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Generelle Notwendigkeit, den Notruf zu wählen

Themenstarteram 3. Juni 2015 um 21:07

Wann besteht eigentlich die generelle Notwendigkeit den Notruf 110/112 zu wählen und wann ist eine Wahl des Notrufes eine überzogene Maßnahme?

Diese Frage würde ich mir z.B. bei Verletzungen stellen, wenn man nicht einschätzen kann, ob die Lage ernst ist oder ob es völlig reicht, wenn man durch Familie/Freunde/Kollegen zur Ambulanz ins KH gefahren wird oder ob gar ein nächster Termin beim Hausarzt genügt?

Was kann passieren wenn sich herausstellt, dass der medizinische Laie einen Bagatellunfall (nicht nur Verkehrsunfall, auch Unfall beim Sport oder im Haus) als lebensbedrohliche Maßnahme beim Notruf dargestellt hat und dann stellt vor Ort der Notarzt kopschüttelnd fest, dass ein kleines Heftpflaster und ein Kühlkissen ausreicht?

Oder bei Blechschäden mit unklarem Verursacher oder mit einem Unfallgegener, der unbedingt auf Polzei besteht? Beispiel: Die Unfallfahrzeuge blockieren den Verkehr und das zeitraubende Abfragen der regulären Telefonnummer der örtlichen Polizeistelle über die Auskunft erscheint zu zeitraubend....ist es da ok, wenn man einfach schnell die 110 wählt oder wird man da wieder rausgeschmissen wenn keine Personensschäden zu melden sind oder sonstige Gefahren bestehen wie Brand- oder Umweltverschmutzungsgefahr?

Gibt es da irgendwie klarere Abgrenzungen wann Notruf und wann nicht?

Beste Antwort im Thema
am 4. Juni 2015 um 3:01

Ein Notarzt wird kaum Kopfschuettelnd ein Pflaster und eine Eistuete zum kuehlen verabreichen. Die nehmen ihren Job ernst, auch bei anscheinlichen Bagatellen. Im Zweifelsfall ist es besser einen Notruf gemacht zu haben und die Situation zu Schildern. So manch einer ist erst spaeter umgekippt

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Eine Abgrenzung wird es wohl nicht geben.

Aber jeder normal denkende Mensch kann wohl unterscheiden ob ein Pflaster oder der Notarzt gebraucht wird.

Das traue ich sogar einem Kind zu.

Ich habe auch schon die 110 gewählt wenn ich nachts ein unbeleuchtetes Pannenfahrzeug auf der Autobahn gesehen habe oder einmal als ein Spanngurt von einem LKW mitten auf der Autobahn lag.

Die hatten damit nie ein Problem und haben die Information dann entsprechend weitergegeben.

am 3. Juni 2015 um 23:45

110 ist auch ein Polizeiruf, nicht zwingend Notruf. Wenn es der Polizei etwas dringendes mitzuteilen gibt, dann ruf an. Wenn es nicht dringend ist, kann man sich natürlich auch an die Polizeistelle wenden.

Im Zweifel lieber anrufen. Die können dann immernoch selbst entscheiden, wie sie reagieren. Beispiel wie bei torre01, so ein Spanngurt muss ja entfernt werden. Die Dringlichkeit können die dann selber einschätzen.

am 4. Juni 2015 um 3:01

Ein Notarzt wird kaum Kopfschuettelnd ein Pflaster und eine Eistuete zum kuehlen verabreichen. Die nehmen ihren Job ernst, auch bei anscheinlichen Bagatellen. Im Zweifelsfall ist es besser einen Notruf gemacht zu haben und die Situation zu Schildern. So manch einer ist erst spaeter umgekippt

am 4. Juni 2015 um 5:43

Ob nach einem Unfall nur ein Pflaster gebraucht wird, lässt sich selbst als Sani nur auf den 2. Blick feststellen, wird da mehr als nur ein Pflaster gebraucht, kannst du froh sein, das du die Rettung angerufen hast.

Meine Mutter ist mal mit der Jacke am Sattel hängen geblieben und praktisch nur umgekippt, auf den 1. Blick war absolut nichts, aber im KH hat sie sich 2 Brustwirbel gebrochen.

Ich habe sie noch ins KH gefahren, aber selbst das war (eigentlich) schon zu gefährlich gewesen, weil wir sie aufgrund der Verletzung nur schwer wieder aus den PKW bekommen haben. Also ist es scheinbar sogar besser, das die Unfallopfer an Ort und Stelle bleiben, bis die Rettung da ist.

Besser etwas früher die Rettung rufen, als zu spät .

Zitat:

@Celvic schrieb am 3. Juni 2015 um 23:07:08 Uhr:

...wenn man nicht einschätzen kann, ob die Lage ernst ist...

Das ist die entscheidende Formulierung.

Niemand wird Dir anschließend einen Strick draus drehen, wenn Du die Situation nicht richtig einschätzen konntest und auf Nummer sicher gegangen bist.

Wenn ich den Notruf wähle aber zum Beispiel nur eine Bagatelle melden will, dann sage ich gleich zu beginn des gesprächs dass es kein Notfall ist.

Der "Notruf" geht immer an eine Rettungsleitstelle.

Dort sitzen geschulte Mitarbeiter, die die richtigen Fragen stellen. Dort wird ganz bestimmt niemand sagen "Belästigen Sie uns nicht mit so'nem Scheiß" - außer, man fragt die nach der Uhrzeit oder dem TV-Programm.

Ich nabe auch schon die 110 gewählt, weil auf der Autobahn ein Auto mit entstempelten Kennzeichen rumfuhr. Da wurde dann eine 20minütige Live-Verfolgung daraus. Alles über die 110 mit Standleitung.

Zitat:

@Celvic schrieb am 3. Juni 2015 um 23:07:08 Uhr:

 

Was kann passieren wenn sich herausstellt, dass der medizinische Laie einen Bagatellunfall (nicht nur Verkehrsunfall, auch Unfall beim Sport oder im Haus) als lebensbedrohliche Maßnahme beim Notruf dargestellt hat und dann stellt vor Ort der Notarzt kopschüttelnd fest, dass ein kleines Heftpflaster und ein Kühlkissen ausreicht?

Von medizinischen Laien kann nicht erwartet werden, daß sie immer zweifelsfrei einen Notfall von einem nicht lebensbedrohlichen Unfall/Zustand unterscheiden können. Im Zweifelsfall daher lieber den Notruf wählen. Oft geht es um wenige Minuten (ich denke da nur an Schlaganfälle "Time is brain"!).

Zitat:

@mandelpflaume schrieb am 4. Juni 2015 um 07:43:10 Uhr:

Ob nach einem Unfall nur ein Pflaster gebraucht wird, lässt sich selbst als Sani nur auf den 2. Blick feststellen, wird da mehr als nur ein Pflaster gebraucht, kannst du froh sein, das du die Rettung angerufen hast.

Meine Mutter ist mal mit der Jacke am Sattel hängen geblieben und praktisch nur umgekippt, auf den 1. Blick war absolut nichts, aber im KH hat sie sich 2 Brustwirbel gebrochen.

Ich habe sie noch ins KH gefahren, aber selbst das war (eigentlich) schon zu gefährlich gewesen, weil wir sie aufgrund der Verletzung nur schwer wieder aus den PKW bekommen haben. Also ist es scheinbar sogar besser, das die Unfallopfer an Ort und Stelle bleiben, bis die Rettung da ist.

Besser etwas früher die Rettung rufen, als zu spät .

Da hast Du Glück gehabt, dass Dein Auto heil geblieben ist. Wenn der Arzt beim Ausstiegsversuch zugegen gewesen wäre und aufgrund der Schmerzen Deine Mutter noch im Auto untersucht hätte, dann wäre folgendes passiert:

Notruf bei der Feuerwehr,

Patientengerechte Rettung aus Deinem bis dahin heilen Auto (das heißt: Dach ab, um eine Achsenstabile Rettung vom Sitz zu ermöglichen, ohne die Wirbelsäule zu bewegen)

Danach wäre dein Auto ein Totalschaden gewesen.

(Für alle die jetzt meinen "ja red du mal, Feuerwehrlatein...": So einen Einsatz habe ich schon selbst erlebt, nachdem der Fahrer auf dem Weg zur Klinik merkte, dass sich der Zustand der Verletzten Person in seinem Privatwagen zunehmens schlechter wurde. Das war zwar 2km vor der Klinik, die Maßnahme durch uns war jedoch die Gleiche. Dach ab, Tür und B-Säule raus...)

 

Daher: Im Zweifel lieber den Notruf. Die Disponenten fragen dann schon, was Sache ist.

Wenn man nicht weiß ob man den Notruf wählen soll,

dann tu es, ruf an und frag ob es schlauer wäre,

da sitzen geschulte Leute mit Erfahrung.

Die stellen Dir die richtigen Fragen um rauszukriegen,

ob Hilfe nötig ist.

Und keine Angst, die haben mehr als eine Leitung

Solange es keine Scherzanrufe sind, wird dir da keiner ans Bein pinkeln. Wenn ich auf der Landstraße plötzlich nen Teppich sehe, aber nicht gefahrlos anhalten kann oder mir auf der Autobahn nen Schmutzfänger vom LKW entgegenkommt,mdanm wähle ich 110. Die Notrufzentrale hat da schneller und gefahrliser den "Auftrag disponiert" als ich im Smartphone während der Fahrt die Nummer der nächsten Polizeidienststelle gegoogelt habe.

Zitat:

@fire-fighter schrieb am 4. Juni 2015 um 16:32:37 Uhr:

Notruf bei der Feuerwehr,

Patientengerechte Rettung aus Deinem bis dahin heilen Auto (das heißt: Dach ab, um eine Achsenstabile Rettung vom Sitz zu ermöglichen, ohne die Wirbelsäule zu bewegen)

Danach wäre dein Auto ein Totalschaden gewesen.

(Für alle die jetzt meinen "ja red du mal, Feuerwehrlatein...": So einen Einsatz habe ich schon selbst erlebt, nachdem der Fahrer auf dem Weg zur Klinik merkte, dass sich der Zustand der Verletzten Person in seinem Privatwagen zunehmens schlechter wurde. Das war zwar 2km vor der Klinik, die Maßnahme durch uns war jedoch die Gleiche. Dach ab, Tür und B-Säule raus...)

Das ging schon vor Jahrzehnten durch die Fachpresse:

Ein Unfallzeuge hat ein Unfallopfer bei Regen auf den Beifahrersitz seines eigenen Autos verfrachtet um dort auf den RTW zu warten. Der Notarzt hat eine Wirbelsäulenverletzung diagnostiziert: weg war das Dach des (bis dahin) unbeteiligten Autos...

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