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Injektoren: OM646 DE 22 LA EVO (E 220 mit 170 PS)

Mercedes E-Klasse W211
Themenstarteram 19. November 2012 um 18:06

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zu den verbauten Injektoren im W211 E 220 CDI MOPF (2006-2009).

Konkret meine ich den Motor OM 646 DE 22 LA EVO (E 220 CDI mit 170PS)

Auf Wikipedia steht:

- Im Jahr 2006 wurde der OM 646 EVO im Rahmen der Modellpflege der E-Klasse vorgestellt.

- Das Einspritzsystem der OM 646 EVO-Baureihe wurde mit der Magnetventil-Injektortechnik der Firma Delphi ausgerüstet.

- Die Delphi-Injektoren sorgten in der weiteren Folge für sehr viel Ärger und werden heute (Stand Ende 2012) bei Serviceaktionen zu großen Teilen gegen Injektoren von Bosch ersetzt.

--> Magnet, Delphi

Auf Link

- E220 CDI S211 aus 2008 mit 170PS: keine Piezoinjektoren.

--> KEIN Piezo (also Magnet?), ohne Herstellerangabe

Auf Link steht:

- BR 211 mit MOPF mit Motor OM 646 EVO: piezoelektisch gesteuerte Denso-Injektoren

--> Piezo, Denso

Fragen:

1. Was für Injektoren sind im OM 646 DE 22 LA EVO (E 220 CDI mit 170PS, 2006-2009) verbaut:

a) Magnet, Delphi

b) Piezo, Denso

c) ?

2. Gab es bei diesen MOPF Injektoren wirklich "sehr viel Ärger" wie es oben bei Wikipedia steht?

Wenn ja, wurden Rückrufaktionen / Tauschaktionen durchgeführt?

vielen Dank für Eure Aufklärung

Daimler Diesel

Beste Antwort im Thema

Im MOPF sind Delphi-Injektoren verbaut, meines Wissens sind es piezo-gesteuerte Injektoren mit Rücklaufleitung. Dass auch die Pumpe und das Motorsteuergerät anders ist liegt daran, dass dies ein Gesamtsystem von aufeinander abgestimmten Komponenten ist.

Die Injektoren im OM 646 EVO-Motor machen keine besonderen Probleme und haben mit dem Problemfällen im OM 651 konstruktionstechnisch nichts zu tun:

Beim "servogesteuerten Injektor" wird mittels eines kleinen, per Elektromagneten oder kleinen Piezo-Stapels betätigten Ventils mittels des Rail-Druckes ein hydraulischer Druck aufgebaut, der dann die Düsennadel betätigt, was wiederum zur Einspritzung führt. Der kleine Volumensstrom des durch diese Servokonstruktion verloren gehenden Kraftstoffs wird mit anderen Leckölmengen aus dem Inneren des Injektors gesammelt und per Rücklaufleitung in den Tank zurückgeführt. Bedingt durch die kompliziertere Konstruktion ist die Reaktionsgeschwindigkeit und damit die Anzahl der Teileinspritzungen dieser Injektoren begrenzt.

Daher wurden die direktgesteuerten Injektoren wie jene im OM 651 erfunden: Ein wesentlich größerer Piezostapel, der kräftiger ist und duch seine große Anzahl an Elementen mehr Hub macht, betätigt direkt die Düsennadel. Eine Rücklaufleitung entfällt daher. Diese Injektoren können wesentlich schneller reagieren und ermöglichen dadurch eine bessere Verteilung der Einspritzmenge über den Arbeitstakt in jedem Lastbereich. Was jetzt genau der Fehler bei diesen konkreten Injektoren war, der zu den reihenweisen Ausfällen führte, ist mir nicht wirklich bekannt.

Inzwischen hat Daimler alle OM 651 im Zuge einer Kundendienstmaßnahme auf "herkömmliche" magnetgesteuerte Servoinjektoren umgerüstet, mit Austausch des ganzen Einspritzsystems inkl. Motorsteuergerät und Nachrüstung einer Rücklaufeitung und die Probleme sind zum Glück (eine für Daimler wie Delphi teure) Geschichte.

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Nein, den großen Ärger gibt´s für Fahrzeuge, die mit dem Nachfolge-Motor OM651 ausgerüstet sind (betrifft aber die Baureihe 211 nicht). Diese sind mit Piezoinjektoren von Delphi ausgerüstet (gewesen) und dieser Motor hat seit seiner Markteinführung für Probleme gesorgt.

 

Alles, was ich weiß, ist, dass der OM646 Magnetinjektoren von Bosch verbaut hat und dass er ein ausgesprochen zuverlässiger und standfester Motor ist.

Themenstarteram 20. November 2012 um 6:59

Hallo,

ich denke, dass im W211 E 220 CDI (Vor-MOPF 2002-2006) Bosch Injektoren verbaut waren.

Teilenummer A6480700287

Bosch 0445110176

viele Grüße

Daimler Diesen

Themenstarteram 20. November 2012 um 7:13

Hallo zusammen,

im MOPF des W211 E 220 CDI mit 170 PS (2006-2009) waren Delphi Injektoren verbaut.

Teilenummer A 6460700987

Delphi R04201D

Im Anhang sind die Injektoren im Delphi Katalog auf Seite 10 zu finden.

Verbleibende Fragen:

- Haben diese Delphi Injektoren in besagtem MOPF zu Problemen geführt?

- Sind die Delphi R04201D Piezo oder Magnetventilinjektoren?

viele Grüße

Daimler Diesel

Delphi-r04201d
am 20. November 2012 um 8:09

Zitat:

Original geschrieben von Daimler Diesel

Hallo zusammen,

im MOPF des W211 E 220 CDI mit 170 PS (2006-2009) waren Delphi Injektoren verbaut.

Teilenummer A 6460700987

Delphi R04201D

Im Anhang sind die Injektoren im Delphi Katalog auf Seite 10 zu finden.

Verbleibende Fragen:

- Haben diese Delphi Injektoren in besagtem MOPF zu Problemen geführt?

- Sind die Delphi R04201D Piezo oder Magnetventilinjektoren?

viele Grüße

Daimler Diesel

Ich tippe auf Magnetventil. Piezo war damals sicher noch nicht state of the art.

Meines Wissens nach hat der OM646, der bei den PKW verbaut wurde, keine Piezoinjektoren, sondern fährt mit Magnetinjektoren von Bosch (das komplette Einspritzsystem kam hier von Bosch).

 

Die Nutzfahrzeugeabteilung setzte ebenfalls den OM646 ein. Allerdings bekam der Sprinter eine Motorvariante, in der bereits beim OM646 Piezoinjektoren verbaut wurden (diese müssten dann von Delphi stammen). Der Grund war/ist angeblich, dass es mit den Piezoinjektoren möglich war, Fahrzeuge auch ohne Rußpartikelfilter mit der Schadstoffnorm Euro 4 auszuliefern.

 

Themenstarteram 20. November 2012 um 16:04

Im MOPF (2006-2009) des W211 E 220 CDI (125KW / 170PS) ist Delphi statt Bosch verbaut.

- Vor-MOPF = Bosch.

- MOPF = Delphi

Delphi Bauteile im MOPF:

- Delphi Injektor R04201D (siehe oben)

- Delphi Hochdruckpumpe 9421A000A, später ersetzt durch 9421A030A.

- Delphi Rail-Hochdruck-Rohr 9144A142A

- ...

Quellen:

- Delphi Katalog Link

- Delphi Webshop Link

viele Grüße

Daimler Diesel

Zitat:

Original geschrieben von Daimler Diesel

Im MOPF (2006-2009) des W211 E 220 CDI (125KW / 170PS) ist Delphi statt Bosch verbaut.

- Vor-MOPF = Bosch.

- MOPF = Delphi

Delphi Bauteile im MOPF:

- Delphi Injektor R04201D (siehe oben)

- Delphi Hochdruckpumpe 9421A000A, später ersetzt durch 9421A030A.

- Delphi Rail-Hochdruck-Rohr 9144A142A

- ...

Quellen:

- Delphi Katalog Link

- Delphi Webshop Link

viele Grüße

Daimler Diesel

also auf meiner hochdruckpumpe steht delphi, leider, was soll ich machen???? bin enttäuscht,adel_1

am 14. April 2013 um 18:09

Zitat:

Original geschrieben von Daimler Diesel

 

- Delphi Hochdruckpumpe 9421A000A, später ersetzt durch 9421A030A.

Interessehalber, weil ich hier gerade zufällig gelandet bin: Kennt man den Grund, warum die Hochdruckpumpe geändert wurde?

Gruß

rollkuchen

Im MOPF sind Delphi-Injektoren verbaut, meines Wissens sind es piezo-gesteuerte Injektoren mit Rücklaufleitung. Dass auch die Pumpe und das Motorsteuergerät anders ist liegt daran, dass dies ein Gesamtsystem von aufeinander abgestimmten Komponenten ist.

Die Injektoren im OM 646 EVO-Motor machen keine besonderen Probleme und haben mit dem Problemfällen im OM 651 konstruktionstechnisch nichts zu tun:

Beim "servogesteuerten Injektor" wird mittels eines kleinen, per Elektromagneten oder kleinen Piezo-Stapels betätigten Ventils mittels des Rail-Druckes ein hydraulischer Druck aufgebaut, der dann die Düsennadel betätigt, was wiederum zur Einspritzung führt. Der kleine Volumensstrom des durch diese Servokonstruktion verloren gehenden Kraftstoffs wird mit anderen Leckölmengen aus dem Inneren des Injektors gesammelt und per Rücklaufleitung in den Tank zurückgeführt. Bedingt durch die kompliziertere Konstruktion ist die Reaktionsgeschwindigkeit und damit die Anzahl der Teileinspritzungen dieser Injektoren begrenzt.

Daher wurden die direktgesteuerten Injektoren wie jene im OM 651 erfunden: Ein wesentlich größerer Piezostapel, der kräftiger ist und duch seine große Anzahl an Elementen mehr Hub macht, betätigt direkt die Düsennadel. Eine Rücklaufleitung entfällt daher. Diese Injektoren können wesentlich schneller reagieren und ermöglichen dadurch eine bessere Verteilung der Einspritzmenge über den Arbeitstakt in jedem Lastbereich. Was jetzt genau der Fehler bei diesen konkreten Injektoren war, der zu den reihenweisen Ausfällen führte, ist mir nicht wirklich bekannt.

Inzwischen hat Daimler alle OM 651 im Zuge einer Kundendienstmaßnahme auf "herkömmliche" magnetgesteuerte Servoinjektoren umgerüstet, mit Austausch des ganzen Einspritzsystems inkl. Motorsteuergerät und Nachrüstung einer Rücklaufeitung und die Probleme sind zum Glück (eine für Daimler wie Delphi teure) Geschichte.

Zitat:

Original geschrieben von Austro-Diesel

Im MOPF sind Delphi-Injektoren verbaut, meines Wissens sind es piezo-gesteuerte Injektoren mit Rücklaufleitung. Dass auch die Pumpe und das Motorsteuergerät anders ist liegt daran, dass dies ein Gesamtsystem von aufeinander abgestimmten Komponenten ist.

Die Injektoren im OM 646 EVO-Motor machen keine besonderen Probleme und haben mit dem Problemfällen im OM 651 konstruktionstechnisch nichts zu tun:

Beim "servogesteuerten Injektor" wird mittels eines kleinen, per Elektromagneten oder kleinen Piezo-Stapels betätigten Ventils mittels des Rail-Druckes ein hydraulischer Druck aufgebaut, der dann die Düsennadel betätigt, was wiederum zur Einspritzung führt. Der kleine Volumensstrom des durch diese Servokonstruktion verloren gehenden Kraftstoffs wird mit anderen Leckölmengen aus dem Inneren des Injektors gesammelt und per Rücklaufleitung in den Tank zurückgeführt. Bedingt durch die kompliziertere Konstruktion ist die Reaktionsgeschwindigkeit und damit die Anzahl der Teileinspritzungen dieser Injektoren begrenzt.

Daher wurden die direktgesteuerten Injektoren wie jene im OM 651 erfunden: Ein wesentlich größerer Piezostapel, der kräftiger ist und duch seine große Anzahl an Elementen mehr Hub macht, betätigt direkt die Düsennadel. Eine Rücklaufleitung entfällt daher. Diese Injektoren können wesentlich schneller reagieren und ermöglichen dadurch eine bessere Verteilung der Einspritzmenge über den Arbeitstakt in jedem Lastbereich. Was jetzt genau der Fehler bei diesen konkreten Injektoren war, der zu den reihenweisen Ausfällen führte, ist mir nicht wirklich bekannt.

Inzwischen hat Daimler alle OM 651 im Zuge einer Kundendienstmaßnahme auf "herkömmliche" magnetgesteuerte Servoinjektoren umgerüstet, mit Austausch des ganzen Einspritzsystems inkl. Motorsteuergerät und Nachrüstung einer Rücklaufeitung und die Probleme sind zum Glück (eine für Daimler wie Delphi teure) Geschichte.

Top-Erklärung, Danke AD.

dto

Hallo, bei meinem MOPF 09.2006 E220cdi (Facelift)

hat es folgende Probleme gegeben -die Injektordichtungen (kosten ca. 6€) sind an allen Injektoren im Bereich des Injektorlochs verbrannt und haben bei einem Zylinder zum Austritt von unverbranntem Treibstoff geführt -was Verkohlung verursachte. Der Durchmesser des Injektorlochs irgendwann größer geworden und nach dem Austausch der Dichtung und Überarbeitung der Injektoren von Delphi, war kein Abdichten mehr möglich -der Zylinderkopf ist somit defekt, Gewinde von Injektorhalterung verschlissen. Eine einzige Reparaturmöglichkeit besteht -Ventildeckel runter (dafür Lösung der Steuerkette) dann Hülse in den Injektorschaft einpressen -neues Gewinde der Halterung in den Zylinderkopf einpressen und wieder alles zusammenbauen -also Wirtschaftlich nicht mehr rentabel. Ab in den Schrott mit 285tkm, "Sollbruchstelle" ist schließlich eine deutsche Erfindung.

Zitat:

@Viktor.delmare schrieb am 03. Feb. 2020 um 10:4:13 Uhr:

Eine einzige Reparaturmöglichkeit besteht -Ventildeckel runter (dafür Lösung der Steuerkette) dann Hülse in den Injektorschaft einpressen -neues Gewinde der Halterung in den Zylinderkopf einpressen und wieder alles zusammenbauen

Dafür muss die Kette nicht gelöst werden.

Also damit ein solcher Schaden entsteht muss man lange, sehr lange, mit undichten Injektoren gefahren sein. Durch den Ausstoß von Verbrennungsgasen mit hohem Druck wird das Material vom Zylinderkopf ausgewaschen.

Wann es soweit ist erkennt man eigentlich recht schnell wenn man bei niedrigen Geschwindigkeiten links abbiegt. Dann bewegt sich der Abgasschwall Richtung Innenraumgebläse. Bei höheren Geschwindigkeiten bekommt man davon nichts mit weil der Fahrtwind unter der Haube alles verweht.

Die Dichtung für den Injektor kostet 0,80€, mit Einbau ist man dann bei 90.- bis 100.-€ je Zylinder. Ich habe jetzt erst einen undichten gehabt, bei Kilometerstand 380.700 finde ich das akzeptabel.

Ich hätte da noch einen Motor da wo der Kopf noch in Ordnung ist, wenn Interesse besteht einfach Anschreiben.

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