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Garrett Turbolader: Wieviel Spiel ist wirklich zulässig?
Bin grade dabei beim 1,9 Tdi (Golf 4, AHF) die Kopfdichtung zu machen und hab, da eh alles offen ist, den Turbolader ausgebaut, um ihn zu prüfen.
Die Schaufelräder sind schadfrei und es war zwar ein wenig Öl im Ladedruckbereich, aber nicht viel, also nicht auffällig.
So. Das „Lager“ vom Verdichterrad hat minimal axiales, dafür etwas mehr radiales Spiel. Anlaufspuren am Gehäuse sind auf Verdichterseite erkennbar.
Wenn ich das Verdichterrad mit zumindest mittlerer Kraft zur Seite drücke, schleift es einseitig ganz leicht am Gehäuse.
Fazit: Lagerschaden? Allerdings hat der Turbo nie Probleme gemacht. Kein auffälliges Pfeifen oder irgendwelche Fehler oder Turbolöcher.
Hinzu kommt, wenn man sich die Bilder von gebrauchten Turbos anschaut, haben sie ausnahmslos alle Anlaufspuren am Gehäuse auf der Verdichterseite.
Schlussendlich funktioniert doch die Zentrierung und Lagerung durch den Öldruck. Kann ich dann überhaupt im ausgebauten Zustand den Verschleiß in der Lagerung feststellen?
Will jetzt keine 500€ setzen, wenn der Turbo eigentlich in Ordnung ist, aber eben auch keinen defekten einbauen.
Also: wer weiß WIRKLICH Bescheid? Bitte spart Euch Kommentare wie das kein Spiel zulässig sei. Hab schon genug recherchiert um zu wissen, dass das nicht stimmt.
Die hellen Spuren am Abgasturbinenrad kommen vom drehen an der Welle (keine Fremdkörperspuren )
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26 Antworten
Zitat:
So. Das „Lager“ vom Verdichterrad hat minimal axiales, dafür etwas mehr radiales Spiel. Anlaufspuren am Gehäuse sind auf Verdichterseite erkennbar.
Wenn ich das Verdichterrad mit zumindest mittlerer Kraft zur Seite drücke, schleift es einseitig ganz leicht am Gehäuse.
Lagerspiel sollte bei einem gleitgelagerten Turbolader immer da sein, da liegst du richtig, sonst könnte die Welle nicht auf dem Öldruck gelagert werden. In der Regel hat so ein gleitgelagerter Lader etwa 0,5-0,6mm radiales spiel.
Es gibt auch spiellose Turbolader allerdings werden diese Serie nur ganz selten (Exoten) verbaut.
Das Verdichterrad sollte auch öldrucklos wenn man die welle beiseite drückt keinesfalls kontakt mit dem Gehäuse haben, auch sollte sich beim drehen des Rades dabei kein widerstand feststellen lassen.
Zitat:
Allerdings hat der Turbo nie Probleme gemacht. Kein auffälliges Pfeifen oder irgendwelche Fehler oder Turbolöcher.
Der Lader wird auch so noch einige tausend km weiterlaufen, allerdings sollte man trotzdem in betracht ziehen in naher zukunft den Lader frisch zu lagern oder zu ersetzen.
Der Lader hat die Möglichkeit an das Gehäuse zu kommen und kann Metallpartikel produzieren, stellt man den Motor ab ist kein Öldruck mehr da und die Turbine dreht noch nach.
Zitat:
Bitte spart Euch Kommentare wie das kein Spiel zulässig sei. Hab schon genug recherchiert um zu wissen, dass das nicht stimmt.
Wer an einem gleitgelagerten Turbolader keinerlei radiales spiel hat, der hat ein größeres Problem als spiel in der Lagerung.
Ölkohle zwischen Lagerbuchse und Turbowelle ist richtig böse.
Wie wäre die Option den Lader zum überholen weg zu schicken? Kostest wohl so um die 200€ und soll danach besser als neu sein.
Ich hatte den Motor Mal in einem Octavia, bei 120k km ging die VTG fest und ich hatte darüber die Gelegenheit Mal an der welle zu wackeln--> gerade fühlbares Spiel. Das Auto ist mit 280k km gen Osten, der Motor lief bis dahin ohne Probleme.
Vielen Dank für Eure Statements. So in der Art hab ich das schon vermutet, dass ich ihn zwar nich fahren kann aber er bald Probleme machen wird.
Ja, Überholung hatte ich auch erst überlegt, hatte schon einmal einen bei Turbo Barthel überholen lassen im A3 vom 1,8t und war dort sehr zufrieden. Da es wohl sehr viele schwarze Schafe auf dem Markt gibt, würde ich ihn nicht irgendwo ohne Empfehlung überholen lassen. Bei Barthel soll‘s aber 450€ kosten und neu hab ich ihn für 550 gesehen..
Wenn ich nicht grad an Motorteilen schon fast nen 1000er ausgegeben hätte würd ich nicht lang rumeiern
Aber wäre wohl nicht besonders clever, ihn so wieder einzubauen.
Es macht nie Sinn offensichtlich angeschlagene Teile weider einzubauen. Wenn Anlaufspuren zu sehen sind muss das teil neu gelagert werden.
Das Lagerspiel kann man mit Sicherit prüfen, nur dürfte es sich kaum lohnen sich dafür die nötiige Vorrichtung und die Messwerkzeuge zuzulagen. Dabn mal abgesehen das man erst mal rausbekommen muss wie das Spiel zu messen ist und welche Vorgaben gelten.
Zitat:
@Passat-Schrau-Baer schrieb am 14. Aug. 2019 um 18:58:11 Uhr:
Da es wohl sehr viele schwarze Schafe auf dem Markt gibt, würde ich ihn nicht irgendwo ohne Empfehlung überholen lassen. Bei Barthel soll‘s aber 450€ kosten und neu hab ich ihn für 550 gesehen
Empfehlen könnte ich noch die Ladermanufaktur und The Turbo Engineers, weiß aber nicht zu 100% ob die Instandsetzungen machen. Müsstest du mal anfragen.
Danke ich frag mal an.
Gibt es eigentlich beim 1,9 TDI Probleme mit dem Krümmer (Risse)?
Hab jetzt inzwischen schon ne handvoll Autos gefahren und bei über 200K bekamen die Krümmer bei fast allen nen Riss. Und hier ist er ja im Verbund mit dem Turbo..
Ganz ehrlich, vergiss den Gedanken, den Lader wieder so einzubauen. Eine gleitgelagerte Welle in einem Turbolader hat niemals 0,5mm bis 0,6mm Spiel. Das ist Unsinn. Üblicherweise liegt das Spiel im Bereich von wenigen hundertstel Millimetern. Wenn Du die Welle seitlich wegdrücken kannst, ist das Lager verschlissen. Definitiv. Und wenn das Verdichterrad bereits „Feindberührung“ hatte, muss man darüber auch nicht mehr diskutieren. Dass der Turbo bisher keine Zicken gemacht hat, sagt nur, dass das Spiel noch nicht groß genug für den Super-GAU war. Aber Du kannst ja, wenn Du so mutig bist, darauf warten, dass der Verdichter demnächst bei über 100.000 U/min mal richtig einhakt. Hatte ich schon mal, bei meinem Diesel. Da war das Verdichterrad komplett zerstört. Dann kostet die Reparatur nicht 500,-€, sondern 1.000,-€, weil auch weitere Teile nötig werden. Verdichterrad, Welle, Nacharbeiten am Gehäuse und evtl. sogar die Leitschaufeln des VTG sind dann hin.
Danke für Deine Meinung, aber dass das Verdichterrad nur 0,6mm Spiel haben darf (radial?) stimmt nicht mit dem überein was ich über das Modell gelesen habe.
Aber dass das Spiel bei diesem Turbo zu groß sein dürfte ist wohl sicher, also werde ich ihn nicht wieder einbauen.
Haltet Ihr dies Angebot für seriös bzw. jemand Erfahrung mit dem Händler?:
Ich empfehle Turbodoktoren.de, da zahlst für eine Überprüfung nur wenige Euro, glaube was um die 59 Tacken, und selbst eine eventuell notwendige Reparatur ist mit 200 bis 300 Euro Festpreis relativ günstig. Hab meinen Garrett Lader vor kurzem dort komplett überholen lassen, hatte auch Spiel und war kurz vor dem Exitus, super Arbeit, preisgünstig (ein Viertel vom Neupreis) und dazu mit Gewährleistung...
Zitat:
Eine gleitgelagerte Welle in einem Turbolader hat niemals 0,5mm bis 0,6mm Spiel. Das ist Unsinn. Üblicherweise liegt das Spiel im Bereich von wenigen hundertstel Millimetern.
Ahja hier ein Video von Garrett Lader neu aus der Verpackung. Schau dir mal das radial spiel an, das sind dann für dich hunderstel Millimeter?
Ist übrigens der gt17 wie er im Golf 4 tdi sitzt.
https://www.youtube.com/watch?v=BG68RWjIQ2g
Zitat:
aber dass das Verdichterrad nur 0,6mm Spiel haben darf (radial?) stimmt nicht mit dem überein was ich über das Modell gelesen habe
Dann hast dich falsch belesen denn Garrett selbst gibt für den GT15/GT17 radial technisch keine angaben zu min und max an. Sie sagen nur dass es nicht erlaubt ist dass Laufzeug mit Gehäuse in kontakt kommt.
GT-15
Axial End play:
Minimum: .001"
Maximum: .003"
Eccentricity:
Maximum: .0004"
Radial:
No Min/Max specified (no contact with housing allowed)
Balance:
0.65G entre 0 - 90.000 rpm
2.0G entre 90.000 - 168.000 rpm
VNT-15/GT-15V/VNT-17
same limits as specified above
Balance:
0.6G entre 0 - 90.000 rpm
3.0G entre 90.000 - 168.000 rpm
Das Video hab ich gesehen aber so viel Spiel habe ich bei neuen Turboladern noch nie gesehen. Das ist nicht üblich, ganz und gar nicht.
.001 Inch sind 2,5 Hundertstel Millimeter
.003 Inch sind 7,5 Hundertstel Millimeter
Ja aber axial. Es geht insbesondere um das radiale Spiel, für das es offensichtlich keine Verschleißgrenze gibt. Außer Gehäuseberührung natürlich
Btw hat mein Turbo auch ein leichtes axiales Spiel. Sehr wenig, aber spürbar. Mess ich später mal, auch wenn der neue schon bestellt ist
Aber so viel Spiel, wie in dem Video ist schon bedenklich, zumal der Verdichter da schon ganz dicht am Gehäuse ist. Ich hatte schon mehrere Turbolader in meinen Händen und habe selbst auch neue Bronzebuchsen gedreht. Zu eng darf die Passung nicht sein, sonst geht die Welle zu schwer und der Turbolader kommt nicht früh genug auf Drehzahl. Aber zu viel Spiel von 6 Zehnteln ist auch nicht gut. Meine Erfahrung.
Gibt aber Hersteller die das als richtig ansehen und das auch garantiemässig vertreten.
Was sollen also die verschiedenen Ansichten ,wer meint das ist nicht richtig soll sich nen anderen Hersteller suchen der ne kleinere Spielangabe macht.
Es wird sich aber keiner finden ,weil alle nur die Angabe machen "auf kontaktfreie Drehbarkeit zu achten".