1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volkswagen
  5. Phaeton
  6. Ich hab's getan: ein Neuer

Ich hab's getan: ein Neuer

VW Phaeton 3D
Themenstarteram 20. Juni 2020 um 18:00

Ich hab‘s getan. Ich habe einen Neuen! :)

Warum?

Der Alte brummte, beim Beschleunigen, auch im Leerlauf, selbst wenn er warm war.

Der Gangwechsel war immer spürbar, wenn nicht sogar manchmal ruppig.

Das Lenkrad ließ sich beim Start nicht mehr raus fahren. Beim Abstellen des Fahrzeugs tat sich am Lenkrad nichts mehr. Früher konnte ich komfortabel meinen Bauch hinter dem Lenker in Position bringen und dann bewegte es sich in die von mir bevorzugte Position.

Die Bremsen hinten befreundeten sich immer mehr mit Rost. Die Bremsscheiben zeigten Risse und der überstehende Rand ließ das Ende der Scheiben ahnen.

Der Keilrippenriemen wies auch nicht mehr die elastische Eleganz der jungen Jahre auf und wurde spröde.

13 Jahre und 252.000 Kilometer sind ja auch schon was.

Bei genauer Prüfung sah man, dass die Kupplungsstelle der Hydraulikleitung für die Servolenkung vorn links im Radkasten nicht mehr lange dem Innendruck stand halten kann. Die Metall-Muffe schälte sich bereits und der Schlauch war schon über das zulässige Maß angeschwollen. Nicht vorzustellen, wenn bei zügiger Autobahnfahrt die Servolenkung ausfällt.

Dazu muss ich sagen, dass ich alle vorgeschriebenen Inspektionen nach Bordbuch sorgfältig eingehalten habe. Meine Werkstatt, bei der ich das Fahrzeug auch gekauft habe, habe ich immer aufgefordert, alles, auch außerplanmäßig, zu tun, um den Dicken lange am Leben zu halten.

So leid es mir tut: bei den Befunden muss ein Neuer her!

Ich hab’s getan.

Natürlich ist es beim 6-Zylinder Diesel geblieben.

Aber er schnurrt leise wie ein Kater, wie ich es von den ersten Tagen vor 13 Jahren her kenne. Gangwechsel macht er angeblich, aber man spürt sie nicht mehr. Das Lenkrad ist auch freundlich zu meinem Bauch.

Eine Testfahrt von 350 Kilometern von Lüdighausen nach Hause ins Saarland lief nicht nur wie geschmiert, sondern wie ge-cremt. Die alten Ledersitze in Sonnenbeige waren zu schade, um sie wegzugeben. Ich hab sie behalten, nachdem meine Frau mit ihren Salben und Tinkturen die alte Farbe und Elastizität wieder herbei gehext hat.

Ihr ahnt es: Was Matthias und Zottel aus meinem alten Gaul gezaubert haben, ist einfach genial. Der Dicke hat kein Rheuma mehr. Alle Gelenke wurden gereinigt, geölt, geschmiert oder ersetzt. Der Lenkstock wurde durch einen neuen ersetzt. Natürlich wurde das Öl als auch das Getriebeöl ersetzt. Das letzte Mal bei 165.000 Kilometer.

Das Ganze war natürlich nicht umsonst. Aber warum macht das meine Werkstatt trotz Aufforderung nicht. Wir haben noch mehr Diskrepanzen entdeckt, über die ich mich hier nicht auslassen möchte.

Wenn ich so was in meinem Beruf könnte, würden Blinde wieder sehend, Lahme wieder flink auf den Beinen und Taube wieder Flöhe husten hören.

Ich freue mich auf die nächsten 100.000 Kilometer mit meinem Neuen Alten.

Hasel

Bei einer bekannten Schuhmarke hieß es früher in den Begleitheften für Kinder am Schluss des Abenteuers: „Lange schallt’s im Walde noch, unser Lurchi lebe hoch!“

Mein Lurch ist in Lüdinghausen.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 20. Juni 2020 um 18:00

Ich hab‘s getan. Ich habe einen Neuen! :)

Warum?

Der Alte brummte, beim Beschleunigen, auch im Leerlauf, selbst wenn er warm war.

Der Gangwechsel war immer spürbar, wenn nicht sogar manchmal ruppig.

Das Lenkrad ließ sich beim Start nicht mehr raus fahren. Beim Abstellen des Fahrzeugs tat sich am Lenkrad nichts mehr. Früher konnte ich komfortabel meinen Bauch hinter dem Lenker in Position bringen und dann bewegte es sich in die von mir bevorzugte Position.

Die Bremsen hinten befreundeten sich immer mehr mit Rost. Die Bremsscheiben zeigten Risse und der überstehende Rand ließ das Ende der Scheiben ahnen.

Der Keilrippenriemen wies auch nicht mehr die elastische Eleganz der jungen Jahre auf und wurde spröde.

13 Jahre und 252.000 Kilometer sind ja auch schon was.

Bei genauer Prüfung sah man, dass die Kupplungsstelle der Hydraulikleitung für die Servolenkung vorn links im Radkasten nicht mehr lange dem Innendruck stand halten kann. Die Metall-Muffe schälte sich bereits und der Schlauch war schon über das zulässige Maß angeschwollen. Nicht vorzustellen, wenn bei zügiger Autobahnfahrt die Servolenkung ausfällt.

Dazu muss ich sagen, dass ich alle vorgeschriebenen Inspektionen nach Bordbuch sorgfältig eingehalten habe. Meine Werkstatt, bei der ich das Fahrzeug auch gekauft habe, habe ich immer aufgefordert, alles, auch außerplanmäßig, zu tun, um den Dicken lange am Leben zu halten.

So leid es mir tut: bei den Befunden muss ein Neuer her!

Ich hab’s getan.

Natürlich ist es beim 6-Zylinder Diesel geblieben.

Aber er schnurrt leise wie ein Kater, wie ich es von den ersten Tagen vor 13 Jahren her kenne. Gangwechsel macht er angeblich, aber man spürt sie nicht mehr. Das Lenkrad ist auch freundlich zu meinem Bauch.

Eine Testfahrt von 350 Kilometern von Lüdighausen nach Hause ins Saarland lief nicht nur wie geschmiert, sondern wie ge-cremt. Die alten Ledersitze in Sonnenbeige waren zu schade, um sie wegzugeben. Ich hab sie behalten, nachdem meine Frau mit ihren Salben und Tinkturen die alte Farbe und Elastizität wieder herbei gehext hat.

Ihr ahnt es: Was Matthias und Zottel aus meinem alten Gaul gezaubert haben, ist einfach genial. Der Dicke hat kein Rheuma mehr. Alle Gelenke wurden gereinigt, geölt, geschmiert oder ersetzt. Der Lenkstock wurde durch einen neuen ersetzt. Natürlich wurde das Öl als auch das Getriebeöl ersetzt. Das letzte Mal bei 165.000 Kilometer.

Das Ganze war natürlich nicht umsonst. Aber warum macht das meine Werkstatt trotz Aufforderung nicht. Wir haben noch mehr Diskrepanzen entdeckt, über die ich mich hier nicht auslassen möchte.

Wenn ich so was in meinem Beruf könnte, würden Blinde wieder sehend, Lahme wieder flink auf den Beinen und Taube wieder Flöhe husten hören.

Ich freue mich auf die nächsten 100.000 Kilometer mit meinem Neuen Alten.

Hasel

Bei einer bekannten Schuhmarke hieß es früher in den Begleitheften für Kinder am Schluss des Abenteuers: „Lange schallt’s im Walde noch, unser Lurchi lebe hoch!“

Mein Lurch ist in Lüdinghausen.

18 weitere Antworten
Ähnliche Themen
18 Antworten

Da gehts du aber ein Risiko ein - kennst Du den Vorbesitzer genau ?

Themenstarteram 20. Juni 2020 um 19:20

Zitat:

@rathgeber7 schrieb am 20. Juni 2020 um 21:00:54 Uhr:

Da gehts du aber ein Risiko ein - kennst Du den Vorbesitzer genau ?

Normalerweise hast Du völlig recht.

Auflösung: der neue Phaeton = mein alter Phaeton.

Ich dachte, das ginge aus meiner Geschichte hervor.

Mein Humor war offensichtlich zu hintergründig.

Ich hätte es wohl deutlicher rausarbeiten sollen ;)

Kurz:

In Lüdinghausen haben Zottel + Matthias meinen alten Phaeton so aufgearbeitet, dass er (fast) neu geworden ist. Aus alt wurde neu. Das hätte ich nicht für möglich gehalten.

Nebenbei: die Kosten für die Wiederherstellung waren fast so hoch wie der Betrag, den ich beim Verkauf meines alten Wagens jetzt erzielen würde.

Aber das ist es mir wert.

Ich brauche jemanden der das kann - und die beiden haben es drauf. :)

Hasel

Ich glaub rathgeber hat nur die Ironie nicht gekennzeichnet

??

Richtig-))

Klasse Hasel!

Getreu dem alten Käfer Werbespruch: Da weiß man was man hat.

Aber bei Meinem lasse ich den Verfall nicht so weit kommen. Jährlich wird investiert und so hat man keinen hohen Investrückstau und fährt täglich entspannt.

LG GerneFahrer1

Ja auch wenn dein Phaeton schon 13 Jahre alt ist gehört der nich lange nicht zum alten Eisen:):).

Meiner Alter war letztes Jahr auch 13 Jahre und hatte schon 335.000 km auf der Uhr und auch ich habe 6 Jahre lang den Wagen gehegt und gepflegt und alles machen lassen was Yusuf und Matthäus mir empfohlen haben:):) wenn ich mir überlege das ich den durch repariert verkauft habe,der jetzige Besitzer wird sicher heute noch darüber erfreuen.

Natürlich sind manche Reparaturen wenn man sich die Kosten anschaut im Verhältnis zum Wiederverkaufswert schon ein wenig verrückt,aber das war mir auch egal...ich wollte meinen ja behalten:):) und habe mich dann spontan in meinen Neuen dann verguckt:):)am Ende dank einem der Phaeton mit dem Fahrgenuss....das jeder Cent den man hineinsteckt sich dennoch lohnt.....von daher weiterhin gute Fahrt mit deinem Neuen Alten:):)

@gerneFahrer1

ich denke nicht, das @Hasel ob dem vorgefundenen Wartungsstau wusste, was da los war. Hat er doch geschrieben, dass er immer alles hat machen lassen und quasi seiner "ehemaligen" Werkstatt da immer freiste Hand lies. Die waren einfach zu faul und / oder zu dumm, viel Geld mit ihm zu verdienen.

@Hasel

Glückwunsch zu Deinem neuen Alten und auf weitere hunderttausend und mehr Kilometer unbeschwerte Fahrt, als einer der wenigen treu gebliebenen Phaetonauten der ersten Stunden mit vorbildhaftem Bezug zu diesem schönen Fahrzeug.

Chapeau!

@Hasel: weiterhin viel Freude mit deinem neuen Alten! Sehr schön zu sehen, dass man das Alte nicht immer ersetzen muss sondern mit ein bisschen Aufwand (und dem Einwurf von Münzen) wieder einen Zustand herstellen kann der einem wieder Freude ins Gesicht zaubert.

Weiterhin gute und knitterfreie Fahrt!

naja, soweit mir bekannt, ist schon regelmässiger Kunde/Besucher bei den beiden in Lüdinghausen...

Wie dem auch sei, hauptsache : jetzt ist das gute Stück wieder ordentlich durchgezottelt worden und läuft und läuft und läuft...

Themenstarteram 22. Juni 2020 um 15:34

Zitat:

@MKK-XX schrieb am 22. Juni 2020 um 13:31:10 Uhr:

naja, soweit mir bekannt, ist schon regelmässiger Kunde/Besucher bei den beiden in Lüdinghausen...

@MKK-XX

Na ja, ich wäre gerne regelmäßig dort.

Meine Zeiteinteilung und 2x 350 Kilometer haben mich bisher etwas ausgebremst. Wenn ich mich recht erinnere, war ich bisher 4x bei Zottel und Matthias in der Problem-Sprechstunde.

Ich habe mir anlässlich der letzten Erfahrungen vorgenommen, meinen Dicken mindestens 1x Jahr in die Kur /REHA nach Lüdinghausen zu bringen.

Es lohnt sich mit zunehmenden Alter immer mehr. ;)

Hasel

Lieber Hasel,

gratuliere Dir zu Deinem Neuen / Alten und wünsche Dir noch viele, viele glückliche km und Stunden mit ihm. Pass doch bloss auf ihn gut auf und vor allem auf die Anderen, dass Dir Niemand was böses antut, sonst könnte das für Dich sehr schnell zu einem wirtschaftlichen Totalschaden führen.

LG Jiri

@Hasel

Find ich super , Hasel. Meiner hat jetzt schon (oder erst ?) 100.000 km und mit Deiner Entscheidung bleibe ich zuversichtlich, dieses Fahrzeug noch laaaange zu fahren.

Immer eine Handbreit Luft Platz um Deinen Phaeton !

Gruß

Werner

Deine Antwort
Ähnliche Themen