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Fragen zu Fahrverhalten / Fahreigenschaften Golf VI TDI
Hallo Leute!
Wie man meinem Profil entnehmen kann, fahre ich (seit kurzem aus beruflichen Gründen) einen 6er Golf TDI. Da ich absoluter Laie im Bereich Auto und Motor bin und von jeher nur Benziner gefahren bin und insgesamt drei Fragen bezüglich meines Wagens habe, denke ich, dass ich hier ganz richtig bin
1. Letztens war ich gezwungen, stark bremsen zu müssen. Da es aber trotzdem ein kontrollierter Vorgang war, habe ich währenddessen in den ersten Gang geschaltet. Seltsamerweise spürte ich im Schalthebel zwei kurze "Stöße", so, als ob ich nicht richtig ausgekuppelt hätte. Ich bin mir allerdings sicher, dass ich die Kupplung voll durchgedrückt hatte. Woran kann das liegen?
2. Hin und wieder passiert es mir (besonders in Steigungen), dass ich zu früh hoch schalte, dabei leicht unter 1000 Umdrehungen falle und der Wagen natürlich nur sehr langsam weiter fährt, bis er dann wieder (mühsam) etwa 1500 Umdrehungen erreicht hat. Gefühlt würde ich behaupten, dass dies nicht sehr Motor-schonend ist. Da die Gangempfehlung jedoch keinen anderen Gang empfiehlt, würde es mich einfach interessieren, ob ich in Zukunft darauf mehr achten sollte zu früh hoch zu schalten?
3. Die letzte Frage mag vielleicht ein wenig seltsam erscheinen, aber es würde mich interessieren, wie hoch ihr die Gänge beim Anfahren im Berg zieht. Das, was ich vom Benziner her gewöhnt bin, klingt ganz grausam beim Diesel, dennoch habe ich den Eindruck, nicht richtig vom Fleck zu kommen.
So, dann erst einmal vielen Dank für eure Antworten und sollte der ein oder andere Experte meine Fragen etwas seltsam empfinden... wie gesagt, ich bin Laie
Beste Grüße Christian
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22 Antworten
Hallo Christian.123,
seit ca. drei Monaten fahre ich ebenfalls den TDI mit der 2,0 Liter Maschine und 140 PS. Ich bin zwar auch kein Experte, möchte aber dennoch auf Deine Fragen antworten.
Zu 1: Normalerweise schalte ich während der Fahrt nie in den ersten Gang, sondern maximal in den zweiten. Man merkt auch deutlich, dass es einem Getrieb überhaupt nicht gefällt. Besonders beim TDI reicht der zweite Gang in dem von Dir beschriebene Fall selbst zum Anfahren aus, sofern der Wagen nicht völlig steht.
Zu 2: Die Gangempfehlung im Cockpit ist für zügiges Fahren schlichtweg ein Witz. Falls Du sofort den nächsthöheren Gang einlegst, wenn es Dir die Anzeige sagt, kannst Du zwar den Verbauch senken. Aber dafür darf man dann das Gaspedal auch nur streicheln und der berühmte "Hering bleibt auf dem Teller".
Zu 3: Ich schalte den TDI bei etwa 2500 U/min hoch, so dass ich wieder bei etwa 1500 U/min lande. Dann geht es auch passabel vorwärts und der Verbrauch bleibt akzeptabel (lt. Bordcomputer 5,8 L). Sollte es flotter sein müssen, dürfen auch einmal 3500 U/min vor dem Hochschalten sein. Dann macht der TDI auch Spaß und ist gemessen an anderen Dieseln nicht gerade eine Schnecke.
Mein alter BMW 330 Diesel mit 184 PS war jedenfalls bis 170 Km/h nicht fühlbar schneller, hat sich aber dabei zwei Liter mehr genehmigt.
Auf jeden Fall wünsche ich Dir noch viel Spaß mit Deinem Golf. Nach drei Golf IV TDI und dem o.g. BMW bin ich inzwischen vom Motorkonzept Turbodiesel überzeugt. Es gibt nur zwei Dinge, die mich am Diesel stören; zum einen der Geruch der Abgase und der Treckersound vom Motor. Aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben.
den ersten Gang und den Rückwärtsgang
legt man nur bei stehendem Fahrzeug ein,
das Getriebe leidet sonst erheblich.
Zu 1.: 1. Gang ist zum Anfahren da, sonst zu nix.
Zu 2.: Wenn man es übertreibt, bekommt man normalerweise von der Gangempfehlung schon den Hinweis runterzuschalten. Das hängt aber sehr stark von der Stellung des Gaspedals ab: wenn nicht voll durchgetreten, ist die Schaltempfehlung da relativ tolerant. Was die Schaltempfehlung nie tut: Dir das Runterschalten empfehlen, weil es "ihr" nicht schnell genug voran geht; auf die Idee mußt Du schon selbst kommen.
Zu 3.: Hängt sehr stark von den individuellen Ansprüchen an die Beschleunigung ab. Mehr als 3.500 U/min machen aber in den allerseltensten Fällen Sinn. Sinn macht, das Gaspedal beim Beschleunigen immer mehr oder weniger ganz durchzutreten; wann Du schalten mußt, um den gewünschten Durchzug zu bekommen, wirst Du bald selbst raus haben.
Hi!
Erst einmal vielen Dank für eure Antworten!
Zitat:
den ersten Gang und den Rückwärtsgang
legt man nur bei stehendem Fahrzeug ein,
das Getriebe leidet sonst erheblich.
Das hätte ich jetzt eigentlich auch vermutet. Ich habe allerdings in den ersten Gang geschaltet, weil ich wusste, dass ich komplett zum Stehen kommen werde. Nur, ist es nicht eigentlich "egal" (im Sinne der Getriebe-Freundlichkeit) in welchen Gang ich schalte, solange die Kupplung voll durchgedrückt ist?
Beste Grüße,
Christian
Zitat:
Original geschrieben von christian.321
Nur, ist es nicht eigentlich "egal" (im Sinne der Getriebe-Freundlichkeit) in welchen Gang ich schalte, solange die Kupplung voll durchgedrückt ist?
Denk an die Synchronisation im Getriebe! Je weiter die tatsächliche Motordrehzahl von der Drehzahl, auf die das Getriebe synchronisieren muß, entfernt ist, desto schwerer geht der Gang rein und desto schlechter ist's für die Mechanik.
Wenn es doch mal sein muß, kann man mit etwas Zwischengas nachhelfen; dann geht der Gang auch mit deutlich weniger Kraft rein.
Ah, okay! Das wäre auf jeden Fall mal eine Erklärung und ist gut zu wissen... werde es in Zukunft berücksichtigen Danke!
Gruß Christian
Normalerweise ist der Erste Gang ab einer bestimmten Gewindigkeit "gesperrt".
Fährst du z.B. auf einer Autobahn, trittst die Kupplung, bekommst du den ersten nicht rein.
Bei deiner Bremsung hat er erst geblockt, weil noch zu schnell und als die schwelle kam, ist er dann "Reingerutscht".
Ist eigentlich ganz normales Verhalten.
Zitat:
Original geschrieben von oely001
Wenn es doch mal sein muß, kann man mit etwas Zwischengas nachhelfen; dann geht der Gang auch mit deutlich weniger Kraft rein.
Wer kann denn heute noch geübt Zwischengas geben?
Welche Abläufe damit ursprünglich verbunden waren, weiß heutzutage kaum ein junger Autofahrer. Muss er ja auch nicht, der Vollsynchronisierung der Schaltgetriebe sei's gedankt.
Zitat:
Original geschrieben von christian.321
1. Letztens war ich gezwungen, stark bremsen zu müssen. Da es aber trotzdem ein kontrollierter Vorgang war, habe ich währenddessen in den ersten Gang geschaltet. Seltsamerweise spürte ich im Schalthebel zwei kurze "Stöße", so, als ob ich nicht richtig ausgekuppelt hätte. Ich bin mir allerdings sicher, dass ich die Kupplung voll durchgedrückt hatte. Woran kann das liegen?
Wurde schon vollumfänglich erklärt. Wenn der 1. sein MUSS (z.B. in steilen Spitzkehren in den Alpen mit Radfahrern mitten im Weg, ist mir schon passiert), dann mit Gefühl und kurzem Zwischengas, damit die Drehzahldifferenz nicht zu hoch ist. Dann flutscht das auch.
Zitat:
2. Hin und wieder passiert es mir (besonders in Steigungen), dass ich zu früh hoch schalte, dabei leicht unter 1000 Umdrehungen falle und der Wagen natürlich nur sehr langsam weiter fährt, bis er dann wieder (mühsam) etwa 1500 Umdrehungen erreicht hat. Gefühlt würde ich behaupten, dass dies nicht sehr Motor-schonend ist. Da die Gangempfehlung jedoch keinen anderen Gang empfiehlt, würde es mich einfach interessieren, ob ich in Zukunft darauf mehr achten sollte zu früh hoch zu schalten?
Vergiss die Schaltanzeige, das ist Quälerei. Übrigens wird der Motor knapp unter 1.000/min aus Sicherheitsgründen abgestellt, das kann (Servolenkung !) zu unangenehmen Schreck-Momenten führen. Bei diesen Drehzahlen kann der Öldruck zusammen brechen, was den Lagern schadet.
Zitat:
3. Die letzte Frage mag vielleicht ein wenig seltsam erscheinen, aber es würde mich interessieren, wie hoch ihr die Gänge beim Anfahren im Berg zieht. Das, was ich vom Benziner her gewöhnt bin, klingt ganz grausam beim Diesel, dennoch habe ich den Eindruck, nicht richtig vom Fleck zu kommen.
Das kommt auf den Berg und die Leistung an ... Ich scheue bei warmem Motor aber durchaus nicht die Nenndrehzahl . Beim Einkuppeln gehe ich aber selten über ca. 1.200-1.300/min, falls Du das meintest.
Gruß
Roger
Zitat:
Original geschrieben von Rigero
Zitat:
Original geschrieben von oely001
Wenn es doch mal sein muß, kann man mit etwas Zwischengas nachhelfen; dann geht der Gang auch mit deutlich weniger Kraft rein.
Wer kann denn heute noch geübt Zwischengas geben? Welche Abläufe damit ursprünglich verbunden waren, weiß heutzutage kaum ein junger Autofahrer. Muss er ja auch nicht, der Vollsynchronisierung der Schaltgetriebe sei's gedankt.
Naja, auch eine Vollsynchronisierung hat eben ihre Grenzen. Normalerweise muß man in einen Gang, den man (wegen der Synchronisierung) kaum reinbekommt, auch nicht schalten. Beim ersten Gang kann das aber gelegentlich vorkommen; oder auf der Autobahn, wenn man in den Leerlauf schaltet (Gleiten) und dann wieder in den höchsten Gang einkuppelt. Wobei Zwischengas beim Golf alles andere als einfach ist, weil die Elektronik sehr viel mitregiert. Zur Belohnung ist es dafür ein sehr erbauendes Gefühl, wenn man den Gang super-weich mit zwei Fingern reindrücken und dann ruckfrei einkuppeln kann.
Zitat:
Übrigens wird der Motor knapp unter 1.000/min aus Sicherheitsgründen abgestellt, das kann (Servolenkung !) zu unangenehmen Schreck-Momenten führen.
Gibt es dazu irgendeine Quelle?
Zitat:
Original geschrieben von Hexsler
Zitat:
Übrigens wird der Motor knapp unter 1.000/min aus Sicherheitsgründen abgestellt, das kann (Servolenkung !) zu unangenehmen Schreck-Momenten führen.
Gibt es dazu irgendeine Quelle?
Meiner macht es jedenfalls so. Aus Versehen mal bei doppeltem Schritttempo im 2. eingekuppelt und - zack - aus war er, während der Fahrt. Habe auch schon darüber gelesen, aber frag mich bloß nicht, wo.
In dem Fall würd ich eher mal sagen: abgewürgt...die Drehzahl dürfte dabei bereits unter der Leerlaufdrehzahl (800upm) gewesen sein.
Ist mir auch schon passiert. Man fährt um eine scharfe Biegung, kuppelt bei viel zu geringen Tempo im zweiten ein. Wenn er sich dann schüttelt aufgrund der niedrigen Drehzahl trete ich meistens reflexartig wieder die Kupplung..und ich denke, dass die Drehzahl dann schon zu niedrig ist und er einfach ausgeht.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Motor hier bewusst abgeschaltet wird. Ausserdem passiert mir das nur, wenn die Drehzahl dann auch wirklich unter Leerlaufdrehzahl fällt. Das Befolgen der Schaltempfehlung darf meiner Meinung nach nicht dazu führen, dass man Gefahr läuft, dass der Wagen abgeschaltet wird.
Das mit dem Öldruck halte ich auch für überholt. Auch hier darf eine Schaltempfehlung nicht zu kritischen Betriebszuständen führen. Ein Fahrzeug, welches darauf ausgelegt ist mit niedrigen Drehzahlen gefahren zu werden (Schaltempfehlung 5. Gang bei Tacho 60 = knapp über 1000upm), muss auch entsprechend den Öldruck halten können.
Viele Grüße
Hexsler
Zitat:
Original geschrieben von Hexsler
In dem Fall würd ich eher mal sagen: abgewürgt...die Drehzahl dürfte dabei bereits unter der Leerlaufdrehzahl (800upm) gewesen sein.
So lange das Auto sich dabei mit gewisser Geschwindigkeit bewegt, ist ein Abwürgen unmöglich, weil ja alleine schon über die Schwungmasse mehrere 100/min bestehen bleiben, auch wenn die normale LL-Drehzahl unterschritten wird. Mein G IV hat in so einer Situation einfach brachial Gas nachgeschoben. Mein VIer macht das nur, so lange er oberhalb der Leerlaufdrehzahl bleibt. Kommt er nur ganz wenig darunter, stellt er schlagartig ab. Das ist kein Abwürgen, sondern eindeutig gewolltes Abstellen. Die Motorsteuerung hat im Gegensatz zu früher auch die Information, welcher Gang gerade eingelegt ist, das kann man das leicht applizieren.
Zitat:
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Motor hier bewusst abgeschaltet wird. Ausserdem passiert mir das nur, wenn die Drehzahl dann auch wirklich unter Leerlaufdrehzahl fällt. Das Befolgen der Schaltempfehlung darf meiner Meinung nach nicht dazu führen, dass man Gefahr läuft, dass der Wagen abgeschaltet wird.
Was Du Dir vorstellen kannst oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Meine Schaltempfehlung gibt allerdings die Gänge so vor, dass in der Praxis 1.200/min nie unterschritten werden. Und der GTD ist zudem recht kurz übersetzt. Von daher besteht keine Gefahr, die LL-Drehzahl zu unterschreiten. Christan.321 schrieb aber von unter 1.000/min bergauf. Das ist schon ein Unterschied, und da ist der Öldruck in der Tat sicher schon auf ungesundem Niveau für die Last. Aber jeder ist seiner Motorlager Glückes Schmied ...
Ich pfeife jedenfalls auf die Schaltanzeige, die 300-400/min mehr werden mich auf 100 tkm keine 2-3 Tankfüllungen kosten. Ganz im Gegensatz zu einem Rumpfmotor mit >5k€ + Einbau. Da steht das Nutzen/Risiko-Verhältnis einfach in keiner vernünftigen Relation. Ganz zu schweigen vom "Spaß" beim Fahren mit 1.200/min im 6. Gang.