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Immer wieder: "Der Händler meinte...."
Man liest es ja so häufig in diesem Forum "Der Händler meinte...", "Die Niederlassung riet mir...." und "der Verkäufer war total dagegen...".
Würde gerne mal erfahren, wie eure Erfahrungen wirklich sind.
Ich habe oft die leidliche Erfahrung machen müssen, dass das Verkaufspersonal oft (nicht immer!) ziemlich unwissend ist und genau die Phrasen nachplappert, die am Vortag in der Bild-Zeitung stehen.
Wenn man sich nach Zusatzausstattung erkundigt, dann scheint es so, als seien die BMW-Verkäufer allesamt Großverdiener mit einem Monatseinkommen über 10.000 EUR: "Ohne das große Navi würde ich den nicht nehmen", "ohne Metallic geht gar nicht", "der sieht nur mit 18" gut aus" und "ohne Leder können sie das vergessen - außerdem kriegen Sie da später locker 2.000 EUR mehr im Wiederverkauf".
Wer von euch hört eigentlich auf so ein Geschwätz? Spätestens bei der Inzahlungnahme in ein paar Jahren argumentieren die dann meist genau andersrum.
Nachdem ich zartes Interesse an einem Automatikauto zeigte, riet er mir sofort dazu, weil "Schaltung bei BMW ohnehin nicht mehr so gut wie früher sei und überhaupt kaum noch verkäuflich" - angesichts der hohen CO2-Emissionen von Automatikfahrzeugen möchte ich das jedoch bezweifeln.
Von Uni-schwarz riet man mir ab, weil man da "jeden Tag (!)polieren muss" - besser wäre "Sparklin-graphit"; und die "Serienpolster sind nach 12 Monaten fast durch - also Leder".
Und dann die Frage warum so ne dämliche Bluetooth-FSE 800 EUR kostet. Antwort: "Da ist jede Menge Technik drin" - Halloooo? Für 800 EUR könnten die einen ganzen Laptop einbauen - das was die Bluetooth-FSE kann, kann jeder Ohrstöpsel für 29,- EUR.
Mal im Ernst: ich bin beruflich Führungskraft im Marketing, sehe wirklich nicht aus wie Hein-Blöd und kenne ziemlich viele Verkaufstricks - aber so mancher Verkäufer denkt, der hätte einen verblendeten Blödmann vor sich. Unterm Strich hätten die gerne, dass man sich einen 320d mit Extras zuklotzt (denn an den Extras verdient das Unternehmen), so dass die Kiste dann nicht unter 50.000,- EUR den Laden verlässt.
Und nach drei Jahren guckt der dann in die Schwacke-Liste und sagt mir "Sparklin-Graphite gibts ja schon seit einem Jahre nicht mehr - die Farbe lässt sich heute kaum noch verkaufen..."
Ich bin doch nicht blöd.
Gruß
Bernd
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21 Antworten
Genau, das kann ich nur bestätigen !
Ich fahre seit 20 Jahren BMW und habe schon ne Menge Verkäufer bis auf ganz wenige Ausnahmen mit diesem Phrasengesabbel kennengelernt.
Mittlerweile stelle ich mir mein Fahrzeug selbst zusammen und übergebe nur noch einen Zettel vorm Verkaufsgespräch. Dann schalte ich meine Ohren auf Durchzug, bis wir dann bei der Preisverhandlung angekommen sind. Kann man natürlich nur machen, wenn man mit den Jahren sich in die Marke "eingearbeitet" hat.
Mein letztes Erlebnis: Interessiere mich für einenE91 325 d, fahre derzeit E46 330 d. Der Händler meinte: "Ob ich nicht mal über einen 330 d nachdenken würde.....DER GEHT BESSER; MACHT MEHR SPASS::REHMOMENTMONSTER;;;;;.......bla bla bla
also das ganze Programm vom Phrasenzettel......
Re: Immer wieder: "Der Händler meinte...."
Zitat:
Original geschrieben von clickconference
ich bin beruflich Führungskraft im Marketing
Ich bin jetzt doch sehr verwundert, dass eine Führungskraft im Marketing sich mit derartigen Überlegungen beschäftigt und sich dieser Realitäten des Verkaufs von Produkten in einer kapitalorientierten Wirtschaft nicht bewusst ist. Sorry...
Re: Re: Immer wieder: "Der Händler meinte...."
Zitat:
Original geschrieben von EAA
Ich bin jetzt doch sehr verwundert, dass eine Führungskraft im Marketing sich mit derartigen Überlegungen beschäftigt und sich dieser Realitäten des Verkaufs von Produkten in einer kapitalorientierten Wirtschaft nicht bewusst ist. Sorry...
@EAA
...das ist ja irgendwie Sinn und Zweck dieses Forums, dass man sich in der kanppo bemessenen Freizeit auch mit derlei "Belanglosigkeiten" auseinandersetzt. Also, nur kein Neid
Was allerdings dämliche phrasendreschende Verkaufs"berater" mit kapitalorientierter Wirtschaft zu zun haben sollen, erschließt sich mir höchstens über den Umweg, dass intelligente Verkaufsberater zu teuer wären...
Gruß
Bernd
Re: Re: Immer wieder: "Der Händler meinte...."
Zitat:
Original geschrieben von EAA
Ich bin jetzt doch sehr verwundert, dass eine Führungskraft im Marketing sich mit derartigen Überlegungen beschäftigt und sich dieser Realitäten des Verkaufs von Produkten in einer kapitalorientierten Wirtschaft nicht bewusst ist. Sorry...
Hallo EAA,
!!!
... aber click... : TouringHB hat Recht : einfach ignorieren, mach´ ich auch schon jahrelang so, obwohl mein Verkäufer in HH dieses Mal meinte, dass sich in drei Jahren garantiert jemand freut über einen 35er mit relativ wenig SA ! Die wissen genau, was los ist !
Ich habe mich meistens vorher so schlau gemacht und eingelesen, dass ich fast immer mehr weiss als diese Herrschaften. Das ist aber nicht nur beim Auto so, sondern auch z.B. bei Uhren, Reisen usw...
Gruss Micha
überall so
hi,
jeder von uns will doch irgendetwas verkaufen, oder?
ich nehme mal an, daß ein werksneuer bmw für die meisten kein einstiegswagen ist. also weiß ich doch von meinem vorgängerauto, was ich möchte / will / brauche / und bereit bin, zu bezahlen.
ausserdem kann man ja auch noch probefahren, sich mit freunden/kollegen unterhalten oder in internetforen hilfe suchen.
leder finde ich zum beispiel toll, bin aber nicht bereit, dafür über 2000 euro auszugeben. aus meinem vorgänger e46 weiß ich, daß die schwarzen stoffsitze ohne großen schaden und ansehensverlust jahrelang alles mitgemacht haben... wenn man nach jahren den wagen verkauft, glaubt man etwa, man bekommt auch nur 50% von dem listenpreis damals wieder heraus, nur weil er leder hat?
das gleiche bei den navis: wer vertreter ist und jeden tag woanders hin muss, dort ist das ding vollkommen gerechtfertigt. die meisten von uns fahren aber jeden tag die gleiche strecke, und wenn ich dreimal im jahr woanders hinfahre, gehe ich am vortag in internet und drucke mir die route kostenlos aus. wieviele kilometer muß man sich verfahren, um daß navi wieder reinzuholen? das, was ein navi kostet, verbrauche ich zwei oder sogar drei jahre nicht an diesel. gleiche frage wie bei den ledersitzen; wieviel % bekomme ich mehr nach 3 oder 5 jahren beim verkauf, weil navi drin ist?
standheizung (hier oft empfohlen) brauche ich auch nicht, da tiefgarage vorhanden ist.
anders herum: ohne schiebedach geht gar nichts. bei zwei vorgängerautos war das drin, und darauf möchte ich einfach nicht verzichten.
klimaautomatik habe ich auch (zähneknirschend wegen dem fetten aufpreis, sind sensoren und stellmotoren wirklich so teuer?) mitbestellt, denn immer wieder nachregeln ist nervig. ich hatte mal drei wochen eine mietwagen mit "normaler" klimaanlage, danke!
genauso für einen guten sound: radio prof wegen mp3- fähigkeit und hifi waren mir den preis wert.
xenon ist mir auch zu teuer, an die 900 euro aufpreis und der wasserbehälter ist dreimal schneller leer. eine ersatzbirne kostet keine 10 euro, xenonersatz 139 euro. das licht reicht mir, ausserdem gibts ja die phillipps x-treme und ähnliche birnen.
da die herren designer dachten, ohne stoßleisten sieht der e90 besser aus, ist auch pdc vorne und hinte wohl sinnvoll, denn eine berührung bzw. lackierung, und man hat das geld wieder heraus.
so muss halt jeder selber entscheiden, was er selber möchte! auf den wiederverkauf zu schielen, der in drei oder 5 jahren ansteht, ist einfach sinnlos. auf den verkäufer zu hören und sich überreden lassen zu etwas, was man nicht braucht oder will, bezahlt es früher oder später beim kauf oder verkauf.
wenn ich mir manchmal hier die konfigurationen anschaue und dort für 15- bis 20.000 euro extras sehe, denke ich, daß diese leute beim wiederverkauf ganz schön enttäuscht sein werden. aber wenn die leute meinen, sie brauchen das alles, sollen sie es halt kaufen!
ciao!
Re: überall so
Zitat:
Original geschrieben von frosch02
wenn ich mir manchmal hier die konfigurationen anschaue und dort für 15- bis 20.000 euro extras sehe, denke ich, daß diese leute beim wiederverkauf ganz schön enttäuscht sein werden. aber wenn die leute meinen, sie brauchen das alles, sollen sie es halt kaufen!
Es soll ja noch Leute geben, die kaufen sich ein Auto primär, um es zu benutzen und nicht als Geldanlage mit möglichst geringem Wertverlust.
Wer sich nicht vorher informiert, was er brauch und will, ist selbst Schuld, wenn er so uninformiert einem Händler zum Opfer fällt.
@frosch02
Genau so denke ich auch. Selber weiß man eigentlich am besten, was man braucht.
Gerade deshalb finde ich es ziemlich seltsam, wie viele foren-Mitglieder sich hier manche Extras nach dem Geschmack der Verkäufer aussuchen (das geht sogar bis zur Farbwahl!). Ein Mitarbeiter von mir hat sich einen Audi bestellt, den er eigentlich in schwarz haben wollt. Der Verkäuder riet ihm dann wegen des Pflegeaufwands dringend davon ab und zu einem komischen grau-violett-metallic (so a la Möbel-Boss Polster-Garnitur). Nach drei Jahren kam er dann wieder zur Inzahlungnahme: Der Verkäuder zog die Augenbrauen hoch und meinte, dass die Farbe wirklich sehr extravagant sei: Abzug!
Gruß
Bernd
@ Frosch,
gute Einstellung, ich sehe das ganz genau so, die meisten Extras und schönen Alufelgen, interessieren später nach 4-5 Jahren niemand mehr, deshalb ist der Verlust für Privatleute einfach zu hoch.
@ clickconference (wie kommt man auf so ein Name ?)
ich stimme dir auch zu mit den Verkäufern, allerdings glaube ich das die es aber auch teilweise zu leicht haben, damit mein ich, das täglich Interessänten vorbeikommen und sich mit sowas die Ohren zudröhnen lassen, um dann im Nachhinein zu unterschreiben--tja- Pech für die Leute.....
Ich durfte mich selber davon überzeugen, wie mein Freundlicher mal eben "nebenbei" einen neuen 7ner verkauft hatte, ohne auch nur ein Finger zu krümmen, und ich mit dem Interesse auf einen 3er ihn regelrecht löcherte.....
So unterschiedlich ist das. Ich habe mich auch fast ein dreiviertel Jahr über ALLES erkundigt, er hat es aber auch schnell gemerkt und eingelenkt--Schliesslich sind wir uns auch einig geworden.
Wäre er mir mit den oben genannten Argumenten gekommen (Sitz nach 1 Jahr ausgeleiert usw) hätte ich ihn gefragt, was er denn für Autos verkäufen würde und ob er mich für blöd oder dumm halten würde, ich glaub er hätte schnell wieder aufgehört.
Denn sowas empfinde ich persönlich als Vera....ung am Kunden, aber siehe oben.
Einfach auf durchzug schalten, ist wohl wirklich das beste Rezept bei solchen Kandidaten.
Mein Verkäufer (DuD112) kennt mich sehr gut und der hat mir nix aufgeschwatzt, was ich nicht haben wollte und das lass ich mir auch nicht gefallen, denn wie sage ich immer so schön: "Ich kaufe mir ein Auto was ich jetzt fahren will und da ist es mir Wurst, was der nach mir gern hätte."
In die Zukunft schauen bringt überhaupt nix.
Diese Einstellung scheint man mir anzusehen, denn mir wollte noch keiner irgendwelche Extras aufquatschen.
Göran
hab meinem verkäufer einfach die ausgedruckte konfig auf den tisch gelegt und das wars.
aber hab schon oft erlebt dass leute beim verkäufer sitzen und einfach keine ahnung haben was es denn da alles gibt und was das tut. die gehn einfach hin und wolln zb einen 5er kaufen.
wer Großbuchstaben findet darf sie behalten ;-)
Zitat:
Original geschrieben von 7woodman7
...
wer Großbuchstaben findet darf sie behalten ;-)
Mit der gesparten Zeit für den letzten Satz hättest Du auch noch an den Stellen die SHIFT betätigt, nicht wahr .
Gruss
Re: Re: Re: Immer wieder: "Der Händler meinte...."
Zitat:
Original geschrieben von clickconference
Was allerdings dämliche phrasendreschende Verkaufs"berater" mit kapitalorientierter Wirtschaft zu zun haben sollen, erschließt sich mir höchstens über den Umweg, dass intelligente Verkaufsberater zu teuer wären...
ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Mich wundert, dass es dich wundert, dass dir ein Verkäufer alles mögliche verkaufen will. Ein Verkäufer verkauft nunmal. Und wenn's geht, besonders viel und besonders teuer. Das ist doch das normalste auf der Welt. Wieso stösst das hier so auf große Verwunderung? Glaubt jemand ernsthaft, Verkäufer haben nur den Seelenfrieden des Kunden im Auge? Von wegen Denke à la "wenn der Kunde mit der von mir empfohlenen Sonderausstattung nicht zufrieden ist, wechselt der womöglich die Marke". Es gibt nicht umsonst eine provisionsorientierte Vergütung für Verkäufer. Verkäufer verkaufen! Und wenn sie gut verkaufen, dann mit dem Bonus, dass der Kunde GLAUBT, der Verkäufer habe ihm nur was gutes tun wollen.
Es gibt aber sicherlich auch Verkäufer, die z.B. bei Neuwagen ein besonderes persönliches Interesse am Thema haben, und z.B. Fan vom "Hochglanz-Shadowline" sind und sich deshalb freuen, wenn der Kunde das nimmt und ihn deshalb darauf hin mit "Empfehlungen" drängen. Alles nachvollziehbar finde ich. Verkäufer sind ja auch Menschen.
Man muss halt als Kunde ein in gewissem Maße selbstbewusster, auf sein eigenes Urteilsvermögen vertrauender Mensch sein, der sich auch selbst informiert und sich ein Urteil bildet. Aber Verkäufer verkaufen, das ist so normal wie die Tatsache, dass morgen die Sonne aufgeht.
@clickconference: Meine Verwunderung resultiert daraus, dass der Bereich Marketing sich doch damit beschäftigt, Kundenwünsche zu erkennen, sich zu überlegen, wie man diese Wünsche am besten (profitbringend) bedienen kann und auch Kundenwünsche zu generieren, die vorher nicht da waren. Dies führt weiter zum Bereich Werbung und Verkauf.
So gesehen ist der erwähnte Verkäufer der Ausführende deiner Marketing-Idee, denn er bietet dem Kunden ein Feature (z.B. Aktivlenkung, Leder, Navigation) an, das ihm einen funktionalen Vorteil bietet, von dem er aber bis dahin nicht gewusst hatte, dass er es überhaupt braucht.
Mir ist klar, dass du dich jetzt angegriffen fühlen wirst (hoffe aber, dass du kritikfähig bist): Mit deinen Verwunderungen über den Alltag des Verkaufs und der "Verkaufsberatung" in Autohäusern beschlich mich der Verdacht, dass du als Führungskraft im Markting offensichtlich die Aufgaben deines eigenen beruflichen Terrains nicht verstanden hast.
Das ein Verkäufer verkaufen will, stimmt. Aber ein (guter) Verkäufer sollte auch beraten! Und beim Beraten gehört auch eine gewisse Ehrlichkeit um dem Kunden sein pers. Bedürfnis zu befriedigen. Sicherlich haben Autoverkäufer das Problem, das sie hauptsächlich von Provisionen leben. Kenne selber einen Autoverkäufer, der hatte richtig Schwierigkeiten bei einem BMW-Händler zu überleben. Einfach weil er nicht jedem alles andren konnte. Heute arbeitet er bei einem Skoda-Händler und verkauft dafür mehr Autos die aber eine "normale" Ausstattung haben.
Gehen wir mal davon aus, das ein Autoverkäufer ein gutes Gehalt und keine Provisionen bekommen würde. Was meint ihr was passieren würde? Würden die Verkäufer jeden mit Extras voll quatschen? Ich denke nicht. Sie würde fragen: "Was darf es sein?" Und nicht "Sie brauchen das!".
Mir ist klar, das dann vielleicht weniger Umsatz gemacht werden würde. Tja, also gibt es als Gegenmassnahme ein kleines Grundgehalt plus Provisionen. Das ist Kapitalismus.
So, um zurück zum guten Verkäufer zu kommen: er sollte beraten. Wenn ich in ein Kleidungsgeschäft gehe, werde ich gefragt, was ich will. Dann sage ich, ich suche eine Hose. Und dann werde ich gefragt, an was für eine Hose ich gedacht habe und welche Preisklasse. Und der gute Verkäufer wird mir mehrere Hosen zeigen. Mir sagen, wie und wo es passt. Ob die Hose zu lang ist oder zu kurz. Aber er wird mir nie etwas empfehlen, was ich nicht haben wollte. Wenn ich eine Jeanshose für 80 EUR suche, wird er mir kaum eine Stoffhose für 200 EUR hinlegen. Warum? Weil er versucht meine Wünsche zu erfüllen.
Warum sollte das also ein Autoverkäufer nicht machen können? Wenn ich einen 3er ohne Leder haben will, sollte er mir nicht versuchen Leder anzudrehen. Er sollte mir dann eher zeigen, was es für Stoffmuster gibt. Vielleicht kann er mich noch fragen, ob ich lange Autofahrten mache oder eher nur täglich 10 km fahre? Dann könnte er mich darauf hinweisen, das bei langen Autofahrten Sportsitze eine option für den Rücken wären. Das Stoffsitze ausleiern halte ich für ein blödes Argument. Vorallem bei einer Premiummarke. Gerade da erwarte ich, das auch Seriensitze haltbar sind. (und sind sie ja auch!) Denn in einem Sportgeschäft, wird mir der Verkäufer auch Laufschuhe empfehlen, wenn ich Joggen gehen will. Und bestimmt keine Fussballschuhe, auch wenn die vielleicht generell mehr kosten als Laufschuhe.
DAS erwarte ich von einem Autoverkäufer.
Zitat:
Original geschrieben von Artchi
er sollte beraten [...] ich suche eine Hose [...] der gute Verkäufer wird mir mehrere Hosen zeigen [...] wenn ich eine Jeanshose für 80 EUR suche, wird er mir kaum eine Stoffhose für 200 EUR hinlegen
Hr. Mustermann kommt in ein BMW-Autohaus. Er will einen Nachfolger für seinen E46 320d (silber/innen schwarzer Stoff). Er wird vom Verkäufer angesprochen und der sagt ihm, dass es vom neuen 3er auch einen 320d gibt. Im Showroom steht ein 330d. Der GUTE Verkäufer zeigt M. Mustermann den 330d. Hr. Mustermann schaut sich das Auto an, sitzt Probe. Seine Frau Hilde sagt, dass das Leder eine schöne Farbe habe und gut aussehe. Das triste schwarze Stoff-Interieur des alten sei doch etwas langweilig. Außerdem passe das dunkle Sonderblau-Metallic auch gut zum beigen Inneren. Sitzverstellung elektrisch: hhm das ist aber bequem, denkt der Hr. Mustermann, kannte er so von seinem alten ja gar nicht. Das möchte er bei seinem neuen auch haben, sagt er dem Verkäufer. Er stellt das Radio an. Woh, dieser Klang... das ist das "HiFi-Professional" sagt der Verkäufer. Hr. Mustermann hört eigentlich im Auto nur so nebenbei Radio, aber bei so einem Sound-System könnte er sich überlegen, mal seine Jazz-CD von der Wohnzimmer-HiFi-Anlage mit ins Auto zu nehmen. Ist gekauft! Der Verkäufer bietet ihm eine Probefahrt an. Oh, der zieht aber gut, das macht Spaß. Nochmal deutlich besser als der alte. Ach was soll's, man kauft ja nicht oft ein Auto, dann nimmt der Hr. Mustermann halt den 330d, man gönnt sich ja sonst nix. Bei der Abholung gibt's noch einen Blumenstrauss vom Verkäufer. Ach, der hat den Hr. Mustermann aber gut beraten. Toller Mann denkt er.
Zitat:
Original geschrieben von Artchi
Wenn ich einen 3er ohne Leder haben will, sollte er mir nicht versuchen Leder anzudrehen
Fr. Musterfrau ist mit ihrem Mann im BMW-Autohaus. Sie waren sich vorab sicher, dass das neue Auto keine Ledersitze haben sollte. Sie hatten mal einen Mietwagen im Sommer und stark geschwitzt, das war mit Leder sehr unangenehm. Nein, das sollte nicht sein. Der Verkäufer bemüht sich. Er zeigt das Show-Room-Auto her. Weist darauf hin, dass das Exclusiv-Leder sehr edel aussieht und er es in solch einem Fahrzeug wie dem Fünfer schon für angebracht hält, schließlich sei das ja ein Fahrzeug der Premiumklasse (Anm. des Autors: ). Fr. Musterfrau wird innerlich ärgerlich. Nein, das Leder möchten sie nicht. Wieso reitet der Verkäufer da so drauf rum, unverschämt...
Diese beiden Geschichten zeigen, dass erfolgreiche Unternehmen nicht nur die zuerst geäußerten Wünsche der Kunden OHNE Hinterfragen erfüllen sollten, sondern geschickt vorgegangen, auch dem Kunden teureres anbieten können, wo der Kunde NACHHER das befriedigende Gefühl hat, sich gesteigert zu haben (!!!) und was tolles gekauft zu haben. Und er ist dem Verkäufer dankbar, dass der ihm das gezeigt hat. Es gibt zwei Gewinner.
Wenn jemand einen festen "ich will kein Leder"-Wunsch hat und Versuche eines Verkäufers, Leder zu empfehlen, als unverschämte Versuche des Andrehens empfindet, dann ist das eben Pech in dieser zwischenmenschlichen Situation.
Es kann so oder so ausgehen...