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Kompetenz von Fachwerkstätten

Themenstarteram 27. Juli 2017 um 10:18

In letzter Zeit fällt mir immer wieder auf, dass die sogenannten Fachwerkstätten immer wieder mit unglaublicher Unwissenheit glänzen.

Vor zwei Wochen eine kurze telefonische Anfrage bei unserem VW-Vertragshändler, warum bei unserem T5 immer die Alarmanlage losgeht und was man dagegen machen könnte. Der Mitarbeiter müsse sich erst schlau machen und würde nach Rücksprache mit dem Fachpersonal mich zurückrufen. Dann der Rückruf: So kann man nichts machen, es müßte alles überprüft werden. Berechnung nach Aufwand. Nach kurzer Recherche im VW-Forum ergab. Fehler auslesen und den auslösenden Sensor einfach bestimmen, der wird nämlich genau aufgelistet. Entweder Sensor tauschen oder Empfindlichkeit runterregeln. Empfinglichkeit per Software hatte ich dann runtergeregelt und seit dem ist Ruhe. Aufwand 10 Minuten.

Zweiter Fall: Ölwechsel beim Freundlichen. Eigentlich eine einfache Sache. Ich sagte noch bei der Auftragsvergabe, welches Öl VW für dieser Motor vorgibt und das kein anderes Öl verwendet werden darf. Dann den Wagen abgegeben und nochmal sicherheitshalber gefragt, ob auch das Öl verwendet wird. Der Mitarbeiter meinte, das auch ein anderes Öl geht, was sie auch bei anderen Wagen verwenden. Dann dauerte es 10 Minuten bis ich den Guten überzeugen konnte, nochmal genauer zu recherchieren. Und siehe da, ich hatte recht. Bei anderen Ölen kann es zu Motorschäden kommen.

Manchmal frage ich mich, warum ich überhaupt den Wagen zu den Glaspalästen geben soll, wenn man eh alles selber recherchieren muss. Neben diesen beiden Beispielen gibt es noch weitere. Wenn man als normaler technisch unwissender Kunde dort hin fährt, ist man diesen Leuten einfach ausgeliefert. Entweder werden Leistungen berechnet, die nicht nötig sind oder es wird einfach kaputt repariert. Sicherlich sind meine Fälle Ausnahmen, aber irgendwie häuft sich das.

Beste Antwort im Thema
am 9. August 2017 um 17:33

Züchten wir uns nicht diese Sorte Mensch selbst heran?

Was ist denn einfacher?

Sich anzupassen o. dagegen zu kämpfen?

Warum ziehen Menschen in eine schimmelige Wohnung und prozessen anschließend?

Warum kaufen Menschen ein Haus auf dem Lande und prozessen gegen den Hahn und seine Hühner,

oder ziehen neben eine Kirche und verklagen das Gebimmel?

Das machen doch nur unsere "bekloppte" Gesetzesmacher möglich.

Wieviel Mensch darf man denn noch selbst sein?

Das Leben wird durch Gesetze gesteuert, weil die meisten zu dämlich sind sich selbst zurecht zu finden.

In der Schule lernt man das Bruttosozialprodukt von Timbukto.

Aber von 1500 € netto die Miete abzuziehen kann anscheinend keiner mehr.

Selbst in Mögelprospekte gibt es keinen Endpreis mehr, nur die monatl. Raten werden ausgezeichnet.

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Das hat's doch eigentlich immer schon so gegeben und inhaltlich stimme ich dir da auch zu.

Zur Häufung solcher Fälle habe ich nur 2 Thesen:

 

1. Internet, man findet heute jeden Furz irgendwo gepostet.

 

2. Die Autos werden immer komplexer. Selbst Mechaniker, die sich noch für ihren Job begeistern können, stoßen immer öfter an ihre Grenzen, was man früher noch wusste, oder sogar wissen musste, wird heute nachgelesen. Selbst eine Arbeitsanweisung, die gestern noch aktuell war, kann heute schon überholt sein.

 

Gruß,

Frank

Leider musste ich unfreiwilliger Weise (Garantie- bzw. Kaskoschäden) in den letzten Wochen in 3 Werkstätten.

Überzeugt hat mich keine, geglänzt wurde mit einer Mischung aus Unwissenheit und Arroganz (wir basteln nicht, wir können das!...).

Ich habe Verständnis dafür, dass auch die Serviceberater nicht jedes Modell bis ins hinterletzte Untermenü-Detail kennen können, aber das der richtige Hinweis des besser informierten Kunden, dann immer noch nicht zu seiner Zufriedenheit erledigt wurde, empfinde ich als Armutszeugnis. Das war jetzt die 2. Werkstatt, die dieses Problem nicht gelöst hat.

Ich bin froh, wenn ich Dinge Selbermachen oder mit Hilfe im Bekannten-/Verwandtenkreis erledigen kann, darüber hinaus geht es dann zu einer guten freien Werkstatt (ging in den 3 Fällen ^^ nicht, da Werkstattbindung).

Die relativ weit verbreitete Arroganz (ich weiß, es gibt Ausnahmen) in Werkstätten ist ja auch kein neues Phänomen und heutzutage kommen auch immer öfter "informierte Kunden" in die Läden. Daß man die dann irgendwann alle (auch die mit den richtigen Hinweisen) über den selben Kamm schert, kann ich da schon verstehen. Auch ich habe so meine Schwierigkeiten mit selbsternannten Experten, die mir meinen Job erklären wollen, zum Glück kommen mir nur selten echte Fachleute "dazwischen" und manchmal bin ich auch für einen hilfreichen Hinweis dankbar.

 

Daß ich fast alle Arbeiten am Auto selber durchführe, hat nicht nur damit zu tun, daß es mir Spaß macht, heute kommt eine gute Portion Misstrauen dazu.

Eine sich selbst auslösende Alarmanlage hat ja eine Ursache, die der Fachmann überprüfen kann. Wahrscheinlich hätte der auch nur den Speicher ausgelesen und dann die Ursache aufgespürt. Die Empfindlichkeit als do it yourself- Maßnahme einfach nur herunter zu regeln bekämpft zwar das Symptom, aber nicht die Ursache. Und die Sache mit dem Öl gerät mittlerweise zur reinen Glaubensfrage. Die Werkstatt füllt das ihr vorgegebene Öl ein. Unwahrscheinlich, dass es dann zu Motorschäden kommt.

Heute ist der Autofahrer durch das Internet so aufgeklärt, dass er jedem Fachmann seine Arbeit erklären kann. Die Mitarbeiter von Fachwerkstätten müssen aber nach Vorgaben handeln, um Garantie- und Gewährleistungsansprüche sowie den Qualitätsanforderungen und der Sicherheit zu genügen. Der Kunde hingegen will alles möglichst billig und kennt auch die einfachste Lösung. Und wenn´s dann nicht hält, ist die Werkstatt schuld.

Das wird nen R5 TDI sein der eben kein LL3 bekommt wie alle anderen VW. R5 und V10 TDI bis zu einen gewissen Datum bekommen LL2. Das weiß sogar ich der keien VW fährt. Das sollte der Servieberater bei VW auch wissen.

Da man heute Kaufleute an den Tresen setzt und keine alten Meachaniker ist es kein Wunder das sie keine Ahnung haben.

Mein Tipp meide Glaspaläste. Je kleiner die Werkstatt umso besser. Da schraubt noch der Chef selber. Die großen leben vom Fahrzeugvekauf/leasing und Firmenkunden die dort ihre Fahrzeuge warten lassen. Am liebsten sind denen Leasingkunden. Die zahlen einfach und fertig. Ist ja nicht ihr Auto.

Zitat:

Heute ist der Autofahrer durch das Internet so aufgeklärt, dass er jedem Fachmann seine Arbeit erklären kann.

Eben nicht, weil sich 3,5 Jahre Ausbildungszeit + Meisterschule nicht mal eben in den Beitrag eines Internetforums quetschen lassen.

Sicher gibts da hier und da richtige Tipps, sicher gibt es auch Problemlösungen in vielen Beiträgen, nur, man muss selektieren was nun zutreffen kann / richtig ist und was nicht. Und genau die Selektion ist das Problem. Die kann man eben als Laie nicht ohne weiteres treffen, also macht es auch wenig Sinn den Fachleuten ihren Job zu erklären...

Wenn dann Leute in eine KFZ Werkstatt kommen, die schon meinen zu wissen was kaputt ist, am besten noch den billigsten Preis aus Mecklenburg Vorpommern kennen, damit in einer Werkstatt in München laufen, und am besten noch die falschen Teile selbst gekauft haben, dann muss man sich nicht wundern wenn man abgefrühstückt wird und der Chef einen weg schickt und zum nächsten Kunden weitergeht.

Viele Arten des Umganges beruhen auf Gegenseitigkeit. Für mich sind dennoch viele Mechaniker nur, "staatlich anerkannte Teiletauscher", wovon nur der wenigste Teil wirklich Ahnung von komplexen Bauteilen hat.

Mir sind auch schon unzählige phänomenale Ereignisse in Werkstätten passiert. Von einem extrem schiefen Spaltmaß auf der Motorhaube, wo ich einfach die andere Seite des Fahrzeuges betrachten und schätzen sollte, bis hin zu Burnouts mit Kundenfahrzeugen.

Bei vielen Werkstätten begleiten mit auch ständig das Gefühl, dass die einfach kein Geld mehr verdienen möchten. Ich glaube den geht es noch zu gut.

Zitat:

@Mark-86 schrieb am 27. Juli 2017 um 14:37:26 Uhr:

Zitat:

Heute ist der Autofahrer durch das Internet so aufgeklärt, dass er jedem Fachmann seine Arbeit erklären kann.

Wenn dann Leute in eine KFZ Werkstatt kommen, die schon meinen zu wissen was kaputt ist, am besten noch den billigsten Preis aus Mecklenburg Vorpommern kennen, damit in einer Werkstatt in München laufen, und am besten noch die falschen Teile selbst gekauft haben, dann muss man sich nicht wundern wenn man abgefrühstückt wird und der Chef einen weg schickt und zum nächsten Kunden weitergeht.

Vergleichbar mit Arztbesuchen. Die Patienten haben Informationen aus Internet oder aus Apothekenzeitschriften gesammelt, kennen die Ursache und die Symptome ihres Leidens und wissen, wie sie behandelt werden müssen.

O.

 

Zitat:

Vor zwei Wochen eine kurze telefonische Anfrage bei unserem VW-Vertragshändler, warum bei unserem T5 immer die Alarmanlage losgeht und was man dagegen machen könnte. Der Mitarbeiter müsse sich erst schlau machen und würde nach Rücksprache mit dem Fachpersonal mich zurückrufen. Dann der Rückruf: So kann man nichts machen, es müßte alles überprüft werden. Berechnung nach Aufwand.

Ist eigentlich das völlig richtige Vorgehen. Warum sollte man einem potentiellen Kunden am Telefon eine Vorabdiagnose geben damit der dann selber anfängt zu reparieren und wenn es das nicht war, noch kommt und "Schadensersatz" fordert oder noch 5x anruft, unbezahlt die Arbeitszeit stielt und sein Auto mit woanders gekauften Ersatzteilen selbst repariert?

Zitat:

Bei vielen Werkstätten begleiten mit auch ständig das Gefühl, dass die einfach kein Geld mehr verdienen möchten. Ich glaube den geht es noch zu gut.

Also hier in der Region sieht es mitlerweile so aus, dass sich auch bei uns im KFZ Handwerk das "Fachkräfteproblem" durchschlägt. Und nicht nur da, sondern auch bei unserem Elektriker, beim Heizungsbauer, beim Dachdecker, usw. usf.

Es bleiben immer mehr Ausbildungsstellen unbesetzt, weil quallifizierte Bewerber fehlen, immer mehr Nachwuchs nicht ausbildungsfähig ist (und seih es einfach weil sie nen Lehrvertrag unterschreiben und dann gar nicht kommen), das zieht sich eben durch. Dazu kommt noch grade im KFZ Bereich, dass das Berufsfeld sich sehr verändert hat und immer schwieriger und Anspruchsvoller geworden ist.

Die Werkstätten um mich herum bekommen kaum noch gescheites Person ran, bzw. irgendwie brauchbare Auszubildene, die Auftragsbücher sind voll, die Wartezeiten sind oft mehrere Wochen selbst für kleinere Probleme...

Wenn dann der potentielle Kunde noch 3 Kostenvoranschläge einholen will um den billigsten zu finden, einem den Job erklären will, womöglich noch mit Problemstellungen kommt die nicht so richtig Geld in die Kasse bringen, dann ist klar dass man zum nächsten Kunden weiter geht und fertig.

Aktuell sieht es hier in den Werkstätten um mich rum (und bei mir sowieso) so aus, dass du froh sein kannst, wenn überhaupt noch einer Zeit hat n Auto für dich zu reparieren.

Zitat:

Vergleichbar mit Arztbesuchen. Die Patienten haben Informationen aus Internet oder aus Apothekenzeitschriften gesammelt, kennen die Ursache und die Symptome ihres Leidens und wissen, wie sie behandelt werden müssen.

O.

Jop.

Klappt aber selten.

Zum Glück gibts ne Rezeptpflicht in Deutschland, sonst würden sich die Leute noch mit den falschen Medikamenten reihenweise auf die Intensivstationen befördern...

am 27. Juli 2017 um 13:25

Zitat:

@Provaider schrieb am 27. Juli 2017 um 14:32:35 Uhr:

Das wird nen R5 TDI sein der eben kein LL3 bekommt wie alle anderen VW. R5 und V10 TDI bis zu einen gewissen Datum bekommen LL2. Das weiß sogar ich der keien VW fährt. Das sollte der Servieberater bei VW auch wissen.

Da man heute Kaufleute an den Tresen setzt und keine alten Meachaniker ist es kein Wunder das sie keine Ahnung haben. …

Da braucht man keinen "alten Mechaniker" und noch nicht mal einen Serviceberater hinsetzen, wenn das System bei Eingabe der FIN das zu verwendende Öl in den Auftrag setzt.

Zitat:

@birscherl schrieb am 27. Juli 2017 um 15:25:07 Uhr:

 

Da braucht man keinen "alten Mechaniker" und noch nicht mal einen Serviceberater hinsetzen, wenn das System bei Eingabe der FIN das zu verwendende Öl in den Auftrag setzt.

Da fängt das Problem schon an. Wer sagt das VW bei dem Motor des TE immer noch ausschlieslich dieses Öl mit aabgesenktem HTHS-Wert zulässt und nicht schon längst in den Werkstattvorgaben auch die 08/15 Öle nach 50700?

Womit man beim Problem landet. Der Kunde zieht seine Infos aus der BA und dem Netzt und die Werkstatt bekommt alle Nase lang neue Vorgaben vom Hersteller die oft genug der BA wiedersprechen, mach das mal einem von sich überzeugtem Kunden klar.

Dazu kommen regelmässige schlecht bis gar nicht dokumentierte Änderungen, manchmal je nach Ausstattung beim gleichen Modell unterschiedlich.

Gerade das Umwerfen bewährter Details bei jedem Modelle und manchmal Modelljahr machen die Sache für den Mechaniker auch nicht einfacher.

Es wäre einfacher wenn die Autohersteller nicht ständig im Innovationswahn alles so unübersichtlich gestalten würden das Keiner mehr durchblickt. Wenn jedes Modell andere Wege zur Diagnose verlangt ist auch der beste Mechaniker irgendwann an seinen Grenzen, denn sich auf dem Laufenden zu halten würde entweder einen großen Teil der Arbeitszeit verschlingen oder einen großen Teil der Freizeit. Das Eine macht der Arbeitgeber nicht mit und das Andere der Mechaniker nicht.

Genau. Also hängt man das Auto an nen Computer, der liest den KM Stand aus, gleicht die zu erledigenden Arbeiten mit dem elektronischen Checkheft ab, vorher hat der Kundendienstberater den Auftrag schon eingepflegt und der Lagerist die nötigen Ersatzteile bestellt und dann arbeitet man die Checkliste ab, die einem der Computer anzeigt und fertig. Und da steht dann drauf, wie viel von welchem Öl, wo die Ölablassschraube ist, was dafür zu demontieren ist, welche Anzugsdrehmoment, wo der Filter ist, usw. usf.

Für diese Standardarbeiten brauchst du keinen Altmeister mehr, sondern einen der schnell schrauben und zügig den Computer bedienen kann.

Leeesen sollte er noch können. :)

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