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Hardware-Nachrüstung bei Sharan/Alhambra
Hallo zusammen,
sorry, wenn es da Thema schon gibt, aber die SuFu hat mir nichts angezeigt.
Seit neuestem hört man immer wieder, daß Experten das Software-Upgrade (ich selbst habe es bisher nicht machen lassen) für unzureichend halten und für eine Abwendung von Fahrverboten, blaue Plakette etc. ein Hardware-Upgrade ran müsse.
Nun habe ich mich gefragt, was das wohl sein könne und wenig später wird dann festgestellt, daß ein SCR-Kat die Lösung aller Probleme wäre.
Nun frage ich mich: Unsere Sharans/Alhambras haben ja alle trotz offizieller Euro 5 schon einen SCR-Kat - anders als baujahrsgleiche Golfs, Polos etc.
Was also bedeutet das für die, die den SCR-Kat schon haben?
Weiß da einer was genaues?
VG
Stephan
Beste Antwort im Thema
Der Euro 5 Sharan verwendet nur eine Minimaldosis AdBlue, die gerade so reicht um auf dem Prüfstand das AGR (mit an sich identischer Regelung zu Passat) so weit zu ergänzen, dass damit Euro5 sicher erreicht wird (Dosierstrategie von Bosch). Der Sharan ist schwerer und der Motor muss mehr leisten und ist damit öfter in den Lastbereichen, wo das AGR zurückgenommen wird, um das Rußen im Zaum zu halten. Allerdings wird im Prüfzyklus trotzdem kaum beschleunigt - im Praxisbetrieb gibt man noch viel mehr Gas, das AGR geht noch mehr zu und das AdBlue reicht bei weitem nicht aus, um das NOx zu reinigen.
Nun könnte man das AdBlue einfach voll dosieren (dh. so viel einspritzen, wie gerade vom SCR Kat wirklich für das NOx gebraucht wird) und warmgefahren damit locker in den Bereich von Euro6 und darunter kommen (vor allem auf der Langstrecke, wo der Euro 5 Sharan bestimmt erheblich NOx emitiert).
Leider enthält der Prüfzyklus einen Kaltstart und fast die Hälfte der Strecke dürfte der SCR Kat noch nicht warm genug sein, für die volle Dosis (selbst per OBDeleven mal getestet). Das ist das Problem bei einem SCR Kat, der nicht direkt am Motor ist (Euro 6 Sharan) sondern weit unten am Unterboden.
Somit dürfte mit einer reinen SW-Änderung Euro 6 auf dem Prüfstand nicht realistisch erreichbar sein, aber im Realbetrieb wäre ein volles Einhalten der Euro 5 mit Tendenz zu Euro 6 Level sicherlich möglich.
Sowas sollte dann meiner Meinung nach mit einer blauen Plakette belohnt werden.
Das Problem ist beim Sharan aber die Mischdüse für das AdBlue. Wegen der oft geringen Abgastemperaturen am Unterboden (<200Grad) wird nicht alles verdampft und zu Amoniak zersetzt. Dann entstehen getrocknete Harnstoffkristalle, die den SCR Kat zusetzen. Das wird schlimmer, je mehr man einspritzt, oder je kühler das Abgas ist. Also genau kontraproduktiv zum Wunsch, möglichst viel, möglichst früh und möglichst ständig (z.B. auch bei Frost) zu dosieren.
Wenn man also die Dosierung aggressiv hochschraubt, müsste man eine andere Mischmethode verbauen (Twintec heizt elektrisch) oder den SCR Kat alle x0.000km mal mit Wasser ausspülen.
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24 Antworten
Hast du schon in den FAQ`s Punkt 1.3 nachgesehen?
Hi,
danke für den Hinweis- nein hatte ich in der Tat nicht... *schäm*
Ich bin aber nicht sicher, ob ich das richtig verstehe (vielleicht sind die Fragen auch sehr "basic")
Fall a)
- Jemand besitzt einen Golf ohne SCR mit EURO 5 ohne SCR-Kat
- SCR-Kat wird nachgerüstet (ich weiß, Fahrzeugarchitektur etc. zu prüfen)
- Golf hat danach EURO 6
Fall b)
- Jemand besitzt einen Sharan/Alhambra mit EURO 5 mit SCR-Kat
- Er braucht eine Nachrüstung über den SCR-Kat hinaus (z.B. BNOx von TT?), um EURO 6 zu erreichen
Das wirkt etwas ungleich.
Hat der Sharan/Alhambra damals nur nicht EURO 6 bekommen, weil es diese einfach noch nicht gab?
Müßte der bereits werksseitig vorhandene SCR-Kat nicht reichen, um EURO 6 zu bekommen? (per Sonderabnahme o.ä.)?
Oder ist der Golf mit SCR viel umweltfreundlicher/emissionsärmer als der Sharan (wegen Leistung/Gewicht etc.), sodaß hier berechtigterweise mit zweierlei Maß gemessen wird?
Was hieße es, wenn bsp. der Gesetzgeber VW verpflichten würde, die Schummeldiesel mit SCR nachzurüsten und dadurch auf EURO 6 zu heben? Haben Golf-Besitzer Glück und Sharan-Besitzer Pech?
Hoffe, die Fragen sind nachvollziehbar.
VG
Stephan
Da es bis heute keine Lösung zu kaufen gibt, kann Dir deine Fragen auch niemand beantworten.
Zitat:
@bernharde schrieb am 19. Februar 2018 um 15:42:17 Uhr:
Da es bis heute keine Lösung zu kaufen gibt, kann Dir deine Fragen auch niemand beantworten.
ja, ok, aber diese hier sind doch davon unabhängig:
Hat der Sharan/Alhambra damals nur nicht EURO 6 bekommen, weil es diese einfach noch nicht gab?
Müßte der bereits werksseitig vorhandene SCR-Kat nicht reichen, um EURO 6 zu bekommen? (per Sonderabnahme o.ä.)?
Oder ist der Golf mit SCR viel umweltfreundlicher/emissionsärmer als der Sharan (wegen Leistung/Gewicht etc.), sodaß hier berechtigterweise mit zweierlei Maß gemessen wird?
Die letzte Frage ist sicher eher Schlußfolgerung aus den Antworten aus den o.g.
Der Sharan mit EURO 5 bläst 140 mg/km NOx in die Luft und erfüllt so EURO 6 (max 80 mg/km) nicht.
VW hat um EURO 6 erfüllen zu können, eine komplett neue Motorengeneration konzipiert. Der Motor wurde neu aufgebaut, der Einspritzdruck stieg auf 2500 bar und Adblue-Gebläse ist jetzt ein SCR-System drin.
Die heutigen EURO 5 Sharans könnten per Software auf EURO 6 umgerüstet werden. Allerdings zu lasten den Verbrauchs, Leistung und Verschleiß der Motoren wegen der höheren AGR-Raten (Thermofenster) -> wer hat da Lust darauf?
Zitat:
@stephanbde19 schrieb am 19. Februar 2018 um 15:20:56 Uhr:
- Jemand besitzt einen Golf ohne SCR mit EURO 5 ohne SCR-Kat
- SCR-Kat wird nachgerüstet (ich weiß, Fahrzeugarchitektur etc. zu prüfen)
- Golf hat danach EURO 6
Das ist reines Wunschdenken. Eine nachträgliche Änderung der Schadstoffklasse ist extrem selten und im Rahmen einer Nachrüstung unwahrscheinlich.
Einzige Möglichkeit wäre eine weitere Schadstoffgruppe (= blaue Plakette). Da könnte man dann ähnlich wie damals bei der Nachrüstung eines Partikelfilters bei den Dieseln festlegen, dass Euro 5 + SCR-Katalysator Nachrüstung zur blauen Plakette führt.
Aber ohne konkrete Ambitionen der Regierung werden auch die Anbieter solcher Nachrüstungen kaum ernsthaft Ressourcen in so ein Projekt stecken. Twintec hat einen Prototypen vorgestellt, von dem man seither nichts mehr hört. Noch weniger hört man über die Nachrüstung von Partikelfiltern für Benziner mit Direkteinspritzung.
Und warum, weil man auf die Idee kommen könnte den Mogelkonzern mit der Bezahlung einer solchen Nachrüstlösung zu verpflichten. Lobbypolitik eben.......ihr gebt euch mit unserem Wunderupdate zufrieden und wir bauen zukünftig Autos bei denen nur noch "Wasserdampf" hinten raus kommt......
Zitat:
@206driver schrieb am 20. Februar 2018 um 06:26:17 Uhr:
Zitat:
@stephanbde19 schrieb am 19. Februar 2018 um 15:20:56 Uhr:
- Jemand besitzt einen Golf ohne SCR mit EURO 5 ohne SCR-Kat
- SCR-Kat wird nachgerüstet (ich weiß, Fahrzeugarchitektur etc. zu prüfen)
- Golf hat danach EURO 6
Das ist reines Wunschdenken. Eine nachträgliche Änderung der Schadstoffklasse ist extrem selten und im Rahmen einer Nachrüstung unwahrscheinlich.
Einzige Möglichkeit wäre eine weitere Schadstoffgruppe (= blaue Plakette). Da könnte man dann ähnlich wie damals bei der Nachrüstung eines Partikelfilters bei den Dieseln festlegen, dass Euro 5 + SCR-Katalysator Nachrüstung zur blauen Plakette führt.
Aber ohne konkrete Ambitionen der Regierung werden auch die Anbieter solcher Nachrüstungen kaum ernsthaft Ressourcen in so ein Projekt stecken. Twintec hat einen Prototypen vorgestellt, von dem man seither nichts mehr hört. Noch weniger hört man über die Nachrüstung von Partikelfiltern für Benziner mit Direkteinspritzung.
Das ist so nach meiner Erfahrung nicht ganz richtig. Ich habe vor vielen Jahren mal für Twintec gearbeitet, als der Kaltlaufregler auf den Markt kam:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kaltlaufregler
Sinn und Zweck war es damals, durch Optimierung des Abgasmanagements eine Umschreibung von EURO 1 auf 2 oder sogar 3 zu ermöglichen und damit Kfz-Steuer zu sparen (und die Umwelt zu schonen).
Insofern hätte ich schon erwartet, daß ein evtl. Upgrad mglw. die Abgasnorm verbessert. Damals verlief das per modellweiser Abnahme, sodaß die Umschreibung nur ein Behördenakt war.
Vor 25-30 Jahren war so etwas noch möglich. Aber heute ist es extrem selten und es gibt nur wenige Fälle, wo Fahrzeuge nachträglich in eine besser Euronorm gestuft werden.
Bei der Nachrüstung der Partikelfilter für Diesel hat sich ja auch nichts an der Schadstoffklasse geändert, sondern nur an der Schadstoffgruppe.
Der Euro 5 Sharan verwendet nur eine Minimaldosis AdBlue, die gerade so reicht um auf dem Prüfstand das AGR (mit an sich identischer Regelung zu Passat) so weit zu ergänzen, dass damit Euro5 sicher erreicht wird (Dosierstrategie von Bosch). Der Sharan ist schwerer und der Motor muss mehr leisten und ist damit öfter in den Lastbereichen, wo das AGR zurückgenommen wird, um das Rußen im Zaum zu halten. Allerdings wird im Prüfzyklus trotzdem kaum beschleunigt - im Praxisbetrieb gibt man noch viel mehr Gas, das AGR geht noch mehr zu und das AdBlue reicht bei weitem nicht aus, um das NOx zu reinigen.
Nun könnte man das AdBlue einfach voll dosieren (dh. so viel einspritzen, wie gerade vom SCR Kat wirklich für das NOx gebraucht wird) und warmgefahren damit locker in den Bereich von Euro6 und darunter kommen (vor allem auf der Langstrecke, wo der Euro 5 Sharan bestimmt erheblich NOx emitiert).
Leider enthält der Prüfzyklus einen Kaltstart und fast die Hälfte der Strecke dürfte der SCR Kat noch nicht warm genug sein, für die volle Dosis (selbst per OBDeleven mal getestet). Das ist das Problem bei einem SCR Kat, der nicht direkt am Motor ist (Euro 6 Sharan) sondern weit unten am Unterboden.
Somit dürfte mit einer reinen SW-Änderung Euro 6 auf dem Prüfstand nicht realistisch erreichbar sein, aber im Realbetrieb wäre ein volles Einhalten der Euro 5 mit Tendenz zu Euro 6 Level sicherlich möglich.
Sowas sollte dann meiner Meinung nach mit einer blauen Plakette belohnt werden.
Das Problem ist beim Sharan aber die Mischdüse für das AdBlue. Wegen der oft geringen Abgastemperaturen am Unterboden (<200Grad) wird nicht alles verdampft und zu Amoniak zersetzt. Dann entstehen getrocknete Harnstoffkristalle, die den SCR Kat zusetzen. Das wird schlimmer, je mehr man einspritzt, oder je kühler das Abgas ist. Also genau kontraproduktiv zum Wunsch, möglichst viel, möglichst früh und möglichst ständig (z.B. auch bei Frost) zu dosieren.
Wenn man also die Dosierung aggressiv hochschraubt, müsste man eine andere Mischmethode verbauen (Twintec heizt elektrisch) oder den SCR Kat alle x0.000km mal mit Wasser ausspülen.
@Stephen64
Klasse Erklärung. Respekt für soviel Background. Ein Danke von mir.
Zitat:
@Halb-Marathon-Man schrieb am 21. Februar 2018 um 07:29:12 Uhr:
@Stephen64
Klasse Erklärung. Respekt für soviel Background. Ein Danke von mir.
Da schließe ich mich an - danke!
Dann mal schauen, was jetzt in Leipzig geschieht und was daraus gemacht wird.
Zitat:
@stephanbde19 schrieb am 21. Feb. 2018 um 13:9:49 Uhr:
Dann mal schauen, was jetzt in Leipzig geschieht...
Vertagt auf nächste Woche...
Spannungsbogen aufbauen?
Zitat:
@Halb-Marathon-Man schrieb am 22. Februar 2018 um 20:06:02 Uhr:
Zitat:
@stephanbde19 schrieb am 21. Feb. 2018 um 13:9:49 Uhr:
Dann mal schauen, was jetzt in Leipzig geschieht...
Vertagt auf nächste Woche...
Spannungsbogen aufbauen?
Oder die Wahl zwischen Pest und Cholera...
Wir wissen dass es so nicht weitergeht aber suchen noch den Dummen der das entscheidet...