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Kupplungsreparatur in 15 Min., ohne Ausbau: "Ausrücklager" -Hydr.- und mech. betätigte Kupplungen

Themenstarteram 10. April 2023 um 18:16

An einem Praxis- Beispiel, ein Toyota Yaris 1.0, wird beschrieben, dass 99% aller früher gewechselten Kupplungen die unter 130Tkm gewechselt wurden, mit dem Hinweis der Werkstatt "Ausrücklager defekt" eine Fehldiagnose ist. Und darüber hinaus wird erklärt, wie man prüft, ob das Ausrücklager defekt ist.

Der Autor ist 70 Jahre, 1980 KFZ- Elektromechaniker, 1983 Dipl. Ing.(FH) Technologie der Elektrotechnik.

Das Ausrücklager, ein Drucklager, wird über eine Gabel nach dem Prinzip der Kindergartenwippe betätigt. eine Seite sitzt ein 100Kg Mann, andere Seite sitzt seine Frau mit 55Kg. Jeder kann nachvollziehen, dass das Gewicht des Mannes bestimmt, ob seine Frau mit den Füßen den Boden berührt oder nicht. Technisch gesehen, er ist der Fahrer und sie das Ausrücklager.

Das ist bei jeder Trockenkupplung so, ob PKW, oder LKW (Die Mehrscheibenölbadkupplung wird nicht betrachtet).

Es gibt zwei unterschiedliche Betätigungen s. o., die sich im technologischem Ablauf der Betätigung drastisch unterscheiden: die hydraulisch betätigte Kupplung gibt ihre Kraft auf das Ausrücklager über den Hydraulikzylinder, so das die Pedalkraft geringer und auch gleichmäßiger ist, fast ohne Feedback, was unter der Motorhaube passiert. Die mechanische Betätigung gibt eine ständige Rückmeldung an den Fahrer und hier scheint es offenbar weniger Probleme mit dem Ausrücklager zu geben, das ist auch einfach erklärt. Bei einer immer schwereren mechischen Betätigung greift man frühzeitig zum Schmiermittel.

An der Schilderung des Schadensfalls und der Behebung kann ich den Leser gleich mitnehmen, um in 99% der Fälle je nach Fahrzeug zwischen 450- 1500 € einzusparen.

100800 km, TÜF ist fällig. Einige Tausend km vorher immer ein Geräusch wie Bremsenschleifen gehört.

Also Scheiben und Steine gekauft, aber nicht gewechselt, weil sie durch den Poststreik zu spät geliefert wurden. Bemerkung vom TÜF-er, Steine demnächst wechseln. Wie bitte, ich dachte die sind fertig? OK nächsten Tag nach Polen tanken(50km) und auf der Rückfahrt, "Wieso schleifen denn jetzt auf der Fahrerseite die Steine? Ganz leicht aber vernehmbar. Nächsten Tag auf einer längeren Tour nach 85 Km auf der Autobahn selbst bei geschlossenem Fenster zu Hören. Schnell auf den Parkplatz

Fenster runter, ausrollen lassen und Kupplung betätigt, Geräusch weg- weiter im Schritttempo ohne Betätigung, Geräusch da. Da ich schon Kupplungen gewechselt habe, war sofort Ausrücklager im Kopf.

Natürlich umgekehrt und mit 110km/h nach Hause. Der Wagen war über ein halbes Jahr abgemeldet.

Zu Hause dann umgestiegen in den Vitobus und nach 14 Tagen zu Hause den Toyie gestartet,- komisch! Ruhe. Eine Runde in die Stadt, da fing es nach einigen Kilometern wieder an. Das gleiche Geräusch was ich schon vor einigen tausend Kilometern hörte, nur jetzt lauter werdend.

Diagnostik: Nun die Überlegung, wenn ein Lager defekt ist dann bleibt es defekt und macht immer Geräusche und zwar linear zur Geschwindigkeit. Es ist nicht plötzlich ruhig und dann wieder laut.

Zu Hause beim laufendem Motor und feinen Schleifgeräuschen, Motorhaube auf und meine 60x 5cm dünne Metallstange unterhalb des Ohres angesetzt, die andere Seite den Motor abgehört, wie der Dr. mit dem Steteskop. Tatsächlich, es kommt von der Kupplungsseite, Genau dort wo oben die Hebelstange im Getriebe verschwindet. Alles verdächtig trocken, Teflonspray gesprüht( kein w40 oder anderes verwenden für offene Schmierstellen verwenden). Teflonspray ist ein Trockenschmiermittel, nachdem das Lösungsmittel verflogen ist, nimmt es kein Schmutz mehr an wie die anderen Kriechmittel, die den Feinstaub mit reinziehen. Bei offener Fahrer Tür die Kupplung bei laufendem Motor mehrmals hindereinander betätigt, siehe da das Geräusch verringerte sich um die Hälfte!!!

Motor weiter im Standgas laufen lassen und mit einem langem Montierhebel am Kugelgelenk des Kupplungszylinders, sitzt beim Yaris 1.0 gleich vorn auf dem Getriebe, wenn man direkt an der rechten Seite des oben aufgesetzten Luftfiltergehäuse direkt nach unten schaut.

Also mit Hebelwirkung die Zylinderstange( sie ist mit einer Gummimanschette geschützt) reingedrückt, siehe da 3-4 mm ließ sich der Zylinder noch zusammen schieben, an der gedrückten Manschette deutlich zu sehen, aha! hab ich Dich Du Schlingel, damit hast Du wohl Hunderte vor mir schon geärgert. Vor und zurück. Da es immer noch etwas schleifte, "Motor aus !!!" Dann den Fahrersitz nach vorn geschoben, Kupplungspedal durchgedrückt, vom Sitzgestell bis zum durchgedrücktem Pedal gemessen, ein Holz auf Länge geschnitten, zwischen geklemmt und die Gummimanschette direkt am Kupplungszylinder abziehen. Auf der Zylinderstange war weißes schon halbgetrocknetes Fett!!!!!! Wieder Teflonspray rein und nicht sparsam sein, das Fett wird wieder angelöst und geschmeidig, hundertfach in meiner Firma praktiziert.

Drei Tage sind vorbei, die Kupplungsbetätigung im Auto, nochmals eine Spur geschmeidiger als vorher und ca. 5 cm vor dem Boden kann ich immer noch den ersten Gang einlegen, heißt die Kupplung ist gut eingestellt, trennt sauber, voll gedrückt, die Kupplungsscheibe hat genug "Fleisch" für mindestens 300000 Km. Noch eins; die Toyotabremssteine werden durch Federn immer wieder von der Scheibe ferngehalten, die haben von Anfang an nicht geschliffen. Da das Ausrücklager vermehrt Wärme abbekommen hat durch das Schleifen ist mir klar und die Federn auch vielleicht etwas abbekommen haben, ich denke aber das, da sie technisch darauf ausgelegt sind, nicht zu viel passiert ist. Über das Lager mach ich mir keine Gedanken, denn es ist gekapselt, Fett kann bei dieser wenigen Beanspruchung nicht auslaufen, da drinn ist hitzebeständiges Hochleistungsfett. Habe Autos bis über 300000 km, eins fast 400tkm, gefahren. Noch nie einen Kupplungsschaden und wie man sieht, hab ich mir 4 h Arbeit gespart, stimmt nicht ganz, ca. 15- 20 Minuten muss ich abrechnen. Als Technologe mach ich mir natürlich Gedanken über das eingesetzte Material und den Verwendungszweck, das hat mir jetzt auch wieder viel Zeit und auch Geld gespart. Der Vito hat Automatik, deshalb musste ich mir den Technologischen Ablauf von der Pedale bis zum Ausrücklager dahingehend durchdenken, wo könnten Störungen auftreten. Schön das Ihr es bis hier geschafft habt. Den Artikel hab ich deshalb geschrieben weil vor mit Leute schon bei 57 tkm die Kupplung wechseln mussten und feststellten, daß die Kupplung wie neu war, das kann ja wohl nicht sein! seit 33 Jahren fahre ich u.a. Toyota. Der 1.0 ist ist überall drin, Citrone, Peugeot, Daihatsu...., . Bilder hab ich nicht angehängt, weil das für jeden der ein wenig schraubt offensichtlich ist, wenn er die Motorhaube öffnet und alle anderen haben mit Sicherheit einen Freund der etwas handwerklich begabt ist.

Ein Hinweis noch, der Kupplungszylinder wird vom Bremsflüssigkeitsbehälter versorgt, Füllstand!!! oder gleich Bremsflüssigkeit wechseln, wenn`s nach Km dran ist.

Viel Spaß und bis zum nächsten Mal.

Reparatur- Kosten: 0,0 €.

Reimund Pauli

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25 Antworten

Ich kann nicht verstehen, was Du damit sagen willst :-(

Der Yaris scheint eine hydraulische Kupplungsbetätigung zu haben, bei der der Nehmerzylinder außen am Getriebe eine klassische Ausdrückgabel betätigt, die auf das eigentliche Ausrücklager wirkt.

Das "Problem" ist also, dass der Kolben vom Nehmerzylinder nicht mehr freigängig ist und darum bei entlastetem Kupplungspedal das Ausrücklager nicht vollständig entlastet wird und dieses darum schleifende Geräusche macht ?

Das unter diesen Bedingungen das Ausrücklager schnell hinüber ist, erscheint mir offensichtlich, da es sicher nicht für diese Art der "Dauerbetätigung" ausgelegt ist.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich so ein Problem noch nie in dieser Ausprägung gesehen habe. Es kann schon sein, dass ein schwergängiger Kolben vom Nehmerzylinder den Schaden am Ausrücklager ursächlich verursacht hat, aber ich tausche im Zweifelsfall dann auch gleich den Nehmerzylinder, weil ich kein Freund von jedweden Schmiermitteln in der Nähe einer Trockenkupplung bin ;-)

 

Was macht man bei Fahrzeugen, die einen hydraulischen Zentralausrücker haben, bzw. über einen Seilzug die Kupplung betätigen?

Meine Zusammenfassung dieses Textes wäre:

"Schwergängige Kupplungshydraulik kann Geräusche im Bereich des Ausrücklagers verursachen."

Mhmhja.

... und auch hier bleibt zu erwähnen das die *Marke* WD-40 auch PTFE-Trockenschmierspray kennt.

Ich denke der wesentliche Fokus lag auf Autoren-Schreibübung.

WD40 hat an Gummi auch nix zu suchen!

Was ist TÜF? Liegt das in der nähe von Werkstadt? :D

Zitat:

@ULFX schrieb am 11. April 2023 um 11:56:43 Uhr:

WD40 hat an Gummi auch nix zu suchen!

Gehst Du auch in's Eiscafe uns sagst "3 Kugeln Obsteis bitte?"

Jop ;)

Im ernst, du meinst wegen WD40? Für mich ist das eben das Multi-Öl oder eben der Rostlöser.

Nicht die Markendebatte schon wieder.nein,echt nicht.

Themenstarteram 12. April 2023 um 22:48

Danke für Eure Beiträge, sie sind wichtig, auch für dijenigen, die diese Probleme auch haben könnten.

Der Yaris hat eine hydraulische Kupplung, sonst gäbe es natürlich diese Fehlerbeschreibung

nicht. Eine Kurzfassung war nicht möglich, weil es eine spezifische Abfolge von Fehlern gab, mit mehereren Aktionen zur Behebung.

Natürlich kann jeder seine Artikel benennen, wie er möchte, hab das auch für den Bäcker oder Maler ausführlich beschrieben, dem 800€ zuviel sind für eine unnötige Reparatur. An der eigentlichen Kupplung hat kein Kriechschmiermittel was zu suchen, aber die liegt gekapselt und geschützt in der Kupplungsglocke, es geht hier um die außenliegenden Betätigungs- komponenten, da ist es von Vorteil PTFE Schmiermittel zu verwenden, da nach dem Ablüften der Lösungsmittel das PTFE Schmiermittel weitaus weniger Staub und Schmutzanteile aufnimmt, die sonst an Drehteilen erhöhte Reibung verursachen und den Verschleiß fördern, was mit dem angetrockneten weißem Fett und der folgenden Fehlfunktion ( Einschränkung der vorgegebenen Betätigungsstrecke der Kupplungszylinder Stange bewiesen wurde.

Ein Kupplungszylinder, wie auch Radbremszylinder muss nur dann gewechselt werden, wenn die Manschetten defekt sind, Feuchtigkeit und Schmutz eintritt. Die Teile müssen einen hohen Druck aushalten Schubstangen sind oberflächengehärtet, werden innen mit Hydrauliköl geschmiert. Als sicherheitsrelevante Teile sind sie in die höchste Grenznutzungsdauer eingestuft. Aus meiner Sicht

wird hier ein falsches Fett zur Kolbenschmierung des Kupplungszylinders verwendet, es erhält im

Normalfall die Funktion bis die 10000 km vorbei sind, - das Ausrücklager schleift, also raus mit der

Kupplung- und K.- Zylinder.... . So kann man auch Geld verdienen.

Am Peugot, mit gleichem Motor führte an zwei Fahrzeugen die Wärmeentwicklung nicht nur zur Zerstörung des Ausrücklagers, sondern das Getriebelager der Abtriebswelle war ebenfalls hin, man konnte die Zapfen am Ende 5 mm axial bewegen, Simmering natürlich auch hin und Öl ausgelaufen. Beide Fahrzeuge liefen in der Großstadt und den Frauen ist nichts aufgefallen, bei der zusätzlich hohen Straßen Lärmbelastung kein Wunder, das sie nichts hörten.

- Wichtiger Hinweis zum Abschluß, nach 3 -4 Tagen bei abgestelten Motor nochmals mit einem Hebel die Schubstange des Kupplungszylinders soweit reindrücken, bis man einen Widerstand spürt, um eventuell noch anhaftende getrocknete Fettanteile zu verdrängen, damit das Ausrücklager belastundsfrei schwimmend mitläuft.

Bei laufendem Motor und gleicher Aktion schleift das Lager dann in der Gegenrichtung und muss aufhören wenn man den Hebeldruck wegnimmt. Damit war bei meinem Auto das leichte summen, was ab und an noch zu hören war auch erledigt.

Wenn also ein Schleifen im Motorraum auftritt, immer zuerst auch die Kupplung abhören und die beweglichkeit des K.- Zylinders prüfen, mitunter war es das schon.

Anders als beim Kupplungszylinder empfehle ich beim Wechsel des Keilrippenriemens immer Umlenk- Spannrolle und Wasserpumpe mitzuwechseln. Nehmt ihr ein Aramidriemen seid ihr auf der absolut sicheren Seite, persönlich schiebe ich das Wechselintervall dann noch 20tkm nach hinten, aber das muss jeder für sich selbst in eigener Verantwortung entscheiden( Sichtkontrolle, Risse- Rippen und Außen).

Wenn noch technische Fragen auftreten und was noch wichtiger ist, ich sie auch beantworten kann, werde ich das gerne tun.

Viel Spaß noch!

 

 

 

 

Dazu fällt mir dieses Zitat ein:

"Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist."

H. L. Mencken

Ich finde es nicht gut, dass Du "Hoffnungen weckst", um den Tausch des Ausrücklagers herumzukommen, indem man den Nehmerzylinder schmiert. Es KANN sein, dass ein schwergängiger Kolben das Ausrücklager schneller verschleißen lässt. Wenn man das bemerkt ist es fast immer zu spät und man muss das Lager wechseln und tauscht nebenbei auch gleich den Nehmerzylinder.

Ich teile Deine Meinung von der "gekapselten" Kupplungsglocke nicht! Schon ein Tropfen eines Schmiermittels reicht aus, um die Kupplung zu ruinieren! Ich würde NIEMALS mit Schmiermiteln in der Nähe einer Öffnung des Kupplungsgehäuses arbeiten, früher oder später arbeitet sich das Schmiermittel in das Gehäuse.

PTFE ist für Lager gedacht und nicht für Hydraulik-Kolben, die mit Bremsflüssigkeit betrieben werden.

Dir ist schon bewusst, dass im schlimmsten Fall PTFE in die Bremshydraulik geraten kann ?

Wenn man Bremskolben einsetzt, nimmt man eine spzielle Paste, die eigentlich nur verseifte Bremsflüssigkeit ist, damit genau sowas NICHT passiert.

Nennt sich Bremszylinderpaste,alles andere ist Käse.

Und wenn der Kolben sauber ist braucht man selbst die nicht,dafür muss man aber keine Romane schreiben.

Vielleicht liegt es aber auch an der Marke,bei meinen Autos in den letzten 20 Jahren hatte ich noch nie Probleme mit einem Kupplungsnehmerzylinder.

Und keiner der Wagen war jünger als 16 Jahre alt,der aktuelle ist 23 Jahre.

 

Ich finde es lobenswert, hier einen Rat zu geben.

Aber in Romanlänge unlesbar.

Der Hinweis beim dem Modell bei Schleifgeräuschen, den Nehmerzylinder zu prüfen hätte genügt...

Er verfasst sicher noch ein Buch für seine Ingenieursarbeit und stellt es den Hochschulen zur Verfügung

Er scheint gerne mal ellenlange Berichte zu verfassen...

Ich hab nach dem Ausdruck "Steine" für Bremsbeläge aufgehört weiter zu lesen....

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