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Kühlerfrostschutz - Wechsel von G11 auf G12+ sinnvoll? Gründe die dagegen sprechen?

Hallo @ all,

so ca. alle drei Jahre (immer wenn es bei mir Zeit ist den Frostschutz zu tauschen) frage ich mich, ob es Sinn macht auf einen "aktuellen" Frostschutz zu wechseln.

Ich habe einen Motor (Graugussblock/Alukopf) für den eigentlich ein Kühlmittel nach G11 vorgesehen ist (ich nutze jetzt mal die VW Normen).

BASF hat da das G48 im Sortiment, welches sicher mit zu den hochwertigsten Kühlmitteln nach G11/MB 325.0 gehören dürfte.

Jetzt frage ich mich ob es Sinn macht (aus welchem Grund auch immer) einen Komplettausch (ja, gerne auch mit Zwischenspülung) auf ein Kühlmittel nach G12+, G12++ bzw. G13 vorzunehmen.

Wenn man den Beschreibungen glauben schenken mag, haben die "aktuellen" Frostschutzmittel hochwertigere Inhaltsstoffe welche ihre Wirkung länger aufrecht erhalten und Silikate aus dem G11 sollen sich schneller zersetzen.... Das ist auch der Grund meiner Überlegung.

Gibt es denn Gründe beim silikathaltigen Kühlerfrostschutz zu bleiben? Kennt Ihr welche?

Grüße

wvn

Beste Antwort im Thema
am 19. April 2013 um 17:47

Für europäische Fahrzeuge sind derzeit überwiegend zwei unterschiedliche Kühlmitteltechnologien im Einsatz.

 

Bei der silikathaltigen Technologie beruht der Schutz der Aluminiumoberflächen auf der Verwendung von Natriumsilikaten. Der Vorteil dieser Chemie ist eine schnelle Reaktion dieses Inhibitors mit Aluminium und damit einem schnellen Schutz vor Korrosion. Nachteilig ist hier, dass sich nur eine begrenzte Menge dieses Inhibitors stabil in das Kühlmittel einbringen lässt und die Wirkung somit über der Laufzeit nachlässt. Für diese Technologien wird daher in der Regel ein Wechselintervall von 2-4 Jahren empfohlen.

 

Als Alternative werden in neuerer Zeit auch silikatfreie Technologien verwendet. Da hier anstelle von Silikaten in erster Linie Salze organischer Säuren (organic acids) als Inhibitoren verwendet werden, spricht man hier auch von der OAT (organic acid technologie) – Technologie. Aufgrund ihrer guten Löslichkeit lassen sich diese Inhibitoren deutlich höher dosieren als Silikate und gewährleisten hierdurch einen Langzeitschutz, der längere Wechselintervalle bzw. Lebensdauerfüllungen ermöglicht. Nachteilig ist hier allerdings, dass zur Entfaltung des Oberflächenschutzes auf Aluminium zunächst eine Anfangskorrosion stattfindet, die bei empfindlichen Kühlsystemen bereits zu Verstopfungen im Kühler führen kann. Daher sind mittlerweile auch Kombinationen (Hybride) dieser beiden Technologien auf dem Markt präsent. Das genannte G48 enthält, wie die meisten Mittel der MB Spezifikation 325.0, ein Hybrid-Inhibitorenpaket auf Basis von Silikaten und Salzen organischer Säuren.

 

Aufgrund dieser Komplexität handelt es sich letztendlich auch bei der Kühlerschutzflüssigkeit um ein Konstruktionselement. Da je nach Fahrzeughersteller unterschiedliche Kühlkreislaufsysteme, sowie unterschiedliche Materialien zum Einsatz gelangen, resultieren hieraus auch unterschiedliche Anforderungen an die Formulierungen der jeweiligen Kühlerschutzflüssigkeiten. Da Vermischungen verschiedener Rezepturen durchaus zu Unverträglichkeiten führen können, sollten die Herstellerangaben hinsichtlich der empfohlenen Kühlmittelqualitäten und der Wechselintervalle unbedingt eingehalten werden.

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klar ist es sinnvoll .... basf freut sich über jeden zusatzeuro.

Zitat:

Original geschrieben von wvn

Hallo @ all,

so ca. alle drei Jahre (immer wenn es bei mir Zeit ist den Frostschutz zu tauschen) frage ich mich, ob es Sinn macht auf einen "aktuellen" Frostschutz zu wechseln.

Ich habe einen Motor (Graugussblock/Alukopf) für den eigentlich ein Kühlmittel nach G11 vorgesehen ist (ich nutze jetzt mal die VW Normen).

BASF hat da das G48 im Sortiment, welches sicher mit zu den hochwertigsten Kühlmitteln nach G11/MB 325.0 gehören dürfte.

Jetzt frage ich mich ob es Sinn macht (aus welchem Grund auch immer) einen Komplettausch (ja, gerne auch mit Zwischenspülung) auf ein Kühlmittel nach G12+, G12++ bzw. G13 vorzunehmen.

Wenn man den Beschreibungen glauben schenken mag, haben die "aktuellen" Frostschutzmittel hochwertigere Inhaltsstoffe welche ihre Wirkung länger aufrecht erhalten und Silikate aus dem G11 sollen sich schneller zersetzen.... Das ist auch der Grund meiner Überlegung.

Gibt es denn Gründe beim silikathaltigen Kühlerfrostschutz zu bleiben? Kennt Ihr welche?

Grüße

wvn

Ich würde auch auf G12+ wechseln. Vor ein paar Jahren habe den Frostschutz noch in der Werstatt tauschen lassen. Bei einfahrt in die Werkstatt war das noch blau im Ausgleichsbehälter. Nachher wars dann rot/violett. Auf nachfrage meinten die das wäre schon ok so, wir haben nichts anderes mehr im programm ausser gelb und das sei für alle motoren geeignet die vorher grün oder blau drin hatten. es schone auch die Dichtungen mehr.

Ich würd dir das auf jeden fall empfehlen aber mit einer reinen wasserspülung vorher!!!! Die beiden zusammen vertragen sich nicht sonderlich gut und es kann zu klumpenbildung kommen.

Ich hab dir direkt mal ein angebot rausgesucht. Diesen Frostschutz habe ich selbst später eingefüllt, da meine Werkstatt zwar auch das von BASF im Programm hat, aber das sei wohl qualitativ auf dem gleichen stand nur wird für das von BASF noch die Marke mitbezahlt

http://www.ebay.de/.../321068005194?...

Danke Dir.

Das Werkstätten das so machen weiß ich. Ich wollte aber mal horchen ob es technische/chemische Erklärungen dafür gibt.

 

am 19. April 2013 um 17:47

Für europäische Fahrzeuge sind derzeit überwiegend zwei unterschiedliche Kühlmitteltechnologien im Einsatz.

 

Bei der silikathaltigen Technologie beruht der Schutz der Aluminiumoberflächen auf der Verwendung von Natriumsilikaten. Der Vorteil dieser Chemie ist eine schnelle Reaktion dieses Inhibitors mit Aluminium und damit einem schnellen Schutz vor Korrosion. Nachteilig ist hier, dass sich nur eine begrenzte Menge dieses Inhibitors stabil in das Kühlmittel einbringen lässt und die Wirkung somit über der Laufzeit nachlässt. Für diese Technologien wird daher in der Regel ein Wechselintervall von 2-4 Jahren empfohlen.

 

Als Alternative werden in neuerer Zeit auch silikatfreie Technologien verwendet. Da hier anstelle von Silikaten in erster Linie Salze organischer Säuren (organic acids) als Inhibitoren verwendet werden, spricht man hier auch von der OAT (organic acid technologie) – Technologie. Aufgrund ihrer guten Löslichkeit lassen sich diese Inhibitoren deutlich höher dosieren als Silikate und gewährleisten hierdurch einen Langzeitschutz, der längere Wechselintervalle bzw. Lebensdauerfüllungen ermöglicht. Nachteilig ist hier allerdings, dass zur Entfaltung des Oberflächenschutzes auf Aluminium zunächst eine Anfangskorrosion stattfindet, die bei empfindlichen Kühlsystemen bereits zu Verstopfungen im Kühler führen kann. Daher sind mittlerweile auch Kombinationen (Hybride) dieser beiden Technologien auf dem Markt präsent. Das genannte G48 enthält, wie die meisten Mittel der MB Spezifikation 325.0, ein Hybrid-Inhibitorenpaket auf Basis von Silikaten und Salzen organischer Säuren.

 

Aufgrund dieser Komplexität handelt es sich letztendlich auch bei der Kühlerschutzflüssigkeit um ein Konstruktionselement. Da je nach Fahrzeughersteller unterschiedliche Kühlkreislaufsysteme, sowie unterschiedliche Materialien zum Einsatz gelangen, resultieren hieraus auch unterschiedliche Anforderungen an die Formulierungen der jeweiligen Kühlerschutzflüssigkeiten. Da Vermischungen verschiedener Rezepturen durchaus zu Unverträglichkeiten führen können, sollten die Herstellerangaben hinsichtlich der empfohlenen Kühlmittelqualitäten und der Wechselintervalle unbedingt eingehalten werden.

Na da sage ich mal "Boaaahhh!" :):eek:

Du meinst also, man sollte den Frostschutz (also besser gesagt, die "Technologie") verwenden, der vom Fahrzeughersteller zum Zeitpunkt der Herstellung vorgegeben wurde.

Beispiel Opel/GM:

Ab Modelljahr 2001 (also so ab Herstellungszeitraum 07/2000) wurde bei GM das G11 (VW Norm) durch eine neue, spezielle Flüssigkeit ersetzt: Dex-Cool von Shell, bei BASF das G34.

Das bedeutet - ein konstruktionstechnischer identischer Motor wurde im Juni 2000 ab Werk noch mit G11 befüllt und ab Juli/August 2000 mit dem "neuen" Kühlmittel (was, so dachte ich wenigstens von der Basis her dem G12+ gleich ist, scheinbar lt. Shell HP aber ein G12 (ohne +) ist (möchte ich aber nicht so ganz glauben).

Diese Handhabe würde nicht dem entsprechen was Du oben geschrieben hast. Was sagst Du zu dem Beispiel?

am 19. April 2013 um 20:14

Von den Beispielen gibt's noch mehr, zB bei Mercedes in Blatt 325.0 ist das Glysantin G05 (mit hohem Silikatanteil) immer noch neben dem G48 (Hybrid-Technologie mit niedrigem Silikatanteil) auch für die aktuellen PKW-Motoren freigegeben. Nur der Hersteller kann dir sagen, was geht, und was ungünstig ist. Das widerspricht nicht dem Gesagten, im Gegenteil bleibt das Fazit: An die Herstellervorgaben halten, da eigene Experimente in der Regel zu schlechteren Ergebnissen führen, bis hin zu teuren Schäden.

Edit: Es gab mW sogar mal eine Reparaturlösung bei "Alukorrosion" von Mercedes, bei der dann tatsächlich KFM vom Typ G30 nach 325.3 eingefüllt wurde und dieses am Ausgleichsbehälter mit einem Aufkleber gekennzeichnet wurde.

am 19. April 2013 um 20:51

ich kann nur für vw sprechen.

das alte grüne g11 sorgte gern für lochfrass.

viele haben seinerzeit auf rotes g12 umgestellt, vertrug sich besser mit alu. g11 und g12 dürften keinesfalls gemischt werden und die umstellung sollte nur mit gründlichem spülen einhergehen.

sonst gibt es in extremfall braunen, alles verklumpenden schlamm.

g12+ (lila) ist mischbar mit allem, hat aber wahrscheinlich die optimale wirkung ungepanscht

g12++ dito.

ich habe damals (so 1998) von dem miesen g11 auf g12 umgestellt ohne probleme. später nach und nach auf g12+ erneuert, ohne große spülaktionen. das fahre ich in den vw-youngtimern nach wie vor.

braucht übrigens nicht das vw-gebräu sein; die spezificaton g12+ reicht völlig, ob rowe oder ravenol

Ich fahr in meinem Auto schon immer Silikatfreies, das haben die ab Werk so eingefüllt obwohl der schon 13Jahre alt ist. Das ist Gussmotor. Der wurde früher auch mit dem grünen und blauen gefahren.

Ich habe vor 1,5Jahre das ganze System entlernt und gespülte mit dem Gartenschlauch, dazu alle Wärmetauscher in gegenflussrichtung ausspülen. Kommt schön rost raus. Dann noch neues Thermostat verbauen und die Heizung boller wie am ersten Tag. Zum wieder auffüllen habe ich auch G12+ genommen, günstig von ebay(euralube) und dann 60:40 abgemischt. Da durch das Spülen ja Wasser im WT(innenraum) bleibt sinkt das ganze noch etwas so das ich auf 50:50 rausgekommen bin.

Die Vorteile von G12+

billig und überall zu bekommen

Besser geeignet für Gussmotoren als G12

Auch für Alumotoren geeignet

Mischbar mit den alten silikathaltigen wenn mal eine Fabenblinder am Werk ist.

PS Das G12+ ist für mein Fahrzeug nicht freigeben, da muss natürlich die Spezialnorm vom Hersteller rein. Ich seh das Entspannt, BASF beliefert die meisten Hersteller, wenn VW und MB das freigibt und auch für die alten Motoren wird das meiner auch überleben.

BASF hat auch so listen wo du nachschaue kannst was sie dir empfehlen. Bzw was der Hersteller erlaubt.

Ich würde nur noch G12+ verwenden. Ich kenne einige die Fahren das In Golf 1 und Golf 2.

Als ich letztens meinen Kühler gewechselt habe, habe ich auch ne neue Flasche Frostschutz gebraucht.

Bei VW haben die jetzt mittlerweile das G13

G13 ist aber teuer als G12+ aus dem Aftermarket, d.h. für altfahrzeugbesitzer nicht so interessant.

Also das G13 gibt es ja auch von anderen Herstellern - BASF hat das noch gar nicht (nur das G40 alias G12++).

Mitan z.B. verkauft das G12++ nicht mehr ... scheinbar wird es für das G13 ersatzlos gestrichen.

http://www.mitan-daten.de/index.php/de/produktuebersicht/frostschutz

Das G12++ und auch das G12+ wird ausdrücklich für Grauguss- und Alumotoren beworben - in einer VW Werkstatt würde man das vermutlich auch in einen Golf I gefüllt bekommen, VW hat meines Wissens nur ein Faß mit Frostschutz.

 

Ich hab dann auch ne Flasche G13 mit. Gab ja nix anderes!

Aber ich denke, dass das G13 doch sehr änlich mit dem G12++ ist.

Sieht gleich aus und riecht auch gleich, probiert hab ich es noch nicht :D

am 20. April 2013 um 16:40

Zitat:

Original geschrieben von wvn

Also das G13 gibt es ja auch von anderen Herstellern - BASF hat das noch gar nicht (nur das G40 alias G12++).

Doch, heisst GG40, s. Anhang. Hauptunterschied ist der Zusatz von Glycerin.

am 20. April 2013 um 18:38

Zitat:

Mittlerweile wurde bei VW G12++ von G13 abgelöst, welches nicht mehr auf Glykol-Basis (aus Erdöl gewonnen) sondern auf Glycerin-Basis (aus biologischen Abfallprodukten) aufbaut, was für VW günstiger (Herstellung) und umweltverträglicher ist, auch da bei der Produktion ca. 11% CO2 eingespart werden......

echt link

ging also haupts. um einsparung beim g13

die seite hat übrigens eine umfassende kühlmittelhistorie nebst verwendbarkeitsdaten ;)

ansonsten erscheint mir das von 12+ bis 12+++² ähnlich wie die waschmittel, die schon seit jahrzehnten alljährlich mit 'verbesserter wirkformel' herauskommen....:p

ps.: ich präferiere auch g12+; vom kosten/nutzen her ideal, wenn nicht grad mit der goldenen kelle aus dem 'orginal-vw-fass' geschöpft...

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