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Generelles Überholverbot für LKW?

Themenstarteram 24. Januar 2008 um 18:55

Hallo,

ich wollte mal eine Frage in den Raum werfen, die den ein oder anderen sicher schonmal beschäftigt hat.

Und zwar geht es um die Elefantenrennen und seit neuestem um das rücksichtslose Ausscheren der LKW's.

Ich bin im Jahr 50-60tkm mit meinem Auto unterwegs. Größtenteils auf Autobahnen quer durch Deutschland. Und mir ist aufgefallen, dass die Rücksichtslosigkeit und Aggressivität der LKW Fahrer extrem zugenommen hat.

Ich möchte hier nicht alle über einen Kamm scheren. 90% sind sicher anständig und ordentlich, aber es ist ja immer so, dass die Guten unter den Schlechten leiden müssen.

Auf jeden Fall sind die Situationen, in denen ein LKW vor mir ausgeschert ist und ich nur mit einer harten Bremsaktion schlimmeres vermeiden konnte, exorbitant mehr geworden.

Mittlerweile finde ich es isgar sehr riskant, mit mehr als 120kmh auf der Mittelspur zu fahren, da ich den Eindruck habe, die meisten scheren aus, ohne auch nur einmal den Rückspiegel zu Rate zu ziehen. Meist wird nichteinmal vorher geblinkt.

 

Daher könnte ich mir im Zuge der Verkehrssicherheit ein generelles Überholverbot für LKW durchaus vorstellen und hoffe auch, dass die Politik sich bald auf ähnliches besinnt.

Nun sind eure Meinungen gefragt.

Beste Antwort im Thema

Hallo TE,

ja, ich würde das absolut befürworten. Mit einigen Ausnahmen. Und noch mehr. Fakt ist, dass es in Europa viel zu viele und oftmals völlig unnötige LKW-Transporte gibt. Dem lässt sich nur entgegenwirken, wenn LKW fahrten unattraktiver werden. Daher kann ich mir folgende Massnahmen vorstellen:

1. Absolutes Überholverbot für LKW auf 2-Spurigen BAB und nur in speziell freigegebenen Bereichen der 3-Spurigen BABs. (Also praktisch die Umkehrung des Überholverbots für LKW in eine bedingte "Überholerlaubnis". Auf nicht stark frequentierten, dreispurigen Autobahnen sollen die LKW sich ruhig überholen. Auf dem Kölner Ring hat kein LKW was auf der Mittelspur verloren!

2. Verbot des Spurwechsels für LKW im Stau. Die Jungs stellen bei der leisesten Andeutung eines Staus immer direkt die beiden rechten Spuren zu. Muss nicht sein. Dito für Spurwechsel an AB-Auffahrten (alte DDR-Regel - war gut).

3. Endlich konsequente Nutzung der Autobahnmaut. Sprich: Preise abhängig von gefahrenem Autobahn-Abschnitt, Tageszeit und Transportlänge. Beispiel: Wer morgens um 8:00 auf dem Kölner Ring fährt muss einfach 10x so viel zahlen als jemand, der Nachts um 3:00 von Neuss nach Hückelhoven rollt. Ausserdem sollten LKW im Fernbetrieb (Garmisch -> Flensburg) deutlich mehr pro km zahlen als LKW auf der Kurzstrecke (Zubringer). Weiterhin: Gebührenabstufung zwischen verderblicher Ware (billiger) und nicht-verderblicher (Torf, Klopapier .. - teuer). Und Schließlich: Deutliche Abstufung nach Schadstoffausstoss. Je dreckiger, desto teurer.

4. Dadurch, dass Strafen "Fahrerbezogen" sind, werden LKW-Fahrer zu einer austauschbaren Masse. Setzt der Disponent sie unter Druck, sind sie die leidtragenden. Strafen sollten daher nicht den Fahrer treffen, sondern den LKW. Idee: "Strafminuten". Überholen trotz Verbot: sechs Stunden Zwangspause von LKW+Ladung+Fahrer auf einem Polizeiparkplatz, wobei diese sechs Stunden nicht als Ruhezeit zählen. Bei größeren Verstößen -> mehrere Tage Pausefür den LKW. Nachdem ein paar mal die Ladung verschimmelt ist, werden sich die Firmen schon um saubere Fahrweise ihrer Mitarbeiter bemühen.

Gibt bestimmt noch mehr..

In Summe würden sowohl die Zahl als auch die Agressivität der LKW-Transporte abnehmen, ohne die Arbeitsplätze der Fahrer (zumindest im Inland) zu bedrohen.

Gruß,

Scooby

(der kein LKW-hasser ist, aber es traurig findet, dass die Brummi-Lobby noch bei jeder Regierung ihren Willen durchsetzen konnte).

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am 24. Januar 2008 um 18:58

Fahre auch viel, bin aber dagegen! Die "schnelleren" Lkw´s wollen ja auch mal ankommen. Wenn dann ein schwacher LKW nur 75 fährt, dann merkt der Fahrer das in einer Woche doch ernorm und ist dann vielleicht am Wochenende mal pünklich zu Hause. Nicht immer so egoistisch sein!

Themenstarteram 24. Januar 2008 um 19:04

Egoistisch würde ich das nicht nennen. Ich hatte bis jetzt immer Verständniss für die Elefantenrennen und bin auch kein aggressiver Fahrer.

Allerdings hat das, was ich oben beschrieben habe, nichts mit Verständniss oder Ungeduld zu tun, sonder schlichtweg mit Sicherheit.

Wer dem Rechtsfahrgebot folgt, der fährt auf einer freien Autobahn in der Mitte und wenn die Autobahn sehr frei ist, dann fährt er auch mal 180kmh in der Mitte.

Wenn dann so ein LKW einfach 100m vor die ausschert, dann hast du ein verdammtes Problem.

am 24. Januar 2008 um 19:13

Zitat:

Wer dem Rechtsfahrgebot folgt, der fährt auf einer freien Autobahn in der Mitte und wenn die Autobahn sehr frei ist, dann fährt er auch mal 180kmh in der Mitte.

Ja? ich fahre dann ganz rechts und überhole in der Mitte (wenn nicht gerade die LKW´s dicht an dicht sind) und bleibe nicht stur in der Mitte.

Hallo TE,

ja, ich würde das absolut befürworten. Mit einigen Ausnahmen. Und noch mehr. Fakt ist, dass es in Europa viel zu viele und oftmals völlig unnötige LKW-Transporte gibt. Dem lässt sich nur entgegenwirken, wenn LKW fahrten unattraktiver werden. Daher kann ich mir folgende Massnahmen vorstellen:

1. Absolutes Überholverbot für LKW auf 2-Spurigen BAB und nur in speziell freigegebenen Bereichen der 3-Spurigen BABs. (Also praktisch die Umkehrung des Überholverbots für LKW in eine bedingte "Überholerlaubnis". Auf nicht stark frequentierten, dreispurigen Autobahnen sollen die LKW sich ruhig überholen. Auf dem Kölner Ring hat kein LKW was auf der Mittelspur verloren!

2. Verbot des Spurwechsels für LKW im Stau. Die Jungs stellen bei der leisesten Andeutung eines Staus immer direkt die beiden rechten Spuren zu. Muss nicht sein. Dito für Spurwechsel an AB-Auffahrten (alte DDR-Regel - war gut).

3. Endlich konsequente Nutzung der Autobahnmaut. Sprich: Preise abhängig von gefahrenem Autobahn-Abschnitt, Tageszeit und Transportlänge. Beispiel: Wer morgens um 8:00 auf dem Kölner Ring fährt muss einfach 10x so viel zahlen als jemand, der Nachts um 3:00 von Neuss nach Hückelhoven rollt. Ausserdem sollten LKW im Fernbetrieb (Garmisch -> Flensburg) deutlich mehr pro km zahlen als LKW auf der Kurzstrecke (Zubringer). Weiterhin: Gebührenabstufung zwischen verderblicher Ware (billiger) und nicht-verderblicher (Torf, Klopapier .. - teuer). Und Schließlich: Deutliche Abstufung nach Schadstoffausstoss. Je dreckiger, desto teurer.

4. Dadurch, dass Strafen "Fahrerbezogen" sind, werden LKW-Fahrer zu einer austauschbaren Masse. Setzt der Disponent sie unter Druck, sind sie die leidtragenden. Strafen sollten daher nicht den Fahrer treffen, sondern den LKW. Idee: "Strafminuten". Überholen trotz Verbot: sechs Stunden Zwangspause von LKW+Ladung+Fahrer auf einem Polizeiparkplatz, wobei diese sechs Stunden nicht als Ruhezeit zählen. Bei größeren Verstößen -> mehrere Tage Pausefür den LKW. Nachdem ein paar mal die Ladung verschimmelt ist, werden sich die Firmen schon um saubere Fahrweise ihrer Mitarbeiter bemühen.

Gibt bestimmt noch mehr..

In Summe würden sowohl die Zahl als auch die Agressivität der LKW-Transporte abnehmen, ohne die Arbeitsplätze der Fahrer (zumindest im Inland) zu bedrohen.

Gruß,

Scooby

(der kein LKW-hasser ist, aber es traurig findet, dass die Brummi-Lobby noch bei jeder Regierung ihren Willen durchsetzen konnte).

am 24. Januar 2008 um 19:22

Zitat:

Fakt ist, dass es in Europa viel zu viele und oftmals völlig unnötige LKW-Transporte gibt. Dem lässt sich nur entgegenwirken, wenn LKW fahrten unattraktiver werden.

Interessant, also bist du für noch mehr Arbeitslose im Land? Wahrscheinlich bist du auch einer, der am lautesten schreit, wenn die Zeitung oder das Fleich nicht pünktlich im Handel ist :rolleyes:

Zitat:

2. Verbot des Spurwechsels für LKW im Stau

Das ist in Ordnung!

Zitat:

Setzt der Disponent sie unter Druck, sind sie die leidtragenden. Strafen sollten daher nicht den Fahrer treffen, sondern den LKW.

Soso, warum setzt der Disponent dann den Fahrer unter Druck? Weil der Verbraucher alles billig und schnell haben will!!

Aber wahrscheinlich ist es besser, den Lkw betrieb durch noch mehr Osteuropäische LKW Fahrer zu ersetzen:rolleyes:

Zitat:

Original geschrieben von Benz-Fan

Aber wahrscheinlich ist es besser, den Lkw betrieb durch noch mehr Osteuropäische LKW Fahrer zu ersetzen:rolleyes:

Gerade das ist doch aber sowieso die momentane Tendenz: immer mehr deutsche Trucker werden durch osteuropäische Abgelöst. Sei es durch Dumpingpreise von osteuropäischen Firmen oder durch niedrigere Gehaltsvorstellungen von osteuropäischen Arbeitskräften, die alle paar Wochen dann mal zurück in die Heimat fahren, um dort mit der Hälfte des Gehalts des deutschen Kollegen dennoch in Saus und Braus leben zu können...

Die paar in Deutschland wohnenden Trucker könnten nach einer Umstrukturierung des Güterverkehrs auf die Schiene durchaus in den dann entstehenden Logistikzentren der Bahnbetreiber für die Verteilung der Güter auf den Kurzstrecken einen neuen Job finden.

Ich bin grundsätzlich auch kein LKW-Hasser, aber wenn man sich mal anschaut, was sich innerhalb von Sekunden für eine Traube an PKWs hinter einem Elefantenrennen ansammelt ist oft Wahnsinn. Das Problem dabei ist, dass sich der anschließende Verkehrsfluss nur langsam normalisiert. Je höher das jeweilige Gesamtverkehrsaufkommen ist, um so höher ist die Gefahr, dass der Verkehrsfluss kollabiert - bis zum Stillstand in Form von Stau oder zwischenzeitlichem zähflüssigen Verkehr, der dann seltsamerweise links langsamer als rechts ist...

Und mal davon abgesehen: was macht es für einen Sinn, ein anderes Fahrzeug zu überholen, das eigentlich nicht schneller oder langsamer fahren dürfte, als man selbst?

Klar...gerade an bergauf-Strecken kann es schon mal vorkommen, dass der schwerbeladene LKW deutlich an Geschwindigkeit verliert. Der leichtere oder stärkere Hintermann kann dann schon mal vorbei ziehen. Das wär ja auch OK.

Aber verdammt nochmal: auf gerader, ebener Strecke fährt auch der vollbeladene LKW seine 80 km/h plus ein paar mehr (meisst ja so um die 90-100) - wenn auf ebener Strecke wegen 2 oder 5 km/h Geschwindigkeitsdifferenz überholt wird, dann tuts mir leid und ich tendiere ebenfalls zu einem generellen Überholverbot für LKW - mit Ausnahme von explizit dafür vorgesehenen und ausgebauten Teilabschnitten (3-Spurig, wie z.B. Bergauf zwischen Münster und OS).

Aber in der Ebene sehe ich keinen Sinn für Elefantenrennen.

Sinnvoller als ein generelles Überholverbot für LKW's ist IMHO ein zügigerer Ausbau des deutschen Autobahnnetzes. Es ist erschreckend, wieviele Autobahnkilometer in Deutschland noch lediglich über 2 Spuren für jede Fahrtrichtung verfügen, obwohl wir das Tansitland Nr. 1 in Europa sind.

Ich fuhr 30.000 BAB-Kilometer mit einem 32-t-Sattelzug und glaube daher, den Termindruck der LKW-Lenker und das Konfliktpotential zwischen LKW- und PKW-Fahrer zu kennen.

Und ich sehe keinen gewichtigen Grund, der gegen ein LKW-Überholverbot (für LKW über 7,5 Tonnen) auf zweispurigen Autobahnabschnitten spricht.

am 24. Januar 2008 um 20:26

bei einem generellen ueberholverbot wuerden auch die staus extrem zu nehmen. kilometerlange lkw kolonen wuerden die rechte spur dicht machen. auch an jeder steigung gæbe es staus. und wer dann mit dem pkw auf die bahn kommt hat kaum eine chance nach links zu wechseln

 

gruss

Zitat:

Original geschrieben von Rigero

Ich fuhr 30.000 BAB-Kilometer mit einem 32-t-Sattelzug und glaube daher, den Termindruck der LKW-Lenker und das Konfliktpotential zwischen LKW- und PKW-Fahrer zu kennen.

 

Und ich sehe keinen gewichtigen Grund, der gegen ein LKW-Überholverbot (für LKW über 7,5 Tonnen) auf zweispurigen Autobahnabschnitten spricht.

Also hast du ca. 3 monate "erfahrung"...sorry, das ist garnix!

 

grüße

Steini 

Warum sollen sich Verkehrsteilnehmer sich überholen wenn sie nur 2km/h Geschwindikkeitsdifferrenz haben ? In Deutschland gibt es ein Verbot jemanden zu überholen ohne einen Geschwindigkeitsüberschuß, ich glaub 20 km/h ?

Also haben wir eigetlich nur zu wenig kontrollen.

Fahr doch mal LKW, dann wirst du eher ein Fahrverbot für PKW fordern ;)

Und was sagst du bei einer 20 und mehr LKW langen Schlange wenn ein Bus oder langsamer PKW mit 100 links die Kolonne überholt? Dann geht nichts mehr. Überholvorgänge entzerren das ganze. Sinnvoll sind die aber durchaus in Bereichen von Autobahnkreuzen oder hochbelasteten Strecken die eh mit niedrigem Tempolimit versehen sind. Das Chaos fängt dann an wenn eine "lahme Ente" dann den ganzen Verkehr aufhält. Ein Wohnwagen mit 60 ... :eek:

Die von PKW-Fahrern gebrachten Argumente passen eher für ein Tempolimit :p

Das mit der Maut fänd ich dagegen einen guten Vorschlag. Doppelter Preis wer zu Hauptverkehrszeiten morgens und nachmittags fährt. Trifft alle, deutsche wie ausländische LKW gleichermassen und könnte die typischen Berufsverkehrsstaus durchaus reduzieren.

Gruß Meik

Gruß Meik

am 24. Januar 2008 um 20:57

Zitat:

Warum sollen sich Verkehrsteilnehmer sich überholen wenn sie nur 2km/h Geschwindikkeitsdifferrenz haben ?

Dann rechne dir das mal in der Woche hoch, vielleicht sind das dann die KM die der Fahrer dann am Wochenende zuahsue sein kann.

Zitat:

Es ist erschreckend, wieviele Autobahnkilometer in Deutschland noch lediglich über 2 Spuren für jede Fahrtrichtung verfügen

Auch die 3 spürigen Bahnen sind in Wirklichkeit nur 2 spurig, denn es wird ja nur mittig und links gefahren.

Zitat:

In Deutschland gibt es ein Verbot jemanden zu überholen ohne einen Geschwindigkeitsüberschuß, ich glaub 20 km/h ?

Dann dürfte ja fast niemand mehr überholen.

@steini111: Was meine Fahr-erfahrung betrifft gebe ich Dir absolut recht. Klar auch, dass manche Automatismen im Umgang mit dem LKW nach drei Monaten noch nicht vollens ausgeformt sind. :)

Aber meine "Begegnung mit dem Thema LKW" genügt, um mich weit besser in die (Fahr-)Situation eines Schwerlast-LKW-Lenkers hineinversetzen zu können, als jeder Max Mustermann, der mal kurz nen 7,5-Tonner für den Umzug angemietet hatte, um kurze Zeit später aus der Perspektive seines VW Passat über die rücksichtlose LKW-Gemeinde zu wettern.

Ich halte Schwerlast-Lenker pauschal keineswegs für rücksichtslos ... doch aus der Warte des "bornierten" PKW-Fahrers ist mein Überzeugung: Ein beträchtlicher Anteil an LKW-Lenkern gehört nicht auf den Bock ... sondern einfach ins Bett.

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