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Hatte nen Unfall und jetzt ne Frage wer Schuld ist
Also
Ich erzähls mal von vorne.
Vor ca einem Monat fuhr ich auf ner Landstraße mit dem Motorrad als plötzlich ein Baum auf mich gefallen ist.
Wie sich später herausstellte ist in genau diesen Baum ein Monat vorher ein polnischer LKW gefahren.
Zuerst schien es sehr klar dass der Bauer Schuld ist und ich das Geld von seiner Versicherung bekomme.
Jetzt hat aber dessen Versicherung ein Schreiben an meinen Anwalt geschickt dass sie keine Schuld ihres Mandanten feststellen konnten da er angeblich von Niemandem damals über den Unfall mit dem LKW informiert gewesen wäre und somit auch nicht wusste dass der Baum wackelig war.
Er hat mit mir aber 2 Tage nach dem Unfall telefoniert und mir dort gesagt dass er zwar nicht von der Polizei informiert wurde aber es ihm " ein Bekannter ein paar Tage später gesagt hat ".
So, jetzt die Frage, wer hat hier Schuld?
Der Bauer, wenn ich irgendwie beweisen könnte dass er es wusste oder eben doch der LKW?
Oder trägt da eventuell gar die Polizei selbst Schuld weil sie den Bauern nicht über den Unfall mit dem LKW informiert hat und er somit den fehlerhaften Baum beseitigen konnte?
Jetzt halt die große Frage, was ist wenn der LKW Schuld ist? Der war ja aus Polen, wie kommt man dann an sein Geld ran? Seine Daten liegen der Polizei vor.
Ich kenn mich mit Recht kaum aus, glaub aber dass es bei dem Fall nicht so leicht wird an sein Geld ranzukommen, oder?
Und noch was:
Ein Freund von mir meinte dass es eventuell so ist, dass der Bauer haftet weil es sein Baum war, er aber dann den LKW in Regress nehmen kann, ist da was dran? Das wär natürlich auch gut=)
Also, vielen Dank schonmal!
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30 Antworten
Der Bauer ist e.E. aus dem Schneider; wäre ich sein RA, dann würde ich von Dir fordern, zu beweisen, daß der LKW-Unfall ursächlich für das Umfallen des Baumes verantwortlich ist.
Immerhin hat der Baum ja noch 4 Wochen nach dem LKW-Unfall gestanden.
Was war denn für ein Wetter?
Sturm?
Frage: Schäden?
Frage: Schadenshöhe?
Das Umstürzen von Bäumen ist ein allgemeines Lebensrisiko, das der zu tragen hat, den es trifft.
Den Bauern trifft nur dann ein Verschulden, wenn er seine Bäume nicht ordnungsgemäß kontrolliert hat.
Dies muss im Allgemeinen spätestens alle zwei Jahre passieren.
Hier haben wir die Sondersituation, dass ein LKW den Baum gelegentlich eines Unfalls vermutlich so beschädigt hat, dass es zum Umsturz kam.
Du musst dem Bauern nachweisen, dass der Unfall passierte und der Bauer davon wusste.
Hat der Bauer nach dem Unfall eine Kontrolle vorgenommen und Nichts gefunden, so hast Du Pech.
Du müsstest dann eine fehlerhafte Durchsicht beweisen oder aber den LKW finden.
Hat der Bauer es gewusst und keine Kontrolle vorgenommen, so muss sein Haftpflichtversicherung oder aber er selbst bezahlen. Er ist dann seinen Sorgfaltspflichten nicht nachgekommen.
So einfach (oder auch nicht) ist das.
Eins macht mir da noch Gedanken. LKW->Baum. Damit liegt doch eine Sachbeschädigung des Baums vor, und damit wäre m.E. doch die Polizei verpflichtet den Eigentümer zu unterrichten, oder?
Gruß Meik
Zitat:
Original geschrieben von madcruiser
Du musst dem Bauern nachweisen, dass der Unfall passierte und der Bauer davon wusste.
Da kenn ich noch einen : Das macht den Bauern gar nicht froh , fällt`s Bäumchen in das Cabrio
Zitat:
Original geschrieben von madcruiser
Hat der Bauer nach dem Unfall eine Kontrolle vorgenommen und Nichts gefunden, so hast Du Pech.
Der Bauer darf die Kontrolle nur dann selbst durchführen, wenn er einen forsttechnischen Sachkundenachweis vorliegen kann. Ansonsten hat er die Prüfung durch einen Forstsachverständigen vornehmen zu lassen.
Zitat:
Das Umstürzen von Bäumen ist ein allgemeines Lebensrisiko, das der zu tragen hat, den es trifft.
Nettes Wortspiel
Hmm, also Schaden beläuft sich auf 12000€ (Motorrad und Bekleidung) + Schmerzensgeld, Rettungseinsatz, Medikamente, Auslagen etc.
Die Situation war folgende:
Als in den Baum ein LKw gefahren ist war der Boden noch durchgefroren, an dem Tag an dem der Unfall war war der Boden gerade am auftauen, war einer der ersten warmen Tage seitdem.
Stürmisch war es da nicht, nur leicht windig.
Der LKW-Fahrer ist ja kein Unbekannter, könnte man den also dann als Haftenden nehmen oder zalht da dann gar niemand?
Ich mein, des kanns doch eigentlich nicht sein, dass werden locker 15.000 Euro Schaden durch nen Unfall der offensichtlich zu verhindern gewesen wäre (an dem Baum sind noch von dem LKW riesige Flächen ohne Rinde und einige untere Äste abgeknickt gewesen) und dann soll dafür niemand zahlen?
Ist es nicht so dass allgemein der Besitzer eines Waldstückes dafür sorge tragen muss dass alles in bester Ordnung ist und wenn es zu einem Unfall kommt er derjenige ist, der haftet?
Und wie ist dass jetzt mit der Polizei wenn die versäumt hat den Bauern zu unterrichten? Der Baum ist nachweislich ja durch den LKW-Unfall geschädigt gewesen.
Im vorliegenden Fall würde ich mal zum Anwalt raten falls du ne Rechtsschutz hast.
Denn ich befürchte mal, di Schuldfrage könnte sich hier doch um einiges komplizierter gestalten als zunächst anzunehmen.
Der Bauer hat mehrere Möglichkeiten, aus der Haftung zu kommen.
Der polnische LKW an sich nicht.
Die Polizei ja auch noch irgendwie...
Also...
Ich glaub hier wäre anwaltlicher Rat einzuholen - denn: Ist denn der Baum wirklich nachweislich geschädigt worden? Welche Nachweise hast du? Gutachten? Besichtigungen des Baumes? Irgendwelche forsttechnischen Unterlagen? (schonmal bei der Forstbehörde angerufen, die zuständig wäre)
All sowas halt - ich bin kein Freund vom sofortigen Anwaltgang - aber hier gehts ja auch um nicht wenig Geld...
Grüße und alles gute bei der Abwicklung
Schreddi
Zunächst gilt es die Kausalität festzustellen.
War der Unfall ursächlich für den Baumsturz, so haftet in jedem Fall der LKW-Fahrer und damit dessen Versicherung.
Daneben ist zu prüfen, ob der Bauer gegen eine Verkehrssicherherungspflicht verstoßen hat.
Ist ganz klar eine Sache für einen Anwalt.
Man kann doch auch dann zum Anwalt gehen, wenn man keine Rechtsschutzversicherung hat, die Sache aber klar ist.
Aufgrund der Schadenshöhe und der Verzwickheit des Falls könnte ich mir vorstellen, daß ein junger RA gerne „anspringt“.
Würde mich auch interessieren
Ganz interessante Konstellation.
Meines Erachtens haftet der LKw-Fahrer bzw. dessen Versicherung für den Sachschaden am Baum, verursacht durch den Anprall und daraus entstehende Folgekosten (Prüfung des Baumes, Evtl. Fällen etc.). Für ein Unfallereignis, dass vier Wochen später eintritt, kann ich die Kausalität nicht feststellen.
Ich denke, die Haftung geht zu Lasten des Eigentümers, wenn man ihm beweisen kann, dass er seinen Sicherungspflichten nicht nachgekommen ist.
Ich denke, es wäre günstig, einen Anwalt zu beauftragen, der in Erfahrung bringt, welche Maßnahmen seitens der Polizei getroffen wurden, um die Beschädigung des Baumes dem Bauern mitzuteilen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Polizei dazu verpflichtet ist, eventuell informieren sie bei eienr solchen Gelegenheit auch das Ordnungsamt um den Bauern mit einer Kontrolle zu beauflagen (ist aber nur ne Vermutung jetzt von mir). Da aber vier Wochen im Rahmen der Bürokratie nicht eben viel sind, liegt´s vielleicht noch auf einem Schreibtisch zur Bearbeitung.
Stimme zu, der Fall ist wirklich sehr interessant, vor allem, weil zur Zeit des LKW-Unfalls der Boden gefroren war, am Tag des Motorradunfalls der Boden aber gerade auftaute.
Wenn der Bauer seit dem LKW-Unfall jeden zweiten Tag oder so mal gucken war, dann wird man ihm keine Mitschuld zuweisen können.
Eine andere Frage ist, ob der Baum auch ohne LKW-Unfall umgefallen wäre; der Sommer 2003 war zu trocken, die Bäume haben sehr gelitten; dazu müßte ein Fachmann den Stamm im Wurzelbereich prüfen, ein paar Photos könnten jedenfalls nicht schaden.
Wenn der Baum gesund war (und eventuell die Nachbarbäume), dann würde ich aus dem Bauch heraus sagen, das der LKW-Fahrer haftet.
alles Gute!
Also, der anwalt ist damit schon beauftragt worden, gleich von Anfang an. Da gehts um zu viel als dass ich was falsch machen will.
Da siehts eben jetzt so aus dass die gegnerische Versicherung geschrieben hat sie würde nicht haften da der Bauer ja nicht von der Polizei informiert wurde.
Mein Anwalt will jetzt die Unterlagen zu dem LKW-Unfall besorgen, dann sehen wir mal weiter.
Ein Gutachten oder ähnliches dafür, dass der Baum durch den LKW geschädigt worden ist, gibts soviel ich weiss wohl keines, aber es sind halt sehr deutliche optische Spuren davon da. Da hats eben einige Äste abgerissen und auf einer Seite hat der Baum auf ca 1,5m Höhe keine Rinde mehr.
Aber trotzdem mal vielen dank an alle, ist erstaunlich wie schnell und - vor allem - gut hier einem geholfen wird!