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Kann mir jemand den Unterschied zwischen ASR und Traktionskontrolle erklären?

Themenstarteram 17. November 2013 um 11:42

Vielen Dank.

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16 Antworten

Das ist beides das Gleiche. Der Unterschied ist nur das Wort das man zur Beschreibung nutzt.

Traktionskontrolle ist der Überbegriff, ASR (AntiSchlupfRegulierung) eine einzelne Anwendung...

Themenstarteram 17. November 2013 um 13:04

Zitat:

Original geschrieben von burbaner

Traktionskontrolle ist der Überbegriff, ASR (AntiSchlupfRegulierung) eine einzelne Anwendung...

Ist also die Traktionskontrolle an einer Corvette mit 600PS die selbe wie in einem Opel Corsa mit 60PS?

Im Prinzip ja!

Wenn Schlupf an den Antriebsrädern auftritt, wird auf elektronischem Weg die Leistung reduziert.

Nur dass die Corvette auch noch eine Differentialsperre besitzt...

http://de.wikipedia.org/wiki/Antriebsschlupfregelung

"Die Antriebsschlupfregelung (ASR), auch Traktionskontrolle genannt, sorgt dafür, dass die Räder beim Beschleunigen nicht durchdrehen. Die Traktionsregelung soll beim Anfahren mit viel Gas („Kavalierstart“) oder bei schlechtem Untergrund wie Eis, Schnee, Rollsplitt, nassem Kopfsteinpflaster (wenig Haftreibung) verhindern, dass ein oder mehrere Räder durchdrehen und das Fahrzeug seitlich ausbricht. Gegenstück ist die Motor-Schleppmoment-Regelung (MSR), die bei abrupter Gaswegnahme eine Fahrzeug-Instabilität vermindern soll."

Es gibt prinzipiell drei Varianten der Traktionskontrolle - diese unterscheiden sich darin, wie das System auf durchdrehende Räder reagiert:

1. Reduzieren der Motorleistung

2. gezieltes Abbremsen des durchdrehenden Rades

3. die Kombination von 1. und 2.

Für die Bezeichnung der einzelnen Varianten haben die Hersteller vielfältigste Abkürzungen ersonnen - so gibt es z.B. bei Mercedes ETS (Variante 2.) oder ASR (Variante 3.), bei BMW ASC (Variante 1.) bzw. ASC+T (Variante 3.)...

Zitat:

Original geschrieben von Marsupilami72

Es gibt prinzipiell drei Varianten der Traktionskontrolle - diese unterscheiden sich darin, wie das System auf durchdrehende Räder reagiert:

1. Reduzieren der Motorleistung

2. gezieltes Abbremsen des durchdrehenden Rades

3. die Kombination von 1. und 2.

Für die Bezeichnung der einzelnen Varianten haben die Hersteller vielfältigste Abkürzungen ersonnen - so gibt es z.B. bei Mercedes ETS (Variante 2.) oder ASR (Variante 3.), bei BMW ASC (Variante 1.) bzw. ASC+T (Variante 3.)...

und 4-tens noch die elektronisch angesteuerten Differentialsperren/-bremsen (zb. Jeep)...

Themenstarteram 17. November 2013 um 13:57

Wenn ich bei meinem Auto in der Kurve Vollgas gebe, verliert häufig das kurveninnere Rad an Haftung, was dazu führt, dass durch das Differential das Antriebsmoment zu diesem geführt wird. Um Gegenzusteuern, nimmt der Motor drastisch Leistung heraus, anstatt dass er die Leistung an das nicht durchdrehende Rad leitet, was das einzig sinnvolle wäre. Sprich, das ganze Auto ist in der Situation eine totale Spaßbremse. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei einer Corvette genau so ist.

Zitat:

Original geschrieben von juschi2

Wenn ich bei meinem Auto in der Kurve Vollgas gebe, verliert häufig das kurveninnere Rad an Haftung, was dazu führt, dass durch das Differential das Antriebsmoment zu diesem geführt wird. Um Gegenzusteuern, nimmt der Motor drastisch Leistung heraus, anstatt dass er die Leistung an das nicht durchdrehende Rad leitet, was das einzig sinnvolle wäre. Sprich, das ganze Auto ist in der Situation eine totale Spaßbremse. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei einer Corvette genau so ist.

Die Unterschiede kommen deshalb zustande, dass erstens die Grenzen, wo die Corvette den Grip verliert deutlich höher liegen dürften (Reifenhaftung, Lastunterschiede li & re, Schwerpunktlage,...), als bei deinem Corsa. Zusätzlich misst und Regelt dein System bestimmt grober und wahrscheinlich wird das ESP nicht mit einbezogen. Ist eben alles auch eine Preisfrage...

Um den Spaß an deinem Corsa zu erhöhen, kannst du Reifen und Fahrwerk ein wenig verändern, was die physikalischen Grenzen verschiebt. Geld musst du dazu aber in die Hand nehmen...

Themenstarteram 17. November 2013 um 14:40

Das mit dem Corsa war nur ein Beispiel für irgend ein 50PS Fahrzeug. Die Erklärungen sind für mich dennoch nicht schlüssig. In meinem oben genannten Beispiel wird die Sinnlosigkeit der ASR, wie sie eben in billigen Autos mit Differential verbaut wird, verdeutlicht. Es macht doch keinen Sinn, wegen einem durchdrehenden Rad den ganzen Motor zu drosseln. Sinnvoller wäre, das Drehmoment auf das Rad zu verlagern, das noch Traktion hat.

Extrembeispiel: Ein Rad auf der Straße, eines auf Eis. Dann aufs Gas gehen. Das Differentzial leitet die Energie sinnloserweise auf das Rad, welches auf dem Eis steht. Das dreht dann durch. In der Folge drosselt der Motor die Leistung. Dabei hätte das andere Rad auf dem Asphalt genügend Haftung. Es wird also unnötigerweise Leistung rausgenommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei einem Sportwagen auch so ist. Der hat doch sicher ein flexibles, elektronisch gesteuertes Differential oder so etwas in der Richtung.

Doch genau so ist es. Eine Seite steht auf Eis und die Fuhre kommt nicht mehr weg.

Es sei denn das Differential hat eine 100%-Sperre, oder es wird eben durch Bremseingriff geregelt...

Themenstarteram 17. November 2013 um 15:06

Zitat:

Original geschrieben von burbaner

Doch genau so ist es. Eine Seite steht auf Eis und die Fuhre kommt nicht mehr weg.

Es sei denn das Differential hat eine 100%-Sperre, oder es wird eben durch Bremseingriff geregelt...

Also gibt es doch zwei Möglichkeiten. Motor drosseln oder Bremseingriff. Wobei mir letzteres sinnvoller erscheint, denn da bleibt das Drehmoment erhalten.

Zitat:

Original geschrieben von juschi2

Zitat:

Original geschrieben von burbaner

Doch genau so ist es. Eine Seite steht auf Eis und die Fuhre kommt nicht mehr weg.

Es sei denn das Differential hat eine 100%-Sperre, oder es wird eben durch Bremseingriff geregelt...

Also gibt es doch zwei Möglichkeiten. Motor drosseln oder Bremseingriff. Wobei mir letzteres sinnvoller erscheint, denn da bleibt das Drehmoment erhalten.

Moderne ESPs kombinieren Bremseingriff und Motorregelung nach Bedarf. Das auch ggf. im Sinne eine elektronischen Sperrdifferentials - nicht nur Traktionskontrolle als Anfahrhilfe - , so dass diese "Leistungslähmung", die bei aggressiver Kurvenfahrt mit Fronttrieblern bei ältere Systeme beim Eingriff auftritt, nicht mehr, oder zumindest nicht mehr so stark haben. Kleiner Nachteil übrigens, dass der Bremsenverschleiß steigt.

Das ganze wird dann teilweise ausgebaut in Richtung von Systemen die bei Bedarf um z.B. Untersteuern beim Fronttriebler zusätzlich weiter zu reduzieren auch noch Bremseingriffe auf der Hinterachse machen, z.B. das "Torque Vectoring Control" von Ford. Das System geht so weit, dass es einen Fiesta ST - einen Fronttriebler ! - unter Last (!) kontrolliert zum milden Übersteuern bringt, um die Kurvengängigkeit zu verbessern. (Am Anfang etwas seltsames Fahrgefühl. ;) )

Gruß

Martin

Themenstarteram 17. November 2013 um 15:56

Zitat:

Original geschrieben von martins42

Zitat:

Original geschrieben von juschi2

 

Also gibt es doch zwei Möglichkeiten. Motor drosseln oder Bremseingriff. Wobei mir letzteres sinnvoller erscheint, denn da bleibt das Drehmoment erhalten.

Moderne ESPs kombinieren Bremseingriff und Motorregelung nach Bedarf. Das auch ggf. im Sinne eine elektronischen Sperrdifferentials - nicht nur Traktionskontrolle als Anfahrhilfe - , so dass diese "Leistungslähmung", die bei aggressiver Kurvenfahrt mit Fronttrieblern bei ältere Systeme beim Eingriff auftritt, nicht mehr, oder zumindest nicht mehr so stark haben. Kleiner Nachteil übrigens, dass der Bremsenverschleiß steigt.

Das ganze wird dann teilweise ausgebaut in Richtung von Systemen die bei Bedarf um z.B. Untersteuern beim Fronttriebler zusätzlich weiter zu reduzieren auch noch Bremseingriffe auf der Hinterachse machen, z.B. das "Torque Vectoring Control" von Ford. Das System geht so weit, dass es einen Fiesta ST - einen Fronttriebler ! - unter Last (!) kontrolliert zum milden Übersteuern bringt, um die Kurvengängigkeit zu verbessern. (Am Anfang etwas seltsames Fahrgefühl. ;) )

Gruß

Martin

Hallo Martin,

vielen Dank für die ausführliche Erklärung. In meinem 120PS Fiesta habe ich für meine Wahrnehmung eine ziemliche "Leistungslähmung" - so wie du es nennst - und das nimmt so ziemlich den ganzen Spaß aus Kurvenfahrten. Ich bin mal einen CLK mit über 350PS gefahren und egal was ich gemacht habe, so ein "Luft aus dem Motor lassen" habe ich dort nie erlebt und ich hab das Ding schon geprügelt.

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