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G30 ./. W213 Erfahrung

BMW 5er G31, BMW 5er G30
Themenstarteram 3. August 2021 um 13:16

Servus Miteinander,

 

vorab möchte ich mich kurz vorstellen. Nach Jahrzehnten Mercedes‘ bin ich BMW „zurückgekehrt“. Nicht das ich unzufrieden war, aber für mich persönlich haben einige Dinge einfach nicht mehr zusammengepasst. Darunter zählen unter anderem: die Intervalle der Kundendienste, die Preise jener und die Qualität der Fahrzeuge dem Kaufpreis gegenübergestellt. Im Familienbesitz sind noch ein paar Daimler und auch ich habe noch ein Sonntags-Auto mit Power und dem Stern vorne.

Mein Alltagsauto ist jedoch nun ein 530d xDrive Pre LCI mit sehr guter Ausstattung.

 

Zur Geschichte:

Ich verfolgte den G30 Markt einige Wochen und hatte für mich ein paar feste Kriterien definiert. Als Alternative, dass ich nichts passendes in naher Zukunft finden werden würde, interessierte ich mich parallel noch für das 4er GranCoupe.

Nach einigen geduldigen Wochen tauchte der besagte 5er im Süden auf, jedoch war ich mit der Farbe Imperialblau etwas skeptisch, da ich noch nie zuvor ein blaues Auto besaß. Ich „parkte“ den Wagen auf meinem imaginären mobile Parkplatz und wollte ihn bei nächster Möglichkeit besichtigen. Wie es das Schicksal wollte, wurde ein Kundentermin direkt am Folgetag abgesagt und so fuhr ich zum Händler. Ich schaute mir das Fahrzeug genauer an und war positiv überrascht von der Außenfarbe. Nach einem sehr kurzen Austausch mit dem Verkäufer wurden mir all meine Wünsche zugesagt und ich kaufte den Wagen ohne ihn vorab gefahren zu sein. Ich hatte vor längerer Zeit einen E61 530dxD und einen F10 530dxD und war mit beiden absolut zufrieden, somit hatte ich wenig Sorge. Nach erfolgtem Kundendienst und neuer Hauptuntersuchung konnte ich den Wagen endlich abholen. Ich fuhr auf direktem Wege nach Hause, tankte vorher noch voll und stellte ihn in die Garage ab. Dort stand er dann auch die folgenden zwei Tage, da ich mit dem Stern unterwegs war. Am zweiten Tag nach Übernahme kam ich morgens nach Hause, stieg aus dem AMG aus und es roch stark nach Diesel/Öl. Verwundert ging ich auf Suche und musste entsetzt feststellen, dass unter dem 5er eine kleine Pfütze stand und diese den besagten Gestank verursachte. Verdutzt startete ich den Wagen, alles normal.. Motor lief geschmeidig weich und ich hatte keinerlei Fehlermeldungen. Ich machte mich auf und fuhr zum Händler, bei dem ich das Fahrzeug zwei Tage zuvor übernahm. Der Service dort war top! Möchte hier keine Werbung machen, bei Interesse gerne eine Nachricht schicken. Der Verkäufer gab das Auto sofort in die Werkstatt und bereits nach wenigen Minuten kam der Meister und entschuldigte sich. Beim Kundendienst wurde wohl ein neuer Ölfilter eingesetzt, dessen Dichtung einen Haarriss aufwies. Somit konnte minimal Öl entweichen und verursachte den Fleck bzw. Gestank. Es wurde ein neuer Ölfilter verbaut und der Unterboden komplett gereinigt. Ich war sehr beruhigt, da am Abend eine Reise von knappen 1.000km anstand. Und hieraus möchte ich euch meine ersten Eindrücke schildern bzw. Unterschiede zu meinen zuvor gefahrenen Sternen aufzeigen. Direkt vor dem 5er hatte ich einen CLS 300d (2019) und vor diesem einen E220d (2016). Beide sind ja unmittelbare Konkurrenz zum BMW. Klar, die Motoren sind nicht direkt vergleichbar, allerdings hatte der CLS auch seine 245 PS.

 

Positiv BMW:

Der Motor läuft deutlich samtiger und kultivierter als der 300d. Ist eigentlich selbsterklärend da R6 ./. Vierzylinder. Ich empfand den 300d schon als recht ordentlich für einen 2L, allerdings ist der R6 einfach eine andere Welt. Ich merke beim BMW keinen Unterschied zwischen Kalt- und Warmstart. Der Motor arbeitet einfach immer leise und kultiviert. Vor allem unter Last merkt man den Unterschied deutlich. Wo beim Mercedes alles anfängt brummig zu wirken, ist der BMW einfach leise. Wahrnehmbar ist lediglich ein turbinenartiges Laufgeräusch. Auch toll: der Verbrauch! Zwei Personen, voller Kofferraum, knappe 1000km und sehr viel Stau bei hohen Temperaturen ergaben unglaubliche 6.6L/100km. Sowohl der 220d als auch der 300d hätten sich bei gleichen Bedingungen maximal 0.5L weniger gegönnt. So blöd es klingen mag, ich glaube sogar, dass der Verbrauch identisch wäre. Der 30d spielt gefühlt mit Langstrecke und Gewicht. Die Leistungsentfaltung ist im 300d explosiver, vielleicht da weniger Trägheit und Bi-Turbo, allerdings verschießt er sein Pulver auch genauso schnell. Das Drehmomentband ist gefühlt klein, aber druckvoll. Im 30d ist es bei Bedarf explosiv, sonst allerdings bärig von untern heraus. Das ist im Alltag sehr angenehm, da es nicht hektisches hin- und herschalten des Getriebes erfordert. Beim Spurwechsel auf der Bahn, von der mittleren Fahrbahn auf die rasante linke, schaltet der Mercedes schnell zwei bis drei Gänge runter und braucht eine kleine Weile. Fühlt sich nicht wirklich souverän an. Der 30d schaltet maximal einen Gang runter und ist sofort da mit reichlich Druck.

 

Über das Getriebe ist denke ich in diversen Threads alles gesagt worden. Auch dieses ist einfach „besser“ als das 9G. Mit diesem hat Mercedes einen großen Wurf im Vergleich zu allen 7G gelandet, allerdings ist es nicht auf BMW Niveau. Sowohl bei der E-Klasse als auch beim CLS hatte ich immer wieder ein Rucken bei kaltem Öl. Bei der E-Klasse hatte ich im Winter manchmal sogar das Gefühl, dass die Gänge richtig „durchrutschen“ und kein bündiger Kraftschluss stattfindet.

 

Die Sitze sind im 5er ein Traum! Wir waren knappe 13 Stunden am Stück unterwegs. Lediglich eine kurze Toilettenpause war notwendig. Angekommen, ausgestiegen und keinerlei Schmerzen oder Verspannungen zu spüren. Im Mercedes sind die Sitze auch bequem, allerdings für Sportler oder breiter gebaute Personen sind die Sitze der AMG-Line absolut nicht zu empfehlen! Diese sind im Schulterbereich viel zu eng geschnitten. Im 5er sind die Sportsitze verbaut, somit ist der Vergleich passend. In meinen Augen: kein Vergleich. Die Sitze der Exclusive Line in Verbindung mit Nappa Leder sind in meinen Augen einigermaßen auf dem Niveau von BMW.

 

Das Navi Professional ist ebenfalls kein Vergleich zum Comand im Mercedes. Bis heute ist es mir ein Rätsel, was und vor allem weshalb es in Mercedes Foren gelobt wird. Die Menüführung ist verschachtelt und es ist einfach nur verdammt langsam und läuft nicht wirklich flüssig.

 

In allen drei Fahrzeugen hatte ich jeweils die größte Ausbaustufe der Assistenten. In der E-Klasse lief alles top, bis auf eine unerklärliche Vollbremsung auf einer Landstraße. Das war nicht so lustig, da das Auto voll beladen war und alle Insassen vom Gurt gequetscht wurden. Natürlich war niemand verletzt, allerdings alle erschrocken und die Bremse hat ganz schön gelitten. Im CLS war alles gut. Was man aber einfach sagen muss: im BMW fühlt sich das Zusammenspiel aus allen Assistenten „reifer“ an. Der Spurhalteassistent läuft einfach weicher. Im Mercedes greift dieser abrupt ein und bremst alles unharmonisch zusammen. Im BMW vibriert es leicht und im Notfall lenkt er sanft (!) zurück. Was mich aber bei Mercedes wahnsinnig gemacht hat war der Parkassistent. Beim zurücksetzen aus engen Buchten auf eine befahrene Straße, haben beide sowas von rigoros und unschön die Bremse reingehauen! Jedes Mal ein Schock und einfach nur nervig. Im BMW piepst es im jeweiligen Eck und der Fahrer wird akustisch sowie optisch gewarnt. Deutlich angenehmer.

Auch super: eine mittig angebrachte Taste, die den Fahrer seine individuellen Wünsche/Bedürfnisse an die Assistenten einstellen lässt. Das kennen Mercedes Fahrer nicht ganz so intuitiv.

 

Neutral:

Das Head-Up ist in beiden Fahrzeugen auf einem Niveau. Kann da keine Vorteile bei einem der beiden Hersteller feststellen.

 

Multibeam ./. Adaptive Light. Beide arbeiten sehr schön und sind ein wahrer Gewinn an Sicherheit nachts. Bin mit beiden diese Strecke nachts gefahren und es funktioniert in beiden Autos sehr schön. Im Mercedes kommt es mir einen Hauch heller vor als im BMW. Dafür bekomme ich im Mercedes öfters die Lichthupe von entgegenkommenden LKWs. Entweder ist es ihnen zu hell, oder sie werden nicht richtig aus dem Lichtkegel genommen. Dafür hat der BMW den Vorteil, das er Fußgänger erkennt und diese anblinkt mit einer Warnung für den Fahrer. Weiß nicht, ob das Teil der „Night Vision“ ist, oder vom Licht. Im Mercedes hatte ich keine Nachtsicht.

 

Die Klimaanlage ist bei beiden auch absolut gleichwertig. Etwas besser im BMW ist, dass man die Temperatur um 0.5 Grad verändern kann. Manchmal bedarf es genau diese 0.5 Grad, um für sich die perfekte Einstellung zu treffen.

 

Die Geräuschdämmung ist bei beiden Herstellern super. Selbst im Bereich hoher Geschwindigkeiten kann man absolut entspannt und ungestört telefonieren oder sich mit Beifahrern unterhalten.

 

Negativ:

Für mich ist es unverständlich, warum die Rückfahrkamera nicht wie bei Mercedes einklappt. In den 70.000km, in denen ich die E-Klasse fuhr, musste ich nicht ein einziges Mal die Kamera reinigen. Die Frontkamera verschmutzt bei beiden, aber hinten?! Verstehe ich nicht. Gerade bei Regen sehr nervig, da diese quasi sinnlos wird.

 

Gefühlt ist die Front anfälliger für Steinschläge. Weiß nicht, ob die Lackschicht dünner ist, oder die Front einfach „steiler“ allem ausgesetzt ist, aber ich habe das Gefühl, dass Steinschläge einfacher zustande kommen. Die Fahrweise ist bei beiden gleich, ich fahre defensiv und halte sehr viel Abstand zum Vordermann.

 

Das Widescreen wirkt etwas moderner und ermöglicht dem Fahrer mehr Einstellungsmöglichkeiten bzw. Ansichten. Dafür hat BMW meines Wissens nach keine Probleme mit hellen Flecken im Display.

 

(Design ist natürlich eine Frage der individuellen Vorlieben. Für mein Empfinden ist die E-Klasse insbesondere mit AMG-Line das etwas schönere Auto. Was keineswegs bedeutet, dass der BMW nicht attraktiv ist.)

 

Ich glaube mit beiden Fahrzeugen macht man absolut nichts falsch. Für mich ist der BMW einfach das „rundere“ und unterm Strich das bessere Auto. Vor allem für die Fahrer der Sechszylinder Diesel. Die neuen OM656 350d und 400d sind bei Mercedes keine Empfehlung, da diese Probleme mit der Tandempumpe haben und für grausige Reparaturen sorgen. Wird aktuell selbstverständlich alles über Garantie abgewickelt, allerdings hätte ich immer Sorge, dass dieser Defekt genau dann auftritt, wenn man im Urlaub oder geschäftlich unterwegs ist.

Beim 5er bekommt man mehr die Bestätigung für was eigentlich so viel Geld gezahlt wurde. Fällt allein schon bei Kleinigkeiten wie dem Schlüssel auf. Der meines BMWs wirkt zumindest metallisch, massiv und hochwertig. Bei Mercedes empfindlichstes Plastik, welches auch noch hohl wirkt.

Kann mir vorstellen, dass einige eingefleischte Markenfahrer sich bei der Konkurrenz umschauen werden in Zukunft. Im Endeffekt kochen alle nur mit heißem Wasser. Ich kann jedenfalls allen Stern-Fahrern den 5er absolut empfehlen. Hoffen wir, dass sich dieser zuverlässig bleibt.

 

Wünsche allen gute und sichere Fahrt! ;)

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29 Antworten

Toller Erfahrungsbericht!!! Danke, dass du dir die Zeit genommen hast um so ausführlich zu schildern und uns an deinen Eindrücken teilhaben lässt.

 

Welcome back !!! ;-))

Gelungener Beitrag :) Danke

PS: "Mein" Mercedes-Serviceberater und ehemaliger Mechatroniker bei Mercedes (da wo ich jeweils meinen Smart hingebe) fährt privat einen G30 530d, da er die vergleichbaren Fahrzeuge seines Arbeitgebers in einigen relevanten Punkten als schlechter bewertet. Besonders die Motor-Getriebe-Kombinationen, Bedienbarkeit und Qualität einiger Teile.

So ausführliche Erfahrungen mit dem 213er konnte ich bisher nicht sammeln, insofern finde ich den Erfahrungsbericht sehr interessant!

Was die aktuelle E-Klasse für mich disqualifiziert ist (neben dem Exterieur-Design) die Innenraumqualität.

Die Optik innen gefällt mir sehr gut. Der 5er fühlt sich allerdings einfach eine klasse teurer an, wenn man mal nicht nur guckt, sondern auch anfasst.

Vielen Dank für diesen erhellenden und unterhaltsamen Beitrag!

Möchtest du vielleicht noch kurz etwas zu deinen Empfindungen im Bereich Fahrwerk berichten? Das adaptive FW im 5er wird ja viel gelobt und ich fahre es selber. Interessant wäre zu wissen, welches Fahrwerk du in 5er hast, welche vorher in den Sternen und wie die relativen Eindrücke in Bezug auf Spurstabilität, Federungs- und Abrollkomfort sowie Fahraktivität ausfallen.

Danke vorab!

Themenstarteram 5. August 2021 um 8:54

Zunächst möchte ich mich bei allen für das positive Feedback bedanken!

 

Da die Frage aufkam bezüglich Lenkung/Fahrwerk, gehe ich auch hierauf gerne ein. Ich denke, ich kann hierzu relativ objektiv berichten, da ich nahezu jedes Fahrwerk, welches Mercedes anbietet, über einen längeren Zeitraum gefahren bin.

In der E-Klasse war das „Komfortfahrwerk mit Tieferlegung“ verbaut und im CLS hatte ich die so genannte „Dynamic Body Control“. Im Fuhrpark der Familie haben wir noch ein Fahrzeug mit Airmatic und ein T-Modell, welches vorne ein starres Fahrwerk verbaut hat und hinten luftgefedert ist. Beim 5er habe ich die Integral Aktivlenkung in der Ausstattungsliste stehen, nicht jedoch „Adaptive Drive“. Der Unterschied in den Fahreigenschaften ist in meinen Augen immens. Man möge es wahrscheinlich zunächst nicht vermuten, allerdings habe ich einige doch starke Unterschiede erfahren können.

 

Positiv BMW:

Der gravierendste Unterschied ist die Arbeitsweise der Fahrwerke. Die Mercedes Fahrwerke poltern/klappern und scheppern peinlich viel und peinlich laut. Nahezu jeder Abbiegevorgang auf einen Parkplatz, mit leichter Fahrbahnkante, oder in eine Auffahrt, war eine schiere Qual für das Gehör eines Autoliebhabers. Hierbei entsteht ein dermaßen lauter und unschöner „Rumms“, dass man meint das gesamte Fahrwerk wäre vorne nun gebrochen. Das ganze ist dermaßen unschön, dass ich im absoluten Kriechtempo überall abgebogen bin. Einfach um dieses Geräusch nicht mehr hören zu müssen. Dieses Problem ist sowohl Mercedes als auch dessen Fahrern ein bekanntes Problem. Bei einigen Bekannten wurden hier irgendwelche „Druckstücke“ im Fahrwerk getauscht. Dies soll aber anscheinend nur für wenige Wochen Abhilfe geschaffen haben. Ebenfalls bekannt sind polternde Stoßdämpfer an der Hinterachse. Von diesem Phänomen war ich verschont. Jedoch waren die Fahrwerke insgesamt einfach verdammt laut bei kurzen Unebenheiten. Auf Langstrecke hatte ich mit keinem Fahrwerk Probleme, alle sind komfortabel und ermöglichen auch etwas zackigere Kurvenfahrten in den Bergen. Das hohe Gewicht kaschiert es nicht vollständig, aber an Sportlichkeit hat es mir eigentlich nie gefehlt. Die Airmatic fühlt sich insgesamt hochwertiger an, als die anderen beiden Fahrwerke. Diese wird jedoch nicht jeden Geschmack treffen, da sie langen Unebenheiten länger nachschwingt und bei hoher Beladung leichtes Hochsee-Gefühl aufkommen lässt. Der Komfort ist top! Auf Sport oder Sport+ wird eine künstliche Sportlichkeit durch Härte „erzwungen“, welche überhaupt nicht zum Charakter des Fahrzeuges passt. Nun zu den positiven Eigenschaften des BMW: was soll ich sagen.. Auch hier handhabt es sich wie mit der Motor-Getriebe-Kombination. BMW kann Reihensechser, Getriebe und welch Wunder auch Fahrwerke. Ich war entsetzt, wie leise ein Fahrwerk arbeiten kann, da ich es jahrelang nicht anders erfahren durfte. Es entsteht absolut kein Poltern, Klappern oder sonstige unangenehme Geräusche. Egal ob lange oder kurze Unebenheiten. Ich empfinde das Fahrwerk als deutlich komfortabler, bei nicht vorhandenem Verlust an Sportlichkeit. Kurze Unebenheiten werden lautlos und komfortabel geschluckt und bei langen Unebenheiten auf der Autobahn gibt es kein langes und unruhiges Nachschaukeln. Auch der 5er kann bissig ums Eck herum, jedoch passt es einfach irgendwie nicht zum Charakter des Wagens. Ich finde die Einstellung auf „Comfort“ am passendsten. Für mich gibt es bisher am Fahrwerk des BMW absolut gar nichts auszusetzen.

 

 

Zur Lenkung kann ich weniger berichten, da mir die Lenkung bei beiden nie missfallen ist. Jedoch gibt es auch hier kleine und wichtige Unterschiede.

 

Positiv BMW:

Die Haptik des Lenkrades ist im BMW einfach besser. In der E-Klasse sowie im CLS war jeweils das unten abgeflachte Lenkrad der AMG-Line verbaut. In der Vor-Facelift E-Klasse war dieses sehr schön und von der Bedingung her toll. Allerdings war es sehr hart. Ich hatte immer das Gefühl einen Metallring mit brutal eng gespanntem Leder in der Hand zu haben. Nicht das dies auffällig stört im Alltag, aber wenn man das des BMW etwas „kneift“, merkt man, dass dieses weicher und schöner gepolstert ist.

Jetzt kommen wir zu dem etwas spannenderen Teil: dem Facelift-Lenkrad des Mercedes. Über dieses hat nahezu jeder eingefleischte Mercedes-Fahrer negativ berichtet. Die Optik ist eine Frage des individuellen Geschmackes, nicht jedoch die Bedienung. Das Lenkrad hat einfach viel zu viele Knöpfe und Schalter. Um genau zu sein: zwei Touchpads, vier Tasten, zwei Drehregler und vier Kippschalter. Resultat dessen: im Alltag bleibt man sehr oft an irgendeinem Schalter oder einer Taste hängen und bedient ungewollt wild vor sich hin. Natürlich gewöhnt man sich mit der Zeit an alles und die Bedienung wird treffsicher(er). Jedoch ist es schon fraglich für was ein derartiges Lenkrad in Zeiten von minimalistischer Inneneinrichtung angeboten wird. Im BMW lobe ich mir meine einfachen Tasten und Drehregler für u.a. die Lautstärke. Hier habe ich noch nie einen Befehl ausgeführt, den ich nicht bewusst vorher betätigt haben wollte.

Was für mich aber deutlich entscheidender ist: das Lenkgefühl!! Ich habe mich dermaßen oft geärgert in allen modernen Mercedes über die Schwere der Lenkung. Für mich unverständlich.. Soll hier eine künstliche Sportlichkeit suggeriert werden?! Im 5er kann ich mit dem kleinen Finger einparken, ohne einen großen Widerstand zu verspüren. Beim Mercedes geht das auch, jedoch mit dem Gefühl der Finger würde gleich brechen. Ansonsten sind beide Lenkungen gut. Im BMW gibt sie mir etwas mehr Feedback von der Straße und er fährt sich präziser. Der Wendekreis ist hammer! Wo der Mini zurücksetzen muss, wende ich in einem Zug. Das ganze Lob kann natürlich auch auf die Integral Aktivlenkung zurückzuführen sein. Ich finde die Lenkung insgesamt klasse. Habe hier des öfteren von schlechtem Geradeauslauf gelesen. Dazu kann ich nichts sagen, da absolut nicht vorhanden.

 

Negativ BMW:

Was ich nicht ganz nachvollziehen kann ist die Auswahl der Lenkräder. Gefühlt sehen alle gleich aus, egal ob M, Luxury oder Serie. Ein kleineres (!), eventuell abgeflachtes Lenkrad sollte schon zur Auswahl angeboten werden. Vom AMG Lenkrad kommend, ist das des 5ers schon echt groß. Ist nicht sonderlich störend, jedoch schon eine kleine Umstellung.

Hallo,

Dir Allzeit gute und knitterfreie Fahrt und viel! Freude am Fahren.

Dein Bericht ist sehr objektiv- veieln Dank dafür!

Ich fahre seit 1992 5 er BMW als Dienstwagen( früher) und seit ca. 15 Jahren privat auf Langstrecke und Urlaubstouren. Da ich aus der Fahrzeugbranche gekommen bin, habe ich auch immer den Vergleich zu BMW und Audi gehabt und bin öfter mal zur Probe andre Modelle gefahren. Deinem Bericht kann ich vollumfänglich zustimmen ,auch wenn ich nicht so tiefgreifende Erfahrungen mit Daimler habe. Mein altes Scjätzchen spielt in einer ganz andren Liga, als Autos noch Autos und keine fahrenden Computer waren!

@W213_

Toller Bericht! Danke dafür.

Habe selber einen ähnlichen Werdegang hinter mir. Kommend von BMW (zuletzt den ersten G30 530d) zu Mercedes gewechselt, weil die Klimaanlage nicht zu bändigen war.

Hatte dann einen S213 350d (ist ja auch ein R6) und kann auch Positives über das Können des Mercedes berichten. Hier ist einfach zu viel persönliches Empfinden ausschlaggebend um wirkliche Schwächen oder Stärken zu identifizieren.

Das nackte AMG FW ist auf 20 Zoll RFT nochmals schlaganfälliger als das M-Fahrwerk mit 20 Zoll RFT. Dafür empfand ich den S213 allerdings einen Tick "geradeauslaufstabiler" bei hohen Geschwindigkeiten.

Die 9G hat eine andere Charakteristik als der BMW, war für mein Empfinden in Ordnung - schaltet aber deutlich langsamer - gerade wenn es 2 oder 3 Gänge runter soll zum Sprint.

Unerreichbar perfekt fand ich das (an den Grifflächen perforierte und unten abgeflachte) AMG-Lenkrad.

Bei Geschwindigkeiten ab 180 km/h ist der G31 deutlich leiser im Innenraum als der S213. Jenseits der 200 fiel mir im Mercedes sogar das Telefonieren schwer. (Beide ohne Akkustikpaket o.ä.)

Deinen Punkt mit den Kameras kann ich nur allzu gut bestätigen. Ich kenne bei Beiden die 360° Systeme und da ist Mercedes für mich mit der Nase vorne. Es ist nicht nur die einklappbare Kamera, sondern auch die deutlich bessere Auflösung, die Ausleuchtung und die breiteren Weitwinkel.

Den echte Kritikpunkt und somit für mich auch DER Grund wieder auf den G31 LCI zu wechseln war das von Dir auch genannte Comand - Online System.

Hier ist BMW (egal ob ID6 oder 7) um wirkliche Lichtjahre voraus. Comand ist träge, unlogisch und fehlerbehaftet. Alleine die Routenführung mit (oder ohne, da ständige Ausfälle) LiveTraffic ist das reinste Abenteuer.

Die Integration von AppleCarPlay verdient (gerade auf dem Widescreen) die Note unzureichend. Somit als Alternative zu Comand auch nicht zu gebrauchen. Ich hatte der ganzen Entwicklung im Facelift und mit MBUX noch eine Chance gegeben. Aber auch dort (Vorführwagen) bot sich keine bessere Vorstellung und Performance.

Das Ganze lässt sich auch über die Einbindung 2er Telefone, das DAB oder die Bedienung der Musik im Allgemeinen fortführen.

In der glücklichen Lage, die Fahrzeuge alle 18 - 24 Monate wechseln zu können - ich bleibe im Vergleich!

Ich fand die Airmatic im S213 komfortabler als im G31 mit Adaptivem Fahrwerk.

Adaptives Fahrwerk=Luftfahrwerk?

Zitat:

@crimsonred schrieb am 12. August 2021 um 17:27:14 Uhr:

Adaptives Fahrwerk=Luftfahrwerk?

Nein, Adaptives Fahrwerk hat vorne Federn, HA Luftfederung.

Das wollte ich nur klar stellen. Somit ist alles gesagt. Äpfel = Birnen :D Danke.

Zitat:

@crimsonred schrieb am 12. August 2021 um 17:31:42 Uhr:

Das wollte ich nur klar stellen. Somit ist alles gesagt. Äpfel = Birnen :D Danke.

Auch wenn das Adaptive Fahrwerk im 5er kein Luftfahrwerk ist, ist es doch die "höchste Ausbaustufe" des Fahrwerks.

Somit ist ein Vergleich mit der Airmatic der E-Klasse durchaus legitim.

Es ist ja nicht Mercedes' Schuld, dass BMW kein Luftfahrwerk anbietet.

Es sind trotzdem zwei verschiedene Fahrwerke. Es ist tatsächlich Schade, dass es kein Luftfahrwerk bei BMW gibt. Da bin ich voll bei Dir. MfG :)

Zitat:

@flosen23 schrieb am 12. August 2021 um 17:39:47 Uhr:

Zitat:

@crimsonred schrieb am 12. August 2021 um 17:31:42 Uhr:

Das wollte ich nur klar stellen. Somit ist alles gesagt. Äpfel = Birnen :D Danke.

Auch wenn das Adaptive Fahrwerk im 5er kein Luftfahrwerk ist, ist es doch die "höchste Ausbaustufe" des Fahrwerks.

Somit ist ein Vergleich mit der Airmatic der E-Klasse durchaus legitim.

Es ist ja nicht Mercedes' Schuld, dass BMW kein Luftfahrwerk anbietet.

Einer hat immer Schuld, also kann Mercedes ruhig Schuld daran haben, dass BMW kein Luftfahrwerk anbietet :-)

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