirklich ziemlig hoch...
Mfg Patriot_Benz
Zitat:
Original geschrieben von Patriot_Benz
Hallo,
sry, aber irgendwie kann Ich es einfach nicht nachvollziehen, warum man an einem Porsche Fahrwerk "rummpfuschen" bzw. etwas ändern möchte ?
Man nennnt das "verschlimmbessern" .
Da ist noch nie was Vernünftiges bei rausgekommen, aber es befriedigt den männlichen Spieltrieb.
Porsche stimmt die Autos ab für den Nürburgring, die weltweit anspruchvollste Strecke.
Porsche hat dafür Fahrversuchsingenieure die nix anderes machen.
Woher soll der Meisterbetrieb im Schwarzwald die Zusammenhänge wissen?Ansonsten benötigt jede Rennstrecke wieder ein völlig anderes Set-up.
Würde bei mir jemand einfach am Fahrwerk rumbasteln, gäb's aber was hinter die Löffel.
Man fährt auch nur wenige freigegebene Reifen (N- Spez) diese benötigen zB steifere Flanken , Felgen in der richtigen Dimension sonst beschädigt man Radlager und Aufhängung durch die falschen Hebelkräfte und und und.
Basteln sollt man an einem rostigen Fiesta, dann ab auf den Hänger und aufm Verkehrsübungsplatz erstmal probieren.
Gruß
Rolf
Also, das ist bedingt richtig.
Cargraphic hat den schnellsten RSC, Walter Röhrl hat die Abstimmung gemacht.
Es kommt immer darauf an ob man ein bisschen Spielen will, oder richtig Geld in die Sache steckt.
Man darf das nicht immer über einen Kamm scheren!
Danke für eure Antworten und die Empfehlung für die H&R i.V. mit den Seriendämpfern kommt von einem Mechaniker aus dem PZ.
Habe sogar im Netz einen Report von einem Test gefunden der auch die H&R Federn emphiehlt.
Aber seis drum ich werde mich auf jeden Fall erst mal umhören wie die Preise anderstwo sind.
Wenn einer von euch eine gute Werkstatt kenn die angemessene Preis macht dann immer her damit,ich komme aus dem Raum Rastatt-Karlsruhe.
Gruß mclaren
Na dann, ab nach Landau, sind 36,5 km und da bekommst Du was Du brauchst.
Infos auch unter Cargraphic.de
Glaube sogar das sie die H&R im Programm haben.
Auf jeden Fall sind das Porsche Profis.
Hallo
im Fahrwerk sind einige Schrauben die eine microverkapselte Schraubensicherung haben und bei denen ist nur im Neuzustand das Anzugsdrehmoment genau einzuhalten.
Weiterhin sind viele Schrauben mit Dacromet Rostschutz überzogen das nur beim Erstanzug des Neuteils eine zuverlässige Drehmomentauslösung erlaubt.
In der Praxis wird gerne die gebrauchte microgekappselte Schraube durch flüssiges Loctite "aufgefrischt" und man zieht dann mit etwas Sicherheitsreserve an und nach der Probefahrt prüft man das Drehmoment an der oberen Grenze nochmal nach. Dieser zusätzliche Zeitaufwand rechnet sich nicht für einen Werkstattstundensatz der Porsche Zentren ( ~100€ Stunde ) und dann hat man noch das Restrisko das die Schraube zu fest oder zu locker ist. Gerade bei Aluminum-Achsteilen ist zuviel Drehmoment unter umständen schön für die Schraube aber eine Ausfallursache für das gesamte Bauteil.
Hier muss man unterteilen in Rennsportfahrzeuge die regelmässig beschraubt werden und dabei wird regelmässig auch der Zustand der Teile geprüft und je nach Budget des Rennteams werden die Teile vor jedem Renneinsatz durch geprüfte Neu- oder Gebraucht-Teile erneuert. Und der typische Rennfahrer weiss genau wo die Limits sind und weiss auch was er will und was technisch nicht möglich ist.
Wenn man auf der Rennstrecke wegen einer Schraube ausfällt gibt es viel Kleinholz und als Folage wird das Rennteam das Thema Schraube sorgfältiger beobachten und eher auf Nummer sicher gehen.
An Kundenfahrzeuge bei denen man unter umständen das Auto nie wieder sieht und nachkontrollieren kann bzw sieht man es im Wartungsintervall und 40000 km können bei einer defekten Schraubverbindung viel zu lange dauern um das rechtzeitig mitzubekommen. (Abgesehen davon das nicht jede Werkstatt den Festsitz der Teile prüft oder einen Haarriss im Ansatz erkennt) muss man andere Masstäbe ansetzen.
Diesbezüglich muss der Monteur den Kunden darüber aufklären wenn er um den Kunden "Geld" zu sparen die alten Schrauben wiederverwendet und dem Kunden sollte man darüber aufklären das er damit ein geringes Riskio eingeht bzw seine Gesundheit in die Hände des hoffentlich sorgfältigen Mechanikers legt.
Porsche baut Flugzeuge für die Strasse (Tiefflieger) und kein Mensch würde in einen Flieger steigen wenn man weiss die Airline baut das billigste Material ein und verwendet die alten Schrauben wieder weil die ja bisher nicht gebrochen sind und der Mechaniker einen Röntgenblick hat oder durch drüberschlecken die Reststandzeit des Teils ermittelt weil eine Röntgen oder Flux Untersuchung zu teuer ist und vom Kunden nicht bezahlt wird. ( Womit wir bei den typischen Automechaniker wären die auf Flarate arbeiten und nur Kohle verdienen wenn die 30-50% schneller sind als die Werkszeitvorgabe )
Bei Schnellwechselketten, wo man alles per Schlagschrauber durchzieht und auf maximalen Durchsatz fixiert ist, sind die Preise zwar unschlagbar aber die Monteuere behandelen den Porsche im Prinzip nach 08/15 wie jedes andere Auto und "Schraube ist Schraube" und "Achse ist Achse" und "das Hält sind ja ganz dicke Kapenzmänner" ist genau der Standardspruch von Pfuschern die in Akkordzeiten die Fahrwerke tiefer knallen und bei "Problemen" dann nicht weiter wissen oder dem Kunden erzählen das wäre der Normalzustand.
Bei derartigen Ketten bemerken die Mechniker nicht mal das man Schrauben rausdreht die für den Einmaleinsatz an einem arbeitsrationalisierten Band optimiert sind. Die haben auch noch nie den Original Werkstattleitfaden gesehen oder eine Informationsschrift des Herstellers und die wissen es deswegen nicht nur, sondern die sind ganz froh "Ahnungslos" zu bleiben weil sonst alles komplizierter wird und eben nicht nach 08/15 wie bei den üblichen Autos geht. (SPRICH WAS DIE NICHT WISSEN MACHT DIE AUCH NICHT HEISS)
Hier sollte sich der Kunde erst mal überlegen ob das Billigste Angebot das "Beste" ist und die Konkurenz nur deswegen teuerer weil die halt noch mehr Rendite für die selbe Kohle rausschlagen wollen.
Jeder sollte sich mal überlegen wie er selbst arbeiten würde wenn der Kunde eh alles besser weiss und nach typischer "Geiz ist Geil" den Preis gedeckelt haben will. Deratige Kunden macht man ein paar mal mit aber sobald wegen der Kosteneinsparung erzwungene Problem auftauchen hat der selbe Kunde plötzlich den teuersten Gutachter samt Rechtsanwalt "entdeckt" (dank Advocard) und will ein nagelneues Auto weil man sein altes inzwischen verpfuscht hat. Und der wird vor Gericht gewinnen weil man als Fachmann wider besseren Wissen sich nicht an die Werksauflagen gehalten hat und das Argument das man dies auf Wunsch des Kunden aus Ersparnissgrüden gemacht hat wird vor Gericht meist nicht zu gunsten bewertet auch wenn der Kunde dies in einem schriftlchen Aufsatz anerkannt hat.
Insofern ist das Preisangebot bei einer Anfrage der beste Weg sich die Geiz ist Geil Schwätzer vom Hals zu halten und nachts nicht zum schlafen zu kommen weil man anstatt Schäfchen vermurkste Schrauben durchzählt und jedes mal betet das alle Kunden damit Heil ankommen werden.
Wenn ich eine Stammkunden habe, und mit dem klar komme, kann ich durchaus auch ein Risiko eingehen oder Kompromisse vorschlagen weil ich den Kunden abschätzen kann ( dessen Fahrstil und Nutzungsquerschnitt ) und der Kunde einfach über die Hintergründe aufgeklärt wird und dann entscheiden kann ob er es gleich Richtig oder 3x halb gemacht haben will.
Der Trick zu einem günstigen Federwechsel liegt darin das man die Federn mit einem Spezialspanngerät ohne grosse Achsdemontage am Fahrzeug erneuert. Der nächste Trick ist Routine und ein Ersatzteildepot ( hohe Lagerkosten ). Wenn ich jede Schraube einzeln bei Porsche holen muss und jedes mal zum Tresen gurken ist das unrentabel. Wenn ich aber zum Hersteller gehe und jeweils ein Packungseinheit abnehme dann leg ich zwar viel Kohle für 500er Packungen der Schrauben hin aber deutlich weniger als bei der Porsche Apotheke. Aber bis sich das auf Lager gelegte Materiel "rechnet" muss ich halt erst mal 50 Fahrwerke machen ( Wenn ich die Schrauben zu einem fairen Kurs und nicht zu Porsche Kursen abrechnen will und ich kann ja in die Rechnung nicht die Porsche Nummer reinschreiben weil es je keine Porsche Teile sind und man ja eine korrekte Rechnung haben will , spätenstens vor dem Kadi zahlt sich das aus)
Kommen wir mal zu den Fahrwerken da hat Porsche es sich ganz einfach gemacht:
Die Standardautos kommen mit einem eher Limousinenhaften Grundsetup das auch Dauerstrecken auf Kopfsteinpflaster oder auf den in den USA typischen Strassen ohne Probleme wegschluckt aber dafür halt etwas "weich" ist. Real ist das Fahrzeug nicht weich sondern "soft" abgestimmt und mit einem derartigen Fahrwerk viel schneller als die Konkurenzprodukte mit einem Sportfahrwerk. Das Problem ist das die Kundschaft nun mal ein "schnelles" Fahrwerk mit einem harten und tiefen Hoppelfahrwerk aus der Tunergilde für Limousinen verechseln ohne je mal die absoluten Grenzen des Fahrwerks auszuloten und in Form eines Messchriebs auf der Hausstrecke festhalten und dann später die absolute Zeit ( Das Endergebniss ) vergleichen. Das "harte" Fahrwerk fühlt sich halt härter (brutaler) an also "muss" es schneller sein.
Die nächtse Stufe ist das "S" Fahrwerk oder auch die Sportoption. Wer sich einen S bestellt will "Sport" ohne Rücksicht auf die Alltagstauglichkeit und bekommt meist 15mm Tieferlegung und ein Rallye Setup das auf schlechten Wegen gerade noch funktioniert und auch im Grenzbereich noch gut kontrollierbar ist.
Die nächste Stufe sind die RS Fahrwerke die für Rallye fast nicht mehr zu gebrauchen sind aber dafür auf der Rundstrecke optimal arbeiten. RS Fahrwerke sind um 30mm tiefer und haben eigenständige Federbeine um die Höhendifferenz auszugleichen. Zudem haben RS für Rennsportanwendungen optimiert Achsen bei dennen man auch viel schneller die Federn wechseln kann und man nimmt "Standardfedern" weil man damit sich bei jedem Federhersteller selber Federn nach Wunsch kaufen oder wickeln lassen kann.
Das normale Porsche Fahrwerk hat progresive Konsuwickelfedern die in Kleinserie nur sehr teuer wickelbar sind und man kann nicht 2 halbe Federn "stacken" und damit die Progressionskennline varieren.
Bei Rennsportfahwerken geht es am Ende nur darum die optimalste Einstellung für die beste Rundenzeit des am lenker drehenden Fahrers rauszufinden und für jeden faher gibt es auf jeder Strecke ein optimal passendes Setup da sich von denen anderer Fahrer deutlich unterscheiden kann.
Wie das fahwerk bei Otto Normalfaher auf einer normalen Strasse funktioniert ist Scheixegal und das 90%der Normalfarher damit langsamer unterwegs sein werden als mit dem Standardfahrwerk und die meisten mangels Routine, Talent oder Reflexe schon in der ersten Kurve abfliegen ist auch ungeschminkte Wahrheit obwohl sich jeder für einen verkappten Schuhmacher hält sobald er in ein "Sportgerät" einsteigt ist die Realität das ein Sportwagen keinen Senna/Schuhmacher macht und der Senna/Schuhmacher selbst mit einer Ente schneller ist als viele Sportwagenfahrer in einem Hoppelbock-getunten Auto unterwegs ist.
Die im Zubehör erhältlichen Tieferlegungsfedern sind nur zum Tierferlegen gedacht aber keine echte Verbesserung des Fahrverhaltens es geht bei den Teilen ja nur darum möglicht billig das Auto auf RS Niveau abzusenken aber nicht das optimale Handling zu erzielen. Natürlich verkaufen die Hersteller die Teile als "Verbesserung" weil sonst kein technisch denkender Mensch sich die Dinger kaufen würde.
Markenhersteller wie H&R, Eibach, K&W oder Fintec werden die Federn im Versuch erprobt haben und das beste mögliche Ergebniss trotz Tieferlegung rausgeholen und Porsche ist jahrelanger Partner mit H&R und Bilstein und hat die "Tieferlegungsfedern" schon im Versuch ausgetüfftelt und sorgt dafür das keine Böcke geschossen werden aber real verkauft Porsche ja selbst ein teueres Sportfahwerk ab Werk und würde sich ja ins Knie schiessen wenn am Ende nur das selbe Ergebniss wie mit den Teiferlegungsfedern rauskommt.
Die Crux ist das nur wenige Kunden einen direkten vergleich haben und das überhaupt nur wenige Kunden einen direkten Vergleich am Limit der Fahrwerke rausfahren können und dabei auch noch die Unterschiede im
Handling erfassen oder in Rundenzeiten ausdrücken können.
Und für einen bestimmten Kundenkreis ist es ja durchaus legitim sich ein schlechtes Fahrwerk drunter zu knalllen weil man damit immer noch sauschnell ist und trotzdem die Optik eines "Renngerätes" hat das den Spoiler über den Boden schrammt. Mit der gesparten Kohle wird halt was anderes gekauft wie Spoiler, Breitreifen oder halt eine Rolex.
Aber es gibt einen Kundenkreis der sich den Standardporsche kauft und damit ganz zufrieden ist und bei Clubsportwochendene auf den engen Rennstrecken sich diebisch einen ablachen das man mit dem Basisgerät schneller ist als die Herren in der GT oder Megatuningklasse weil die halt nicht nur wissen wie man schnell fährt sondern auch warum man schneller ist. ( Bei Porsche hat man mal eine eigene Clubsportklasse für Porsche 356Speedster und 914 eingerichtet damit die alten Böcke nicht ständig die 911er Zeiten am vorderen Ende mit aufmischten.
Letztendlich sind Porsche Smarte Autos für Smarte Driver und durch Tuning wird der Porsche selten smarter nur halt noch schneller.
Grüsse von einem Gusseisernen
Super Beitrag, IXXI! *Daumen hoch*
So habe nun ein aktzeptables Angebot von der Fa. King of Wheels vorliegen,die haben hier auch eine Gemballavertretung und haben jeden Tag mit Porsche zu tun.
Das mit den speziellen Schrauben wußte ich und die Werkstatt auch und deshalb habe ich da auch das Gefühl dort gut aufgehoben zu sein.
Wenn alles erledigt ist werde ich mich noch mal melden und auch schreiben ob ich mit meinem Bauchgefühl richtig lag.
Die Fa. Cargarphic werde ich mir auch mal anschauen denn das sieht auch klasse aus was die so machen,danke noch für den Tip.
Gruß mclaren
Danke an IXXI was du so alles weißt,da ist ein Lexikon ja nichts dagegen.
BTW, das Fahrverhalten Deines Cayman wird sich durch den Verbau der H&R-Federn keinesfalls verschlechtern. Der Federnsatz ist recht ausgewogen - der Wagen kommt optisch deutlich stimmiger daher. Bei einer Laufleistung > 30tsd KM würde ich allerdings vom alleinigen Verbau von Federn absehen, da die bisherigen Federn/Dämper mit dieser LL schon sehr aufeinander 'eingeschliffen' sind.
Ich denke, Du rüstest aus optischen Gründen um? Für die NOS würde ich nämlich ein Komplettfahrwerk (PSS9/PSS10) verbauen (lassen).
Zitat:
Original geschrieben von pekka
BTW, das Fahrverhalten Deines Cayman wird sich durch den Verbau der H&R-Federn keinesfalls verschlechtern. Der Federnsatz ist recht ausgewogen - der Wagen kommt optisch deutlich stimmiger daher. Bei einer Laufleistung > 30tsd KM würde ich allerdings vom alleinigen Verbau von Federn absehen, da die bisherigen Federn/Dämper mit dieser LL schon sehr aufeinander 'eingeschliffen' sind.
Ich denke, Du rüstest aus optischen Gründen um? Für die NOS würde ich nämlich ein Komplettfahrwerk (PSS9/PSS10) verbauen (lassen).
Ich gebe es zu ,zu 80% rüste ich aus optischen Gründen um.
Bin eher der flotte Cruiser und gehe nicht auf die Rennstrecke.
Gruß mclaren
Ähm, darf ich den Thread kurz hi-jacken ?...
@IXXI:
Zunächst Danke für diese für mich als Laien erneut technisch sehr interessanten Ausführungen.
Meine Frage in Sachen Fahrwerksänderung und H&R, die hoffentlich auch für Andere hier von Interesse ist:
Weshalb verfällt die Porsche-Garantie, wenn mir ein Porsche-Zentrum (!) einen anderen Satz Stabis (3-stufige von H&R) einbauen will um das Wanken meines Turbos bei hohen (BAB-)Kurvengeschwindigkeiten zu mindern ?
Führen diese Stabis zu einer Mehrbelastung aller Fahrwerkskomponenten & somit möglichen Garantiefällen, oder ist das seitens Porsche nur ein Beharren auf "Rein aus Prinzip: Keine baulichen Veränderungen" ?!?
Der Nutzen der H&R-Stabis in dieser Hinsicht ist übrigens belegt und wird mir - rein privat & ohne Geschäftsinteresse - auch von den Alz..-Brothers bestätigt...
Gruss
Tja Fakt ist das wenn die Porsche Garantie besteht kein Porsche Fremdteil an das Auto darf sonst erlischt die Garantie.
Nach einem Gespräch mit einem Verkäufer in einem PZ kann sogar ein Carbonaußenspiegel die Garantie aufs Getriebe oder Motor zum erlöschen bringen,obwohl da auch kein Sinn dahinter steht.
Er sagte wörtlich "ein Porsche ist ab Werk perfekt und jedes Fremdteil verschlechtert die Qualität vom Porsche"
Na ja desahlb habe ich auch " nur" eine normale Gebraucht Cargarantie da kann ich Fremdteile verwenden und auch jedes Jahr wieder erneuern,nur muß ich ab einer bestimmten Km Zahl Prozentual aufzahlen.
Kostet pro Jahr aber nur um die 500€, bis 10 Jahre oder 200000Km.
Gruß mclaren
Hi Webraider,
also ich habe die Stabis auch drin, unter anderem.
Ist mit Sicherheit kein Fehler.
Wegen der Garantie mache ich mir keine Sorgen, sollte etwas kaputt gehen dann war´s nix wert.
Ich bin nicht so der Versicherungsfreund. Aber das muss jeder selber wissen.