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Kupplungsrutschen nur temporär oder Kupplung doch defekt?
Ich brauche euren fachkundigen Rat: ich habe mir von privat vor einer Woche einen gebrauchten GTI gekauft. Der Wagen ist 3 Jahre alt und hat 80.000km runter. Es gab bei der Probefahrt keine Auffälligkeiten – ich bin 100km problemlos nach Hause gefahren. Jetzt bin ich kurz nach der Ummeldung mal einen Abend recht sportlich gefahren und habe den Wagen anschließend in der Garage abgestellt. Am folgenden Tag (ca. 30km gefahren) hat die Kupplung dann plötzlich angefangen unter Last häufig und deutlich „durchzurutschen“ – Drehzahlmesser und Vortrieb waren also asynchron zueinander.
Am nächsten Tag habe ich den Wagen dann in der Werkstatt vorgeführt – bei der Probefahrt ist das Kupplungsrutschen schon deutlich seltener aufgetreten und auch nicht mehr über so einen großen Drehzahlbereich. Der Meister hat aber gesagt, dass es eindeutig die Kuppelung sei. Jetzt habe ich den Wagen ein paar Tage stehen lassen und nun (ca. 100km gefahren) rutscht die Kuppelung gerade eigentlich gar nicht mehr durch – egal was ich mache und in welchem Lastbereich ich unterwegs bin.
Daher meine Fragen:
1.) Kann es sein, dass ich die Kupplung an dem einen Abend misshandelt habe, so dass die Oberfläche deswegen am nächsten Tag nicht mehr griffig war und sich nun aber zunehmend erholt?
2.) Kann aufgrund der sportlichen Fahrweise in irgendeiner Art Öl auf die Auflageflächen gekommen sein, was sich jetzt mit der Zeit abgerieben hat? Ich habe hier gelesen, dass es durchaus Defekte gibt, bei denen Öl auf die Kupplungsbelege kommen kann.
3.) Da es ein Verschleißteil ist brauche ich von VW wohl keine Kulanz erhoffen, falls die Kupplung doch tatsächlich sich verschlechtern sollte und getauscht werden müsste?
Herzlichen Dank für eure Hilfe!
Beste Antwort im Thema
Man kann es sich bestimmt eine Zeit lang schönreden...aber eine Kupplung, die einmal mit dem Rutschen begonnen hat, wird irgendwann immer mehr rutschen und schließlich unfahrbar werden. Wahrscheinlich sind die Beläge auf der Kupplungsscheibe verschlissen. Möglich wären aber auch gebrochene Tellerfedern im Kupplungsautomaten. Und bevor noch ein paar von diesen brechen und einen weitaus größeren Schaden in der Kupplungsglocke des Getriebes anrichten, lass die Kupplung wechseln. Auch wenn es nach dem Kauf vielleicht wehtut. Beim Kupplungswechsel schaute man früher auch immer gleich nach dem Wellendichtring der Kurbelwelle. Ob man diesen heute auch immer gleich vorsorglich mit wechselt, kann ich nicht sagen.
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36 Antworten
Manuelle Schaltung oder DSG ?
Sorry: manuelles Getriebe.
Es kann schon sein, dass das Rutschen verstärkt wird, wenn du die Kupplung härter ran nimmst und sich das auch wieder etwas legt, wenn sie abkühlt.
Aber sie wird auf kurz oder lang raus müssen, fürchte ich.
Man kann es sich bestimmt eine Zeit lang schönreden...aber eine Kupplung, die einmal mit dem Rutschen begonnen hat, wird irgendwann immer mehr rutschen und schließlich unfahrbar werden. Wahrscheinlich sind die Beläge auf der Kupplungsscheibe verschlissen. Möglich wären aber auch gebrochene Tellerfedern im Kupplungsautomaten. Und bevor noch ein paar von diesen brechen und einen weitaus größeren Schaden in der Kupplungsglocke des Getriebes anrichten, lass die Kupplung wechseln. Auch wenn es nach dem Kauf vielleicht wehtut. Beim Kupplungswechsel schaute man früher auch immer gleich nach dem Wellendichtring der Kurbelwelle. Ob man diesen heute auch immer gleich vorsorglich mit wechselt, kann ich nicht sagen.
Bei meinem TSI wurde letztes Jahr auch bei 63000 km die Kupplung wegen Durchrutschen ausgetauscht.
Beläge waren jedoch nicht verschlissen sondern die gesamte Kupplungsglocke verölt.
Neuer Motordichtungssatz wurde deshalb auch eingebaut. VW hat ca 30 Prozent der Kosten übernommen.
Vielen Dank für eure Antworten. Klar die Kupplung muss irgendwann neu - danach hatte ich ja auch gar nicht gefragt!?
Aber kann mir denn jemand das Phänomen erklären, dass sie den einen Tag stark Schlupf hat, es jeden Tag wenuger wird und jetzt gar nicht mehr!?
Zitat:
@Golf62 schrieb am 4. Mai 2019 um 21:22:34 Uhr:
Bei meinem TSI wurde letztes Jahr auch bei 63000 km die Kupplung wegen Durchrutschen ausgetauscht.
Beläge waren jedoch nicht verschlissen sondern die gesamte Kupplungsglocke verölt.
Neuer Motordichtungssatz wurde deshalb auch eingebaut. VW hat ca 30 Prozent der Kosten übernommen.
Was passiert denn hierbei genau? Dringt da ständig ÖL vom Motorraum in die Kupplung?
Ich habe gerade einmal beim Überholen bis 5000 Umdrehungen gezogen. Beim nächsten Beschleunigen ist die Kupplung dann direkt wieder einmal kurz durchgerutscht.
Kann dieser Öl-Austritt dann vielleicht bei hohen Drehzahlen vorkommen!?
Ein Freund hatte auch mal 2 oder 3 einen GTI. Irgendwann ist die Kupplung dann auch ab und zu durchgerutscht. Ist nach einiger Zeit aber auch wieder weggegangen und alles war normal.
Erklären kann ich mir das nicht wirklich.
Mahlzeit
Also grundsätzlich würde ich auch sagen, dass die hier geschilderte Kupplung nicht mehr "rehabilitieren" wird Dass sie mal mehr und mal weniger rutscht liegt mit Sicherheit auch an den im Moment noch stark über den Tag schwankenden Temperaturen. Wenn es morgens 5°C kalt ist hat der Motor deutlich mehr Drehmoment und einen spitzeren Drehmomentverlauf als am Nachmittag bei z.B. 20 °C. Ich hatte jetzt schon drei Autos, bei denen (aufgrund von Tuning) die Kupplung rutschte. Es trat aber nur
- im Winter (niedrige Temperaturen = viel und früh anliegendes Drehmoment, schneller Drehmomentaufbau und relativ starker Ladedrucküberschwinger)
- im hohen Gang (je mehr Zeit man einem Turbomotor gibt und je mehr man ihn bremst, umso mehr Drehmoment kann er aufbauen und umso länger hält er sich im Bereich des hohen Drehmomentes auf)
- um 2.500 U/min (der Moment des Erreichens des maximalen Ladedruckes inkl. kurzem Überschwinger)
auf.
War der Wagen evtl. früher mal gechipt oder wurde mit einem Zusatzsteuergerät betrieben?!
Wieso hat der Motor mehr Drehmoment, wenn er kalt ist? Ich frag aus Interesse
Je kälter die Ansauglufttemperatur umso höher der Sauerstoffgehalt und zusätzlich niedrigere Ladelufttemperaturen.Das ergibt mehr Leistung.
Zitat:
@Rickracing schrieb am 8. Mai 2019 um 17:37:03 Uhr:
Je kälter die Ansauglufttemperatur umso höher der Sauerstoffgehalt und zusätzlich niedrigere Ladelufttemperaturen.Das ergibt mehr Leistung.
Ah klar, kalte Luft und Sauerstoffgehalt...irgendwie logisch.
Danke für die Info!
Zitat:
@horch_diesel schrieb am 8. Mai 2019 um 17:02:39 Uhr:
Wieso hat der Motor mehr Drehmoment, wenn er kalt ist? Ich frag aus Interesse
nicht wenn ER kalt ist, sondern ES kalt ist
Aber auch der Motor ist kalt, wenn es draußen kalt ist.