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Führerscheinentzug bei Demenz?
Hallo,
ich habe mal eine Frage die mich etwas verfolgt.
Ich stande an der Ampel, steil Bergauf, vor mir ein silberner Mercedes (selbiges Modell wie meiner).
Es war wenig Verkehr, hinter uns kein weiteres Auto dank Bahnschranke.
Die Ampel wurde grün, das Auto vor mir fuhr nicht los! (<- ich wurde Stinksauer und hupte als es wieder Rot wurde (geht bei der Ampel sehr schnell)).
Bei der nächsten Grünphase das selbe! Also wurde ich misstrauisch, stieg aus und habe nachgeschaut was war.
Ein alter Herr saß im Fahrzeug und wusste nicht mehr wie man die Feststellbremse löst!? (Keine normale Handbremse, das ist so ein Hebel links nebern Lenkrad den man bei diesem Fahrzeugmodell ziehen muss). (Ich habe ihm alles in Ruhe erklärt, wie man damit am Berg anfährt, ist gar nicht so einfach ohne Automatik...)
Anhand seines sehr fortgeschrittenen Alters würde ich dreist behaupten er habe Demenz.
Doch muss der ihn behandelnde Arzt nicht in Auftrag geben das der Führerschein entzogen wird?
Ich meine jetzt war es nur eine Rote Ampel, morgen evtl. die falsche Autobahnauffahrt?
Darf man mit Demenz noch Auto fahren? Oder erst bei irgendwelcher "Stärke" nicht mehr?
Vielen Dank und Gruß
Lukas
Beste Antwort im Thema
Vielleicht war es auch nicht sein Auto.
Ich bin noch jünger und habe im Moment auch mit der Umstellung auf die Fussfestellbremse zu kämpfen.
Leben lang Handbremse und plötzlich ist man der, der den Hebel nicht zieht.
Nicht so einfach.
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46 Antworten
Es ist schwierig als Außenstehender zu beurteilen, wo man einen Schwellenwert setzen soll, ab dem es dann heißt: so, ab hier nicht mehr. Ich finde es gut, dass du geholfen hast, Lob an dieser Stelle. Wenn du ein ungutes Gefühl hast, dann schildere die Sache wertneutral bei der Führerscheinstelle, dort kennt man sich mit den entsprechenden Regularien aus und ob ggf. etwas zu veranlassen ist.
Ich habe mir keinerlei Kennzeichen gemerkt, wie der Mann heißt habe ich auch nicht gefragt... was ich mittlerweile fast nicht mehr mit mir vereinbaren kann, falls was schlimmes passiert. Bei 120.000Ew wird es auch schwer sein anhand des Modelles und der Farbe den Halter ausfindig zu machen. Ich bin schließlich auch kein Hobby-Richter. Nun gut, so sei es.
Nur wie ich es als Antwort herauspicken kann: Mit ein wenig Demenz darf man noch Auto fahren? Mit starker Demenz darf man kein Auto mehr fahren?
Danke und Gruß,
Lukas
Sollte aber auch ein einschreiten von Familienangehörigen erfolgen. Habe bei mir in der Familie und im Freundeskreis, mehrere Fälle von Demenz erlebt. Habe angeregt die Autoschlüssel so weg zulegen, daß der Kranke sie nicht mehr findet. Dauert garnicht lange bis die Kranken nicht mehr danach fragen, wo sie die Schlüssel hingelegt haben.
MfG aus Bremen
Vielleicht war es auch nicht sein Auto.
Ich bin noch jünger und habe im Moment auch mit der Umstellung auf die Fussfestellbremse zu kämpfen.
Leben lang Handbremse und plötzlich ist man der, der den Hebel nicht zieht.
Nicht so einfach.
Zitat:
@Bierloch schrieb am 2. November 2016 um 19:14:22 Uhr:
Ich habe mir keinerlei Kennzeichen gemerkt, wie der Mann heißt habe ich auch nicht gefragt... was ich mittlerweile fast nicht mehr mit mir vereinbaren kann, falls was schlimmes passiert. Bei 120.000Ew wird es auch schwer sein anhand des Modelles und der Farbe den Halter ausfindig zu machen. Ich bin schließlich auch kein Hobby-Richter. Nun gut, so sei es.
Nur wie ich es als Antwort herauspicken kann: Mit ein wenig Demenz darf man noch Auto fahren? Mit starker Demenz darf man kein Auto mehr fahren?
Danke und Gruß,
Lukas
Grundsätzlich sollten die Verwandten, bei erster Erkennung dieser Kankheit, ein fahren des Kranken verhindern. Wenn sie vom Arzt festgestellt wird, kann es schon zu spät sein.
MfG aus Bremen
Zitat:
@Bierloch schrieb am 2. November 2016 um 18:35:34 Uhr:
Doch muss der ihn behandelnde Arzt nicht in Auftrag geben das der Führerschein entzogen wird?
Zum einen unterliegt der Arzt einer Schweigepflicht - außer bei meldepflichtigen Krankheiten (zu denen Demenz nicht zählt), ist es ziemlich schwer, dass der Arzt da irgendwas "in Auftrag" gibt ohne sich selbst strafbar zu machen...
...zum anderen - gerade in ländlichen Gebieten - wird der behandelnde Arzt den Teufel tun, sich hier seine Kundschaft die teils schon über Generationen zu ihm kommt, mit sowas zu verscheuchen ferner damit seinen Ruf getreu dem Motto "Du gehst gesund bei dem ins Wartezimmer und kommst entmündigt ohne Führerschein wieder da raus!" zu versauen.
Genau daran scheitert ja auch das Argument, dass bei den regelmäßig diskutierten Tauglichkeitsuntersuchungen für ältere Verkehrsteilnehmer, diese ja durch den Hausarzt durchgeführt werden könnten da der ja die ganze Krankengeschichte vorliegen hat...
Zitat:
Darf man mit Demenz noch Auto fahren?
Man darf dann nicht mehr Auto fahren, wenn die körperliche und/oder der geistige Zustand dies nichtmehr zulassen...
Das Problem, ziemlich spöttisch gesagt hierbei ist allerdings, du nimmst einem Demenzkranken heute den Lappen ab - das hat er morgen schon vergessen und setzt sich dann ins Auto.
Hier muss, wie bereits geschrieben das familiäre Umfeld tätig werden - denn auffallen, sodass das Amt tätig wird bzw. werden kann, tut sowas erst wenns gekracht hat und zu spät ist.
hatten wir doch schon
http://www.motor-talk.de/.../...heinentzug-fuer-senioren-t4823150.html
wie die Diskussion ausgeartet war, kann man auf 98 Seiten lesen ...
Was hat das eine (Demenz) mit dem anderen (Senioren im hohen Alter) zu tun?
Demenz kann theoretisch auch ein 30 jähriger bekommen. Ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber möglich.
Am besten macht man die Erteilung des FS davon abhängig, dass eine Gutachterkommision direkt nach der Geburt eine 100%'ig richtige Einschätzung abgibt, dass genau dieses kleine Wesen niemals etwas falsch macht oder einen schicksalhaften Erkrankungsverlauf erleiden wird. ... Da war igrgendwo ein Haken ... Mist, vergessen ... Aber vielleicht war ja der Haken, dass man nicht jedes Lebensrisiko vermeiden kann.
Zwingen kann man kaum einen. Mein Opa hatte mit zunehmender Demenz den Führerschein freiwillig abgegeben.
Demenz betrifft das Kurzzeitgedächtnis. Das muß nicht zum schlechten Fahrer führen.
Zitat:
@downforze84 schrieb am 3. November 2016 um 00:02:51 Uhr:
Demenz betrifft das Kurzzeitgedächtnis. Das muß nicht zum schlechten Fahrer führen.
Oh! Man weiß zwar nicht mehr wo man hin wollte, aber man kommt sicher dort an, wohin auch immer man sich verirrt?
Oh, dann bin ich ja auch dement, wie schade, und muss dringend meinen Arzt fragen, ob er meinen Führerscheinentzug "in Auftrag geben" kann.
[Ich bin kürzlich mit dem nagelneuen Q7 der Chefin gefahren: rote Ampel, ich drück den Knopf für die elektrische Handbremse (war glaub ich ein A drauf abgebildet). Es wird grün, ich drück den Knopf erneut (in der irrigen Annahme, dadurch würde sie sich lösen), und was passiert? Der Motor geht aus. Bis ich den in der Hektik wieder anbekommen hab (erst mal Wählhebel in P und so weiter) war es wieder Rot und der eine oder andere hinter mir hat wie wild gehupt. Dass ich statt irgendwas zu drücken einfach nur hätte Gas geben müssen, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.]
Bevor du Hobby-Arzt spielst (Hobby-Richter bist du ja glücklicherweise nicht) und aus der Ferne eine Demenz diagnostizierst, solltest du erst mal darüber nachdenken, dass es auch ganz normal erklärbare Gründe gibt, warum ein Fahrer Probleme mit der Fahrzeugbedienung hat. Zumal du gar nicht weißt, ob das überhaupt sein Fahrzeug ist. Heutige Autos sind viel komplexer und unterschiedlicher in der Bedienung geworden, als das noch vor 10 Jahren war. Wenn man auf ein anderes Modell umsteigt, kann das eben manchmal Probleme geben.
Das kenne ich. Fahre selbst mittlerweile sehr wenig Auto und wenn, suche ich oft den Startknopf am nicht vorhandenen rechten Lenker. Auch die Handbremse habe ich schon gesucht - ist halt nicht bei Mercedes in der Mittelkonsole.
Das ist reine Gewohnheit und hat absolut nix mit Demenz zu tun.