1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Traktoren & Landmaschinen
  5. John Deere 100 Baujahr 1975 mit B&S 8PS Motor startet nicht mehr

John Deere 100 Baujahr 1975 mit B&S 8PS Motor startet nicht mehr

Themenstarteram 11. September 2014 um 13:14

Hallo,

ich habe ein Problem mit meinem 39 Jahre alten John Deere 100 Rasenmähtrecker. Nachdem ich ca 30 min ohne Problem gefahren bin, stand er für gut eine Stunde auf der Wiese. Danach wollte er einfach nicht mehr anspringen. Anlasser lief - Motor drehte - bis schließlich der Batterie leer war.

Da der Trecker zuvor für Monate stand, habe ich nun schrittweise folgendes abgearbeitet, um mögliche Ursachen auszuschliessen:

- Kerzen trocken gemacht (Verdacht Abgesoffen)

- Kerze ausgebaut, am Zündkabel gelassen und an Masse gehalten: Funken kommen beim anlassen !

- altes Benzin abgelassen

- Tank gereinigt

- alle Benzinleitungen erneuert

- neuen Kraftstofffilter eingebaut

- Vergaser abgebaut und Ultraschall reinigen lassen

- Dabei stellte sich heraus, dass die Schwimmernadel einen Grad hatte, und irgendwas im Schwimmer klapperte. Die anderen Düsen waren auch sehr stark mitgenommen

- neuen Vergaser bestellt und eingebaut (war günstiger, als die einzelnen Ersatzteile)

- neue Kerze gekauft und eingebaut

Leider hat alles nichts gebracht. Der Motor dreht beim Anlassen und es riecht nach Benzin.. aber er startet einfach nicht.

Heute habe ich mal einen Startpilot-Spray gekauft und diesen direkt durch die Kerzenbohrung in den Verbrennungsraum gesprüht. Auch das brachte nichts.

Da ich nur "begeisterter" Laie und kein professioneller KFZ Mechaniker bin, sind mir nun die Ideen ausgegangen.

Vielleicht habt ihr auf diesem Wege einen Tipp, was ich noch weiteres (erstmal ohne Spezialwerkzeug) überprüfen könnte.

Vielen Dank,

Jolanda-Anne

 

Ähnliche Themen
18 Antworten

Ach du leidgeplagter Motorendoktor, schmeiß die alte Gurke weg. Bringt vermutlich keinen Kompressionsdruck mehr.

Ich würde auf die Zündspule tippen.....diese verbirgt sich unter dem Schwungrad.

Du hast bei der Kontrolle mit der Zündkerze zwar eine Funken, dieser ist aber vermutlich ziemlich schwach.

Schraubst Du die Kerze wieder ein, steigt beim Starten die Zündspannung (aufgrund der Kompression und des Benzin-Luftgemisches) und die Zündspule schlägt durch. Motor säuft dann ab obwohl ein Funke bei ausgebauter Kerze zu erkennen war......

Das selbe Problem hatte ich mit einer alten Partner Motorsäge.

Mit tut bei dem Gedanken heute noch der Arm weh... :)

Schön putzen und ab in`s Museum !

Themenstarteram 30. September 2014 um 21:37

Vielen Dank für die Antworten.

Den Kompressionsdruck habe ich jetzt überprüft. Liegt bei 3 bar. Die Zündung habe ich nun von von den anfälligen Kontakten auf eine Transistor/Kontaktlose Zündung umgebaut. War gar nicht so schwer.. ;-)

Leider nur mit einem Teilerfolg. Nun zündelt der Motor beim Anlassen und läuft dann mal 5-10sec, allerdings sehr schlecht. So als ob er zu wenig Benzin oder zu wenig Luft bekommen würde..

Ehrlich gesagt hab ich die Zündspule auch in Verdacht. Wie kann ich diese Überprüfen? Muss die einen spezifischen Widerstand haben, etc?

Ein Motor, der nur mehr 3 bar Kompressionsdruck bringt, ist im Bereich Kolben/Ventile verschlissen. Wudert mich sowieso, daß der überhaupt noch zündelt. Meist ist das Auslaßventil undicht und kann ersetzt + eingeschlffen werden.

Einen kräftigen Zündfunken prüfe ich indem ich den Kerzenstecker abmache, die Kerze ausschraube, das Zündkabelende ein einem Abstand von ca. 6 mm zum Motorgehäuse halte und Sartversuche duchführe. Jerzt muß ein kräftiger, blaufarbener Zündfunken überspringen, der auch noch akustisch hörbar ist. Vergleiche das mal mit einem anderen Motor, z.B. Motorsäge oder Mofa.

Viel Erfolg beim weiteren Vorgehen.

OK, 3 Bar Kompression is a bissl sehr wenig.

Allerdings ist er offensichtlich anstandlos gelaufen und nach einstündiger Standzeit plötzlich nicht mehr angesprungen.

Es wäre möglich, dass es sich aufgrund des Alters in der Tat um eine Verschleißsache oder aber um einen mechanischen Defekt an der Ventilsteuerung / Ventilabdichtung handelt.

Verschleiß kündigt sich schleichend an. (Ölverbrauch, Klappern, immer schlechtere Leistung etc.)

Ein mechanischer Defekt kommt überwiegend plötzlich.

Die korrekte Funktion einer Zündspule kann man mit einen Oszilloskop darstellen.

Da brauchst aber einen Fachmann.

Kannst Du mal ein Bild vom Motor einstellen? So dass man die Komponenten der Zündung sieht.

Wenn der Motor jetzt 5 bis 10 Sekunden mit kontaktloser Zündung gelaufen ist......

Schraub mal die Zündkerze raus und kontrolliere ob sie naß oder trocken ist.

Themenstarteram 2. Oktober 2014 um 7:09

Hallo,

nun habe ich ein original Werkstatt/ Reparaturhandbuch (gedruckt 1976 ;-), leihweise von einer B&S Werkstatt bekommen, und mich ein bischen eingelesen. Macht richtig Spass sich mit der Materie auseinander zu setzen. Wenngleich mir natürlich für gewisse Reparaturen dann doch das Spezialwerkzeug und auch die Erfahrung fehlt.

Aber an diesem Punkt kann ich dann ja ev den (zerlegten) Motor für anstehende Spezialarbeiten an eine B&S Werkstatt übergeben..

Mit meinem neu angeeigneten Wissen habe ich nun alle Lüftungsbleche abgebaut, das Öl abgelassen und den Zylinderkopf abgenommen.

Leider habe ich nun schon das erste, wohl heftige, Problem feststellen müssen. Im Brennraum, also auf dem Kolben und der Innenseite des Zylinderkopfes waren kleine Metall-Teile und er war mit Öl durchsetzt. Die Zylinderwände / Laufflächen sind auf einer Seite stark verkratzt und haben teils tiefe Furchen.......

Wenn man die Kurbelwelle von Hand dreht, dann wird durch den Kolben ein bischen Öl in den Brennraum gequetscht.

Mein Verdacht: Ein Kolbenring hat sich verabschiedet und nun den Zylinder bzw Kolben beschädigt.

Im Handbuch habe ich gelesen, dass der Zylinder auf Übergrößen gebohrt und gehont werden kann. Hierzu gibt es ein ganzes Kapitel. ;-) Danach muss dann ein größerer Kolben bzw Kolbenringe verbaut werden.

Da ich den Motor nun ausgebaut habe, werde ich den offenen Motor mal in die B&S Werkstatt bringen, die mir freundlicher weise die Handbücher auslieh. Mal sehen, was die dazu sagen, und ob die gegebenenfalls bohren und honen können. Naja - und natürlich fragen, was das kostet....

Nachher werde ich mal versuchen ein paar Fotos hochzuladen.

Viele Grüße Jolanda

Themenstarteram 2. Oktober 2014 um 7:13

Hier ein paar Fotos.. :-(

Zitat:

Original geschrieben von jolanda-anne

Hallo,

ich habe ein Problem mit meinem 39 Jahre alten John Deere 100 Rasenmähtrecker. Nachdem ich ca 30 min ohne Problem gefahren bin, stand er für gut eine Stunde auf der Wiese. Danach wollte er einfach nicht mehr anspringen. Anlasser lief - Motor drehte - bis schließlich der Batterie leer war.

Da der Trecker zuvor für Monate stand, habe ich nun schrittweise folgendes abgearbeitet, um mögliche Ursachen auszuschliessen:

- Kerzen trocken gemacht (Verdacht Abgesoffen)

- Kerze ausgebaut, am Zündkabel gelassen und an Masse gehalten: Funken kommen beim anlassen !

- altes Benzin abgelassen

- Tank gereinigt

- alle Benzinleitungen erneuert

- neuen Kraftstofffilter eingebaut

- Vergaser abgebaut und Ultraschall reinigen lassen

- Dabei stellte sich heraus, dass die Schwimmernadel einen Grad hatte, und irgendwas im Schwimmer klapperte. Die anderen Düsen waren auch sehr stark mitgenommen

- neuen Vergaser bestellt und eingebaut (war günstiger, als die einzelnen Ersatzteile)

- neue Kerze gekauft und eingebaut

Leider hat alles nichts gebracht. Der Motor dreht beim Anlassen und es riecht nach Benzin.. aber er startet einfach nicht.

Heute habe ich mal einen Startpilot-Spray gekauft und diesen direkt durch die Kerzenbohrung in den Verbrennungsraum gesprüht. Auch das brachte nichts.

Da ich nur "begeisterter" Laie und kein professioneller KFZ Mechaniker bin, sind mir nun die Ideen ausgegangen.

Vielleicht habt ihr auf diesem Wege einen Tipp, was ich noch weiteres (erstmal ohne Spezialwerkzeug) überprüfen könnte.

Vielen Dank,

Jolanda-Anne

Siehste, das ist die Ursache für den Kompressionsverlust. Die Werkstätten geben solche Fälle in eine spezielll dafür eingerichtete Kurbelwellen- und Zylinderschleiferei. Nach meiner Erfahrung sind da ca. 100.- bis 150.- € fällig (Aufmaßkolben + Hohnen).

Bin sehr daran interessiert, was dabei rausgekommen ist.

Themenstarteram 2. Oktober 2014 um 20:16

 

Siehste, das ist die Ursache für den Kompressionsverlust. Die Werkstätten geben solche Fälle in eine spezielll dafür eingerichtete Kurbelwellen- und Zylinderschleiferei. Nach meiner Erfahrung sind da ca. 100.- bis 150.- € fällig (Aufmaßkolben + Hohnen).

Bin sehr daran interessiert, was dabei rausgekommen ist.

Ja - das vermute ich auch. Das Öl im Brennraum hat wohl zum messen von 3 bar noch gereicht. Beim Anlassen und Zünden pfiff es dann wahrscheinlich durch.

Ich werde am Dienstag mal zur B&S Werkstatt fahren und halte euch auf dem Laufenden.

Oh je, die Fresser sind schonmal ne Hausnummer....

Obs so einen großen Übermaßkolben gibt - Du wirst sehen - ich glaubs nicht.

Mich wundert allerdings der Schadenhergang.

So krasse Fresser sind mit einer erheblichen Leistungsverschlechterung verbunden.

Hast Du denn vor dem Abstellen des Motors nichts aussergewöhnliches bemerkt?

Sowas kommt nicht mal eben vom Abstellen und wieder Starten.

Die B&S Motoren sind weit verbreitet.

Einen gebrauchten kannst mit a bissl Glück ggf. recht günstig aus der Bucht schießen.

Themenstarteram 7. Oktober 2014 um 20:26

Heute bei der B&S Werkstatt gewesen. Das Bohren und Honen auf Übergröße geht leider nicht mehr.. Man riet mir auch, einen neuen/gebrauchten Motor zu kaufen und einzubauen. Das werde ich nun probieren. Vielleicht habe ich ja Glück und finde zügig einen. Habt ihr noch andere Anlaufadressen, ausser ebay und ebay-Kleinanzeigen ?

Ach ja, in einer Sache machten mir die Landmaschinenmechaniker Mut. Die Welle des Motors muss in meinem John Deere etwas kürzer ausfallen als bei Serien B&S Motoren. Dass könnten die mir aber wohl ohne Probleme Kürzen und ein neues Gewinde schneiden.

Gruß Jolanda

Hallo Themenstarter, wäre das jetzt mein Fall und nur mehr ein Ersatzmotor das Problem lösen, dann würde ich wie folgt denken/vorgehen:

- Bevor ich mir einen gebrauchten Motor der Generation vor ca. 40 Jahren beschaffen würde und zudem nicht weiß, ob der überhaupt noch i.O. ist, würde ich Kontakt aufnehmen mit B&S Deutschland, um zu erfahren, ob vielleicht ein Motor der neueren Bauart mit wenig Änderungen den alten Motor ersetzen kann.

- B&S braucht dazu natürlich die genauen Motordaten des defekten Motors.

Viel Erfolg bei deinem weiteren Vorgehen.

Hallo Themenstarter,

jetzt hast du einen großen Arbeitskreis ingang gesetzt, um dein Problem zu lösen. Bitte informiere uns auch darüber, was dabei rausgekommen ist.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Traktoren & Landmaschinen