HU durchgefallen, lohnt sich die Reparatur?
Hallo,
ich brauche mal einen Rat.
Bin letzte Woche mit meinem C180, Bj1996, 266tkm beim TÜV gewesen und durchgefallen. Bemängelt wurden:
- 4 Bremsschläuche
- Spurstange (ausgeschlagen innen / Manschette eingerissen)
- Querlenker vorne unten rechts (durchgerostet)
- Durchrostung Schweller Fahrerseite Einstig unter der hinteren Tür
- Schaltgetriebe ölfeucht
Die Teile werde ich besorgen. Kosten ca. 250 Euro, Fahrwerksteile von Lemförder, Bremsschläuche von ATE, bzw. TRW.
Für den Einbau möchte die Werkstatt 550 Euro haben, incl. Bremsflüssigkeit, Achsvermessung, Abgasuntersuchung und TÜV Nachuntersuchung. Ist das OK? Das heißt, es kommen Kosten von etwa 800 Euro auf mich zu.
Das Auto ist nicht perfekt, hat fast an jedem Karosserieteil außer Dach und Motorhaube seine modelltypischen Roststellen. Bilder findet ihr übrigens in meinem Profil, da war der Rost aber noch im Rahmen. Allerdings mag ich das Auto, es ist seit 1997 in der Familie, absolut zuverlässig und seit gut 10 Jahren in meinem Besitz. Die Innenausstattung (Elegance) ist abgesehen vom Fahrersitz nahezu im Jahreswagenzustand. Natürlich weiß ich, daß irgendwann die Zeit reif für eine Alternative, einen Nachfolger gekommen ist, aber was...? W202 ohne Rost? W203? W208 CLK? SLK? W210? Ich mag halt die relativ problemlose Technik und den M111. Oder ganz was Anderes, Audi A4, BMW 3-er, Golf 5....
Also, was tun..?
Gruß
showroom
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20 Antworten
Naja, wie sieht der Rest aus? Reifen, Bremsscheiben+Beläge, Kopfdichtung, Getriebe.. Wenn das alles fit ist und du erstmal außer dem typischen Mercedes-Wahnsinn nichts auf der Liste hast, würde ich sagen 2 Jahre fahren und dann den Gnadenschuss geben, wobei der Wagen auf den Bildern eigentlich noch relativ gut aussieht.
Für 800€ bekommst du auf jeden Fall nichts besseres, willst du langfristig was haben, musst du halt deutlich mehr Geld in die Hand nehmen, besonders, da der Markt jetzt zum Wintereinbruch wieder ziemlich klein wird und viel überteuerter Schrott rumsteht.
Ich würde das Geld investieren;
ich habe den C200 Esprit Bj '95, W202.020, 235000km. Diese Modellreihe ist in den Folgejahren mit all seinen Vorteilen (großer Innenraum, zuverlässiger Motor, riesen Kofferraum klappbare Rücksitze, Durchlademöglichkeit, einfache aber effektive Elektronic, gute Abgaswerte, geringer Verbrauch, wenig Schnickschnack der kaputtgehen könnte etc.) so nicht wieder gebaut worden.
Ich habe gerade den engine Kabelbaum und das MSG investiert, alles zusammen ca. 1500 EUR.
Viele haben mich für verrückt erklärt, so viel Geld in den "alten Zossen" zu investieren - aber:
Wenn man den Wiederbeschaffungswert eines anderen Fahrzeugs dagegen stellt, sind Deine ca 800 EUR allemal billiger und Du weißt, welches Fahrzeug Du hast, kennst alle Macken.
Du musst natürlich vieles selber machen, Pflege der Roststellen, gute Reinigung innen, außen, unten, Motorraum und an den versteckten Stellen, Pflege der beweglichen Teile, das Auto ständig auf "Null" halten, auch Kleinigkeiten sofort beseitigen, auch unscheinbare Teile erneuern etc., den Motor sanft und vorsichtig behandeln, viele Ölwechsel, Kerzenwechsel, Filterwechsel etc! Dieses Auto dankt es mit Zuverlässigkeit und solidem Gebrauchswert!
Ich hatte bis 1995 viele andere Mercedesmodelle (als Zweitwagen) - war alles enttäuschend.
Ich habe mir gerade den Unterboden-Motorspritzschutz eingebaut, war werksseitig nicht drin und denke daran, mir auch den Gearboxschutz einzubauen, alles sinnvolle Investitionen, die den Werterhalt fördern.
Ich liebe das Auto und möchte es im tägl. Gebrauch nicht missen. Für längere Strecken hab ich natürlich auch noch was anderes :-)
mfg
Axel Wirthmann
Machen lassen - oder selber machen - und wieder zwei Jahre und wieder zwei und wieder zwei.......
Diese Autos (124 ,201, 202) sind es wert, dass man sie hegt und pflegt!
Zitat:
@Wirthmann schrieb am 1. Oktober 2019 um 22:46:35 Uhr:
Wenn man den Wiederbeschaffungswert eines anderen Fahrzeugs dagegen stellt, sind Deine ca 800 EUR allemal billiger
Scheint mir bei meinem 202 auch so: viel Auto fürs Geld. 
Wie Axel schon angedeutet hat, finde ich den Wagen auch zu schade, um ihn zwei Jahre auf Verschleiß zu fahren und dann zu verschrotten - statt dessen nach Möglichkeit (ohne Hektik) aufmöbeln.
Michael
Zitat:
@jbrunken schrieb am 1. Oktober 2019 um 22:20:41 Uhr:
Naja, wie sieht der Rest aus? Reifen, Bremsscheiben+Beläge, Kopfdichtung, Getriebe.. Wenn das alles fit ist und du erstmal außer dem typischen Mercedes-Wahnsinn nichts auf der Liste hast, würde ich sagen 2 Jahre fahren und dann den Gnadenschuss geben, wobei der Wagen auf den Bildern eigentlich noch relativ gut aussieht...
Hallo,
Reifen sehen gut aus, habe gute Sommer und Winterreifen Komplettsätze auf Alu vorrätig. Bremsen vorne halten bestimmt noch ca. 35tkm, hinten eher 50-70tkm. Kopfdichtung, Motorkabelbaum, Getriebe und Kupplung sind alles noch die Ersten....
Mal schauen, die Entscheidung ist noch nicht gefallen.
Gruß
showroom
Was sagt ihr eigentlich zu dem Preis für die Arbeiten?
Für den Einbau von einer Spurstange komplett, einem Querlenker unten rechts, 4 Bremsschläuchen und Schweißarbeiten am Schweller / Einstig Fahrerseite hinten möchte die Werkstatt 550 Euro haben, incl. Bremsflüssigkeit, Achsvermessung, Abgasuntersuchung und TÜV Nachuntersuchung. Ist das OK?
Kenne mich mit den Werkstattpreisen nicht so gut aus, habe bisher fast alles selbst gemacht. Die genannten Arbeiten traue ich mir allerdings aus diversen Gründen nicht zu.
Gruß
showroom
Ich finde den Preis ok; bin eigentlich überrascht, wie preiswert das ist für diese Arbeiten :-)
Mmmmh, Dein Kabelbaum könnte ein Problem sein, weil Mercedes, auf der "grünen Welle" schwimmend, in diesen Jahren Kabel mit "biodegradierbarer Isolation" verwendet hat.
Aber das kannst Du leicht nachprüfen, indem Du Dir die Kabel an den 4 Einspritzdüsen-Steckern mal ansiehst. Ist die Isolierung der Kabel brüchig? Liegen die Kupferadern frei?
Finde den Preis auch OK!
Ohne den Schaden am Schweller zu kennen, lässt sich die Arbeit nicht einschätzen.
Wenn da wirklich geschweißt werden muss, klingt das Angebot günstig - mitunter darf man da von einer nicht gerade fachmännischen Instandsetzung ausgehen.
Zumindest möchte ich, an meinem Auto, kein Blech husch, husch drüber gebraten bekommen.
Gruß
Jürgen
Hallo!
Die genannten 550Euro sind der Arbeitslohn, die Teile für rund 250Euro kommen noch dazu, da ich sie besorgen werde. Fahrwerks und Lenkungsteile von Lemförder, Bremsschläuche von ATE oder TRW.
Der Motorkabelbaum ist noch der Erste, die Isolierungen sind allesamt schon recht hart und unflexibel. Blanke Litzen sind nicht sichtbar, es wurde auch in der Vergangenheit nicht durch grobmotorische Reparaturversuche am Kabelbaum herumgerupft. Ich habe ihn immer wie ein rohes Ei behandelt. Sollte der Kabelbaum allerdings das Zeitliche segnen, traue ich mir eine Nachfertigung in Eigenregie zu (bin Elektroniker).
Groß
showroom
Ich weiß nur, welche Arbeit so ein unscheinbares Rostloch machen kann... ??
Rostprobleme kann man gut für wenig Geld wegmachen lassen. Hier war mein Fußraum am Gammeln.
Kostenpunkt: 300 Euro. War aber ein Cousin eines Freundes.
Meiner hat jetzt schon das dritte Leben. Erst als Unfall/Bastlerfahrzeug gekauft, wieder gerichtet, dann Motorschaden, ausgetauscht, dann den Rost im Fußraum entdeckt, gerettet.
Immer ein Auge drauf werfen und handeln. Reparaturstaus können tödlich sein.
Zitat:
@kuk-saar schrieb am 7. Oktober 2019 um 20:48:08 Uhr:
Rostprobleme kann man gut für wenig Geld wegmachen lassen. Hier war mein Fußraum am Gammeln.
Kostenpunkt: 300 Euro. War aber ein Cousin eines Freundes.
Entweder man kann es selbst oder hat einen Freund/Bekannten der es für lau macht. Wenn Du es bei Leuten machen lässt, die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen, so wird es teuer - sehr teuer.
Macht man es selbst, so braucht man den Platz, die entsprechenden Werkzeuge, die Zeit und das Können, das man sich über Jahre aneignen muß - obligatorische Fehlleistungen inbegriffen.
Kommt immer auf die Leute an. Abgesehen von Schweißarbeiten an der Karosse und am Unterboden, mache ich alles selbst.