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Handbremse zieht nur auf einer Seite

Volvo 850 LS/LW
Themenstarteram 27. Oktober 2016 um 16:43

Hallo Leute. Ich habe heute beim leichten rückwärts rollen festgestellt das die Handbremse nur auf einer Seite zieht. Das Heck geht dann nur auf einer Seite leicht hoch. Ich hatte im Mai hinten die Scheiben getauscht und die Handbremse auf beiden Seiten an dem Stellrädchen durch das Scheibenloch eingestellt. Kann es sein das ein Bremsseil durchreißt?

Beste Antwort im Thema

Hi,

und genau hier liegt der Hase im Pfeffer,

bei einem User hier im MT steht in der Signatur sinngemäß, "......Kfz ist eben nicht umsonst ein Lehrberuf....",

Der Versteller hat auf einer Seite ein Gewinde, mit dem eine Backe direkt verstellt wird, auf der anderen Seite sitzt der Gabelkopf nur drehbar im Gehäuse und betätigt die zweite Backe nur indirekt.

Die eigentliche Betätigung der Feststellbremse erfolgt genau gegenüber des Verstellers über das Handbremsseil, wobei die Bremsbacken unten gespreizt werden.

Soweit ist das noch übersichtlich.

Zieht man jetzt die Handbremse an und man unterstellt, dass die Handbremse korrekt zusammengebaut und eingestellt ist, werden beide Bremsbacken relativ gleichmäßig an die Trommelllauffläche angelegt und eine kraftschlüssige Verbindung erzeugt, der Volksmund sagt: es bremst .....

Die in Fahrtrichtung vorn gelegene Bremsbacke ist jetzt die Auflaufbacke, die hintere die sog. Ablaufbacke...

Dreht man jetzt den Versteller herum, baut den also falsch ein, dreht sich dieses Verhältnis run und die hintere Backe soll als Auflaufbacke und die vordere als Ablaufbacke dienen.

Weil der Versteller jetzt aber die falsche Backe direkt einstellt, stimmt die Grundeinstellung des ganzen Systems nicht mehr und der Hebelweg, der durch das Handbremsseil betätigten Spreizvorrichtung reicht schlicht und ergreifend nicht aus, um beide Backen soweit zu bewegen das ein ausreichender Kraftschluß erzeugt werden kann.

Das äußert sich dann dergestalt, beim Versuch der Grundeinstellung blockiert die Bremstrommel, jetzt soll der Versteller um 3 Zähne zurückgestellt werden, das funktioniert aber nicht, weil die falsch betätigte Backe dann immer noch schleift und das Rad bei gelöster Handbremse nicht frei wird. Somit wird dann weiter zurückgestellt, denn sonst würde die Bremse ständig schleifen und irgendwann heiß laufen. Damit nimmt man dem Spreizhebel aber die Chance eine ausreichende Bremswirkung zu ermöglichen. Vorwärts hält die Handbremse dann unter Umständen vielleicht gerade noch so, rückwärts aber in keinem Fall mehr, weil da die eigentlich verantwortliche Bremsbacke nur noch mit einem Bruchteil seiner Reibfläche anliegt.

Ich weiß jetzt nicht, ob ich das einigermaßen allgemeinverständlich darstellen konnte, ist nicht ganz einfach zu verstehen, man muss sich da ein wenig hineindenken in die Materie.....

Fakt ist jedoch, es ist ein komplexes System, bei dem es wirklich wichtig ist jedes auch noch so unwichtig erscheinendes Bauteil, so einzubauen, dass es auch wirklich das tun kann was es soll....

Gruß der Sachsenelch

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Die Handbremsgeschichte ist glaube ich einer der häufigsten Defekte beim Elch. Kontrolliere mal das Bremsseil vor allem beim Übergang in die Karosserie, da waren bei mir beide defekt. Vorher würde ich den Wagen auf der fraglichen Seite hochnehmen und bei gezogener Bremse versuchen, das Rad zu drehen. Wenn das Seil durch ist wird ja nichts mehr kommen können. Außerdem würde dann wahrscheinlich die Halterung hinter dem Hebel schräg stehen und Du könntest ihn bis oben durchziehen.

Optimalerweise die HB freilegen (Scheibe runter) und von einem 2. Mann die HB betätigen lassen. Dabei schauen ob sich überhaupt was bewegt. Wenn nicht ist zu 99% das Seil hin. Tausche gleich beide, das 2. wird bald folgen. Und wenn Du keine Lust hast 3 Tage an der Bremse rumzubasteln nimm originale Seile. Hab mit Zubehör meine Erfahrung. Markus und Julian können ein Lied davon singen. Die ersparten Euros bist Du doppelt und dreifach an Zeit und Nerven los. Und wenn Du schon mal dran bist schau gleich mal ob Beläge und Federn nicht auch fällig sind. Und den ABS-Ring kann man bei der Gelegenheit auch gleich vorsichtig reinigen. ;-)

Themenstarteram 27. Oktober 2016 um 20:12

So sah es in der Bremse aus. Die Beläge sahen noch recht gut aus. Ich nehme an das die vom Vorgänger schon mal erneuert wurden. Werde mich mal am WE um die Seile kümmern. Hab noch neue liegen da ich die mit bei meinen neuen Bremsätteln dazu bekommen hatte.

Die Seile reissen selten, sind aber oftmals "festgerostet". Soll heissen die Litze in der Hülle.

Schau mal kurz vor die HA, dort wo die Seile nahe an der Schwellerkante geführt sind. Dort habe ich es schon des Öfteren erlebt, dass die Hülle beschädigt war und die Seile desshalb schlichtweg festgesetzt waren.

Markus

Themenstarteram 28. Oktober 2016 um 17:27

Jo mach ich morgen mal.

Themenstarteram 5. November 2016 um 20:09

Hab heute mal hinten angehoben. Handbremse gezogen.Rad dreht sich nicht vorwärts aber rückwärts. Handbremse gelöst Rad dreht frei. Denke es ist ein Problem mit einem Belag oder Backe.Die Seile sind es nicht.

am 5. November 2016 um 23:43

Hatte das Problem auf beiden Seiten. Bergab war die Handbremse bombenfest. Bergauf bin ich rückwärts weggerollt!

Hat mich jetzt nich so gestört und der TÜV testet meines Wissens auch nur vorwärts ;)

Das ist konstruktionsbeding mit dem bergab rückwärtsrollen, aber eigentlich nur ca ne 1/4 Umdrehung, deshalb hatten die alten BMW z.B. nen Unterlegkeil im Bordwerkzeug für den Radwechsel

Themenstarteram 6. November 2016 um 15:43

Hatte heute alles abgebaut. Nichts nennenswertes festgestellt in der Bremse. ??? Ich nenne das einfach mal ne scheiß Konstruktion.

Gefällt mir aber besser als die Mistdinger wo die Feststellbremse im Sattel ist ,

Hi,

ich würde mal behaupten wollen, wenn die Handbremse korrekt eingestellt ist, dann hält die sowohl vorwärts, als auch rückwärts. Ein minimales Spiel zwischen vor- und rückwärts ist bauartbedingt und normal, ebenso das leichte knallen, wenn man bei noch nicht ganz stehendem Fahrzeug die Handbremse anzieht. Das ist das Spiel in der Trommel und der ganzen Mechanik....

Wie die Handbremse korrekt justiert wird, ist hier schon mehrfach gepostet worden.

Maßgebend ist aber auch, dass die Versteller der Handbremse, also die Teile, an denen man mit dem Schraubenzieher durch die Trommel hindurch die Grundeinstellung der Bremsbacken vornimmt, richtig herum eingebaut wurden....

Bei einem Forumsmitglied am 850er hatte eine Fachwerkstatt diese verkehrt herum montiert. Ergebnis: Einstellen der Handbremse unmöglich und dadurch Bremswirkung nur in eine Richtung. Das Stichwort lautet hier: Auflauf- und Ablaufbacke!!!

Nachdem ich seinerzeit die ganze Chose nochmal zerlegt hatte und das Ganze richtigherum eingebaut hatte klappte es dann mit Einstellung und Bremswirkung....

Ist schon manchmal erschreckend was Kfz- Fachbetriebe so für Murks zusammenschustern, ein gelernter Kfz- Schlosser sollte schon die Funktionsweise einer Trommelbremse kennen und diese auch korrekt einbauen können.

Und nein, es ist nicht egal wie rum die Versteller montiert werden.....

Gruß der Sachsenelch

Themenstarteram 6. November 2016 um 17:50

Meinst Du als Versteller das Zahnrad was man durch die Trommel betätigt?

Hi,

genau das.....!!!

Gruß der Sachsenelch

PS: wenn man sich den Versteller im ausgebauten Zustand genau ansieht, und dazu dann die Funktionsweise einer Trommelbremse (was anderes ist ja die Hanbremse bei unseren Elchen nicht) kennt, wird ziemlich schnell klar, wie die Versteller eingebaut werden müssen.

Ein sicheres Indiz für einen verkehrt eingebauten Versteller ist, wenn man den Versteller nicht auf genau 12 Uhr betätigen kann. Liegt das Loch in der Trommel etwas davor, oder dahinter (je nachdem ob linke Seite oder rechte Seite) ist der Versteller falsch montiert....

Themenstarteram 6. November 2016 um 19:47

Ist das denn so richtig? Die Backen habe ich noch nie getauscht.

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