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Gebrauchten S210 kaufen?

Mercedes E-Klasse W210
Themenstarteram 31. August 2019 um 13:30

Ich brauche mal die Einschätzung von Wissenden:

Ich hatte 1997 einen neuen S210 (E200) Benzin, 7-Sitzer) gekauft. Trotz Probleme mit der Alarmanlage und der eher unzulänglichen Heizung in Fußbereich bin ich insgesamt doch mit dem Modell zufrieden, so zufrieden, daß ich eigentlich keinen anderen Kombi haben möchte: Abgesehen von einem schon nach 2 Jahren abkorrodierten Massekabel der Batterie (ausgerechnet in Florenz, ausgerechnet am Vorabend (wörtlich) zu einem der wichtigsten italienischen Feiertage, ausgerechnet mit drei kleinen Kindern an Bord, ausgerechnet in Italien mit dortigen MB-Mitarbeitern, die es als sportlich ansahen, so zu tun, als würden sie nur Florentinisch verstehen und sprechen) hat mich der Kombi nie im Stich gelassen, die Lade- und Transportmöglichkeit ist für einen Kombi m.E. einzigartig und wenn nicht die Konstruktions- oder Fertigungsmängel mit der Folge der Korrosion und des Rosts wären (also wenn es noch ein "richtiger" Mercedes wie früher wäre), so würde unsere Verbindung möglicherweise eher durch mein Hinscheiden oder Fahruntauglichkeit enden als durch das Ende des Autos. So aber ist die Korrosion mittlerweile so massiv geworden, daß für den aktuellen TÜV ein-, zweitausend Euro fällig werden und es nicht unwahrscheinlich ist, daß dann in zwei weiteren Jahren endgültig Schluß ist. Kleine Reparaturen, auch Bremsen, mache ich zwar bei allen Autos selbst, aber Korrosionsbekämpfung ist nicht eben meine Kompetenz (und ich will es auch nicht lernen), da bin ich auf Profis angewiesen, und diese Kosten lohnen sich bei dem Auto nicht mehr.

Ich muß mir also ernsthaft Gedanken um eine Alternative machen. Ein Neuwagen kommt nicht in Betracht - und zwar wegen der heutzutage üblichen Elektronik. Da ich Autos üblicherweise solange fahre, wie es nur geht, sehe ich keine realistische Chance, mit den heutzutage üblichen Computern auf Rädern alt zu werden, ohne daß schon nach einigen Jahren überbordene Kosten wegen Ausfalls der vielen Elektronik-Gimmicks, die ich insgesamt nicht brauche, nicht haben will, auftreten. Wenn ich mich also wieder für einen Kombi entscheide, dann muß es ein vergleichbar praktischer und nutzbares Teil sein wie der S210. Aber anscheinend ist ein S210 durch nichts zu ersetzen - außer durch einen S210. ;-)

Ich habe im Rahmen meiner Recherchen gelesen, daß die 211er Reihe technisch und vor allem fertigungsmäßig um Klassen besser sein soll als die 210er Reihe. Vor allem mit den MOPF-Modellen ab 2006 könne man grundsätzlich überhaupt nichts verkehrt machen. Allein - der S210 scheint verglichen mit dem S210 eher ein Schrumpf-Kombi zu sein. Deutlich geringere Länge der Ladefläche, deutlich geringe Höhe des Laderaums jedenfalls im Bereich der Heckklappe .... wer designt so eine Mißgeburt? Nicht, daß ich täglich Umzüge stemmen müßte, aber wenn der Laderaum bzw. das Ladevolumen durch den Ausschnitt und die Höhe der Heckklappe unnötig beschnitten wird, dann hat der Kombi nicht mehr so richtig viel Sinn. Wobei mich weniger eine unten wenige cm kürzere Ladefläche stört als vielmehr der Verlust an Ladehöhe/Volumen durch die beim S211 allzu große Schräge hinten oben.

Also denke ich darüber nach, ob es vertretbar sein kann, doch wieder einen besser erhaltenen S210 zu kaufen. Denn angeblich soll es ja auch eine - wenn auch vergleichsweise geringe - Zahl von 210ern geben, die nicht von der Korrosiosproblematik betroffen sind. Und ein S210, der bis heute auch von der Karrosserie her in einem guten Zustand durchgehalten hat, der bietet doch wohl sicher die Gewähr, weitere 10 Jahre durchzustehen.

Also, meine Frage an die 210-Experten ist, ob ich mit diesen Überlegungen richtig liege und ein vor dem Kauf von einem Profi insofern durchgecheckter S210 - ggf. aus den Jahren 2001/02 - ein insofern vernünftiger Kauf ist oder ob ich mir auch damit wahrscheinlich selbst ins Knie schieße und ich eher froh sein sollte, in überschaubarer Zeit mit der 210er Reihe nichts mehr zu tun zu haben.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Mick-Mick schrieb am 31. August 2019 um 15:30:09 Uhr:

Ich brauche mal die Einschätzung von Wissenden:

Ich hatte 1997 einen neuen S210 (E200) Benzin, 7-Sitzer) gekauft. ... bin ich insgesamt doch mit dem Modell zufrieden, so zufrieden, daß ich eigentlich keinen anderen Kombi haben möchte.

Aus dir spricht Liebe.

Zitat:

... und wenn nicht die Konstruktions- oder Fertigungsmängel mit der Folge der Korrosion und des Rosts wären (also wenn es noch ein "richtiger" Mercedes wie früher wäre), so würde unsere Verbindung möglicherweise eher durch mein Hinscheiden oder Fahruntauglichkeit enden als durch das Ende des Autos.

Was lernen wir aus der Geschichte? Dasselbe nochmal durchspielen oder Neues wagen?

Zitat:

Ich habe im Rahmen meiner Recherchen gelesen, daß die 211er Reihe technisch und vor allem fertigungsmäßig um Klassen besser sein soll als die 210er Reihe. Vor allem mit den MOPF-Modellen ab 2006 könne man grundsätzlich überhaupt nichts verkehrt machen.

Ich meine fertigungstechnisch ist der 211er genauso gut wie der sehr robuste 210er es war, die Rostmisere blieb ihm dank steiler Lernkurve bei Daimler erspart (sprich: er rostet(e) so wenig wie die Mitbewerber, also kaum), Serienfehler die auch lange nach Ende der Bauzeit noch nerven gibt es schon lange keine mehr.

Dass bei einem alten Auto immer alles sein kann, das ist klar. Wo viel ist, kann auch viel kaputtgehen.

Zitat:

Allein - der S210 scheint verglichen mit dem S210 eher ein Schrumpf-Kombi zu sein.

Hatte einen E 220 T CDI (1999, Vor-MOPF) und einen E 320 T CDI (2000, MOPF) und nun zwei 211er als E 200 CDI und E 280 CDI im Haushalt, kann diese Meinung über nennenswert geschrumpfter Ladekapazität und Nutzbarkeit nicht nachvollziehen.

Richtig ist, der 211er ist in der zweiten Sitzreihe enger als der 210er. Beim T-Modell ist das Problem im Kopfbereich eliminiert, die Füße finden weniger Raum, ja. Wer zwei groß gewachsene Söhne ab der Pubertät unterbringen muss oder selber groß gewachsener Taxifahrer ist, der sollte das berücksichtigen.

Das Raumgefühl ist ein wenig eingeengter, "umschlossener" als im sehr "weitläufigen" 210er, der seine Fortsetzung eher in der Baureihe 212 findet. Wer eher korpulent ist oder unter Platzangst leidet, wird vermutlich in so einem Modell glücklicher. Von den Messwerten her ist nicht wirklich irgendetwas anders, das ist alles nur Wahrnehmungspsychologie.

Mit meinen noch immer recht "schlaksigen" 1,83 m bei 72 kg sitze ich im 211er ebensogut wie im 210er.

Auch zog meine ganze Familie den ersten 211er (der vergleichsweise "müde" und "ruppige" E 200 T CDI) dem dicken 210er (E 320 T CDI) immer vor! Auch die zwei Gören in der hinteren Reihe. Das nennt man gelebte Demokratie -- ich war selber mal verliebt in den 210er und konnte das nur schwer verstehen.

Zitat:

Deutlich geringere Länge der Ladefläche, deutlich geringe Höhe des Laderaums jedenfalls im Bereich der Heckklappe .... wer designt so eine Mißgeburt?

Du schriebst da im Affekt, oder? Der Schmerz treibt dich dazu?

Die schiere Länge der Ladefläche des S211 ist bei hochgestellten Sitzkissen der hinteren Reihe ein wenig kürzer, bei ausgebauten Sitzkissen (also von Rückwandtür bis Mittelkonsolen-Ende) ziemlich ident, die Breite sowieso.

Alltagsrelevant kann hingegen sein, dass die Umabumaßnahmen wesentlich einfacher von der Hand gehen: Die Kopfstützen der Rückbank müssen nicht mehr ausgebaut werden, um bei aufgestellten Sitzkissen die Rückenlehnen umlegen zu können, und die Verriegelung der Rükenlehne ist wesentlich leichtgängiger als beim 210er.

Zitat:

... durch den Ausschnitt und die Höhe der Heckklappe unnötig beschnitten wird, dann hat der Kombi nicht mehr so richtig viel Sinn.

Von der Rückseite betrachtet zieht die Dachlinie seitlich stärker runter, das ist richtig. Weil dort die verdeckt eingebauten Gasdruckfedern für die Rückwandtür Platz brauchen. Dass diese leider auch meist schnell schlapp werden und Ersatz wegen des notwendigen Gefummels ein wenig länger als 5 Minuten dauert, dass haben die Konstrukteure nicht bedacht, châpeau.

Von Unbrauchbarkeit ist der Laderaum aber wirklich weit entfernt. Ich nutze den Laderaum als Selbstständiger regelmäßig intensivst, ich kann das wirklich beurteilen. Und schließlich gibt es nicht zuletzt unter dem Kofferraumboden auch ein riesiges Staufach, wo wirklich was reingeht ... zB 4 Skihelme, eine Sporttasche voller Schuhe nebst weiterem Krimskrams ... weil auch das Reserverad "fehlt". Hab mich davor auch immer gefürchtet, aber jetzt fahren wir schon 8 und 11 Jahre 211er ohne Reserverad und haben es noch immer nicht gebraucht ... trotz einiger "eingesammelter" Schrauben in den Laufflächen!

Zitat:

Wobei mich weniger eine unten wenige cm kürzere Ladefläche stört als vielmehr der Verlust an Ladehöhe/Volumen durch die beim S211 allzu große Schräge hinten oben.

Das ist wieder großteils Wahrnehmungspsychologie. Die Scheibe des 211ers steht deutlich schräger, das stört aber in der Praxis nie, weil die Rückwandtür im unteren Bereich nach innen so dick ist, dass die an der Außenhaut bündige Scheibe selbst nur unwesentlich in das (gedachte) quaderförmige Stauvolumen schneidet. Glaubt man nicht leicht, ist aber so.

Zitat:

Denn angeblich soll es ja auch eine - wenn auch vergleichsweise geringe - Zahl von 210ern geben, die nicht von der Korrosiosproblematik betroffen sind.

Ja soll es geben. Nur finden muss man einen, der gerade verkauft wird, den man auch noch haben möchte und das in angemessener Zeit bei vertretbarem Aufwand.

Zitat:

Und ein S210, der bis heute auch von der Karrosserie her in einem guten Zustand durchgehalten hat, der bietet doch wohl sicher die Gewähr, weitere 10 Jahre durchzustehen.

Das Blech kann jeder Dorfschmied richten. Motor, AT-Getriebe und Elektr(on)ik könnten die Achillesfersen sein, exotische Motorisierungen sind eher betroffen. Nachdem es nur noch wenig wirklich interessante 211er gibt wird das beim 210er noch viel schlimmer sein. Was ich hier immer wieder verfolge sind frustrierende Besichtigungstouren, wo die Phantasie des Verkäufers gegenüber dem (hoffentlich) analytischen Blick des Käufers nicht standhält.

Zitat:

Also, meine Frage an die 210-Experten ist, ... ein insofern vernünftiger Kauf ist ...

Ich meine es gut mit dir: Schau dir zumindests auch den 211er und den 212er mal genauer an.

Der 211er ist gefühlt enger, von der Mechanik der Alltagsnutzung (Rückbank umlegen, Laderaumabdeckungskassette, Bedienung über sehr weite Bereiche, Geräuschpegel) dem 210er ähnlicher als man denken möchte. Viele Kleinigkeiten sind sinnvoll weiterentwickelt, wenn man die Problemmotore auslässt (M271 [E 200K] und über die ersten Baujahre der M272 in seinen verschiedenen Ausformungen) kriegt man unkomplizierte Ware.

Die komfortableren, aber auch manchmal punktuell auch schon rostigeren (zB Unterbodenbereich, Schweißpunkte) Vor-MOPF-Modelle haben die SBC-Bremse die an sich sehr gut, aber auch etwas wartungsintensiver ist, die MOPF-Modelle sind nochmal "reifer", aber auch mit einem strafferen Fahrwerk ausgestattet. Ideal sind Fahrzeuge aus MJ 2009, da wurde beim Amtsantritt von Hr. Schrempp nochmal nachgebessert. Beim 211er ist fast alles am Fahrwerk aus Aluminium, da gibt es kein Korrosionsproblem.

Unsere 211er sind nun 11 Jahre alt und haben NULL Rost. Null. Und ein 211er kostet keine großen Beträge mehr, kaum mehr als ein 210er mit der sowieso immer notwendigen Blechüberholung.

Der 212er bietet eher die Raumverhältnisse des 210ers, weicht an einigen Stellen schon deutlicher von der gewohnten Bedienung ab und leidet ab und zu an Rost am Hinterachsträger -- dürfte aber das einzige Rostproblem der Baureihe sein. Mit der MOPF wurde er vom Design her mehrheitsfähiger, der "Katastrophendiesel" OM651 (E 200 CDI, E 220 CDI, E 250 CDI) wird für dich als Benzin-Fahrer kein Problem darstellen. Der 212er ist von den Innengeräuschen kaum leiser als der 210er/211er, federt aber komfortabler als der 211er MOPF.

Es gibt beim 212er leider keinen 100% ebenen Laderaum mehr (Sitzkissen nicht hochklappbar) und mit der nach Umlegen der Rücklehnen blöd im Raum herumstehenden Laderaumabdeckungskassette darf man sich ab dieser Modellreihe genauso doof herumschlagen wie die Heerscharen von Audi- und BMW-Besitzern. Auch sind der Automatikwählhebel am Lenkrad ab MOPF (?) und die vertauschten Positionen von Blinkerhebel und Tempomat anfangs ein Ärgernis.

Leiser ist erst die Baureihe 213. Das aber recht deutlich. Dafür ist die wieder enger (diesmal wirklich) im Laderaum und umschließt den Fahrer auch wieder deutlicher.

Also wohlan! Erkunde die Welt.

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Du hast aktuell einen S210?

Was kostet ein brauchbarer Kombi?

Ich schätze ca 2500 Euro und wenn du die jetzt investierst hast du ein Auto wo du weiß was gemacht wurde denn Rost kommt eh irgendwann wieder.

Ausser du möchtest mal einen neuen was ich verstehen kann :)

Einen s210 für 2,5? Da bekommst aber nur eine Wundertüte, die uU in zwei Jahren auch nicht mehr einfach so durch die HU kommt.

Lass einen KV machen und welche Aussichten in 2 Jahren bestehen. Wenn du sonst zufrieden, das Auto unauffällig ist würde ich es machen lassen. Und eine anschließende Konservierung kostet auch nicht die Welt

Themenstarteram 31. August 2019 um 13:56

Sorry, aber Du hast meine Anfrage nicht oder allenfalls sehr oberflächlich gelesen.

Mein derzeitiger S210 hat soviel Rost/Korrosion, daß, wie die Werkstatt meint, für eine längerfristige Nutzung viele tausend reingesteckt werden müßten -ohne daß er dadurch in einem guten Zustand wäre. Er ist halt einer der vielen miesen 210er, auch wenn er 22 Jahre durchgehalten hat.

Aber ich will meine obigen Erklärungen nicht wiederholen, bitte lesen.

Wenn er nicht rettbar ist, bzw nur mit nicht unerheblichen Mitteln (Bilder wären vielleicht erklärender) würde ich was neues suchen. Der 211 ist, meiner Meinung nach, erst ab 2008 zu empfehlen wegen der motortechnischen Probleme. Die haben wohl bislang keinen Rost aber das sie technisch besser als der 210 sind würde ich nicht sagen. Ich habe mit meinen 210ern deutlich weniger als Bekannte mit ihrem 211. Ich habe mich bewusst nochmals für meinen s210 entschieden weil dieser kaum Rost hat ,weil konserieren hier noch möglich war und diese 210 technisch super sind.

Wenn er echt so fertig ist dann weg damit...

Gut wäre natürlich wenn du etwas sehr ähnliches findest dann kann man identische Teile von Innenraum umbauen...

Das Risiko hast du trotzdem auch wenn der Wagen 5000 kostet kann er nach ein paar Monaten auch wieder gammeln.

Da wäre es sinnvoll den Wagen öfters mal zu inspizieren und zu konservieren.

Hallo.

Egal welchen W210/S210 du kaufst, ob jünger, oder älter. Auf dich wird immer eine Menge Arbeit zukommen. Die Karosseriereparaturen nehmen auf jeden Fall zu. Du kannst Glück haben, dass du ein (seltenes) gut erhaltenes Exemplar für etwas mehr Geld aufstöberst. Aber auch da geht es irgendwann relativ schnell los. Wir kennen ja alle die bekannten Problemzonen. Und die werden auch bei einem gut erhaltenen in den nächsten Jahren auf einen zukommen.

Man sollte schon - so wie ich (gelernter KFZler) - vernarrt in dieses Auto sein, und einiges an Ahnung davon haben, um dieses Auto weiterhin zu erthalten.

Der W210/S210 ist ein richtig geiles Auto, und hat sehr,sehr viele schöne Eigenschaften. Deshalb baue ich meinen S240 (Bj. 2000) - mit viel Arbeit - auch wieder auf. Bei mir kommt hinzu, dass ich nicht zwingend auf dieses Auto angewiesen bin. Ist eher auch so ein bisschen mein 2. Hobby. Ich kann ihn auch schon mal bei angefangener, und noch nicht fertig gestellter Reparatur einfach stehen lassen, bis zu dem Tag, wo ich weiter dran arbeiten kann.

Bei dir scheint es aber so zu sein, dass du den Wagen dringend täglich brauchst. Und da würde ich dir raten, noch einmal darüber nachzudenken, ob die 211er Reihe, dann nicht doch die bessere Wahl währe.

Jetzt ein altes Auto zu kaufen, egal ob 210er oder 211er, und zu erwarten, dass man 10 Jahre lang keinen Ärger hat, ist schon sehr optimistisch.

Wo hat dein 210er die Korrosionsprobleme?

Zitat:

@Mick-Mick schrieb am 31. August 2019 um 15:30:09 Uhr:

Ich brauche mal die Einschätzung von Wissenden:

Ich hatte 1997 einen neuen S210 (E200) Benzin, 7-Sitzer) gekauft. ... bin ich insgesamt doch mit dem Modell zufrieden, so zufrieden, daß ich eigentlich keinen anderen Kombi haben möchte.

Aus dir spricht Liebe.

Zitat:

... und wenn nicht die Konstruktions- oder Fertigungsmängel mit der Folge der Korrosion und des Rosts wären (also wenn es noch ein "richtiger" Mercedes wie früher wäre), so würde unsere Verbindung möglicherweise eher durch mein Hinscheiden oder Fahruntauglichkeit enden als durch das Ende des Autos.

Was lernen wir aus der Geschichte? Dasselbe nochmal durchspielen oder Neues wagen?

Zitat:

Ich habe im Rahmen meiner Recherchen gelesen, daß die 211er Reihe technisch und vor allem fertigungsmäßig um Klassen besser sein soll als die 210er Reihe. Vor allem mit den MOPF-Modellen ab 2006 könne man grundsätzlich überhaupt nichts verkehrt machen.

Ich meine fertigungstechnisch ist der 211er genauso gut wie der sehr robuste 210er es war, die Rostmisere blieb ihm dank steiler Lernkurve bei Daimler erspart (sprich: er rostet(e) so wenig wie die Mitbewerber, also kaum), Serienfehler die auch lange nach Ende der Bauzeit noch nerven gibt es schon lange keine mehr.

Dass bei einem alten Auto immer alles sein kann, das ist klar. Wo viel ist, kann auch viel kaputtgehen.

Zitat:

Allein - der S210 scheint verglichen mit dem S210 eher ein Schrumpf-Kombi zu sein.

Hatte einen E 220 T CDI (1999, Vor-MOPF) und einen E 320 T CDI (2000, MOPF) und nun zwei 211er als E 200 CDI und E 280 CDI im Haushalt, kann diese Meinung über nennenswert geschrumpfter Ladekapazität und Nutzbarkeit nicht nachvollziehen.

Richtig ist, der 211er ist in der zweiten Sitzreihe enger als der 210er. Beim T-Modell ist das Problem im Kopfbereich eliminiert, die Füße finden weniger Raum, ja. Wer zwei groß gewachsene Söhne ab der Pubertät unterbringen muss oder selber groß gewachsener Taxifahrer ist, der sollte das berücksichtigen.

Das Raumgefühl ist ein wenig eingeengter, "umschlossener" als im sehr "weitläufigen" 210er, der seine Fortsetzung eher in der Baureihe 212 findet. Wer eher korpulent ist oder unter Platzangst leidet, wird vermutlich in so einem Modell glücklicher. Von den Messwerten her ist nicht wirklich irgendetwas anders, das ist alles nur Wahrnehmungspsychologie.

Mit meinen noch immer recht "schlaksigen" 1,83 m bei 72 kg sitze ich im 211er ebensogut wie im 210er.

Auch zog meine ganze Familie den ersten 211er (der vergleichsweise "müde" und "ruppige" E 200 T CDI) dem dicken 210er (E 320 T CDI) immer vor! Auch die zwei Gören in der hinteren Reihe. Das nennt man gelebte Demokratie -- ich war selber mal verliebt in den 210er und konnte das nur schwer verstehen.

Zitat:

Deutlich geringere Länge der Ladefläche, deutlich geringe Höhe des Laderaums jedenfalls im Bereich der Heckklappe .... wer designt so eine Mißgeburt?

Du schriebst da im Affekt, oder? Der Schmerz treibt dich dazu?

Die schiere Länge der Ladefläche des S211 ist bei hochgestellten Sitzkissen der hinteren Reihe ein wenig kürzer, bei ausgebauten Sitzkissen (also von Rückwandtür bis Mittelkonsolen-Ende) ziemlich ident, die Breite sowieso.

Alltagsrelevant kann hingegen sein, dass die Umabumaßnahmen wesentlich einfacher von der Hand gehen: Die Kopfstützen der Rückbank müssen nicht mehr ausgebaut werden, um bei aufgestellten Sitzkissen die Rückenlehnen umlegen zu können, und die Verriegelung der Rükenlehne ist wesentlich leichtgängiger als beim 210er.

Zitat:

... durch den Ausschnitt und die Höhe der Heckklappe unnötig beschnitten wird, dann hat der Kombi nicht mehr so richtig viel Sinn.

Von der Rückseite betrachtet zieht die Dachlinie seitlich stärker runter, das ist richtig. Weil dort die verdeckt eingebauten Gasdruckfedern für die Rückwandtür Platz brauchen. Dass diese leider auch meist schnell schlapp werden und Ersatz wegen des notwendigen Gefummels ein wenig länger als 5 Minuten dauert, dass haben die Konstrukteure nicht bedacht, châpeau.

Von Unbrauchbarkeit ist der Laderaum aber wirklich weit entfernt. Ich nutze den Laderaum als Selbstständiger regelmäßig intensivst, ich kann das wirklich beurteilen. Und schließlich gibt es nicht zuletzt unter dem Kofferraumboden auch ein riesiges Staufach, wo wirklich was reingeht ... zB 4 Skihelme, eine Sporttasche voller Schuhe nebst weiterem Krimskrams ... weil auch das Reserverad "fehlt". Hab mich davor auch immer gefürchtet, aber jetzt fahren wir schon 8 und 11 Jahre 211er ohne Reserverad und haben es noch immer nicht gebraucht ... trotz einiger "eingesammelter" Schrauben in den Laufflächen!

Zitat:

Wobei mich weniger eine unten wenige cm kürzere Ladefläche stört als vielmehr der Verlust an Ladehöhe/Volumen durch die beim S211 allzu große Schräge hinten oben.

Das ist wieder großteils Wahrnehmungspsychologie. Die Scheibe des 211ers steht deutlich schräger, das stört aber in der Praxis nie, weil die Rückwandtür im unteren Bereich nach innen so dick ist, dass die an der Außenhaut bündige Scheibe selbst nur unwesentlich in das (gedachte) quaderförmige Stauvolumen schneidet. Glaubt man nicht leicht, ist aber so.

Zitat:

Denn angeblich soll es ja auch eine - wenn auch vergleichsweise geringe - Zahl von 210ern geben, die nicht von der Korrosiosproblematik betroffen sind.

Ja soll es geben. Nur finden muss man einen, der gerade verkauft wird, den man auch noch haben möchte und das in angemessener Zeit bei vertretbarem Aufwand.

Zitat:

Und ein S210, der bis heute auch von der Karrosserie her in einem guten Zustand durchgehalten hat, der bietet doch wohl sicher die Gewähr, weitere 10 Jahre durchzustehen.

Das Blech kann jeder Dorfschmied richten. Motor, AT-Getriebe und Elektr(on)ik könnten die Achillesfersen sein, exotische Motorisierungen sind eher betroffen. Nachdem es nur noch wenig wirklich interessante 211er gibt wird das beim 210er noch viel schlimmer sein. Was ich hier immer wieder verfolge sind frustrierende Besichtigungstouren, wo die Phantasie des Verkäufers gegenüber dem (hoffentlich) analytischen Blick des Käufers nicht standhält.

Zitat:

Also, meine Frage an die 210-Experten ist, ... ein insofern vernünftiger Kauf ist ...

Ich meine es gut mit dir: Schau dir zumindests auch den 211er und den 212er mal genauer an.

Der 211er ist gefühlt enger, von der Mechanik der Alltagsnutzung (Rückbank umlegen, Laderaumabdeckungskassette, Bedienung über sehr weite Bereiche, Geräuschpegel) dem 210er ähnlicher als man denken möchte. Viele Kleinigkeiten sind sinnvoll weiterentwickelt, wenn man die Problemmotore auslässt (M271 [E 200K] und über die ersten Baujahre der M272 in seinen verschiedenen Ausformungen) kriegt man unkomplizierte Ware.

Die komfortableren, aber auch manchmal punktuell auch schon rostigeren (zB Unterbodenbereich, Schweißpunkte) Vor-MOPF-Modelle haben die SBC-Bremse die an sich sehr gut, aber auch etwas wartungsintensiver ist, die MOPF-Modelle sind nochmal "reifer", aber auch mit einem strafferen Fahrwerk ausgestattet. Ideal sind Fahrzeuge aus MJ 2009, da wurde beim Amtsantritt von Hr. Schrempp nochmal nachgebessert. Beim 211er ist fast alles am Fahrwerk aus Aluminium, da gibt es kein Korrosionsproblem.

Unsere 211er sind nun 11 Jahre alt und haben NULL Rost. Null. Und ein 211er kostet keine großen Beträge mehr, kaum mehr als ein 210er mit der sowieso immer notwendigen Blechüberholung.

Der 212er bietet eher die Raumverhältnisse des 210ers, weicht an einigen Stellen schon deutlicher von der gewohnten Bedienung ab und leidet ab und zu an Rost am Hinterachsträger -- dürfte aber das einzige Rostproblem der Baureihe sein. Mit der MOPF wurde er vom Design her mehrheitsfähiger, der "Katastrophendiesel" OM651 (E 200 CDI, E 220 CDI, E 250 CDI) wird für dich als Benzin-Fahrer kein Problem darstellen. Der 212er ist von den Innengeräuschen kaum leiser als der 210er/211er, federt aber komfortabler als der 211er MOPF.

Es gibt beim 212er leider keinen 100% ebenen Laderaum mehr (Sitzkissen nicht hochklappbar) und mit der nach Umlegen der Rücklehnen blöd im Raum herumstehenden Laderaumabdeckungskassette darf man sich ab dieser Modellreihe genauso doof herumschlagen wie die Heerscharen von Audi- und BMW-Besitzern. Auch sind der Automatikwählhebel am Lenkrad ab MOPF (?) und die vertauschten Positionen von Blinkerhebel und Tempomat anfangs ein Ärgernis.

Leiser ist erst die Baureihe 213. Das aber recht deutlich. Dafür ist die wieder enger (diesmal wirklich) im Laderaum und umschließt den Fahrer auch wieder deutlicher.

Also wohlan! Erkunde die Welt.

Hallo,

ich kann Dich gut verstehen - mir gings genauso - und ich hab mich wieder für einen S210 entschieden. Mein alter war ein 2000er E200T mit dann 340TKM und schließlich nach 6 Jahren Nutzung mit viel zu viel Rost.

Ich fahre arbeitsbedingt täglich ca. 100 km und mache regelmäßig Verwandtenbesuch im Raum Göttingen und Stuttgart mit meiner 4-köpfigen Familie. Ich hatte bis dato kein angenehmeres Fahrzeug als diesen 210er. Mit ca. 8,5l sparsam genug, sehr zuverlässig, komfortabel und konkurrenzlos geräumig.

Ich habe dann ca. 9 Monate gesucht und schließlich einen 2002er E200 K gefunden mit erstaunlich wenig Rost: tatsächlich noch die ersten und rostfreien Kotflügel, rostfreien Türen und Hauben und mit netten Extras wie SD, abnehmb. AHK, Klimaautomatik, Comand, Freisprecheinrichtung und originaler (funktionstüchtiger) Standheizung. Das Ganze in diamantsilbermetallic. Der Wagen hatte beim Kauf noch 1Jahr TÜV, 220 TKM gelaufen und ich habe 2000€ dafür bezahlt - keine Ahnung, wo man für das Geld noch mehr Auto bekommt.

Natürlich war der nicht fehlerfrei, aber wenn man selber schraubt, geht das alles: Ich habe erstmal neue Stoßdämpfer verbaut und die Bulleneier gewechselt. Dann mußte ich das Ölstopkabel nachrüsten (dass das Öl noch nicht beim Steuergerät angekommen war, hatte ich vorher gecheckt). An der Hinterachse habe ich die vorderen Tonnenlager wechseln lassen (ca. 250€) und letztens habe ich noch die Spurstangenköpfe erneuert.

Mittlerweile bin ich 20 TKM gefahren und hochzufrieden. Der Verbrauch ist ähnlich - im Hochsommer sinds auch mal 7,5l - der Kompressor bringt einen etwas frischeren Antritt und ermöglicht einen höheren Autobahnschnitt.

Am Unterboden habe ich Rost gesehen, v.a hinten rechts im Bereich der Stoßstangenhalterung und auch an 2, 3 anderen Stellen, aber alles problemlos machbar. Ich denke, das kostet mich vorm Winter ein paar Stunden und das wars.

Ich hab bislang den Eindruck, nichts falsch gemacht zu haben. Ein großer Vorteil bei der Beurteilung des Neuen war natürlich, dass ich das Auto schon sehr gut kannte.

Vielleicht hilft dieser kleine Erfahrungsbericht ja bei Deiner Entscheidung

Hallo zusammen und @mick-mick ,

Das 1. Auswahlkriterium sollte lauten: "Alt, aber geringe KM-Laufleistung"

Wie teuer darf das Fahrzeug sein und welche Motoren bevorzugst du?

LG, Walter

Wir haben wahrscheinlich nicht nur die eine Gemeinsamkeit, dass wir 1997 beide einen neuen 210er als Kombi gekauft haben, mit dem wir, was Zuverlässigkeit und praktischen Gebrauchswert anbelangt, zudem sehr zufrieden sind. Allerdings habe ich auch praktisch keine besonderen Rostprobleme und mein Auto ist sehr günstig im Unterhalt, siehe z. B. https://www.motor-talk.de/.../...eine-zwischenbilanz-t5698283.html?... Inzwischen habe ich weitere 46 000 km abgespult umd freue mich noch jedes Mal, wenn ich in dieses Auto einsteige, umso mehr, als mir mein Dicker einmal im Unfall das Leben gerettet hat. Liebe halt, wie A-D richtig erkannt hat!:) Ich brauche dir also nicht viel über einen 210er zu erzählen umd wüsste selbst gar nicht, welches ältere oder auch neuere Modell ihn ersetzen könnte. Ein guter 210er ist eigentlich unersetzlich und ich kann,dir nur raten, zu suchen, auch wenn das lange dauern mag!

Noch ein Wort zum Beitrag meines Freundes Walter, mit dem ich ausnahmsweise nicht übereinstimme: Die Motorlaufleistung ist nicht sooo wichtig, da speziell auch die T-Modelle regelmäßig höhere Laufleistungen als die Limousinen haben und darüber hinaus alle Motoren robust und langlebig sind. Besser ein gepflegtes Langstreckenauto mit > 300 000 km oder selbst mehr, als ein Auto mit nur 50 000 km in 20 Jahren, das nur immer zu Kurzstreckenfahrten benutzt wurde.

Das kann ich bislang nicht bestätigen. Hatte auch immer welche mit Laufleistungen jenseits der 200k km. Jetzt einen mit aktuellen 64k diesen fahre ich seit knapp einem Jahr und habe außer Konservierung nichts machen müssen, und erwarte auch in nächster Zeit außer Wartungskosten nichts.

Bei den Vorgängern war der Einstandspreis zwar deutlich günstiger aber dieser verdoppelte/verdreifachte sich eigentlich immer innerhalb der ersten 1-2 Jahre durch zusätzliche Reparaturkosten.

Und der jetzige wirkt auch nicht wie ein altes Auto, alle Schalter und Hebel, Sitze sind knackig frisch. Das Auto hat keine Roststellen die Scheinwerfer verdienen auch den Namen.

Würde ich immer wieder so machen, lieber mehr Geld für ein wenig gelaufenenes Exemplar ausgeben als hinterher das zuvor nicht ausgegebene Geld in Reparaturen zu stecken.

Das Problem ist wahrscheinlich bei jedem gebrauchten so irgendwann stehen teure Reparaturen an und dann soll der alte weg.

Beim S210 ist der Punkt derzeit schnell erreicht wenn man nicht vieles selber machen kann.

Wenn meine Mittel es erlauben würde ich immer das gepflegteste Fahrzeug kaufen..

Im Endeffekt ist es mir egal ob noch Orginalteile verbaut sind oder schon großzügig instand gesetzt wurde. Natürlich solange es fachgerecht gemacht wurde.. Wenn nicht ist der unberührte Wagen natürlich schöner.

Ein schweres Thema da hat jeder seine Meinung..

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