HVO100 im 124er Diesel?
Da unsere Fahrzeuge mittlerweile gut 30 Jahr alt sind, wird des dafür vermutlich nie eine offizielle Freigabe geben. Ist es trotzdem möglich/sinnvoll HVO100 im OM60x zu fahren?
Vorteile sind ja höhere Cetanzahl, bessere Verbrennung, leisere Motorgeräusche, geringerer Feinstaub/Stickoxid Ausstoß, resistent gegen Bakterien (Dieselpest)
Nachteile fallen mir außer dem höheren Preis im Moment keine ein.
Was ist eure Meinung dazu, spricht etwas gegen den Einsatz von HVO100 im 124er Diesel?
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77 Antworten
Das Thema war doch grad erst hier offen ?
Kurz geht im Vorkammer Diesel nicht
Zündet zu früh und zu viel.
Das killt dir die Vorkammer.
Also AutoBild Klassik fährt seit gut einem Jahr und 30.000km einen Citroen XM mit Wirbelkammer auf HVO100 und die haben mit dem Kraftstoff nur positive Erfahrungen gemacht.
Eine Wirbelkammer in diesem Citroën Diesel funktioniert anders wie eine Vorkammer im w124 Diesel
Die wirbelkammer kann das dann wohl ab
Die Vorkammer kann das nicht ab
Zur Einordnung noch:
Mallnochs Aussage basiert auf einem alten Erfahrungsbericht, den es damals zu Ultimate-Diesel hab, wo ein 615er Motor o.Ä. mutmaßlich daran verreckt ist (Vorkammern zu heiß geworden).
HVO100 hat Cetan 70-80, Ultimate Diesel ca. 60, normaler so 55.
Insofern, sollte an der Story was dran sein, würde ich zumindest sagen, dass gerade Vollgasfahrten mit HVO im 124er nicht ohne Risiko sind. Getestet hat es halt noch niemand. Wahrscheinlich ließe sich mit einer Anpassung des Förderbeginns auch HVO problemlos fahren. Dann halt nach spät statt nach früh wie bei reinem Raps.
Gruß,
Lasse
In dem Autobild Klassik Bericht steht allerdings unter welche Motoren vertragen HVO?
"Alle Dieselmotoren, ganz gleich wie alt sie sind. Vorkammermotoren aus den Fünfzigern laufen damit ebenso wie modernste Common-Rail-Diesel mit Turbolader, Abgasrückführung und Partikelfilter"
https://fuelmotion.com/.../FM_ABKL23_08_118-123_HVO.pdf
Ich bin verunsichert.
Hat noch jemand Links oder weiterführende Informationen?
@Mercedesfreak16:
Würdest du deinen 200D damit betanken?
Deutsche sind ja immer extrem vorsichtig wenn's ums Auto geht.
Wenn es was neues gibt wird es erstmal verteufelt.
DaS koMmT miR NicHt In dEn TanK, was früher gut für mein Auto war ist auch heute gut.
Siehe bleifrei, E10, synthetisches Öl oder was weiß ich.
Ich hole jedenfalls mein Popcorn und beobachte die Debatte. Diesmal ganz entspannt, da ich Benziner fahren.
Wenn es mal ein Benzin E-Fuel gibt, würde ich es auf jeden Fall probieren.
Mein M103 mit Mengenteiler (ja Alu und Membran oh Gott) fährt jedenfalls wie etliche andere (siehe z.b. USA wo es das nur gibt) seit Jahren und Zehntausenden km fröhlich mit E10
Ja, das hast du sicher ein gutes Stück Recht. Hierzulande ist man nicht gerade äußerst Innovationsfreudig.
Wobei das auch nicht immer nur schlecht sein muss, und in der Aussage "DaS koMmT miR NicHt In dEn TanK, was früher gut für mein Auto war ist auch heute gut." steckt ja auch viel Wahrheit. Mit normalem Diesel fahren die W124 schon die letzten 35 Jahre, ergo das Zeug ist erprobt und funktioniert.
Was habe ich jetzt (zumindest solange es Diesel zu günstigerem Preis gibt) mit HVO100 für Vor- und Nachteile?
Nachteil ist deindeutig (zumindest aktuell) der Preis und dass es mir evtl. doch den Motor beschädigt.
Vorteil ist die Klimaverträglichkeit wie beim Rapsöl nur ohne dessen "Nebenwirkungen".
Wobei ich mir da persönlich grundsätzlich die Frage stelle ob es was bringt wenn ich jetzt hier ein bisschen CO2 einspare und im Gegenzug im Ukrainekrieg jeden Tag x-tausende Geschosse abgefeuert werden oder irgendeine Marine eine ganze Flotte wo hinschickt nur um "Abschreckung" zu zeigen. Aber jetzt drifte ich zu sehr politisch und persönlich ab...
Beim HVO100 sehe ich jedenfalls das Thema dass es Seitens des Herstellers wohl keine Infos mehr geben wird ob man das im W124 bzw. im Vorkammerdiesel tanken kann oder nicht. Die Daten sprechen ja auch augenscheinlich erstmal dagegen (hohe Cetan-Zahl) und wenn man sich überlegt von welchem Prinzip die Vorkammer lebt kommen mir da schon ein wenig Zweifel, was nicht heißén soll dass ich mich nicht vom Gegenteil überzeugen lassen würde. Aber dazu braucht es Erfahrungswerte, und wer will die schon freiwillig sammeln wenn man dabei Gefahr läuft dass man sich einen nicht unerheblichen Schaden am Motor holen könnte?
Mal davon abgesehen ob es für die Motoren passt…
So lange es für die Autofahrer keinen Anreiz gibt das zu tanken, so lange tankt das auch keiner.
Wenn das Zeug 20-30 Cent mehr kostet, wird das ein Ladenhüter.
Hat man mit E85 ja gesehen. Als es voll besteuert wurde, hat es keiner mehr getankt.
Der Gute Wille zum Umwelt- und Klimaschutz reicht eben nicht.
Zitat:
@Steven4880 schrieb am 15. Mai 2024 um 14:01:49 Uhr:
Wenn das Zeug 20-30 Cent mehr kostet, wird das ein Ladenhüter.
Das ist klar. Im Moment ist es bei uns konstant 9Ct teurer. Das wäre für mich akzeptabel. Grundsätzlich bin ich sehr innovationsfreudig. Ich fahre auch schon lange mit LPG. Biodiesel bin ich vor 20 Jahren auch gefahren, ohne besondere Probleme. Jetzt würde sich halt HVO100 anbieten...
Wo kriegt man denn überhaupt HVO100 in D???
[qGrundsätzlich bin ich sehr innovationsfreudig.
Sagt ein W124 Fahrer, genau mein Humor!!
LG FRanke
Weil ich gefragt wurde: Ich würde mich ebenfalls als innovationsfreudig beschreiben, das muss sich ja nicht ausschließen. Natürlich werde ich z.B. in Zukunft im Alltag auch (zusätzlich) elektrisch unterwegs sein.
Grundsätzlich würde ich auch HVO tanken, wobei das keine Lösung für die breite Masse sein kann, da die Ressourcen dafür gar nicht vorhanden sind.
Technisch ist halt die Frage, wie sich der geringere Zündverzug auswirkt. Geworben wird ja mit weniger Stickoxiden, was für geringere Spitzentemperaturen spricht (Gleichmäßigerer Abbrand). Nach meinem Verständnis könnte der ganze Prozess beim hoch verdichteten VK-Diesel so allerdings zu schnell bzw. etwas früher ablaufen als vorgesehen, was sich dann ähnlich einem vorverlegten Förderbeginn auswirken würde, nämlich höhere Spitzentemperaturen und damit ggf. sogar mehr Stickoxiden. Aber das ist wie gesagt nur eine Mutmaßung.
Kurzum: Mir wäre es auch lieber, wenn hierzu erstmal jemand anders einen Test macht und auch mal länger Vollgas fährt Beim normalen umherfahren wird sehr wahrscheinlich kein Problem auftreten, die Frage ist halt ob die VK bei Volllast nicht heißer oder gar zu heiß werden.
Gruß,
Lasse
Ich finde das Thema auch sehr spannend.
Gibt es hier keinen VK-Dieselfahrer, der HVO100 schon einmal getestet hat?
Mich würde auch interessieren, wie/ob sich der Motorlauf verändert. Soll ja deutlich leiser verbrennen.