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Gegenseitige Sichtblockade beim Einfahren in Kreuzungen und Vorschlag dazu
Situation: Kreuzung oder Einmündung mit Vorfahrtstraße, ohne Ampeln. Ich komme aus der untergordneten Nebenstraße und habe Vorfahrt/Vorrang zu gewähren, und zwar (1.) dem Verkehr auf der Hauptstraße und ggf. begleitenden Radwegen, (2.) beim Linksabbiegen dem ggf. entgegenkommenden Verkehr aus der gegenüberliegenden Nebenstraße, (3.) beim Abbiegen auch Fußgängern, die gerade die Hauptstraße überqueren.
Das geht nur, wenn ich in alle Richtungen freie Sicht habe.
Soweit, so klar. Nun sei die Nebenstraße so gestaltet, daß sich die wartepflichtigen Fahrzeuge zweispurig einordnen, typischerweise also links für die Linksabbieger und rechts für Geradeausfahrer und Rechtsabbieger. Und jetzt entsteht ein Problem:
Stehen zwei Fahrzeuge gleichzeitig vorn und warten, kann, wer links steht, nicht mehr ungehindert nach rechts sehen, und wer rechts steht, nicht ungehindert nach links. Die beiden jeweils vorn stehenden Fahrzeuge behindern sich gegenseitig, und es geht im Resultat oft nicht schneller vorwärts, als wenn die Fahrzeuge einspurig in der Nebenstraße warten würden.
Mein Vorschlag:
Beide Spuren geben sich wechselseitig freie Sicht, ähnlich dem Reißverschlußprinzip. Beispiel: Ich fahre auf die Kreuzung zu, will links abbiegen und ordne mich also links ein. Rechts steht schon ein Geradeausfahrer. Ich fahre jetzt nicht bis ganz nach vorn, sondern bleibe absichtlich etwa 2–3 m nach hinten versetzt stehen, so daß der andere nach links freie Sicht hat. Erst wenn er weg ist, fahre ich bis zur Sichtlinie vor und orientiere mich selbst.
Gebt mal eure Meinung dazu ab. Ich denke, da dieses Verfahren sinnvoll ist, wäre es doch gut, wenn es sich so als Regel durchsetzen würde.
Mal abgesehen davon, daß bei entsprechender Auslegung von § 1 (2) StVO sogar eine Rechtspflicht bestehen könnte, demjenigen, der schon vorn steht, die Sicht nicht zu versperren. Auch hierzu hätte ich gern eure Meinung.
Beste Antwort im Thema
So Einmündungen und kreuzungen kenne ich.
Eine wirkliche Sichtbehinderung stelle ich nur fest, wenn ein Van/SUV/LKW neben mir steht.
Beim Linksabbiegen habe ich nie Probleme, da der rechte Nebenmann mir nicht die sicht auf die wichtige Spur nimmt.Fährt natürlich einer im Gegenverkehr habe ich mit Zitronen gehandelt
Beim Rechtsabbiegen nutze ich den linken nebenmann als "Blocker". Fährt er los ziehe ich mit und drehe den 1ten Gang aus. Sollte trotzdem ein Auto aus dem "Nichts" auftauchen, erwischt es ja den Linksabbieger.
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29 Antworten
So Einmündungen und kreuzungen kenne ich.
Eine wirkliche Sichtbehinderung stelle ich nur fest, wenn ein Van/SUV/LKW neben mir steht.
Beim Linksabbiegen habe ich nie Probleme, da der rechte Nebenmann mir nicht die sicht auf die wichtige Spur nimmt.Fährt natürlich einer im Gegenverkehr habe ich mit Zitronen gehandelt
Beim Rechtsabbiegen nutze ich den linken nebenmann als "Blocker". Fährt er los ziehe ich mit und drehe den 1ten Gang aus. Sollte trotzdem ein Auto aus dem "Nichts" auftauchen, erwischt es ja den Linksabbieger.
Ich hatte damit noch nie Probleme, zudem andere Autos ja auch scheiben zum Durchschauen haben. Und wenn die Sicht durch ein höheres Fahrzeug versperrt wird, dann wartet man halt, bis sich dieses fortbewegt oder die Sicht wieder gewährleistet ist.
Ja klar ist das, was ich oben angesprochen habe, kein massives Problem, oft kann man durch den Nebenmann ausreichend gut durchgucken.
Manchmal läuft das aber auch so ab – alles schon beobachtet – daß der links Dazukommende sich hinstellt, der rechts Stehende sieht dadurch nach links nix mehr, fährt 1 m vor, jetzt sieht der andere natürlich nach rechts nix mehr, fährt auch 1 m vor ... klasse Situation.
Was mir hier über das rein "Fahrtaktische" hinaus zu denken gibt, ist die Vermutung (wie geschrieben), daß ich gegen § 1 (2) StVO verstoße, wenn ich mich vorn neben einen hinstelle und ihm dadurch die Sicht nehme. Denn diese Behinderung ist ja nicht unvermeidlich.
Gegenseitige Rücksichtnahme??? Was ist das?? Wird das von der Rennleitung kontrolliert und bestraft?
Heutzutage ein fürstlicher Luxus...leider.
Mal einem "armen Linksabbieger" rauslassen? Um Gottes Willen! der wird doch gleich die ganze Straße blockieren....
Tja... sicherlich kann man es demjenigen, der zuerst an der Kreuzung stand, etwas einfacher machen, in dem man einfach nicht bis ganz vornehin vorfährt.
Aber dazu müsste man ja partnerschaftlich denken und seine eigenen Interessen in diesem Moment mal hinten anstellen.
Das entspricht halt nicht der Mentalität des deutschen Autofahrers.
Man kann meistens durch die Scheiben des anderen Wagens hindurch sehen. Manchmal sieht man auch einen gut aussehenden Fahrer im anderen Fahrzeug, den man mal so anlächselt, um zu flirten... Aber Männer sind halt nicht Multitasking fähig, und bemerken mich nicht.
Zitat:
Original geschrieben von Erwachsener
Mein Vorschlag:
Beide Spuren geben sich wechselseitig freie Sicht, ähnlich dem Reißverschlußprinzip. Beispiel: Ich fahre auf die Kreuzung zu, will links abbiegen und ordne mich also links ein. Rechts steht schon ein Geradeausfahrer. Ich fahre jetzt nicht bis ganz nach vorn, sondern bleibe absichtlich etwa 2–3 m nach hinten versetzt stehen, so daß der andere nach links freie Sicht hat. Erst wenn er weg ist, fahre ich bis zur Sichtlinie vor und orientiere mich selbst.
Ich praktiziere das schon länger so, das man versucht demjenigen, der links abbiegen will, (also eine Spur mehr beachten muß, als der Rechtsabbieger) die Sicht nicht zu verstellen. . Soweit habe ich auch schon gedacht. Es gibt mehr mitdenkende Verkehrsteilnehmer als man denkt, nicht jeder macht es... klar. Aber doch eine Vielzahl.
Problem bei der Sache ist nur, wenn man einen Hasenfuß ganz vorne stehen hat. So jemand, der eine Lücke sucht, in der ein Airbus landen könnte. Dann wartet man bis zum jüngsten Tag....
Deshalb sollte sowas immer von der Situation, der Örtlichkeit und anderen Faktoren abhängig gemacht werden, wie man vorgeht.
Ich bin in dem Fall nicht für eine generelle Lösung.
Gruß
Alpenfreund
Deine Idee mit dem "wechselseitigen Fahren" ist zwar ganz gut, wird jedoch in der egoistischen und stoischen Verkehrswelt ohne Regelung kaum funktionieren.
Ich selbst hatte in ähnlichen Situationen auch noch keine Probleme da ich es dann handhabe wie meine Vorschreiber bereits ausführlich und in div. Variationen geschildert haben.
Zitat:
Original geschrieben von Mr. Davidoff
Tja... sicherlich kann man es demjenigen, der zuerst an der Kreuzung stand, etwas einfacher machen, in dem man einfach nicht bis ganz vornehin vorfährt.
Aber dazu müsste man ja partnerschaftlich denken und seine eigenen Interessen in diesem Moment mal hinten anstellen.
Das entspricht halt nicht der Mentalität des deutschen Autofahrers.
Zumal der Rechtsabbieger/Geradeausfahrer mit dem Linksabbieger los fahren könnte. Wenn es der Linksabbieger schon schafft, schafft das der Andere locker.
Blöd nur, wenn der Linksabbieger den Verkehr nicht richtig einschätzen kann. Abder dann semmeln die von links immernoch erst dem Linksabbiegr rein und als Geradeausfahrer sieht man noch rechtzeitig, wenn einer von rechts kommt.
Zitat:
Original geschrieben von Alpenfreund
Problem bei der Sache ist nur, wenn man einen Hasenfuß ganz vorne stehen hat. So jemand, der eine Lücke sucht, in der ein Airbus landen könnte. Dann wartet man bis zum jüngsten Tag....
Gruß
Alpenfreund
Hinter denen wartet man sich ja auch die Reifen platt, wenn man in die gleiche Richtung will.
Wenn Du diese "Regel" gut findest und eine Einführung befürwortest, überzeuge Deinen Bundestagsabgeordneten, damit dieser eine Gesetzesänderung anstösst. Ansonsten wird das Verkehrsgeschehen statistisch erfasst. Ergibt sich an Deiner beschriebenen Stelle ein Verkehrsbrennpunkt, weil zuviel Unfälle passieren, werden sich die Experten der Polizei und der Straßenverkehrsbehörde Massnahmen einfallen lassen, um diesen Brennpunkt zu entschärfen. Das könnten bauliche Änderungen, neue Beschilderungen oder Signalanlagen sein.
Wenn ich rechts abbiegen will und dies auch könnte, weil von links keine Fahrzeuge kommen, du allerdings vor mir stehst und nicht vorfährst sondern wartest bis sich dem Linksabbieger links vor dir eine entsprechend große Lücke auf beiden Fahrspuren auftut, würde ich mich bei dir bedanken.
Sowas nenne ich eine vermeidbare Behinderung, Rückstau ohne Ende, obwohl alles frei ist.
Genau wie diejenigen, die links abbiegen wollen und sich mittig an die Einmündung stellen, damit rechts keiner vorbei kann.
Die modernen Autos erlauben nur geringe Durchsicht auf den Querverkehr, wenn dazu noch einige Hirnis Schutzfolien eingezogen haben, ist der Durchblick nach rechts oder links völlig versperrt..
Im Blindflug wird nach rechts oder links abgebogen, in der Hoffnung, das das gut geht und der Querverkehr Rücksicht nimmt.
Der Rechtsabbieger hat weniger Probleme als der Linksabbieger oder Geradeausfahrer, klar, aber auch er muß nach links gucken können. Wäre ich der Rechtsabbieger (mit anderen hinter mir), würde ich je nach Situation wahrscheinlich auch fahren, sobald möglich.
Mir geht's aber, wie übrigens oben auch geschrieben, primär um die gegenseitige Blockade zwischen Linksabbiegern und Geradeausfahrern; bei beiden ist die "Vorfahrtbelastung" ja ungefähr gleich.
Richtig, es besteht die Gefahr bei solcher Rücksichtnahme, daß man einen ängstlichen oder unerfahrenen Kraftfahrer neben sich hat und "ewig" wartet. Muß man von Fall zu Fall einschätzen, aber ich denke, das schafft man als Erwachsener auch.
Es ist übrigens erst mal egal, ob die anderen mitspielen. Ich verliere selbst ggf. ein paar Sekunden Zeit, wenn ich warte, bis der neben mir weg ist (aber derjenige merkt es vielleicht, daß ich ihm absichtlich gute Sicht ermöglicht habe, und freut sich darüber). Dann fahre ich selbst vor, und wenn jetzt der neue rechte Nebenmann NICHT mitspielt, also ganz vor fährt und ich nicht nach rechts gucken kann, OK, dann habe ich doch keinen Nachteil, denn das bloß "das Übliche". Ich mache es trotzdem beim nächsten Mal an so einer Stelle so, und vielleicht merkt ja noch ein anderer, daß das eine gute Idee sein könnte, und macht's das nächste Mal genauso.
Man kann auch aus jeder Verkehrssituation eine Wissenschaft machen. Wenn man in der geschilderten Situation ist, dann fährt man einfach langsam soweit vor, bis man was sieht, und wenn dann frei ist, fährt man los. Ich finde nicht, dass wir noch eine weitere Regel brauchen.
Ich behaupte eh, dass es gar nicht so viele Kreuzungen gibt, wo sich der Verkehr auf zwei Spuren staut, ohne dass dort eine Ampel wäre.