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GP3 vs. S500 4Matic
Liebe Phaeton-Gemeinde,
nachdem mein Umstieg vom GP3 BJ. 2011 auf einen 2012er MB 500 4MATIC knapp 25.000km her ist, möchte ich meine Eindrücke mal zum Besten geben.
Der GP3 war mein dritter Phaeton. Nach zwei GP0 und zwischenzeitlichen Ausflügen zu BMW und Mercedes konnte ich einfach nicht anders. Ohne Frage, ein sehr sehr schönes Auto vollständiger Ausstattung. Allerdings haben mich mehrere Kleinigkeiten immer wieder in die Werkstatt gezwungen, was in dieser Klasse einfach nicht akzeptabel ist. (Defektes Bremslicht, undeutliche Freisprechanlage usw.) Am Ende war ich so genervt, dass ich dieses Auto wertmäßig verschenkt habe und zu Mercedes gegangen bin.
Emotional gesehen, trauere ich den Phaeton wirklich hinterher. Das ICE-Gefühl durch den perfekten Schallschutz und die Qualität der Dynasound-Anlage erreicht der Mercedes mit gewissem Abstand nicht.
Beide Fahrzeuge werden auf gleich hohem Niveau produziert. Der Phaeton hat für mich die etwas sportlichere Note. Die Vielfalt der Bedienmöglichkeiten zwang mich anfänglich, die Bedienanleitung in Reichweite zu halten. (mit meinem ersten Phaeton bin ich 2002 beinahe im Graben gelandet, da ich ein Einstellung, damals noch mit den Tasten links und rechts neben dem Bildschirm, am Radio ändern wollte. Die S-Klasse ist diesbezüglich eher selbsterklärend. Möglicherweise kommt dem auch meine BMW-Erfahrung mit dem Navigationsrad zugute.
Bei der Bedienung wird klar sichtbar, dass der Mecedes deutlich moderner ist. Im Phaeton dominieren besagte Knöpfe, Schalter und ein tief liegender Touchscreen in der Mittekonsole, über welches sich jede erdenkliche Einstellung steuern lässt. Mercedes hat ein anderes Konzept gewählt: Intuitiv auf den Fahrer ausgerichtet. Ein zentrales Navigationsrad und die wichtigsten Funktionen direkt über zwei gut erreichbare Schalterleisten. Die Positionierung des schwenkbaren Displays im Sichtbereich empfinde ich im Vergleich als vorteilhafter.
Auch funktioniert die Sprachbedienung bei Mercedes auf Anhieb problemlos.
Beim Fahrwerk liegen beide Modelle nach meinen Empfinden gleich auf. Die Fahrwerksverstellung Sport, Normal, Komfort, gibt’s im Mercedes nicht, jedoch funktioniert die automatische Anpassung für meinen Bedarf -mehr als 80% Autobahnanteil- jederzeit optimal. Schnelle Autobahngeschwindigkeiten machen beide Fahrzeuge gleich gut, jedoch fährt sich S-Klasse bei Geschwindigkeiten ab 180 für meinen Geschmack in schneller gefahrenen Autobahnkurven deutlich neutraler.
Einen EXTREMEN Unterschied habe ich bei den Bremsen festgestellt. Mit dem Phaeton eine Bremsung aus Geschwindigkeiten um 200km/h machen zu müssen, war mir immer ein Gräuel. Nach einigen Sekunden rumpelten die Bremsen hör- und spürbar. (mehrfach von VW geprüft und als „normal“ befunden) Ebenfalls war störend, dass der VW bei strafferen Bremsungen vorne sehr tief eintaucht. Die absolute Bremsleistung war natürlich Ok, jedoch das Gefühl bei etwas stärkeren Bremsungen für mich immer leicht ungut. Rein optisch störte mich der viele Bremsstaub, welcher schon nach 1000km Autobahn, die Felgen belegt.
Ganz anders bei der S-Klasse. Selbst bei einer Gefahrenbremsung bei hoher Geschwindigkeit rappelt nichts. Einfach den Notanker werfen und fertig. Souverän und unspektakulär. Bremsstaub auf den Felgen ist nur minimal feststellbar.
Beim Motor kann ich leider keinen Vergleich ziehen. Der 3.0TDI ist hier ja gut bekannt. Der Phaeton ließ sich mit 9Litern bewegen, bei schnellerer Fahrt wars dann auch mal deutlich mehr.
Der S500 ist absolut TOP motorisiert. Der von mir erzielte Verbrauch von im Durchschnitt 12.7Litern/100km ist absolut akzeptabel. Der V8 hat mich, trotz etwa 50tkm/Jahr aus der jahrelangen Dieselfraktion herausgeeist. (Allerdings ist das eine ausschließlich emotionale und keine wirtschaftliche Entscheidung.) Dieser Motor passt perfekt zur Langstrecke und hat jederzeit noch ausreichende Reserven.
Das 7G-Gertriebe von Mercedes verrichtet völlig unmerklich seinen Dienst und trägt sicher seinen positiven Beitrag zum Verbrauch bei. In Punkto Komfort kann ich gleiches vom Phaeton sagen, nur dass ein Gang fehlt. Was solls.
Beim Allradantrieb kann ich keine Unterschiede wahrnehmen. Beide Fahrzeuge haben immer genug Gripp und bieten dadurch das bekannte Gefühl, jederzeit sicher unterwegs zu sein.
Beim Platzangebot liegt bei mir der Mercedes klar vorn. Mit meinen 1.90m habe ich deutlich mehr Beinfreiheit als Fahrer und erst recht als Beifahrer.
Generell hat mich im Mercedes überrascht, dass an viele kleine Dinge und deren Platzierung gedacht wurde. Ein klares Konzept bei Bedienung und Komfort. (Z.B. habe ich kürzlich sehr gestaunt, dass nach einer längeren Fahrt auf gesalzener BAB kein Dreck auf den Seitenscheiben und Spiegelgläsern war. Beim Phaeton musste ich oft auf den Towinkelassistent zurückgreifen, da Seitescheiben und Rückspiegel häufig nach wenigen Kilometern sehr verdreckt waren.) Von den vielen praktischen Fächern und Ablagen ganz zu schweigen.
Im GP3 empfand ich die vielen Extras (Abstandstempomat, Totwinkelassistent, Adaptives Fernlicht usw.) immer präsent. Und jedes einzelne hatte seinen Knopf. Nun muss ich im Vergleich feststellen, dass Mercedes all diese Dinge „unauffälliger“ zu platzieren Verstand. Sie sind in Reichweite und unterstützen. Keine „28“ Wippen und Räder am Lenkrad. (Wahrscheinlich kann man die Schalterbeleuchtung des Lenkrades darum bei Mercedes auch nicht mit einem Extraschalter am Lenkrad ausschalten... )
Persönliches Fazit: Emotional "hänge" ich noch immer am Phaeton. Die absolute Ruhe und das sicher Gefühl „im Panzer richtig drin“ zu sitzen fehlen mir in der aktuellen S-Klasse. Im direkten Vergleich ist diese für mich ein hochwertiges Arbeitstier, welches eine Sache perfekt beherrscht: Ablenkungsloses Fahren - neutral und unemotional. Das Gefühl der absoluten Sicherheit stellt sich hier erst im Kopf ein, zumindest ich kann es nicht so erfühlen, wie es im Phaeton ist.
Dennoch, sollte ich morgen wieder vor der Wahl stehen: Ich würde zur S-Klasse greifen und denken: Mal sehen wie der Phaeton II wird. Vielleicht dann steige ich wieder um.
Gruß,
Costa
Beste Antwort im Thema
Liebe Phaeton-Gemeinde,
nachdem mein Umstieg vom GP3 BJ. 2011 auf einen 2012er MB 500 4MATIC knapp 25.000km her ist, möchte ich meine Eindrücke mal zum Besten geben.
Der GP3 war mein dritter Phaeton. Nach zwei GP0 und zwischenzeitlichen Ausflügen zu BMW und Mercedes konnte ich einfach nicht anders. Ohne Frage, ein sehr sehr schönes Auto vollständiger Ausstattung. Allerdings haben mich mehrere Kleinigkeiten immer wieder in die Werkstatt gezwungen, was in dieser Klasse einfach nicht akzeptabel ist. (Defektes Bremslicht, undeutliche Freisprechanlage usw.) Am Ende war ich so genervt, dass ich dieses Auto wertmäßig verschenkt habe und zu Mercedes gegangen bin.
Emotional gesehen, trauere ich den Phaeton wirklich hinterher. Das ICE-Gefühl durch den perfekten Schallschutz und die Qualität der Dynasound-Anlage erreicht der Mercedes mit gewissem Abstand nicht.
Beide Fahrzeuge werden auf gleich hohem Niveau produziert. Der Phaeton hat für mich die etwas sportlichere Note. Die Vielfalt der Bedienmöglichkeiten zwang mich anfänglich, die Bedienanleitung in Reichweite zu halten. (mit meinem ersten Phaeton bin ich 2002 beinahe im Graben gelandet, da ich ein Einstellung, damals noch mit den Tasten links und rechts neben dem Bildschirm, am Radio ändern wollte. Die S-Klasse ist diesbezüglich eher selbsterklärend. Möglicherweise kommt dem auch meine BMW-Erfahrung mit dem Navigationsrad zugute.
Bei der Bedienung wird klar sichtbar, dass der Mecedes deutlich moderner ist. Im Phaeton dominieren besagte Knöpfe, Schalter und ein tief liegender Touchscreen in der Mittekonsole, über welches sich jede erdenkliche Einstellung steuern lässt. Mercedes hat ein anderes Konzept gewählt: Intuitiv auf den Fahrer ausgerichtet. Ein zentrales Navigationsrad und die wichtigsten Funktionen direkt über zwei gut erreichbare Schalterleisten. Die Positionierung des schwenkbaren Displays im Sichtbereich empfinde ich im Vergleich als vorteilhafter.
Auch funktioniert die Sprachbedienung bei Mercedes auf Anhieb problemlos.
Beim Fahrwerk liegen beide Modelle nach meinen Empfinden gleich auf. Die Fahrwerksverstellung Sport, Normal, Komfort, gibt’s im Mercedes nicht, jedoch funktioniert die automatische Anpassung für meinen Bedarf -mehr als 80% Autobahnanteil- jederzeit optimal. Schnelle Autobahngeschwindigkeiten machen beide Fahrzeuge gleich gut, jedoch fährt sich S-Klasse bei Geschwindigkeiten ab 180 für meinen Geschmack in schneller gefahrenen Autobahnkurven deutlich neutraler.
Einen EXTREMEN Unterschied habe ich bei den Bremsen festgestellt. Mit dem Phaeton eine Bremsung aus Geschwindigkeiten um 200km/h machen zu müssen, war mir immer ein Gräuel. Nach einigen Sekunden rumpelten die Bremsen hör- und spürbar. (mehrfach von VW geprüft und als „normal“ befunden) Ebenfalls war störend, dass der VW bei strafferen Bremsungen vorne sehr tief eintaucht. Die absolute Bremsleistung war natürlich Ok, jedoch das Gefühl bei etwas stärkeren Bremsungen für mich immer leicht ungut. Rein optisch störte mich der viele Bremsstaub, welcher schon nach 1000km Autobahn, die Felgen belegt.
Ganz anders bei der S-Klasse. Selbst bei einer Gefahrenbremsung bei hoher Geschwindigkeit rappelt nichts. Einfach den Notanker werfen und fertig. Souverän und unspektakulär. Bremsstaub auf den Felgen ist nur minimal feststellbar.
Beim Motor kann ich leider keinen Vergleich ziehen. Der 3.0TDI ist hier ja gut bekannt. Der Phaeton ließ sich mit 9Litern bewegen, bei schnellerer Fahrt wars dann auch mal deutlich mehr.
Der S500 ist absolut TOP motorisiert. Der von mir erzielte Verbrauch von im Durchschnitt 12.7Litern/100km ist absolut akzeptabel. Der V8 hat mich, trotz etwa 50tkm/Jahr aus der jahrelangen Dieselfraktion herausgeeist. (Allerdings ist das eine ausschließlich emotionale und keine wirtschaftliche Entscheidung.) Dieser Motor passt perfekt zur Langstrecke und hat jederzeit noch ausreichende Reserven.
Das 7G-Gertriebe von Mercedes verrichtet völlig unmerklich seinen Dienst und trägt sicher seinen positiven Beitrag zum Verbrauch bei. In Punkto Komfort kann ich gleiches vom Phaeton sagen, nur dass ein Gang fehlt. Was solls.
Beim Allradantrieb kann ich keine Unterschiede wahrnehmen. Beide Fahrzeuge haben immer genug Gripp und bieten dadurch das bekannte Gefühl, jederzeit sicher unterwegs zu sein.
Beim Platzangebot liegt bei mir der Mercedes klar vorn. Mit meinen 1.90m habe ich deutlich mehr Beinfreiheit als Fahrer und erst recht als Beifahrer.
Generell hat mich im Mercedes überrascht, dass an viele kleine Dinge und deren Platzierung gedacht wurde. Ein klares Konzept bei Bedienung und Komfort. (Z.B. habe ich kürzlich sehr gestaunt, dass nach einer längeren Fahrt auf gesalzener BAB kein Dreck auf den Seitenscheiben und Spiegelgläsern war. Beim Phaeton musste ich oft auf den Towinkelassistent zurückgreifen, da Seitescheiben und Rückspiegel häufig nach wenigen Kilometern sehr verdreckt waren.) Von den vielen praktischen Fächern und Ablagen ganz zu schweigen.
Im GP3 empfand ich die vielen Extras (Abstandstempomat, Totwinkelassistent, Adaptives Fernlicht usw.) immer präsent. Und jedes einzelne hatte seinen Knopf. Nun muss ich im Vergleich feststellen, dass Mercedes all diese Dinge „unauffälliger“ zu platzieren Verstand. Sie sind in Reichweite und unterstützen. Keine „28“ Wippen und Räder am Lenkrad. (Wahrscheinlich kann man die Schalterbeleuchtung des Lenkrades darum bei Mercedes auch nicht mit einem Extraschalter am Lenkrad ausschalten... )
Persönliches Fazit: Emotional "hänge" ich noch immer am Phaeton. Die absolute Ruhe und das sicher Gefühl „im Panzer richtig drin“ zu sitzen fehlen mir in der aktuellen S-Klasse. Im direkten Vergleich ist diese für mich ein hochwertiges Arbeitstier, welches eine Sache perfekt beherrscht: Ablenkungsloses Fahren - neutral und unemotional. Das Gefühl der absoluten Sicherheit stellt sich hier erst im Kopf ein, zumindest ich kann es nicht so erfühlen, wie es im Phaeton ist.
Dennoch, sollte ich morgen wieder vor der Wahl stehen: Ich würde zur S-Klasse greifen und denken: Mal sehen wie der Phaeton II wird. Vielleicht dann steige ich wieder um.
Gruß,
Costa
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21 Antworten
Danke für den ausführlichen Bericht.
Deine gemachten Erfahrungen kamen sehr glaubhaft rüber.
Momo
Du vergleichst zwei wertmäßig und bauartunterschiedliche Fahrzeuge. Bis auf den Preis ist der Phaeton, im Luxusbereich, eine veraltete Kiste.
Man merkt der Kiste an jeder Ecke an, dass sie seit 2002 gebaut wird und es so gut wie keine Aktualisierungen gegeben hat.
Wenn der Preis nicht so gut und das Understatement für mich so wichtig, hätte ich keinen Phaeton mehr geholt.
Nicht nur das Fahrzeug ist veraltet, sondern der gesamte Kundendienst wurde nicht verbessert, sondern immer mehr verschlechtert.
peso
Zitat:
Original geschrieben von tcsmoers
...
Nicht nur das Fahrzeug ist veraltet, sondern der gesamte Kundendienst wurde nicht verbessert, sondern immer mehr verschlechtert.
peso
Ja, das waren die damaligen Vorstände, die den Phaeton am liebsten vom Markt genommen hätten. Die Nachwirkungen sind heute noch spürbar. Die zurückgenommenen Serviceleistungen werden nicht wieder aus der Schublade geholt.
Warten wir auf den PII.
Momo
Zitat:
Original geschrieben von costafu
...
Der Phaeton hat für mich die etwas sportlichere Note. Die Vielfalt der Bedienmöglichkeiten zwang mich anfänglich, die Bedienanleitung in Reichweite zu halten
...
Die S-Klasse ist diesbezüglich eher selbsterklärend. Möglicherweise kommt dem auch meine BMW-Erfahrung mit dem Navigationsrad zugute.
Bei der Bedienung wird klar sichtbar, dass der Mecedes deutlich moderner ist.
...
Mercedes hat ein anderes Konzept gewählt: Intuitiv auf den Fahrer ausgerichtet
...
Auch funktioniert die Sprachbedienung bei Mercedes auf Anhieb problemlos.
...
Der S500 ist absolut TOP motorisiert
...
Schon erstaunlich, wie unterschiedlich Dinge wahrgenommen werden.
- Die S-Klasse selbsterklärend? Das war und ist für mich DAS K.O. Kriterium, daß gegen die S-Klasse (und jeden anderen Benz mit Command 4.X) spricht. Vollkommen unbedienbar. Aber ok, als BMW Vorgeschädigter war Dir diese Pein vielleicht nicht fremd.
- Ich glaube, Du bist auch der Erste hier, der dem Phaeton eine sportliche Note attestiert.
- Die Sprachbedienung des S hat bei mir total versagt.
- Die Motorisierung beim 500er ist nur sehr stark - aber reichlich ungehobelt. So eine Abstimmung würde ich in einem Sportwagen erwarten, aber nicht in einer Luxuslimosine. Der alter 5 Liter V8 war da noch ganz Gentleman.
- Naja, über die 7G Tronic ist jedes Wort verschwendet. Die glänzt vor allem damit, daß sie immer mal wieder einen Gangwechsel vermurkst. Das war bei mir bis jetzt bei wirklich jedem einzelnen Exemplar der 7G so, egal in welchem Modell ich sie fuhr (E, R und S).
Das Bedienkonzept ist "moderner", ja, aber leider hat genau das für mich in jedweder Hinsicht einen ganz miesen Eindruck hinterlassen.
Wenn sich an diesem Bedienstil nicht bald mal was ändert, dann werde ich mich wohl bei Zeiten den Oldtimern zuwenden müssen, denn das ist für mich vollkommen inakzeptabel.
MfG
Hallo pamic
Vielen dank an dich, das ich mir das lange schreiben sparen kann ich empfinde es genau so
Dafür von mir ein danke an dich
Gruss
Hallo costafu,
ich weis, das dein geposteter Bericht in Wolfsburg gelesen wird. Welche Rückschlüsse für die Planung des P2 daraus gezogen werden, weis ich natürlich nicht, denn das was die Kunden seit Markteinführung an formulierter Kritik und Wünschen geäußert haben, wurde nicht nachvollziehbar berücksichtigt, teils wurde sogar das krasse Gegenteil realisiert.
Ich habe deinen Bericht Phaeton versus S-Klasse interessiert gelesen und würd gern einige Dinge deiner Aussagen kommentieren/hinterfragen.
1. Der Phaeton ist "made" Ende der 90er Jahre ( Markteinführung 2002 ) und war damalig als direkter Konkurent zur S-Klasse im Markt positioniert. Die Vergleichstest gegen die S-Klasse hat er dann ja auch seinerzeit gewonnen. Somit war 2002/2003 das Ziel erreicht. Als Mercedes mit den Facelifts und Überarbeitungen des W220 nachzog, sah die Welt schon für die S-Klasse wieder angenehmer aus , als der W221 mit mehreren Produktüberarbeitungen ab 2005 kam, war die modelungepflegte VW Oberklasse engültig aus technischer Sicht "völlig hintendran". Die Benzinverbräuche, Fahrleistungen, Ausstattungsfeatures der S-Klasse sind denen des Phaeton mindestens 2 Generationen enteilt.
Die Basis des Phaetons hätte bei nur minimaler Produktpflege sehr lange sehr gut mithalten können, aber das wollte VW nicht ( oder sogar verhindern).
2.Bedienung
Das Bedienkonzept des Phaetons ohne Jog-shuttle oder Idrive finde ich persönlich immer noch das Zielführenste. Was ich gar nicht mag sind die hochgesetzten Bildschirme , sodass wie bei BMW oder Mercedes doppelte Höcker auf den Amaturenbrettern entstehen. Besonders in zeiten von Head-up Displays habe ich nie verstanden, wie man auf so einen Design-Gau kommen kann.
3.Bremsen:
Der Phaetonkatalog ( Individual bzw. Exclusic GmbH ) bietet seit 2008 die Keramikbremsanlage für alle Modelle an. Einfach kaufen, wenn einem die Standartbremsanlage nicht ausreicht.
4.Getriebe und Motoren:
Da gibts nichts zu sagen. Die Konkurenz ist um Lichtjahre enteilt, obwohl es doch so einfach gewesen wäre, moderne , verbrauchsgünstigere , fahrleistungsstärkere Motore einzusetzen. Man muss nur wollen....Mercedes baut Antriebe - BMW baut Triebwerke, und VW baut eben nur triviale Motore.
5.Design/Optik/Erscheinung
Reine Geschmackssache. Mich persönlich törnen die Ford-Focus Plastik Radverbreiterungen seit dem ersten Erscheinungstag ab und ich halte dieses Design-Stil-Element der Mercedesmacher einer S-Klasse für unwürdig und "billig". Zeitlos elegant ist was Anderes.
Auch vom Phaeton Sensitiv Leder sind die in Stuttgart und München meilenweit entfernt, das was die da als teures designo Leder für teuer Geld verkaufen, das würde an einem Phaeton noch nichtmals im Kofferaum verbaut... Wenn ich nur schon in der S-Klasse diese silbernen Einstiegsleisten und Kofferraumkanten aus Alu-Chrom-Imitat Plastik sehe....Als alter W140 Fahrer ( hallo björn ) erschrecke ich mich noch jedesmal, wenn ich in einem neueren Mercedes sitze.
Bei der Verarbeitung im Innenraum setzt der Phaeton immernoch der gesamten Konkurenz eins obendrauf, das ist immernoch nach wie vor "grandios" was da aus Dresden ausgeliefert wird.Das demnächst kommende PoltronaFrau Leder halte ich übrigens für den heiligen Gral im gesamten Automobilbau. Da hat Mercedes oder BMW nichts-aber absolut nichts entgegen zu setzen.
5.Fahr-Komfort
Den Phaeton als sportlich zu "beschimpfen" halte ich für weit hergeholt. Natürlich sind die 20 Zoll Phaeton Felgen komforttechnisch totaler nonsens , aber wenigstens bietet VW noch komfortablere Rad/Reifenkombinationen an, während man an der 500er S-Klasse nur zwischen brutal-hart und blutig-hart wählen darf. Mich persönlich hat an der S-Klasse der Fahrkomfort und das Fahhrwerk überhaupt nicht begeistert, schon gar nicht die Fahrgeräusche. Der Phaeton wirkt - egal welche Motorisierung - einfach besser schallgedämmt. Schon mal mit einer S-Klasse im Hagelschauer gestanden ?
Mein persönliches Fazit:
Einfach nur eine S-Klasse zu kopieren wäre billig und würde auch die nur noch wenig verbliebenen Phaetonauten vergraulen. Zumal ich übrigens in Sachen Komfortgleiten den F01 7er BMW für den eigendlichen Herausforderer des Phaetons halte. Die Mercedes Oberklassephilosophie an der S-Klasse ist nämlich stark vermischt und nicht klar.( war übrigens beim Phaeton auch schon mal klarer )
Jedem Feature hinterher zu hächeln macht noch lange kein gutes Auto.
Es ist erstaunlich, wie gut der alte Phaeton in Sachen
BEFÖRDERUNGSKOMFORT und BEFÖRDERUNGSQUALITÄT
noch mit aktuellen , - grad frischen Modellen der Konkurenz, mithalten kann.
Denn darauf kommt es im Endeffekt doch an: Um die Art und Weise, wie man von Punkt A nach Punkt B kommt und wie zufrieden das Gesicht des Fahrers zwischen A und B aussieht: Es könnte mit kleinen Abänderungen zufriedener aussehen. Aber insgesamt haben die in Wolfsburg schwer Glück, das vor ihnen gute Leute eine Vision hatten und "grosse" Weichen gestellt haben.
Bei gleicher Leasingrate würde das Pendel zur S-Klasse ausschlagen.Da die S-Klasse um einiges teurer gehandelt wird , sollte man den Phaeton immer mit in Betracht ziehen.
Beim 7er sieht das schon wieder anders aus, der wird teils sogar günstiger unter die Leute gebracht ( als der Phaeton ) , weshalb ich sagen würde, das der neue 7er mein neuer Phaeton wäre... ( wenn eine Entscheidung anstünde - tut sie aber nicht )
Grüße
dsu
Zitat:
Original geschrieben von dickschiffuser
Hallo costafu,
....
3.Bremsen:
Der Phaetonkatalog ( Individual bzw. Exclusic GmbH ) bietet seit 2008 die Keramikbremsanlage für alle Modelle an. Einfach kaufen, wenn einem die Standartbremsanlage nicht ausreicht.
BEFÖRDERUNGSKOMFORT und BEFÖRDERUNGSQUALITÄT
...
Grüße
dsu
Hallo DSU,
vielen Dank für Deinen kritisch konstruktiven Kommentar und natürlich auch Dank an Costafu für seinen umfassenden Bericht. Mit der S-Klasse habe ich nur wenig persönliche Erfahrung, umso wertvoller sind Costafus Eindrücke.
Bisher habe ich kein Fahrzeug gefunden, das in der Gesamtheit der Aspekte "Beförderungkomfort und - qualität" den Phaeton deutlich distanziert. Hier stimme ich DSU voll und ganz zu. Den modellgepflegten 7er mit Doppelverglasung bin ich aber noch nicht gefahren. Das Gran Coupe 640d ist ein wunderschönes Auto, ist aber auf der Autobahn deutlich lauter und mit Hinterradantieb nicht so stabil wie der Phaeton.
In einem Punkt muss ich DSU leider widersprechen. Ich wollte für meinen neuen Phaeton TDI unbedingt die Keramikbremsanlage, da ich mit der Leistung der normalen Bremse überhaupt nicht zufrieden war. Das war weder für Geld noch für gute Worte machbar. Die Keramikbremsanlage kann aus technischen Gründen nicht in den 6-Zylinder Modellen verbaut werden, so die Antwort von ganz oben.
Dafür hat das Modelljahr 2013 eine aus meiner Sicht deutlich verbesserte Bremse bekommen, die auf dem Niveau der Standardbremsen der Mitbewerber ist.
Viele Grüße
Phaero
Weiß man eigentlich was an der Mj 2013-Bremse verbessert wurde und ob man das nachrüsten kann?
Ist es lediglich eine neue Scheiben/Belag-Kombi?
Ich hatte mal einen 2012er Phaeton als Leihwagen und schon der hatte deutlich bessere Bremsen als meiner aus 2011
Hallo,
leider kenne ich die Details nicht. Die Bremskolben sehen vorne anderes aus, das Ansprechen ist besser, die Wirkung subjektiv effektiver, gerade bei hohen Geschwindigkeiten. An die Keramikbremse kommt sie aber "gefühlt" nicht heran. Ohne präzise Daten ist das aber alles nur ein "Bauchgefühl" und nicht belastbar.
Vielleicht könnten die mitlesenden Spezialisten von VW hier durch kundige Information helfen.
Ein EPOC Freund hat sich für die MOVIT Anlage entschieden und ist damit sehr zufrieden. Schade, dass VW diese nicht als Option auch für Leasingfahrzeuge anbietet, da die Keramikbremse nicht angepasst werden kann.
Viele Grüße
Phaero
Ich könnte mir vorstellen, dass man die subjektive Sportlichkeit wahrnimmt weil der W221 einfach mehr schaukelt ohne deswegen mehr Fahrkomfort zu bieten.
Was den Phaeton und W140 Lenker in mir nur immer wieder schockiert ist Material- und auch Konstruktionsgüte am W221. Es fängt an bei Schaltern die sich Teigig anfühlen, geht über offene Schrauben an sehr gut sichtbaren Stellen und endet bei Schminkspiegeln (ja, auch ein Motor-Talkler hat Bedürfnisse), die benahne vom anschauen zerbrechen.
Grüße
Lieber GMFOREVER,
ich kenne keinen (aktuellen) Mercedes, der nicht um die Längsachse wankt. Bei den AMG Modellen oder den luftgefederten mag das anders sein.
Das ist der Grund, warum ich vor vielen Jahren nach einem W 126 zum 7er BMW gewechselt und schließlich beim Phaeton gelandet bin.
Mein neuer Dicker setzt hier mit den Megara 20" Felgen und der Pirelli Bereifung Mastäbe in Sachen Präzision, Fahrstabilität und gleichzeitig sehr gutem Ansprechverhalten der Federung bei niedrigen Abrollgeräuschen. Das ist mein persönlicher Eindruck, andere Phaeton Freunde bevorzugen die 17" oder 18" Felgen. Schön, dass es hier für jeden Geschmack eine Lösung gibt.
Viele Grüße
Phaero
Hall zusammen,
nachdem ich Eure Kommentare gelesen habe melde ich mich nochmal zu Wort.
Was ich mit „etwas sportlicherer Note “ meinte, war nichts weiter als die Anmutung der äußeren Linienführung und die Instrumentierung. Sorry, wenn ich mich da unklar ausgedrückt habe.
Das Airmatic- Fahrwerk der S-Klasse finde ich vom Komfort sehr ähnlich (da schaukelt nichts) und Auf der Autohan sogar deutlich angenehmer, da ich das Auto im Vergleich zu Phaeton einfach neutraler durch Kurven fährt. (Der Pheaton schiebt schnellen kurven schon sehr nach außen). Kann sein, dass dies bei den V8-Modellen von VW anders ist und ich hier Äpfel mit Birnen vergleiche.
Randbemerkung: Ich habe nach den 19’’-Helios-Felgen beim Mercedes bewusst eine 18’-Felge gewählt - möglicherweise liegt’s ja daran.
Bezüglich der Qualität habe ich mich ja geäußert. Zumindest konnte ich von „schockierender Material- und Konstrutionsgüte“ im Vergleich beider Fahrzeuge keine Mängel feststellen und empfinde die Qualität auf hohem Niveau als sehr ähnlich.
Mit einigen Kleinigkeiten hatte ich wahrscheinlich auch nur Pech. Der Phaeton musste innerhalb von 7 Monaten –und 35tkm- 4x außerordentlich in die Werkstatt. (Elektronikmacke – 2x 1 Tag in die Werkstatt nach Update erledigt; 3.Bremslicht defekt 2x in die Werkstatt, da das Teil nicht verfügbar war; fortlaufende Probleme mit der Freisprecheinrichtung - 3 x 1Tag bei zwei Händlern, nach Update der Geräte beim Händler konnte dann der Pegel eingestellt und dann ein Teil getauscht werden; beim nervenden Gequietsche im Bereich der Mittelkonsole, hat die Werkstatt abgewunken – ich auch)
Alles kein Beinbruch. Bei mir ist es aber letztlich am Service und der Terminflexibilität der Werkstätten in meinem Umkreis gescheitert. Um Termine zu betteln, bzw. mich über meinen Verkäufer noch so reinquetschen zu lassen, dass man am Ende 2x vorstellig werden muss weil die Teile nicht da/nicht verfügbar sind kann ich mir in meinem Job nicht leisten. Ein Auto muss auf dem Hof stehen und soll mich bei Bedarf mich auf die sicherste Art von A nach B bringen. Nicht mehr und nicht weniger. Und wenn’s die Werkstatt holt und bringt (was bei der AMAG in CH gut geklappt hat, in DE leider in keinem Fall) spart mir das noch Zeit und Geld. Da hat VW in der Tat im Premiumsegment noch Potential.
Anyway. Das eigene Baby ist wohl immer das schönste. Das ist gut so und so soll’s auch bleiben.
Gruß
Costa
Zitat:
Alles kein Beinbruch. Bei mir ist es aber letztlich am Service und der Terminflexibilität der Werkstätten in meinem Umkreis gescheitert. Um Termine zu betteln, bzw. mich über meinen Verkäufer noch so reinquetschen zu lassen, dass man am Ende 2x vorstellig werden muss weil die Teile nicht da/nicht verfügbar sind kann ich mir in meinem Job nicht leisten. Ein Auto muss auf dem Hof stehen und soll mich bei Bedarf mich auf die sicherste Art von A nach B bringen. Nicht mehr und nicht weniger. Und wenn’s die Werkstatt holt und bringt (was bei der AMAG in CH gut geklappt hat, in DE leider in keinem Fall) spart mir das noch Zeit und Geld. Da hat VW in der Tat im Premiumsegment noch Potential.
Gruß
Costa
In einem Teil gebe ich Dir Recht im anderen Teil nicht. Wenn bei mir was am Fahrzeug war und die Instandsetzung länger dauerte, habe ich sofort einen Ersatzphaeton erhalten. Das war, selbst am Urlaubsort, so. Die haben ein Ersatzfahrzeug von Oldenburg nach Aurich gebracht, weil der Kofferraum sich nicht öffnen ließ.
In dieser Hinsicht kann ich mich derzeit nicht beklagen. Wobei aber auch hier erhebliche Unterschiede vorhanden waren. Der Monteur von VW-Norden kam am Samstag und hat nur dummes Zeug geredet. Nachdem er weg war, hat entweder VW bei mir angerufen oder ich noch einmal dort. Daraufhin hat sich Samstagnachmittag VW in Aurich gemeldet. Ich bin dann dahingefahren. Als die den Fehler nicht beheben konnten, wurde der Ersatzwagen für Sonntag angefordert. Nur, als ich dann den Wagen tauschen wollte, ging der Kofferraum wieder auf. Es tat mir leid und ich habe den Sonntagsmonteur mit einem Obulus entschädigt.
Man sieht also, dass das Hauptproblem der Händler ist. Ich fahre ein Oberklassefahrzeug und will einen Oberklasseservice haben. Das funktioniert in Moers und Aurich. In Norden funktioniert es nicht und ansonsten habe ich ihn schon lange nicht mehr gebraucht.
peso
In der aktuellen Auto Bild wird eine Vorrausschau auf die kommende S-Klasse W221 gegeben. Wenn ich mir die Eckdaten so durchlese und was der alles kann, dann kann einem als Phaetonfahrer mulmig werden und man bekommt tatsächlich das Gefühl eines Museumsfahrzeuges.
Während man aktuell beim Phaeton noch nichtmals "hybrid" buchstabieren kann, kommt die neue S-Klasse mit !!DREI unterschiedlichen Hybridversionen, und einer Dieselversion, die beim Drittelmix-Verbrauch eine knappe !!vier vorm Komma stehen hat. Wenn ich das auf ein 2 tonnen Auto umrechne, dann müsste der kleine S-Klasse Diesel bei 120kmh grad mal um die !!ZWEI Liter Diesel pro 100km konsumieren....
Der neue P2 kommt 1,5 Jahre nach dem W221. Würde ja bedeuten, das bei gleichem Anspruchsdenken der Phaeton alles eine Generation besser machen MUSS. Und noch mehr können MUSS.
Ich bin gespannt, wie VW den technologischen Rückstand mindestens 2 verpennter Technikgenerationen wett machen will. Ich sehe da weit und breit noch nicht mals Ansätze, weder bei Audi, noch bei Bentley und schon gar nicht bei VW.
Das wird schwer. Ich wünsch VW alles Gute mit dem kommenden Phaeton, denn der entscheidet tatsächlich, ob VW in der Oberklasse bleibt oder ob die Konkurenz was zu lachen haben wird.
dsu