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Geplante Obsoleszenz - eure Meinungen und Erfahrungen zu diesem Thema?

Themenstarteram 28. Juli 2018 um 12:14

Hi,

geplante Obsoleszenz (vorbestimmte Haltbarkeit) ist heute bei vielen technischen Produkten ja schon normal - Kraftfahrzeuge eingeschlossen.

Offenbar hat die Automobilindustrie hier ein weites Betätigungsfeld für Kostensenkungspotenzial gefunden, wenn man liest, daß z. B. Fahrzeuggetriebe heute auf ein maximales Drehmoment hin konstruiert werden, welches so knapp ausgelegt ist, daß praktisch keine Leistungsreserven mehr verfügbar sind und ein Defekt somit schon vorprogrammiert ist. Weil die Fahrzeuge durch immer mehr Zubehör immer schwerer werden, wird zur Gewichts- und Kostenoptimierung alles nur noch gerade so konstruiert, daß die Komponenten die normale Belastung aushalten (z. B. MQB Plattform) und die Reserven/Sicherheiten immer geringer ausgelegt.

Vor 20 Jahren hat z. B. Audi damit geworben, daß die Karosserien vollverzinkt sind - und was ist heute? Kann es sein, daß diese Fahrzeuge zu lange gehalten haben, z.B. der Golf II? Halten die heutigen Fahrzeuge auch noch so lange oder muß man sich darauf einstellen das nach 150.000 km oder 10 Jahren soviel kaputt ist, daß praktisch kein Restwert mehr vorhanden ist oder die Kosten für die Instandhaltung ins Uferlose wachsen?

Dies zu belegen könnte zwar schwierig werden, aber eventuell hilft es, wenn hier im Forum viele das gleiche Problem aufzeigen.

Was meint ihr dazu?

Beste Antwort im Thema

Die Anfänge liegen mehr als 1 Jahrhundert zurück und man findet sie im Glühlampenkartell. In San Fransico leuchtet eine Glühlampe ununterbrochen seit ca. 1905 in einer Feuerwache ...

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War kürzlich in Ingolstadt bei der Werksführung. Da hat die Tussi gesagt, dass alle Audis immer noch vollverzinkt werden.

Antworten kann ich erst in zehn bis fünfzehn Jahren. ;)

Themenstarteram 28. Juli 2018 um 12:35

@Rainer_EHST

In der Vergangenheit hast du keine (schlechten) Erfahrungen mit geplanter Obsoleszenz gemacht?

Man kann heute materialtechnisch den Bedarf / Mindestqualität ziemlich genau bestimmen und ein mehr an Qualität bezahlt dir der Erstkunde (meist Leasing in der Mittel/Oberklasse ) nicht da er meist nur 3-6 Jahre das Auto nutzt, danach die Sintflut oder der Gebrauchtwagenkunde.

 

Gruß

 

MikelRaccoon

Der EOS ist jetzt 11 Jahre alt und läuft und läuft und läuft. Meinen 11 (?) Jahre alten A 8 von 03/2002 hat bei knapp über 160.000 km der Unfalltod (wirtschaftlicher Totalschaden) dahin gerafft. Bis dahin lief er - von Standschäden abgesehen - problemlos.

Beim Handy scheint mir das aber gegeben, das alte Nokia 2??? hielt ewig und drei Tage, egal, wie oft es auf den Boden knallte. Ich hab jetzt noch ein mind. 10 Jahre altes SonyEriccson Handy als Ersatzgerät, welches immer noch mit dem ersten Akku einwandfrei funktioniert. Die neueren Nokia, Microsoft und Apple geben hingegen nach wenigen Jahren schon ihren Geist auf.

 

Auch Laserdrucker scheinen nicht mehr so störungsfrei und langlebig zu sein. Schau ich mir aber die Preise an, so ist eine geringere Haltbarkeit kein Wunder, die Dinger "dürfen" ja nichts mehr kosten.

EOS ? bei uns auf den Schrottplatz liegen die !! mit getriebe Antriebswellen Schaden usw. von aussen Huy und der rest, nee braucht kein Mensch. mfg

am 28. Juli 2018 um 12:55

Ein Fahrzeugleben liegt für den Hersteller ca. bei 8 Jahren und 200.000 km. So sind auch die Teile ausgelegt, das ist kein Geheimnis.

Auch wenn die Fahrzeuge heute schwerer sind, als vor 20 Jahren so sind sie trotzdem viel sabiler. Früher konnten teilweise keine Airbags verbaut werden, weil die Karosserie dafür zu schwach war, sowas gibt es heute nicht mehr.

Jetzt ist jeder Kleinstwagen so stabil, dass er Airbags besitzen kann.

Und welches Auto hat heute noch Rostprobleme, die mit den Rostproblemen von vor 20-30 jahren vergleichbar wären?

Wenn man sich mal überlegt, wie viel Technik heute gegenüber damals in einem Auto steckt, geht doch gar nicht so viel kaputt.

Natürlich spielt Geld immer eine Rolle, aber da würde ich eher auf die Teile-Tausch- Philosophie schauen. Reparieren lohnt sich heute ja oft nicht mehr.

Aber mein Astra H ist jetzt 13 Jahre alt und hat über 240.000km gelaufen, der Innenraum sieht aus wie neu und bis jetzt waren noch keine teueren Teile defekt, Rost ist sowieso kein Thema mehr.

Genauso ein Golf 4 in der Familie, von daher verstehe ich deine Befürchtung gar nicht so sehr.

Brauchen? Nein, brauchen nicht, macht aber viel Spaß und meiner ist nicht nur optisch, sondern auch technisch in Ordnung. Antriebswellen trotz 250 PS einwandfrei. Vielleicht sollte manch ein Fahrer sich beim Anfahren, besonders mit eingeschlagenem Lenkrad, etwas zurück halten.

Zitat:

@Drahkke schrieb am 28. Juli 2018 um 14:35:23 Uhr:

@Rainer_EHST

In der Vergangenheit hast du keine (schlechten) Erfahrungen mit geplanter Obsoleszenz gemacht?

Nö.

Meine vorletzten beiden PKWs (gebraucht gekauft) waren 14 Jahre alt, als ich mich von ihnen trennte. Der erste von beiden war hintenraus etwas reparaturanfällig geworden und hatte auch son paar Macken. Der andere war technisch noch voll im Schuss und hatte auch keine außergewöhnlichen Reparaturen über sich ergehen lassen müssen ( Leerlaufsensor; Stoßdämpfer vorne). Mit dem hätte ich wohl noch locker drei bis fünf Jahre fahren können.

Waren übrigens beide Citroen, ZX und Xsara und bis zum Ende absolut rostfrei.

Beim jetzigen (diesmal Neufahrzeug) werde ich ja sehen, wies läuft, oder nicht. ;)

Dann schreib dir das besser in den Terminkalender von 2032, nicht dass vergisst...

Wird immer wieder gerne gebracht, würde ich aber nicht bestätigen, dass moderne Fahrzeuge weniger haltbar als ältere wären.

Getriebe ist ein nettes Thema, es gibt seit sicherlich dreisig Jahren (wenn nicht schon länger) den MQ250 Getriebetypen von VW. Dieses wurde in Fahrzeugen mit rund 150 - 250 nm eingesetzt. Der Typ ist auf 250 nm Eingangsdrehmoment ausgelegt. Verbau ich diesen Typen jetzt in einem Motor, welcher 150 nm Drehmoment abgeben kann, wird es wohl länger halten als bei einem Motor mit 250 nm, die berühmten Nieten mal abgesehen.

Konstruktion ist ohnehin immer ein Spagat und lässt sich nicht genau an einer Laufleistung ausmachen. Nehmen wir als Beispiel ein Antriebswellengelenk: Dieses muss ein gewisses Spiel besitzen, um seiner Aufgabe nachzukommen. Wird dieses Spiel zu groß, fängt es an zu klappern. Ist dieses Spiel zu klein, wird es sich schwer bewegen lassen und noch dazu einen höheren Verschleiß aufweisen.

Manches lässt sich am Reißbrett konstruieren, jedoch muss ein Fahrzeug immer noch im Realfeld getestet werden, da es viele dynamische Einflüße gibt. Manches lässt sich dennoch nicht ausschließen, wie die Kettentriebe und die Kolben der VW Motoren beweisen.

Wer böse ist, behauptet jetzt, dass ein gewisser Prozentsatz sogar in Kauf genommen wird...

Ich würde eher sagen, KFZ sind zuverlässiger geworden. Nur die Reparaturen teurer. Wirkliche Rostprobleme gibts ja kaum noch. Vielleicht mal n Kotflügel oder die Heckklappe, mehr nicht.

Zudem steigt der Wissensstand des Mechatronikerpersonals imho nicht in gleichem Maße wie die Komplexität der Fahrzeuge.

Themenstarteram 28. Juli 2018 um 14:54

Zitat:

@IncOtto schrieb am 28. Juli 2018 um 16:39:42 Uhr:

Zudem steigt der Wissensstand des Mechatronikerpersonals imho nicht in gleichem Maße wie die Komplexität der Fahrzeuge.

Was ja im Grunde genommen nichts Anderes bedeutet als daß die Entwicklung bei drei Vorwärtsschritten immer zwei Rückwärtsschritte einlegt - in diesem Fall zum Nachteil der Kunden/Nutzer.

Die Lebensdauer mechanischer Teile können nicht exakt vorbestimmt werden. Da werden geplante Lebensdauer mit absoluten Werten in einen Topf geworfen. Wenn ein Autohersteller sagt das ein Modell auf 8/Jahre oder 200000km ausgelegt sei bedeutet das das wenn man alle gebauten Modele/Bauteile nach Defekt mit der Laufleistung oder dem Alter statistisch auswerten würde und aus diesen Daten eine Glockenkurve bildet im Idealfall der höchste Punkt bei 8 Jahren oder 200000km liegt. Aber es gibt dann eben auch Modelle die deutlich früher kaputt sind und Andere die später dran sind. Geht ein Modell nach 50000km kaputt und ein Anderes hält 350000km haben wir im Schnitt wieder die 200000km. Ist eben alles Statistik.

Und was die knappe Drehmomentreserve angeht, das kann man machen weil die Motorsteuerung das Drehmoment sehr gut kontrollieren kann. Wenn der Hersteller 250NM zulässt werden auch nicht mehr als 250Nm auf das Getriebe losgelassen, ausser der Kunde Chipt.

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