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Händler Verkauft KFZ nur bei Abschluss einer Gebrauchtwagen Garantie

Themenstarteram 10. August 2022 um 23:21

Hallo zusammen,

Ich war mir heute ein Auto anschauen. Der Zustand ist gut, alles passt.

Jedoch meinte der Händler, ich muss eine Garantie im Wert von 400€ abschließen, sonst würde er das Auto nicht verkaufen.

Ist dies eurer Meinung nach Rechtens?

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105 Antworten

Zumindest verdächtig, oder nur ungeschickt. Meist wird die Versicherung ins Angebot gepackt und als Leckerli dem Kunden "geschenkt".

re

Ich würde ihm sagen dass er seine Karre behalten soll.

Wieso sollte es nicht rechtens sein? Noch leben wir in einer freien Marktwirtschaft.

Naja, da wird sich der Verkäufer absichern.

Mit Inkrafttreten der EU-Warenverkaufsrichtlinie seit 01.01.2022 gibt es die verlängerte Beweislastumkehr für den Verkäufer auf 1 Jahr. (vorher 6 Monate)

Viele Autohändler haben damit (zu Recht) ein großes Problem, gerade bei älteren Gebrauchtfahrzeugen.

Auch aus diesem Grund ist der Gebrauchtwagenmarkt derart angespannt, viele Fahrzeuge werden dadurch unnötig teurer, oder gar nicht mehr am Markt angeboten (Export).

Vielen Dank dafür, EU. :mad:

diese Garantie ist für ihn ein Instrument, eventuelle Kosten darauf abzuwälzen und den Versicherer anstelle ihn bei zurecht vorgebrachten Beanstandungen / Reklamationen zu Kasse zu bitten. Du hast selbstverständlich gegenüber dem Verkäufer weiterhin alle Rechte, die der Gesetzgeber Dir einräumt.

Taktisch finde ich es auch ungeschickt vom Verkäufer. 95% der Anbieter preisen das in den Verkaufspreis ein und du merkst gar nicht, dass Du die Reparaturkostenversicherung selbst bezahlt hast. So eine "Versicherung" kann man übrigens auch selbst kaufen und abschließen, sollte man z.B. einen Wagen von Privat kaufen oder einfach nach Ablauf einer Hersteller-Garantie den eigenen Wagen versichern, den man schon 3 Jahre fährt.

Zitat:

@Miki_Zg schrieb am 11. August 2022 um 01:21:05 Uhr:

Ist dies eurer Meinung nach Rechtens?

Der Händler darf dir zusammen mit dem Auto auch ein Grundstück auf dem Mond verkaufen. Wenn das vor Vertragsschluss offen kommuniziert wird und dir nicht irgendwie im Kleingedrukten untergeschoben wird ist das rechtens.

Verkaufen muss er dir den Wagen auch so nicht. Wenn der Händler sagt: Dir verkaufe ich den Wagen nicht... dann hast du keinerlei Anspruch darauf den Wagen zu kaufen.

Ich finds eigentlich gut, weil es den Käufer ja außer seinen Ansprüchen gegenüber dem Verkäufer zusätzlich bei der Versicherungsgesellschaft absichert. So ein Verkäufer kann ja auch mal "verschwinden" oder insolvent werden, die Versicherungsgesellschaft eher nicht.

Zitat:

@keksemann schrieb am 11. August 2022 um 08:05:58 Uhr:

 

Taktisch finde ich es auch ungeschickt vom Verkäufer. 95% der Anbieter preisen das in den Verkaufspreis ein und du merkst gar nicht, dass Du die Reparaturkostenversicherung selbst bezahlt hast. So eine "Versicherung" kann man übrigens auch selbst kaufen und abschließen, sollte man z.B. einen Wagen von Privat kaufen oder einfach nach Ablauf einer Hersteller-Garantie den eigenen Wagen versichern, den man schon 3 Jahre fährt.

Wir haben halt inzwischen einen Verkäufermarkt, da muss ein Verkäufer so eine Garantie nicht mehr im Preis " verstecken" was womöglich zumindest teilweise zu Lasten seiner Gewinnspanne geht.

Wenn sich genug Käufer finden die den aufgerufenen Preis + Versicherung zahlen.

Fakt ist, daß mittlerweile die Verbraucher recht gut Bescheid wissen, was ihnen laut Gewährleistungsrecht zusteht. Und wie oben schon jemand schrieb, wurde der Zeitraum der Beweislastumkehr sogar nochmal verlängert.

Deshalb gibt es jede Menge Autohäuser, die z.B. zurückgenommene Gebrauchtwagen (von Neuwagenkäufern) GAR NICHT mehr an Endkunden weiterverkaufen, sondern nur an gewerbliche Aufkäufer; selbst wenn die Autos gar nicht so alt sind oder wenig Kilometer draufhaben.

Aus derselben Angst vor Gewährleistungsansprüchen verkaufen viele Händler, auch reine Gebrauchtwagenhändler, die Autos nur in Verbindung mit einer Gebrauchtwagen-Garantie. Alleine um sich den Ärger und die Streitereien mit den Kunden zu ersparen.

Also alles ganz normal und kein Grund, Verdacht zu schöpfen.

M.W. ist es allerdings gesetzl. geregelt, dass Endverbrauchern in Annoncen etc. auch Endpreise incl. aller Preisbestandteile anzugeben sind.

Sofern nicht ausdrücklich nur an Gewerbetreibende abgegeben wird, wäre das verpflichtende draufpacken von irgendwelchen Zusatzkosten demnach nicht zulässig.

Wie so oft und wie bei vielem anderen auch, wird das die typischen Gebrauchtwagenverkäufer allerdings nicht interessieren, sie wähnen sich immer mehr in einem rechtsfreien Raum.

Merkt man hier auch immer wieder schön.

Mehr als akzeptieren oder halt eben nicht - evtl. noch Abmahnen (lassen) - wird man hier wohl nicht machen können.

Bei diesen Garantien muss man aber schon sehr genau lesen, wie die Garantiebedingungen sind und was alles abgedeckt ist.

Da hilft es wenig, wenn die Garantie nur den Pin der Zentralverriegelung abdeckt, aber der Motor explodiert ist. (ganz extrem konstruiert).

Entweder liest man selbst vor Vertragsschluss nach, oder man hofft, dass der Händler gut genug gelesen hat (und es verstanden hat). Mein BMW brauchte zwei neue Dichtungen füs Verdeck , weil ich nach einem Monat feststellte, dass es innen nass wird bei Regen. Mein Händler wollte das über die Garantie laufen lassen...musste es dann aber doch selbst bezahlen (Dichtungen waren explizit ausgenommen) über die Gewährleistung; da hat er selbst nicht genau genug gelesen.

(Zwei Dichtungen zu je 500€)

Und das war keine Hinterhof-Garantieversicherung.. Premium Selection von BMW.

Wenn der Händler seinen eigenen Autos schon nicht traut ich zusätzlich zum Kauf seines Autos noch eine Garantie abschließen soll, hätte ich kommentarlos den Hof verlassen.

So ne Garantie bekommst du aber in 99% aller GW-Käufe automatisch und unaufgefordert mit. Das hat nix mit Vertrauen in die eigenen Autos zu tun, sondern einfach nur mit unternehmerischen Denken und Handeln, Risikobeurteilung.

Themenstarteram 11. August 2022 um 8:18

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Das Auto scheint in Ordnung zu sein, nur man ist überrascht wenn auf den Kaufpreis noch 400€ dazu kommen.

Auf meine Nachfrage warum das so sei, war die Antwort vom Händler, dass er in der Vergangenheit Unstimmigkeiten und Diskussionen mit den Kunden hatte, und er da keine Lust mehr drauf hat. Übrigens werde alle Autos die am Hof stehen so verkauft.

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